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27.-29.11.2009 - Letzte Aktualisierung: 29.11.2009 Bundesliga

THW empfängt die HSG Wetzlar am Sonntag

Update #2 "Zebra"-Text über Michael Roth ergänzt...

Das Team der HSG Wetzlar.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Wetzlar.
Nach dem souveränen 33:20-Erfolg bei Aufsteiger HSG Düsseldorf steht für den THW Kiel am Sonntag in der Sparkassen-Arena gleich die nächste Bundesligahürde an. Zu Gast an der Förde ist dann die stark in die Saison gestartete HSG Wetzlar um die Nationalspieler Sven-Sören Christophersen und Timo Salzer. Der Anpfiff zum achtletzten THW-Spiel im Kalenderjahr erfolgt um 15.00 Uhr, das DSF überträgt die Partie kostenpflichtig live im Internet auf tv.dsf.de. Zeitnahe Informationen zum Spiel liefert auch der Liveticker auf www.kn-online.de/thw.
Mit neuem Trainer und ganz viel Selbstbewusstsein geht die HSG Wetzlar ihre zwölfte Saison in Folge im deutschen Handball-Oberhaus an. Mit dem Abstiegskampf wollen und werden die Mittelhessen in diesem Jahr auf jeden Fall nichts zu tun haben.

HSG-Trainer Michael Roth war zuvor beim TV Großwallstadt tätig.
HSG-Trainer Michael Roth war zuvor beim TV Großwallstadt tätig.
Als Michael Roth im Sommer sein Amt als Nachfolger der Interimslösung Zoran Djordjic bei der HSG Wetzlar antrat, äußerte er sich vorsichtig zu den Zielen mit der jungen Mannschaft. "Wir wollen besser sein als in der letzten Saison", gab Roth die Marschrichtung für die aktuelle Spielzeit vor - besser als Platz 14 also, der nach einer durchwachsenen Spielzeit mit der Trennung von Trainer Volker Mudrow zuletzt bei den Lahnstädtern herausgesprungen war. "Wir wollen die Mannschaft weiterentwickeln und 60 Minuten erfolgreichen und attraktiven Handball spielen", präzisierte der 47-jährige Handballlehrer. Auch, wenn man in einigen Spielen als Underdog geführt werde, so Roth, müsse man in dieser Außenseiterrolle "immer einen Schritt mehr als der Gegner machen, mit Herz spielen und Charakter zeigen". Auch wenn diese Sätze nach einer Spende für das berühmte Phrasenschwein rufen, so scheint Roth seine Mannen doch genau auf diese Tugenden eingeschworen zu haben. Keine Frage: Die HSG Wetzlar gehört zu den positiven Überraschungen der Saison. So schwärmte Flensburgs Trainer Per Carlen vor dem Spiel seiner SG gegen die Mittelhessen Ende September, dass "Wetzlar momentan zu den besten Teams der Liga" gehöre. Am Ende gewannen die Flensburger zwar deutlich mit 36:25, doch die Ehrerbietung vor der Partie schien nicht von ungefähr zu kommen.

Spielmacher Timo Salzer steht auch auf dem Zettel von Bundestrainer Heiner Brand.
Spielmacher Timo Salzer steht auch auf dem Zettel von Bundestrainer Heiner Brand.
Denn Wetzlar war mit zwei Siegen in die Saison gestartet, hatte dabei sogar den hoch eingeschätzten TBV Lemgo mit 31:30 in die Knie gezwungen. Zwar nahm sich die HSG nach diesem Sieg eine punktemäßige Auszeit für drei Spiele, doch Eindruck hatte sie trotzdem auf ihre Kontrahenten gemacht. "Die Auswärtssiege bei den direkten Konkurrenten Dormagen und Minden waren zum Rundenstart natürlich optimal. Dazu der Heimsieg über Lemgo - das sorgt erst einmal für Ruhe und die nötige Sicherheit im Team", freute sich Roth über den gelungenen Start. Und auch die drei sieglosen Spiele in Folge konnte der Trainer erklären: "Man muss einer jungen Truppe auch solche Niederlagen zugestehen. Ihr fehlt es noch an Routine, um über einen längeren Zeitraum auf einem konstant hohen Level spielen zu können." Dass an guten Tagen die HSG für jeden Gegner gefährlich werden kann, zeigte sie dann auch wieder mit dem Erfolg gegen die Füchse Berlin. Ein Rückschlag war dann die knappe Niederlage in Düsseldorf - aber auch die wird bei der HSG niemanden vom eingeschlagenen Weg abbringen. "Wir können in der Bundesliga jede Mannschaft schlagen, wenn wir keine Ausfälle haben und im Kollektiv hundert Prozent geben", ist sich Roth sicher. "Alles in allem bin ich mit den Ergebnissen, dem Engagement und der Entwicklung der Mannschaft bislang zufrieden." Das kann er auch sein, schließlich rangiert die HSG Wetzlar nach zwei souveränen Heimsiegen gegen die Aufsteiger Hannover-Burgdorf und TuS N-Lübbecke momentan mit 12:10 Punkten auf Platz zehn der Tabelle (siehe auch Gegnerkurve Wetzlar).

