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17./18.04.2009 - Letzte Aktualisierung: 18.04.2009 Bundesliga

Macht der THW am Sonntag beim TBV den 15. Titel klar?

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des TBV Lemgo.
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Am kommenden Sonntag kann der THW Kiel auch rechnerisch alles klar machen. Noch ein Punkt fehlt den Kielern zum insgesamt 15. Meistertitel. Es wäre der fünfte in Folge - etwas, was bisher noch kein Verein in der Bundesliga erreicht hat. Mit einem Sieg beim TBV Lemgo könnten die Kieler aber nicht nur diesen Rekord knacken, sondern gleichzeitig auch ihre beeindruckende Siegesserie von 47 Bundesliga-Spielen ohne Niederlage weiter ausbauen. Anwurf im Gerry-Weber-Stadion in Halle ist um 15 Uhr, zeitnahe Informationen gibt es wie gewohnt unter www.kiel-liveticker.de.
Aber auch für den Gastgeber geht es am Sonntag um viel. Der TBV Lemgo könnte mit einem Sieg gegen den THW Kiel weiter Anschluss an die ersten drei Tabellenplätze halten, die voraussichtlich eine Qualifikation für die Champions League im kommenden Jahr bedeuten werden. Lange Zeit stand das Team von Marcus Baur auf eben diesen drei Plätzen, drei Niederlagen in den letzten fünf Spielen bedeuteten für den TBV aber das Abrutschen auf Platz vier. Zum Verhängnis werden könnte den Lipperländern dabei ihre Auswärtsschwäche. Denn während man zuhause bisher nur gegen den HSV Hamburg eine Niederlage kassierte, verlor der TBV in Kiel, Gummersbach, Melsungen, Göppingen, Magdeburg und zuletzt deutlich in Hamburg (24:32). Bis auf den Ausrutscher gegen Melsungen verloren die Ostwestfalen also ausnahmslos gegen direkte Konkurrenten im Kampf um die Europapokalplätze (siehe auch Gegnerkurve Lemgo und Tabelle der TOYOTA-HBL). Ein Umstand, den man bei den ambitionierten Lemgoern wohl nicht gerne zur Kenntnis genommen haben wird, der aber auch aus den großen Verletzungssorgen der Ostwestfalen resultierte.
Neuzugang beim TBV Lemgo: Nationalspieler Holger Glandorf.
Neuzugang beim TBV Lemgo: Nationalspieler Holger Glandorf.
Insbesondere die langwierigen Verletzungen von Tamas Mocsai und Logi Geirsson bereiteten Baur Schwierigkeiten. Dabei hatten die Lemgoer ihren ohnehin schon erstklassig besetzten Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, nach der Weltmeisterschaft in Kroatien mit einem weiteren Hochkaräter verstärken können: Von der insolventen HSG Nordhorn wechselte mit Holger Glandorf der wohl begehrteste deutsche Linkshänder der vergangenen Jahre zum TBV (siehe auch Gegnerkader TVB Lemgo). Um dem Halbrechten die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu machen, gab man Glandorf sogar seine angestammte Trikotnummer elf, die in Lemgo nach Volker Zerbes Wandlung vom Spieler zum Geschäftsführer eigentlich nie wieder vergeben werden sollte.

Hochmotiviert geht der TBV Lemgo in die Spitzenpartie am Sonntag. "Meine Mannschaft und ich sind hochmotiviert, dem THW Kiel die erste Saisonniederlage beizubringen, das ist doch klar", gab Marcus Baur die Losung für das Spiel im Gerry-Weber-Stadion in Halle aus. "Der THW bestraft jeden Fehler gnadenlos, von daher müssen wir unsere Fehlerzahl minimieren und dürfen den THW nicht zu einfachen Toren kommen lassen", lautet sein taktisches Rezept gegen die Zebras. Auch Daniel Stephan, Sportlicher Leiter der Lipperländer, freut sich auf das Spiel: "Es ist etwas Besonderes, den Spitzenreiter mit einem einzigen Minuspunkt bei sich zu haben. Wir können befreit aufspielen, denn wir sind nicht der Favorit in diesem Spiel. Aber ich bin mir sicher, dass wir mit großem Engagement und hochmotiviert an diese Aufgabe herangehen werden." Volker Zerbe baut auch auf die Unterstützung von 10.000 Zuschauern im seit Wochen restlos ausverkauften Gerry-Weber-Stadion: "Die Atmosphäre wird unserer Mannschaft mit Sicherheit einen Schub geben."

