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29./30.05.2009 - Letzte Aktualisierung: 30.05.2009 Champions League

CL-Finale: Sonntag steigt in Ciudad Real das Spiel des Jahres

THW will Europas Krone / Eurosport überträgt live

Update #1 KN-Vorberichte ergänzt...

Das Team von Ciudad Real: Gegner des THW im  Endspiel der Champions League.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von Ciudad Real: Gegner des THW im Endspiel der Champions League.
Nach einer berauschenden Saison wollen sich die Handballer des THW Kiel am Sonntag Europas Krone aufsetzen. Noch einmal 60 Minuten Leidenschaft, Einsatz, Kampf und Emotionen wollen die Zebras in die Waagschale werfen, wenn um 18 Uhr in der hitzigen Quijote-Arena der Anpfiff zum Spiel des Jahres ertönt. Mehr als 300 schwarz-weiße Fans wollen ihrem Team in der spanischen Kleinstadt den Rücken stärken, mehrere tausend werden in Kiel gemeinsam beim Public Viewing mitfiebern. Dabei wollen die Zebras im Rückspiel des Champions-League-Finales erst gar nicht auf eine Verteidigung des Fünf-Tore-Vorsprungs aus dem Hinspiel schielen, sondern offensiv auf Sieg spielen. Eurosport überträgt die Partie live.
Verhalten war der Jubel bei Spielern und Verantwortlichen nach dem mit grandiosen Schlussminuten ausgestatteten 39:34 im Hinspiel. Zu intensiv war dieses erste Finale gewesen, ein ständiges Auf und Ab mit den am Ende etwas glücklicheren Kielern. Deshalb ist ein Ausruhen auf dem knappen Fünf-Tore-Polster am kommenden Sonntag nicht angesagt. "Vergangenes Jahr hat Ciudad das Rückspiel in Kiel mit sechs Toren gewonnen. Das sollte uns Warnung genug sein", drückte Marcus Ahlm auf die Euphoriebremse. Noch knapper drückte es Dominik Klein aus: "Fünf Tore sind im Handball nichts." Ähnliches hörte man auch von Filip Jicha: "Fünf Tore sind im Handball nur vier Minuten." Trainer Alfred Gislason sagte, ihm sei schon vor dem Hinspiel klar gewesen, dass sich dieses Finale erst im Rückspiel entscheide. "Und da höchstwahrscheinlich in den letzten Sekunden."

Fühlte sich im Hinspiel verpiffen: Ciudad-Trainer Talant Dujshebaev.
Fühlte sich im Hinspiel verpiffen: Ciudad-Trainer Talant Dujshebaev.
Abgehoben ist nach dem 39:34 niemand bei den Zebras. "Wir haben erst eine Halbzeit gespielt", fasste Klein die Gemütslage des THW zusammen, "Jetzt müssen wir noch einmal 60 Minuten lang hart arbeiten. Aber natürlich fahren wir lieber mit einem Fünf-Tore-Polster nach Ciudad Real, als mit einem Ein-Tor-Erfolg oder einer Niederlage."

In Ciudad Real werden sie auf einen vor Wut schäumenden Gegner treffen, der sich im Hinspiel durch die Schiedsrichter um die Früchte seiner Arbeit gebracht sah. "So wird man in Deutschland verpfiffen", hatte Ciudad-Real-Trainer Talant Dujshebaev nach dem 34:39 gegiftet. Ein übliches Psychospielchen der Spanier, um die Unparteiischen am Sonntag auf ihre Linie zu bringen? "Wenn man soviel austeilt wie Ciudad Real, dann sollen die nicht die ganze Zeit daliegen", ärgerte sich Gislason über die 60 Minuten dauernde zweite Halbzeit des Hinspiels. Immer wieder hatten die Spanier versucht, den THW mit erzwungenen Behandlungs- und Wischpausen aus dem Rhythmus zu bringen, während Dujshebaev an der Seitenlinie wie das bekannte HB-Männchen auf und ab sprang - unsanktioniert. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Ciudad bei Niederlagen nicht über die Schiris gemeckert hat. Austeilen können sie, verlieren aber nicht", kritisierte Gislason und nannte ein Beispiel für die Verschleppungstaktik des Gegners: "Siarhei Rutenka hat bestimmt 15 Minuten lang auf dem Rücken gelegen und gejammert."

