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14./15.06.2009 - Letzte Aktualisierung: 15.06.2009 EM 2010

DHB-Team löst nach Sieg gegen Slowenien vorzeitig das EM-Ticket

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Die  EM 2010 findet vom 19. bis 31. Januar 2010 in Österreich statt.
Klicken Sie für weitere Infos! Die EM 2010 findet vom 19. bis 31. Januar 2010 in Österreich statt.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat vorzeitig die Qualifikation für die EM 2010 in Österreich geschafft. Am sechsten von acht Spieltagen in ihrer Qualifikationsgruppe 5 setzte sich das weiterhin verlustpunktfreie DHB-Team am Samstag souverän mit 38:30 (20:12) gegen Slowenien durch und ist damit nicht mehr von einem der beiden vorderen Plätze zu verdrängen. Beste Torschützem in der Hamburger Color Line Arena waren die beiden Linkshänder Stefan Schröder und Michael Müller, die zusammen 18 Treffer markierten.
Weiterhin ohne die beiden Shooter Pascal Hens und Holger Glandorf, ohne Linksaußen Torsten Jansen und diesmal auch ohne den DHB-Rekordtorschützen Christian Schöne, der am Mittwoch beim 54:29-Kantersieg in Bulgarien gleich 15 Tore erzielte, musste Heiner Brand gegen den vermeintlich schwersten Gruppengegner auskommen. Dafür war Spielmacher Michael Kraus wieder mit dabei, auch auf den Bundesliga-Rekordtorschützen Stefan Schröder konnte der Bundestrainer diesmal zurückgreifen. Ähnliche Sorgen hatten aber auch die Slowenen, die u.a. auf Skof, Kozlina, Spiler und auch auf Ex-Zebra Vid Kavticnik verzichten mussten.

Nach ausgeglichener Anfangsphase (5:5) fand die deutsche Deckung um Roggisch und Preiß im Mittelblock immer besser ins Spiel, das Aufbauspiel Sloweniens wirkte zu behäbig, um Torgefahr auszustrahlen. Ganz anders hingegen das DHB-Team, bei dem besonders die rechte Angriffsseite einen Sahnetag erwischte: Zwei Treffer von Müller und einer von Schröder ließen Deutschland auf 9:6 davonziehen, doch nach dem Treffer von Gajic zum 9:7-Anschluss begann erst die stärkste Phase der Gastgeber: Fast zehn Minuten lang musste Johannes Bitter nun nicht mehr hinter sich greifen, seine Vorderleute bauten den Vorsprung in dieser Zeit gnadenlos bis auf 15:7 aus. Acht Tore Vorsprung - so sollte es auch zur Halbzeitpause aussehen. Und dies war noch schmeichelhaft für Slowenien, lag man kurz vor dem Seitenwechsel ar schon mit zehn Treffern hinten.

Im zweiten Durchgang wurde schnell klar, dass in der Color Line Arena für das DHB-Team nichts mehr anbrennen würde, so schonten beide Trainer früh ihre Leistungsträger und gaben "der zweiten Garnitur" mehr Spielanteile. Der Vorsprung der deutschen Mannschaft schwankte derweil zwischen sieben und elf Treffern, um durch einen direkt verwandelten Freiwurf Kaufmanns nach der Schlusssirene sich dann dort einzupendeln, wo er bereits zum Seitenwechsel war: Mit dem 38:30-Erfolg hat das DHB-Team eindrucksvoll und als zweites Team nach Schweden die Qualifikation für die EM-Endrunde gelöst. Mit Titelverteidiger Dänemark und Gastgeber Österreich stehen somit nun vier der 16 Teilnehmer fest, die restlichen werden innerhalb der nächsten Woche ermittelt. Auch Deutschland muss noch zweimal antreten - gegen Weißrussland (Mittwoch) und in Israel (Samstag). Rein theoretisch können die Weißrussen dem DHB-Team noch den Gruppensieg streitig machen.

Heiner Brand war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hamburg auf jeden Fall sehr zufrieden: "Ich habe großen Respekt vor der Begeisterung und der Kampfkraft meiner Spieler. Der Spaß am Spiel und die taktische Disziplin waren wichtige Faktoren zum Erreichen unseres Ziels", lobte der Bundestrainer. Sein Gegenüber Miro Pozun konstatierte: "Das deutsche Team war schneller, stärker und klar besser."

