Überraschend stark beim Wildcard-Turnier in Leon präsentierte sich der Schweizer Vizemeister Kadetten Schaffhausen mit Mait Patrail und den ehemaligen Bundesliga-Spielern Kukucka, Filip, Rauh, Ursic und Liniger. Nach einem Unentschieden gegen die Gastgeber und Siegen gegen den enttäuschenden TBV Lemgo sowie RK Celje Pivovarna Lasko aus Slowenien konnten die Eidgenossen bis zuletzt auf den Einzug in die Königsklasse hoffen. Doch Ademar Leon hatte im letzten Gruppenspiel mit den bereits gescheiterten Lipperländern leichtes Spiel, siegte deutlich mit 31:21 und zog dank des besseren Torverhältnisses noch an den Kadetten vorbei. Somit duelliert sich der THW Kiel nach nur zwei Jahren erneut mit den Kastiliern, mit dem Heimspiel gegen die Nordspanier startet der THW auch am 4. Oktober in die Champions League. Lemgo, Celje und Schaffhausen steigen hingegen im November im 1/16-Finale um den EHF-Pokal ein.

Der letzte Kieler Gruppengegner wurde im mazedonischen Skopje ausgespielt. Die Entscheidung in der Qualifikationsgruppe 1 fiel im letzten Spiel zwischen den zuvor je zweimal siegreichen Gastgebern von RK Vardar und dem weißrussischen Meister Dinamo Minsk. Letztlich setzte sich Skopje vor heimischer Kulisse deutlich mit 34:24 durch. Der THW Kiel muss also wie in der vergangenen Saison in die mazedonische Hauptstadt reisen - statt gegen Metalurg spielen sie aber nun gegen den Lokalrivalen.

Die weiteren Teams, die sich am Wochenende für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren konnten, sind KS Vive Kielce aus Polen, die Norweger von Fyllingen Handball sowie der griechische Meister AC PAOK Thessaloniki (GRE).

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.09.2009:

Aus für Lemgo, THW trifft auf Leon und Skopje

Nach Quali-Turnieren stehen Teilnehmer in der Champions League fest

Leon - Handball-Bundesligist TBV Lemgo ist mit drei Niederlagen in drei Spielen klar an der Qualifikation für die europäische Champions League gescheitert. Damit müssen sich die Ostwestfalen mit der Teilnahme am EHF-Pokal begnügen.

Der TBV verlor gestern in Leon (Spanien) gegen Gastgeber Ademar Leon mit 21:31 (10:16) nach dem 29:30 gegen Kadetten Schaffhausen (Schweiz) und dem 27:28 gegen den slowenischen Vertreter Celje Pivovarna Lasko auch seine letzte Partie und belegte lediglich den vierten Platz. Den Turniersieg und die Teilnahme an der "Königsklasse" sicherte sich dank der besseren Tordifferenz Ademar Leon. Die Spanier sind damit Gruppengegner des THW Kiel in der Champions-League-Vorrundengruppe D. Diese wird komplettiert von KIF Kolding, dem FC Barcelona, Amicitia Zürich und Vardar Skopje, das sich gestern in der Qualifikationsrunde 1 zu Hause in Mazedonien im "Endspiel" 34:24 gegen Dinamo Minsk (Weißrussland) durchsetzte.

Nach den Niederlagen mit nur einem Treffer Unterschied gegen Celje und Schaffhausen war Lemgo zum Abschluss gegen Leon klar unterlegen und lag vor rund 3000 Zuschauern schon nach der ersten Hälfte klar mit 10:16 zurück. Auch nach dem Wechsel präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Markus Baur schwach und geriet bis zur 38. Minute mit 13:21 und bis zur 58. mit 20:30 in Rückstand. Speziell im Angriff präsentierte Lemgo Schwächen. "Das hatten wir uns komplett anders vorgestellt. Jetzt hoffen wir, dass wir schnell aus diesem Loch rauskommen", sagte Baur vor dem Bundesligaauftakt des TBV am Donnerstag gegen den SC Magdeburg.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.09.2009)