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27.04.2009 Verein

THW-Junior-Team feiert erfolgreichste Saison seit 20 Jahren

Herzlichen Glückwunsch an das THW Junior Team zum  Regionalliga-Aufstieg.
Klicken Sie zum Vergrößern! Herzlichen Glückwunsch an das THW Junior Team zum Regionalliga-Aufstieg.
Die erfolgreichste Saison des THW Junior Teams seit 20 Jahren neigt sich so langsam dem Ende zu. Ehrungen, Abschiedszeremonien und Grillabende im Kreise der Mannschaft und der Fans folgen einander.
Am vorletzten Spieltag in der Oberliga Schleswig-Holstein wurde es offiziell: Das Team des THW Kiel steigt auf! Wilfried Tetjens, Männerspielwart des Handball-Verbandes Schleswig-Holstein, übergab vor dem Spiel die Meister-Tafel an Kapitän Dennis Olbert, der sich gemeinsam mit seiner Mannschaft auf die kommende Regionalliga-Saison freut. "Wir müssen uns aber auch von einigen Stammkräften verabschieden", sprach Team-Manager Tobias Dahm ins Mikrofon. "Thomas Zakel, Daniel Schütte und Sven Karsten werden in der nächsten Spielzeit nicht mehr zu Truppe des Junior-Teams gehören."

Neben dem Abschied für diese drei Nachwuchs-Zebras rückt aber auch der letzte Arbeitstag für Trainer Uwe Rogal immer näher. Am kommenden Wochenende steht er zum letzten Mal als THW-Verantwortlicher am Spielfeldrand und blickt im Interview mit Zebra Online mit gemischten Gefühlen auf seine Zeit beim THW Kiel zurück.

Zebra Online:
Wie fällt einen Spieltag vor Saisonende Ihr sportliches Fazit aus?
Uwe Rogal:
Wir sind sicherlich unerwartet schwach in die Saison 08/09 gestartet. Anfangs sind wir den Erwartungen nicht ganz gerecht geworden, doch wir haben uns nicht beirren lassen und uns kontinuierlich gesteigert. Den Kontakt zu den Spitzenplätzen in der Oberliga Schleswig-Holstein haben wir nie verloren und dann die Schlüsselspiele gegen die SG Wift Neumünster und Altenholz II gewonnen. Ein bisschen Glück gehört immer dazu, wenn man Meister werden möchte und in dieser Saison stand es auf unserer Seite. Die Moral und der Siegeswille dieses Teams sind unglaublich und verdient stehen die Jungs auf Tabellenplatz eins.
Zebra Online:
Seit fünf Jahren trainieren Sie dieses Team.
Uwe Rogal:
Stimmt! 2004 habe ich in Kiel als Trainer angeheuert und damals die Mannschaft übernommen, in der ich kurz zuvor noch selbst gespielt habe. Das Angebot konnte ich damals nicht ausschlagen. In der Bezirksliga sind wir gestartet und haben uns stetig verbessert. Ich habe mich damals gewundert, wie eine zweite Mannschaft eines Bundesliga-Spitzenvereins so weit unten "rumkrebsen" kann und habe auf junge Leute und intensives Training gesetzt. Wir haben uns Ziele gesetzt und diese peu a peu erreicht.
Zebra Online:
Was waren das für Ziele?
Uwe Rogal:
Gleich im ersten Jahr haben wir den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein geschafft und von da an die Ziele immer wieder angepasst. Anfangs war es das Bestreben, den Klassenerhalt zu schaffen, dann einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, im darauffolgenden unter den "Top 3" dabei zu sein und dann wurde das Ziel "Regionalligaaufstieg" ausgegeben. Solche Ziele erreicht man nicht von heute auf morgen, doch hat sich die Mannschaft stetig verbessert und ist ein richtiges Team geworden.
Zebra Online:
Blicken sie zurück, was wird der eindrucksvollste Moment sein, den Sie im Kopf behalten?
Uwe Rogal:
Das ist nicht unbedingt ein einzelner Moment, sondern viel mehr das Kollektiv. Wir haben keine großartigen Spieler dazugekauft, sondern mit der Mannschaft gearbeitet. Und wenn ich "wir" sage, dann meine ich damit nicht nur Co-Trainer Ulrich Tobinski und mich, sondern auch das gesamte Umfeld des Teams. Nun sind wir an einem Punkt angekommen, an dem sich für den THW Kiel eine historische Chance bietet, zu zeigen, was die Jugend- und Nachwuchsarbeit ausmacht, und ich hoffe, dass auf unsere Vorlage mit dem Aufstieg auch die richtigen Reaktionen des Vereins folgen.
Zebra Online:
Welche Reaktionen meinen Sie?
Uwe Rogal:
Ich wünsche mir vom Verein und auch von der THW GmbH und Co. KG ein klares Bekenntnis zum Junior Team und hoffe, dass die Mannschaft die benötigte Unterstützung, sowohl im finanziellen, als auch im sportlichen Bereich erfährt. Die sich nun bietende Chance muss man nutzen und als amtierender Deutscher Meister 2009 und Champions League Sieger 2007 kann es dem THW Kiel nicht egal sein, wie es um die zweite Mannschaft bestellt ist. Gerade die Kieler haben im deutschen Handball eine Vorreiterrolle übernommen.
Zebra Online:
Nun verlassen Sie das THW Junior Team - für Außenstehende bei dem Erfolg sicher nicht ganz verständlich.
Uwe Rogal:
Sicherlich! Und es fällt mir auch sicher nicht leicht, in diesem Moment zu gehen. Ich arbeite jedoch in Hamburg und drei bis vier Mal in der Woche nach Kiel zum Training zu fahren, ist zeitlich nicht mehr machbar. Und sicherlich würde es dieser Mannschaft und dem sportlichen Niveau nicht gerecht, wenn der Trainer nur ein oder zwei Mal in der Woche beim Training dabei ist. Der Aufwand wäre also zu groß; mit gutem Gewissen kann ich diese Verantwortung nicht mehr tragen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Junior Teams bin ich aber bemüht einen neuen Trainer zu finden.
Zebra Online:
Wie geht es für Sie sportlich weiter?
Uwe Rogal:
Schluss mit Handball ist in keinem Fall. Meine neuen Aufgaben liegen beim Handball-Verband Schleswig-Holstein (HVSH). Dort bin ich schon seit einigen Wochen Auswahltrainer im Jugendbereich.
Zebra Online:
Was trauen Sie Ihrem Team in der nächsten Saison in der Regionalliga Nord zu?
Uwe Rogal:
Keiner wird blauäugig in die nächste Spielzeit hineingehen. Sicherlich braucht die Mannschaft an der einen oder anderen Stelle noch Verstärkung. Regionalliga ist einfach ein anderes sportliches Niveau als Oberliga; aber eben auch eine Herausforderung, für die ich der Mannschaft viel Glück wünsche und fest an sie glaube.

Nähere Informationen finden Sie dazu zeitnah auf www.thw2.de.

(Annika Stöllger)


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