Blut floss im vergangenen Jahr bei Dominik Klein nach einem bösen Schlag ins Gesicht. Auch dieses Jahr wird es hart zur Sache gehen.
Blut floss im vergangenen Jahr bei Dominik Klein nach einem bösen Schlag ins Gesicht. Auch dieses Jahr wird es hart zur Sache gehen.
Ähnlich werden die Spanier auch im Rückspiel zu Werke gehen. "Wir müssen Tore aus der zweiten Welle heraus verhindern", gab Petar Metlicic die Marschroute vor. Den THW Kiel erwartet eine knüppelharte Partie, wie man bereits im Vorjahr feststellen konnte. Damals hatte Klein sich bei einem absichtlichen Schlag von Davis ins Gesicht schon früh eine stark blutende Nase abgeholt. "Es wird fast alles erlaubt sein, wir können auch hart spielen", hat Filip Jicha keine Angst. Zur hitzigen Atmosphäre sollen auch wieder die Fans beitragen. "Sie werden uns nach vorn peitschen", ist sich Ciudads Abwehrkoloss Didier Dinart sicher. "Es wird sehr laut in unserer Halle und für Kiel komplizierter als heute werden", kündigte Torhüter Jose Javier Hombrados an. Allerdings wissen die Kieler aus eigener Erfahrung, wie man das erfolgsverwöhnte Publikum in der spanischen Provinz zum Schweigen bringen kann: mit einer konzentrierten Leistung wie im Gruppenspiel, als der THW erst in den Schlussminuten einen 35:33-Sieg der Gastgeber zuließ.

Am Sonnabend starten die Kieler mittags zum Unternehmen "Triple". Mit einer Chartermaschine geht es vom Hamburger Flughafen direkt nach Ciudad Real, wo der von Clubpräsident finanzierte Flughafen mittlerweile betriebsbereit ist. Während beim THW Kiel alle Spieler
Heißblütige Fans erwarten den THW Kiel in Ciudad Real.
Heißblütige Fans erwarten den THW Kiel in Ciudad Real.
an Bord sind, muss Talant Dujshebaev wie im Hinspiel voraussichtlich auf Ales Pajovic (Kahnbeinbruch im rechten Handgelenk) und Torsten Laen (Verstauchung im Knöchel) verzichten. Das Starensemble von Ciudad Real haben wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hauptrunden-Hinspiel ausführlich vorgestellt.

Noch am Ankunfts-Abend ist für die Zebras ein anderthalbstündiges Training in der Quijote-Arena angesetzt, am Sonntag vormittag wird dort noch einmal eine Stunde trainiert. Um 18 Uhr ertönt dann der Anpfiff in der stimmungsvollen Halle, zuvor wollen sich die spanischen Fans mit einem kleinen Fest vor der Halle auf das Finale einstimmen. Derweil machen sich auch mehrere hundert Kieler Fans auf in die Region Kastilien-La Mancha. Mit Chartermaschinen und Linienflügen reisen die schwarz-weißen Anhänger nach Ciudad Real, um ihrem Team den Rücken zu stärken.

In Kiel drücken derweil tausende THW-Anhänger die Daumen und können den Anpfiff des Rückspiels kaum erwarten. In der Landeshauptstadt wird das Finale zum Straßenfeger. Überall locken Gastronomen mit Leinwänden und Großbildfernsehern zum Public Viewing. Die größten Veranstaltungen dieser Art finden in der Forstbaumschule, im Holsteiner und im CinemaxX statt. Bei freiem Eintritt können dort mehrere hundert Fans gemeinsam zittern und jubeln. Allerdings werden für das CinemaxX Platzkarten benötigt, diese können Sonntag ab 12 Uhr abgeholt werden. Ein Mindestverzehr wird nicht verlangt.

Die Quijote-Arena.
Die Quijote-Arena.
Die Fanklubs "Schwarz-Weiß" und "Zebrasprotten" haben sich in der Kantine der KVG eingemietet, wo gemeinsam das Rückspiel verfolgt werden wird. "Die 150 Karten dafür waren in Windeseile weg", freut sich "Schwarz-Weiß"-Vorsitzender Frank Henke auf das Ereignis. Eine Premiere feiert man unterdessen in Melsdorf: Die Gemeinde, in der ein Großteil der Zebra-Herde wohnt, lädt ab 17 Uhr zum Public Viewing ins Bürgerhaus ein.