Kam vom Lokalrivalen MT Melsungen: Linkshänder Daniel Valo.
Kam vom Lokalrivalen MT Melsungen: Linkshänder Daniel Valo.
Die guten Ergebnisse in dieser Spielzeit basieren auch auf einem eingespielten Kader. Mit Zoran Djordjic, Chen Pomeranz und Alexandar Stanojevic ließ man Nicht-Leistungsträger ziehen, holte dafür mit Daniel Valo einen erfahrenen Bundesliga-Akteur von der MT Melsungen. "Daniel war der absolute Wunschspieler unseres Trainers", freut sich der sportliche Leiter Rainer Dotzauer über die Verpflichtung des 120-fachen slowakischen Nationalspielers. "Er wird unserem Rückraum auf der Linkshänderposition die Durchschlagskräftigkeit verleihen, die wir in der vergangenen Saison leider oftmals vermisst haben", ist sich Dotzauer sicher. "Zudem kann er mit seiner robusten Gestalt und internationalen Erfahrung unserer Abwehr noch mehr Stabilität verleihen." Tatsächlich ist das Spiel der HSG Wetzlar durch Valos Rückraum-Künste variabler geworden. Mit 35 Toren ist er viertbester Schütze seiner Mannschaft, der 2,03-Meter-Hüne kann durch seine Tore den Goalgetter Sven-Sören Christophersen (66/16) unterstützen und auch eine Menge Druck von Mittelmann Timo Salzer (40/1) nehmen. "Sven-Sören und Timo sind absolute Leistungsträger im Team, aber mit ihren 25 beziehungsweise 24 Jahren trotzdem noch jung und größeren Formschwankungen unterlegen als so machen Routinier", hat Roth den beiden Youngstern mit dem erfahrenen 30-Jährigen deshalb eben diese Routine an die Seite gestellt (siehe auch Gegnerkader Wetzlar). Um den Einsatz von Christophersen in Kiel muss der Trainer indes noch bangen: Der Nationalspieler zog sich beim 33:27-Heimsieg gegen Lübbecke eine schwere Entzündung in der Schulter des rechten Wurf-Arms zu. "Wir werden Smöre jetzt entsprechend behandeln und dann schauen, ob es für einen Einsatz am Sonntag in Kiel reicht. Wir werden aber auch im Hinblick auf das nächste Heimspiel gegen Hamburg kein Risiko gehen", erklärt HSG-Physiotherapeut Reinhold Roth die Prioritäten. Christophersen selbst würde natürlich nur all zu gerne in Kiel spielen: "Wenn's irgendwie geht, möchte ich natürlich in der Sparkassen-Arena auflaufen, um den Jungs zu helfen, ein hoffentlich ordentliches Ergebnis zu erzielen."

Einsatz gefährdet: HSG-Tormaschine Sven-Sören Christophersen plagt sich mit einer Entzündung in seiner rechten Schulter herum.
Einsatz gefährdet: HSG-Tormaschine Sven-Sören Christophersen plagt sich mit einer Entzündung in seiner rechten Schulter herum.
Gewöhnen mussten sich die Wetzlarer Spieler auch an eine neue Deckungsvariante unter Michael Roth: "Wir spielen jetzt vornehmlich eine aggressive 6:0-Deckung. Das war für die Spieler die größte Neuerung. Sie haben das aber alle schnell verinnerlicht und in Sachen Abwehrarbeit große Fortschritte gemacht." Verbesserungswürdig, so der Trainer, sei weiterhin der Torabschluss. "Da sind wir ab und zu noch zu leichtfertig."