Marcus Ahlm überzeugte im Hinspiel mit insgesamt zehn Treffern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm überzeugte im Hinspiel mit insgesamt zehn Treffern.
Mit welchem Personal der THW Kiel am Sonntag allerdings das letzte Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Rekord-Titel einsetzten kann, ist noch ungewiss. Auf keinen Fall spielen wird Kim Andersson, dessen Fraktur in der Hand des linken Wurfarmes nun doch einer Operation bedarf. Ebenfalls fraglich ist der Einsatz von Nikola Karabatic, der sich im Spiel gegen Stralsund eine Blessur zuzog. "Es liegt eine leichte Überdehnung im Knie vor, vielleicht kann Nikola am Sonntag in Lemgo wieder spielen", berichtete Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker von den Ergebnissen der Kernspintomographie. Ein Fragezeichen steht auch hinter Dauerbrenner Vid Kavticnik, der unter einer Muskelverhärtung im Oberschenkel leidet. Dafür könnte Marcus Ahlm am Sonntag wieder auflaufen: Nach seinen Rückenproblemen befindet sich die Gesundheit des Kieler Kreisläufers auf dem Weg der Besserung.

Auf jeden Fall werden die Kieler am Sonntag auf einen hochmotivierten Gegner treffen, der seine "schwarze Serie" gegen den THW endlich beenden möchte. Seit 13 Spielen warten die Ostwestfalen auf einen Sieg gegen die Zebras, das letzte Mal einen Erfolg feiern konnte der TBV am 5. Oktober 2003 beim 33:29 (siehe auch Gegnerdaten Lemgo). Zuletzt gewannen die Kieler in der Bundesliga deutlich mit 33:23, Marcus Ahlm war in der Sparkassen-Arena mit zehn Treffern erfolgreichster Torschütze.

Doch das Ziel des THW ist klar definiert: Die Kieler wollen am Sonntag genauso beim TBV Lemgo gewinnen, wie sie es in den letzten 27 Bundesliga-Partien dieser Saison getan haben. Schließlichen sollen die vielen schwarz-weißen Fans spätestens am Mittwoch, wenn die HSG Wetzlar zu Gast in der Sparkassen-Arena ist, die längste Meisterfeier aller Zeiten einläuten dürfen ...

Die Schiedsrichter im Gerry-Weber-Stadion sind Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Landsberg).

(Christian Robohm)

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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2009

Der THW will morgen feiern

Mit Sieg in Lemgo können die "Zebras" 15. Meisterschaft perfekt machen - Karabatic wieder mit dabei
Kiel - Der Rahmen ist geschaffen: 11 000 Zuschauer werden morgen beim Gastspiel von Bundesliga-Spitzenreiter THW Kiel beim TBV Lemgo Zeuge sein, wenn entweder die "Zebras" ihre 15. deutsche Meisterschaft feiern - oder die Ostwestfalen dem momentanen Überfliegern der Liga die erste Saison-Niederlage beibringen.

Kiel benötigt einen Punkt zum vorzeitigen Titelgewinn mitten im April. So früh feierte noch kein Handball-Team die deutsche Meisterschaft. Anpfiff ist morgen um 15 Uhr im Gerry-Weber-Stadion von Halle/Westfalen.