Kiel ist bereit für das Rückspiel, Kiel freut sich auf spannende 60 Minuten. "Wir wollen den großen Pott mit nach Hause bringen", gibt Dominik Klein das Motto für den Spanien-Trip aus. "Ab jetzt geht es um Konzentration pur, um kleinste Kleinigkeiten", sagt Jicha. Und Stefan Lövgren, für den die Partie am Sonntag das letzte internationale Spiel seiner einzigartigen Karriere sein wird, fordert: "Wir müssen Sonntag genauso gut oder sogar noch besser als im Hinspiel spielen." Also dann: Es ist angerichtet. Zebras, holt Euch den Titel!

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Nicht nur zum dritten Mal in Folge steht der THW Kiel im Finale der Champions League. Sogar zum dritten Mal nacheinander träumt die Handball-Bundesliga vor den Europapokal-Finalspielen von einem Dreifach-Triumph, wie er bereits 2007 gelang. Nur im Challenge-Cup, in dem die stärksten Handball-Ligen keine Startplätze besitzen, gibt es keinen deutschen Finalisten, hier stehen sich der Sieger von 2007 und 2008, UCM Sport Resita und Liga-Konkurrent CSU Suceava in einem rein rumänischen Duell gegenüber.

Im Pokalsieger-Cup hofft die insolvente und daher in der nächsten Spielzeit in der zweiten Bundesliga antretende HSG Nordhorn-Lingen auf den zweiten Europapokalsieg in Folge. Die Mannschaft um die Ex-Zebras Tobias Karlsson und Piotr Przybecki sowie den im nächsten Jahr für den THW Kiel auflaufenden Kult-Keeper Peter Gentzel gewann am Samstag das Hinspiel gegen den spanischen Vertreter Pevafersa Valladolid im Euregium allerdings nur knapp mit 31:30 (20:17). Ob dieses hauchdünne Polster reicht, entscheidet sich im Rückspiel am Sonntag, den 30. Mai ab 17.30 Uhr in Valladolid.

Auch im EHF-Pokal greifen zwei Ex-Zebras für einen Bundesligisten nach dem Titel: Viktor Szilagyi, Adrian Wagner und Co. sind dabei die einzigen, die in Deutschland den Titelgewinn feiern könnten. Das Hinspiel beim slowenischen Spitzenclub RK Velenje gewannen die Oberbergischen am Samstag mit 29:28 (13:11), das Rückspiel in der Köln-Arena steigt am Montag, den 1. Juni um 18.30 Uhr.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.05.2009:

"Betrogene" Spanier setzen auf ihre Fans

Ciudad Real will THW im Positionsspiel knacken - Gislason genervt
Ciudad Real - Eine Niederlage stellt für spanische Mannschaften mehr als nur einen sportlichen Misserfolg dar. Sie kommt einem Erdrutsch gleich, ist Synonym von Debakel, Fiasko, Ruin. Kurzum: Sie verletzt die Ehre der stolzen Nation. Auch die Handballer von BM Ciudad Real fühlten sich nach der Schlappe im Hinspiel des Champions-League-Finales beim THW Kiel mitten ins Herz getroffen. Allerdings ohne Betäubung.

Sie fühlten sich schlichtweg betrogen. Die letzten sieben Spielminuten, als die Kieler "Zebras" ein Feuerwerk in Schallgeschwindigkeit abfackelten und von 32:32 auf 39:34 davongaloppierten, hat bei der Weltauswahl aus der Region Kastilien-La Mancha seelische Blessuren hinterlassen.

Die Hoffnung auf den zweiten CL-Titel in Folge geben die Spanier trotzdem nicht auf. "Wir sind eine Mannschaft mit großer Erfahrung und haben auch schon vorher schwere Situationen und schlechte Schiedsrichter gut weggesteckt", meint Kapitän Jose Javier Hombrados vor dem Rückspiel am Sonntag (18 Uhr, Eurosport live). Unterstützung beim Wundenlecken erhielt die Millionentruppe von der einheimischen Presse. "So eine hohe Niederlage hatte BM nicht verdient", postulierte "La voz de Galicia". Das Hauptstadtblatt "Diario ABC" ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn eine Mannschaft wie Kiel, gegen die wegen Manipulation ermittelt wird, so bevorteilt wird, darf man sich schon wundern", schrieben die Madrilenen.