Gar nicht leichtfertig geht man bei der HSG hingegen mit der Zukunft um, die Weichen für eine erfolgreiche Arbeit von Michael Roth sind längst gestellt. So bleibt Kapitän und Spielmacher Timo Salzer den Mittelhessen langfristig erhalten. Der 25-jährige Nationalspieler verlängerte seinen zum Ende der aktuellen Spielzeit auslaufenden Vertrag bei den Lahnstädtern um weitere zwei Jahre bis zum 30. Juni 2012. Rainer Dotzauer freute sich über den Coup, schließlich hatten auch andere, finanzstärkere Clubs um die Gunst des Neu-Nationalspielers geworben: "Er ist der Kopf unserer jungen Mannschaft, der Publikumsliebling und ein absolutes Vorbild in Sachen Einsatz. Dass er sich für die HSG entschieden hat, zeigt, dass der von uns eingeschlagene Weg der Richtige ist." Und dieser Weg - so hofft man in Wetzlar - soll nicht unbedingt auf Platz zehn enden. Mit Optimismus geht deshalb Michael Roth voran. "Die Mannschaft verfügt über jede Menge Talent und Ehrgeiz. Ich bin mir sicher, dass wir noch für einige Überraschungen in der neuen Saison gut sein werden."

Ob der Mannschaft allerdings in der Sparkassen-Arena bereits eine solche Überraschung gelingt, scheint fraglich. Denn bislang konnte die HSG Wetzlar noch nie an der Kieler Förde gewinnen, lediglich am 16. April 2003 gelang den Hessen beim legendären 24:24-Unentschieden, bei dem die "Zebras" eine kurze Zeit fünf Zeitstrafen gleichzeitig absitzen mussten. In den letzten beiden Spielzeiten wurde der HSG zudem die Ehre zuteil, den Meisterfeierlichkeiten des THW Kiel beizuwohnen: Vorletzte Saison unterlag man am letzten Bundesliga-Spieltag mit 26:35 und zog dann selbst noch auf den Rathausplatz weiter. In der vergangenen Spielzeit trat man im Rahmen des 29. Spieltags an, nachdem die "Zebras" genau einen Tag vorher durch Ausrutscher der "Konkurrenz" vorzeitig Meister wurde. Der THW Kiel lief als gefeierter Meister in die Sparkassen-Arena ein und siegte anschließend durch u.a. neun Jicha-Treffer souverän mit 36:28.

Die Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Andreas und Marcus Pritschow.

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten sowie den Bericht über HSG-Trainer Michael Roth aus dem "Zebra"-Hallenheft.

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Männersache

In ihren Berufen als Handball-Trainer und Band-Manager der Popgruppe "Pur" sind die Brüder Michael und Uli Roth überaus erfolgreich. Anfang des Jahres rückte dieser Erfolg allerdings in den Hintergrund: Innerhalb weniger Wochen erkrankten beide an Prostatakrebs. Ihr offener Umgang mit dieser Krankheit imponierte Millionen.

Der 14. Juli 2009 ist den beiden Roth-Brüdern noch gut im Gedächtnis. In der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" sprachen Michael und Ulrich Roth über ihre Krankheit. Die Art, wie die Zwillinge mit der Diagnose umgingen, imponierte einem Millionenpublikum. Auf einmal standen nicht mehr die sportlichen Erfolge der Vergangenheit, beide gewannen 1984 mit der DHB-Auswahl die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen, oder der berufliche Erfolg der Gegenwart im Mittelpunkt des Interesses, sondern ein ganz persönliches Schicksal. Im April erfuhr zunächst Michael, heute Trainer der HSG Wetzlar, dass er Prostatakrebs hat. Im Mai bekam Uli, Manager der Popband "Pur", die gleiche Diagnose. "Ich habe einfach gefühlt, dass ich es auch habe", erklärte Uli in der TV-Sendung, warum auch er den Weg zum Arzt suchte. In der Hamburger Martini-Klinik wurden dann bei beiden Roths die Prostata-Drüse entfernt. Journalist Udo Ludwig hat das Leben der 47 Jahre alten Zwillinge und ihren Kampf gegen den Krebs nun in einem Buch veröffentlich: "Unser Leben - unsere Krankheit" kletterte bereits kurz nach der Veröffentlichung auf vordere Plätze in den Bestseller-Listen für Gesundheitsbücher. "Wir wollen ermutigen und informieren", begründete Uli Roth diesen weiteren Schritt in die Öffentlichkeit. Dieser war für seinen Bruder Michael nicht selbstverständlich. "Ich wollte nichts öffentlich machen, doch als damaliger Trainer des TV Großwallstadt konnte ich auch nicht einfach abtauchen", beschreibt der heutige HSG-Trainer die mediale Zwickmühle, in der er nach der Diagnose steckte. "Jetzt weiß ich aber: Je offensiver man mit dieser Krankheit umgeht, umso besser ist es für die eigene Psyche." Die Brüder wählten den offensiven Weg, stellten sich im Fernsehen den Fragen. In den vergangenen Monaten wurden beide erfolgreich operiert. "Von daher fühle ich mich jetzt erst einmal gesund und bin glücklich", sagte Uli Roth bei der Buchvorstellung. Man sei auf dem Weg, die Krankheit endgültig zu besiegen, pflichtete ihm sein Bruder bei. Jetzt wollen sie anderen Männern die Angst vor der Vorsorge-Untersuchung nehmen: In dem Buch erzählen die Roth-Zwillinge ihre Geschichte, von der Diagnose über die Behandlung, von der Operation bis zur Rehabilitation. So erfährt man viel über die Prostata und den Krebs. "Jährlich erkranken 60.000 Männer an Prostatakrebs, jährlich sterben 11.000 an dieser Tumorart. Es gibt aber von zehn Männern mindestens einen, der gar nicht weiß, dass er eine Prostata hat", glaubt Uli Roth. Beim Rest der Männerwelt sei das Wissen nicht viel ausgeprägter. Bei Michael Roth war es damals seine Frau, die ihn zur ersten Vorsorge schickte. Nicht zuletzt auf die Frauen setzen die beiden Ex-Handballer auch mit ihrer Kampagne: Sie sollen ihre Männer motivieren, zum Arzt zu gehen. "Wir glauben an die Frauen", sagt Uli. Das 368-Seiten starke Buch, das im Verlag Zabert Sandmann erschienen ist und 19,90 Euro kostet, sei "das perfekte Geschenk für den Mann". Uli und Michael Roth werden zudem auf der Internetseite www.roth-zwillinge.de über ihr Leben mit und nach dem Prostatakrebs erzählen. "Wir sind zu 'Paten' der Prostata geworden, wir werden uns weiter damit beschäftigen", kündigen die beiden an. "Die Krankheit hat einiges in unserem Leben verändert, und deshalb gilt es, die Ketten, die immer noch um dieses Tabu-Thema liegen, zu sprengen", lautet das Motto von Uli und Michael Roth - einem Zwillings-Paar, das mit seiner Offenheit beeindruckt.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.11.2009