13.06.09, Sa., 18.15: Deutschland - Slowenien: 38:30 (20:12)

Deutschland:
Bitter (1.-55.), Heinevetter (55.-60. und bei zwei Siebenmetern); Gensheimer (2/1), Roggisch, Klein (3/2), Müller (7), Strobel (1), Preiß (3), Weinhold, Späth (1), Kraus (5/2), Kaufmann (4), Schröder (11), Haaß (1); Trainer: Brand
Slowenien:
Rezar (1.-23., 43.-60.), Prost (23.-43.); Miklavcic (1), Dobelsik, Mlakar (1), Natek (1), Skube (1), Gajic (3), Cehte (2), Miha Zvizej (3), Luka Zvizej (5/4), Zorman (5), Bilbija (5), Brumen (3/3); Trainer: Pozun
Schiedsrichter:
Hylnur Leifsson / Anton Palsson (Island)
Zeitstrafen:
Deutschland: 7 (2x Roggisch, 2x Kaufmann, Weinhold, Haaß, Schröder);
Slowenien: 5 (2x Cehte, Gajic, Bilbija, Zorman)
Siebenmeter:
Deutschland: 6/5 (Prost hält Klein);
Slowenien: 9/7 (Zvizej und Brumen über das Tor)
Spielfilm:
1. Hz: 0:2, 4:2, 5:5 (10.), 15:7 (21.), 19:9, 20:12;
2. Hz: 22:15, 29:18, 35:25, 38:30.
Zuschauer:
9011 (Color Line Arena, Hamburg)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 15.06.2009:

Nationalteams im Gleichtakt zu Endrunden

Handballer bezwangen Slowenien mit 38:30
Hamburg - Die Männer bei der EM, die Frauen bei der WM: Im Gleichtakt haben die beiden deutschen Handball-Nationalmannschaften die nächsten Medaillen-Endrunden erreicht und lassen die Vordenker schon wieder von Podestplätzen träumen.

Noch mitten im Jubel des Hamburger Handball-Festes steckte der Deutsche Handballbund (DHB) am Sonnabend bereits die nächsten Herausforderungen ab. "Das war das Ziel, dass wir uns mit beiden Mannschaften qualifizieren. Jetzt wollen wir möglichst die Halbfinals anstreben", erklärte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier.

Mit einer Glanzvorstellung hatten die Männer von Bundestrainer Heiner Brand vor 9011 Zuschauern in der Color-Line-Arena Slowenien mit 38:30 distanziert und vor allem in der ersten Halbzeit spielerischen Esprit verbreitet. Der sechste Sieg im sechsten Spiel hat dem ungeschlagenen Tabellenführer den Weg zur EM vom 19. bis 31. Januar 2010 in Österreich geebnet. In den beiden abschließenden Qualifikationsspielen der Gruppe 5 kann der WM-Fünfte am Mittwoch (19.30 Uhr) in Stuttgart gegen Weißrussland und am 21. Juni (18.30 Uhr) in Rishon Le Zion gegen Israel befreit aufspielen. "Ich bin froh, dass wir die Qualifikation geschafft haben. Die Grundlage haben wir mit den Siegen in Slowenien und Weißrussland gelegt. Ich habe großen Respekt vor der Begeisterung und der Kampfkraft meiner Spieler", lobte Brand.

Während die Männer bis zur EM-Gruppen-Auslosung am 24. Juni in Wien noch vor zwei Pflichtaufgaben stehen, haben sich die Frauen bereits in den Urlaub verabschiedet. Durch das 22:19 gegen den EM-13. Serbien qualifizierte sich das Team von Neu-Bundestrainer Rainer Osmann für die WM vom 5. bis 20. Dezember in China. Das Playoff-Hinspiel hatte die Mannschaft um Rekord-Nationalspielerin Grit Jurack mit 29:24 gewonnen. "Die Erleichterung ist sehr groß, dass wir uns durchsetzen konnten", sagte der Thüringer Osmann nach seinem gelungenen Debüt. Der Nachfolger von Armin Emrich, der im Januar zurückgetreten war, will nun in Ruhe seine Mannschaft mit der Perspektive Olympische Spiele in London aufbauen. "Das große Ziel ist Olympia 2012, wohl wissend, dass wir auf dem Weg dahin EM und WM mitnehmen müssen", sagte der frühere Trainer von Österreichs Männer-Auswahl. Der Worldcup in Aarhus Ende September sowie zwei Qualifikationsspiele zur EM 2010 im Oktober gegen Italien und Slowenien sind die nächsten Aufgaben. "Wir werden jetzt weiter arbeiten, damit wir eine schlagkräftige Truppe haben, mit der wir oben mitspielen können", versprach Spielmacherin Nina Wörz.

Für Brand beginnt mit den Partien gegen Weißrussland und Israel das Einspielen auf die EM, bei der die deutsche Mannschaft ihre Vor- und Hauptrundenpartien in Innsbruck bestreiten wird. Wegen der Ausfälle der verletzten Pascal Hens, Holger Glandorf und Michael Kraus sowie der pausierenden Torsten Jansen, Christian Sprenger und Torhüter Johannes Bitter experimentiert der Gummersbacher wieder mit jungen Spielern. "Wenn wir um Medaillen mitspielen wollen, müssen wir uns noch steigern. Wir werden auch die nächsten Spiele ernsthaft angehen, denn wir haben nicht so viele Spiele und müssen deswegen jede Chance nutzen, um uns weiter zu entwickeln", erklärte Heiner Brand.

(aus den Kieler Nachrichten vom 15.06.2009)


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