Im Sportjahr 2008 ging Spanien in die Historie ein. In so gut wie jedem Wettbewerb räumten die Athleten von der iberischen Halbinsel in beeindruckender Manier einen Titel nach dem anderen ab. Da der Hauptpreis der Lotterie so immer schon vergeben war, blieben für den Rest Europas meist nur noch Salatbesteck oder Sektkühler. Es hält sich deshalb das Pauschalurteil aufrecht, spätestens im vergangenen Jahr hätten die erfolgsverwöhnten Spanier das Verlieren verlernt. Auch THW-Trainer Alfred Gislason ging die Polemik nach dem Hinspiel mächtig auf den Geist. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Ciudad bei Niederlagen nicht über die Schiris gemeckert hat. Austeilen können sie, verlieren aber nicht", echauffierte er sich.

Wie Ciudad Real den THW am Sonntag nervös machen will, verrät Petar Metlicic: "Wir müssen Tore aus der zweiten Welle heraus verhindern und ständig in Führung liegen. Kiel hatte im Hinspiel Probleme im Positionsspiel. Dort müssen wir unsere Chance suchen." Auf die Hilfe der Schiedsrichter setzt bei Ciudad Real angeblich niemand. "In Europa will uns niemand gewinnen sehen. Das hat man uns spüren lassen", sagt Abwehrrecke Didier Dinart. "Deshalb dürfen wir nur mit uns rechnen. Beim Finale 2008 in Kiel haben die Schiris auch gegen uns gepfiffen, und wir haben es trotzdem geschafft."

Ein spanisches Sprichwort besagt: "Es gibt kein Übel, das nicht auch Gutes bringt." Angesichts der "ungerechten" Behandlung in Kiel setzt Ciudad Real auf noch mehr Enthusiasmus seiner Fans. "Ihre Euphorie wird uns nach vorne peitschen", kündigt Dinart an. Schon ab 15 Uhr steigt am Sonntag vor der Quijote Arena eine große Fanparty. Zu dieser sind ausdrücklich auch die THW-Fans eingeladen. In der Halle wird die Freundschaft dann allerdings ruhen. Schon während des Aufwärmens soll das große Spektakel der spanischen Fanclubs beginnen, um den THW nachhaltig zu verunsichern. Dafür wurde eigens ein professioneller Animateur als DJ engagiert - und attraktive kanarische Cheerleader. Diese sollten Stefan Lövgren & Co. aber eher beflügeln.

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 29.05.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2009:

In der Hitze der Mancha

THW geht morgen mit Bestbesetzung und einem Fünf-Tore-Polster ins Final-Rückspiel der Champions League
Kiel - Die Zeit des Redens ist vorüber, morgen zählen Taten. Handballmeister THW Kiel will das zweite Triple in der Vereinsgeschichte mit dem Triumph im Champions-League-Finale bei Spaniens Titelträger BM Ciudad Real perfekt machen. Die Kieler bringen ein 39:34-Polster aus dem Hinspiel mit in die kastilische Mancha.

Anpfiff in der Quijote-Arena ist um 18 Uhr, die Partie mit 6000 Zuschauern ausverkauft, Eurosport überträgt live, weltweit ist das Spiel in über 100 Ländern zu sehen. Auch die Wettbüros haben das Duell der Handball-Giganten ganz oben auf dem Zettel. Intertops zahlt für einen Kieler CL-Triumph 1,28 Euro, bei einem spanischen Erfolg 3,25 Euro. Für die Wetter gilt der THW als Favorit.

Dennoch ist eine ganz heiße, enge Auseinandersetzung zu erwarten. Allein die Temperaturen: Seit Tagen klettert das Thermometer in der 70 000-Einwohner-Stadt permanent über die 30-Grad-Marke. Das wird allen Akteuren zusetzen. Außerdem sollten sich die "Zebras" auf Trommelfell-Störmanöver einrichten. Man werde eine besondere Geräuschkulisse verbreiten, war zu lesen. Zwar stelle man sich darauf ein, dass die Schiedsrichter, weil verboten, diese Dinge unterbinden werden. Aber: alles sei vorbereitet.