Das zum Handballfeld umgebaute Tennisstadion war 2007 WM-Vorrundenort der deutschen Mannschaft und zugleich Startrampe für den Triumphzug zum Weltmeisterschaftstitel. Lemgos Handballer, die ihre Heimspiele gewöhnlich vor 5500 Zuschauern in der heimischen Lipperlandhalle austragen, ziehen seit 2006 mit Top-Spielen gerne nach Halle. Finanziell ein lohnendes Unternehmen, sportlich sammelte der TBV dagegen selten gute Erfahrungen. Fünf Niederlagen in Folge kassierte das Team von Trainer Markus Baur, zuletzt im Oktober beim 30:34 gegen den HSV. Gestoppt wurde die Negativserie erst im Dezember mit dem glücklichen 30:29 über die SG Flensburg-Handewitt.

Auch THW-Trainer Alfred Gislason bewertet den Ausflug nach Halle nicht als Nachteil für sein Team. "In Lemgo ist die Atmosphäre hitziger", sagt er. Kiels Trainer weiß aber, dass seine Spieler eine schwere Klippe umschiffen müssen, um schon morgen ihre fünfte Meisterschaft in Folge (Bundesliga-Rekord!) feiern zu dürfen. "Ich habe lange Zeit gar nicht über den Titel nachgedacht, jetzt ist es plötzlich soweit", wundert sich der Isländer, der nach dem DM-Gewinn 2001 mit Magdeburg zum zweiten Mal deutscher Meister werden wird. Für ihn das wichtigste Saisonziel, "weil es der mit Abstand schwerste Wettbewerb ist."

Die Spiel-Vorbereitung ist wie immer akribisch geplant. Heute Vormittag findet ein Abschlusstraining in Kiel, danach Videostudium statt. Um 15 Uhr macht sich der Mannschaftsbus auf die Reise ins Westfälische. Eine Fahrt, die Kiels Rückraumspieler Filip Jicha kaum erwarten kann. Auch, "weil ich meine Freunde in Lemgo wiedersehe." Vor allem aber fühlt sich der wurfgewaltige Tscheche, der im THW-Team längst zum Leistungsträger avanciert ist, darin bestätigt, dass er vor eindreiviertel Jahren den Wechsel aus Lemgo nach Kiel gewagt hatte. "Ich bin aus Lemgo weggegangen, weil ich mich sportlich verbessern wollte. Jetzt kehre ich mit dem THW dorthin zurück und kann auf dem TBV-Parkett Meister werden. Ich freue mich riesig auf Halle." Dass Jicha morgen zudem seinen 27. Geburtstag feiert, ist eine bemerkenswerte Randnotiz.

Nach Anlaufschwierigkeiten hat sich TBV-Neuzugang Holger Glandorf, der im Februar aus Nordhorn kam, gut eingefunden. Verletzungsbedingt muss TBV-Coach Baur aber auf Tamas Mocsai und Logi Geirsson verzichten. In Kieler Reihen fehlen Kim Andersson (Handbruch) und der Langzeitverletzte Andreas Palicka. Marcus Ahlm ist nach kurzer Pause wegen seiner Rückenbeschwerden wieder dabei, außerdem kann Gislason auf Nikola Karabatic setzen, dessen Knieverletzung abgeklungen ist. Leicht angeschlagen sind zudem die Linkshänder Christian Zeitz und Vid Kavticnik. Weiteres Verletzungspech für den THW ereignete sich derweil fernab von Kiel. Rechtsaußen Tobias Reichmann, 20-jähriger Junioren-Nationalspieler vom SC Magdeburg, der ab Juli das THW-Trikot tragen wird, erwischte es in einer Partie mit dem SCM II am Knie. Eine vorschnell als Innenbandverletzung erklärte Diagnose stellte sich als Kreuzbandriss heraus. "Das bedeutet mindestens ein halbes Jahr Pause für Tobias", glaubt Gislason.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2009)

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    live aus dem Gerry-Weber-Stadion in Halle

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