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17.04.2009 Verein

Kieler Nachrichten: Gislason wird nicht der "Magath von Kiel"

THW weiß, wer nicht Manager wird - Über Strukturen und Personen besteht Gesprächsbedarf

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.04.2009:

Kiel - Der THW Kiel sucht einen neuen Manager und wird ihn im Kreis der bisher gehandelten Namen nicht finden. Weder Wolfgang Schwenke, noch Stefan Lövgren und Martin Schmidt als "Doppelspitze" werden den Job von Uwe Schwenker übernehmen. Der zum Saisonende ausscheidende Kapitän Lövgren winkte endgültig ab: "Ich habe Verträge in Schweden unterschrieben, ich gehe definitiv zurück in meine Heimat."
Laut Gesellschafter Willi Holdorf steht der im Marketingbereich tätige Ex-Spieler Martin Schmidt nicht zur Debatte. Schmidt scheide, so Holdorf, zum Saisonende aus. Zumindest im Kreis der Gesellschafter ist der jetzige Trainer der Rhein-Neckar Löwen, Wolfgang Schwenke, ebenfalls kein Kandidat. Holdorf: "Er bringt im Management zu wenig Erfahrung mit." Alfred Gislason wiederum ist nicht bereit, der "Felix Magath von Kiel" zu werden: "Ich habe als Trainer genug zu tun, für Managementaufgaben fehlt mir die Zeit."

Im Beirat, dem die wichtigsten Sponsoren angehören, ist man währenddessen nicht unbedingt glücklich über das Bild, das Gesellschafter in den letzten Tagen abgaben. Georg Wegner hatte einräumen müssen, von Noka Serdarusics Frau Mirjana im Juli 2008 über Schwenkers angebliche Manipulationen informiert worden zu sein, Hubertus Grote wollte vor dem Amtsgericht keine Aussage tätigen. Im Beirat sieht man darin keinen guten Nährboden für die notwendige Aufklärung. Der Vorsitzende, Ulrich Rüther, wollte zu solchen Strömungen nichts sagen, kündigte aus seinem Urlaubsdomizil Mallorca jedoch an: "Es besteht Gesprächsbedarf."

Dem möchten sich die Gesellschafter nicht entziehen. "Wir wollen im Grundsatz einen Neuanfang", sagt Georg Wegner. Das Konzept mit der GmbH und Co. KG solle unverändert bleiben, über Personen und neue Strukturen könne man reden. Wegner: "Für deren Vorbereitung stehe ich auf jeden Fall zur Verfügung, aber der Gesellschafterkreis bedarf einer Auffrischung." Grote sieht das ähnlich: "Wenn es eine neue Struktur gibt, muss jeder seinen Posten infrage stellen." Holdorf schränkt jedoch ein: "Wer soll den Job dann machen? Es gibt keinen Grund, dass Gesellschafter aufhören - außer aus Alters- oder Gesundheitsgründen."

(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 17.04.2009)


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