Genau wie der THW, hat Kontrahent Ciudad Real Meisterschaft und Pokal bereits in trockene Tücher gebracht. Das Team von Trainer Talant Duschebajew strebt ebenfalls das Triple an, will nach 2006 und 2008 zum dritten Mal die wichtigste Trophäe des Vereinshandballs in die eigene Vitrine stellen. Genau das wollen die "Zebras" verhindern. Allen voran Kapitän Stefan Lövgren, der mit 38 Jahren von der internationalen Bühne abtritt - möglichst mit seinem persönlichen 29. (!) Titel insgesamt. Es sei schon eine große Sache, bei dieser unglaublichen Saison in diesem THW-Team dabei gewesen zu sein, betont der Schwede. "Aber es wäre gewaltig, wenn wir diesen Pokal gewinnen würden. Begreifen würde ich das alles ohnehin erst, wenn ich mich irgendwann irgendwann zur Ruhe gesetzt habe." Vorher, so Lövgren, wird Schweiß fließen. "Wir müssen über 60 Minuten so spielen, wie in der sehr guten ersten Halbzeit in Kiel, wahrscheinlich noch ein wenig besser." Wehmut schwingt sicher mit, denn neben Lövgren könnte auch für Nikola Karabatic und Vid Kavticnik der letzte internationale Auftritt in Schwarz-Weiß anstehen. Beide zieht es nach Montpellier, der Doppeltransfer dürfte laut französischer Presse mehr als 1,5 Millionen Euro in die Kieler Kasse spülen. "Wir haben wunderbare Momente zusammen in diesem Club erlebt erlebt und haben noch eine große Mission zu erfüllen. Aber in unserem Kopf haben wir keinen Zweifel, dass unsere Zeit zu Ende geht", sagte Nikola Karabatic der Sportzeitung "L'Equipe".

Trainer Alfred Gislason will sich vor dem Finale mit diesen Personalien nicht beschäftigen. "Alles zu seiner Zeit", sagt er. Außerdem: "Ich weiß, dass beide wie immer im THW-Trikot alles geben werden." Der Isländer gewann den Titel schon einmal, 2002, mit Magdeburg. "Es ist nichts Neues, wäre aber ganz sicher etwas Großartiges, sollte es wieder klappen", sagt der 49-Jährige, der morgen Bestbesetzung aufbieten kann. Wichtig sei vor allem die Abwehrleistung. "Daran hängt alles - und an den Torleuten, die es beide besser können als im Hinspiel gezeigt." Viele Worte, so Gislason, seien nicht mehr zu verlieren. "Das einzige, was wir machen können, ist gut spielen, alles andere können wir nur wenig beeinflussen." Alles andere? Nach dem die Saison überlappenden Schiedsrichterskandal ist der Fokus natürlich auf die Unparteiischen gerichtet. Ihre Entscheidungen werden genau beobachtet werden, die Namen sind noch unbekannt.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2009:

Champions League Splitter

Reiselust - Das Abenteuer Champions League startet der THW heute, 11.30 Uhr, mit dem Abflug im 100 Personen fassenden Vollcharter der OLT aus Hamburg. Allerdings nehmen nur 95 Personen - Mannschaft, Trainer, Umfeld und Fans - Platz in der Maschine, die direkt Kurs auf Ciudad Real nimmt. Grund ist die Zuladung, es sind nur zehn Kilogramm pro Person gestattet: Fünf Menschen weniger bedeuten mehr Gepäck. Die Ostfriesische Lufttransport (OLT) könnte ein gutes Omen für die "Zebras" sein. Erinnert sei an das Jahr 2005, als die Kieler mit der Meisterschale aus Düsseldorf heimkehrten. Die Turboprop machte damals über dem Rathausplatz einen "Wackler" über die wartenden Fans. Stefan Lövgren präsentierte dem Fan-Empfangskomitee in Holtenau kurz nach der Landung die Meisterschale aus der Deckenluke der Maschine.

Kurzurlaub - Egal, wie das Spiel in Ciudad Real enden sollte, mit oder ohne "Pott": die "Zebras" reisen am Montag nicht nach Kiel zurück, sondern machen einen Kurzurlaub auf Mallorca, um ihren scheidenden Kapitän Stefan Lövgren im engsten Mannschaftskreis gebührend zu verabschieden. Viel Zeit bleibt nicht zum Feiern. Morgens geht es mit dem Schnellzug nach Madrid, von dort per Flieger auf die Ferieninsel, Ankunft gegen 13.30 Uhr. Schon am frühen Mittwoch wartet der Rückflug nach Düsseldorf. Dort werden Lövgren und Co. vom THW-Bus abgeholt, um 20.15 Uhr wird das vorletzte Bundesliga-Punktspiel bei Absteiger TuSEM Essen angepfiffen.

Goldesel - Die Rolle, die Ciudad- Mäzen Domingo Diaz de Mera Lozano beim spanischen Meister spielt, ist legendär. Der Milliardär, der sein Geld mit einem Bauunternehmen machte und der später erfolgreich im Immobiliengeschäft tätig war, holte nahezu jeden Spieler, den er wollte. Dem großen Fußballclub Reral Madrid drohte er sogar an, auch ihn kaufen zu wollen. Doch der stolze Spanier spuckt keine ganz großen Töne mehr. Die Finanzkrise soll ihn mehrere Milliarden gekostet haben. Das merken die Handballer: de Mera will den geschätzten Etat von zwölf Millionen Euro kürzen und den Spielerkader von 26 auf 16 zurückschneiden.

Public Viewing - Rund 500 THW-Fans wollen die "Zebras" in der Luft, per Schiene oder Straße nach Kastilien begleiten. Zuhausegebliebene müssen morgen nicht allein vor dem Fernseher (18 Uhr, Eurosport) Daumen drücken. In Kiel ist man zum einen im Biergarten der "Forstbaumschule" ab 18 Uhr vor einer Großbildleinwand mit geschätzten 1000 anderen THW-Fans in einer Runde. Außerdem bietet das Cinemaxx Champions-League-Finale live im bequemen Kinoplatzpolster. Einlass ist ab 17.45 Uhr, Eintritt frei, kein Mindestverzehr. Eine kostenlose Platzreservierung ist bereits ab 12 Uhr möglich.

Finalspiele - Der THW steht zum vierten Mal in einem CL-Finale. Die Ergebnisse: 2000 gegen FC Barcelona - Hinspiel: 28:25, Rückspiel 24:29; 2007 gegen SG Flensburg- Handewitt - 28:28 in Flensburg, 29:27 in Kiel; 2008 gegen BM Ciudad Real - 29:27 für THW bei BMCR, 25:31 in Kiel. Torjäger - THW-Rückraumspieler Filip Jicha dürfte die Torjägerkrone der Champions League 2009 nicht mehr zu nehmen sein. Der Kieler führt die Rangliste mit 98 Treffern an, die unmittelbaren Verfolger, Kiril Lazarow (93, Zagreb) und Marko Vujin (89, Veszprem), sind bereits aus dem Rennen. Vierter der Rangliste ist mit Vid Kavticnik (77) ein weiterer THW-Spieler.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2009)

 

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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    So., ab 17.45 Uhr: Ciudad Real - THW Kiel
    live aus der Quijote-Arena, Ciudad Real
  • NDR Fernsehen-Logo TV: NDR:
    So., ab 22.45 Uhr: Zusammenfassung Ciudad Real - THW Kiel
    im Rahmen der Sendung "Sportclub"

  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo Sa., ab 8.30 Uhr: Regelmäßige Vorberichterstattung mit Interviews, Hintergründen u.v.m.
    So., ab 18.00 Uhr: Sondersendung zum Finale Ciudad Real - THW Kiel
    Moderator ist Jens-Peter Beiersdorf, Reporter in Ciudad Real ist Rudi Dautwiz. In der Sendung wird auch zum Public Viewing in der Kieler Forstbaumschule geschaltet; ausführliche Nachberichte am Montag und Dienstag
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • NDR 2-Logo Radio: NDR 2:
    So., im laufenden Programm: Vorberichte aus Ciudad Real
    So., ab 18.00 Uhr: Liveeinblendungen vom Finale Reporter ist Thomas Koos

  • NDRinfo-Logo Radio: NDR Info:
    So., 18.05 Uhr: Ausführliche Liveberichterstattung im "Sportreport"
    Reporter ist Thomas Koos


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