Die HSG Wetzlar auf "Klassenfahrt" nach Kiel

Neunter der Handball-Bundesliga morgen zu Gast beim THW - Roth: "Wir wollen lernen"
Kiel - Mit der HSG Wetzlar stellt sich morgen Nachmittag (15 Uhr) ein Club in Kiel vor, der im bisherigen Saisonverlauf der Handball-Bundesliga positiv überraschte. Trainer Michael Roth sortiert das Auswärtsspiel des Tabellen-Neunten zwar als "Klassenfahrt" ein. Doch die Zahlen lassen vermuten, dass die Mittelhessen nicht nur auflaufen werden, damit der Meister am 12. Spieltag eine sinnvolle Beschäftigung für sein Personal findet.

"Mit unserer Geschlossenheit und unserer guten Abwehr sind wir in der Lage, auch große Gegner zu ärgern", weiß HSG-Mittelmann Timo Salzer, der an den 31:30-Heimsieg gegen den TBV Lemgo erinnert. Zu einem Zeitpunkt in der Saison, als die inzwischen abgestürzten Ostwestfalen durchaus noch als "groß" eingestuft werden durften. "Wir freuen uns alle auf Kiel", sagt der Kapitän. "Die Atmosphäre ist einzigartig, der THW das Maß aller Dinge."

Der 25-Jährige wurde jüngst in die Nationalmannschaft berufen und ist auch für eines der beiden Testspiele gegen Weißrussland nominiert. Die EM im Januar 2010 ist für den BWL-Studenten, der im Sommer seinen Abschluss als "bachelor of sience" machen wird, aber kein Thema. "Im Moment schaue ich ab und zu bei der Nationalmannschaft vorbei. Mehr nicht." Trotz aller Bescheidenheit ist Salzer einer der kommenden Akteure in der Auswahl von Heiner Brand. Jüngst verlängerte er seinen Vertrag bei der HSG bis 2012, obwohl auch andere Clubs Interesse signalisierten. "Ich hätte sicherlich woanders mehr Geld verdienen können, aber das familiäre Umfeld war mir wichtiger." Und die Chance, als Handballer zu reifen.

Spätestens mit dem neuen Trainer Michael Roth scheint die gegeben zu sein. Der 47-Jährige, wie sein Zwillingsbruder Uli (Manager der Popgruppe "Pur") an Prostatakrebs erkrankt, hat der HSG einen Schub gegeben. Auch durch die Umstellung der Deckung von der offensiveren 5:1-Variante auf eine sattelfeste 6:0. "Unter Roth ist Wetzlar stabiler geworden", weiß Alfred Gislason, der nach dem Comeback von Börge Lund (Daumenoperation) möglicherweise einen weiteren Ex-Patienten aufstellen wird. Gestern rang der THW-Trainer noch mit dem Gedanken, Andreas Palicka zu nominieren. Acht Monate nach seinem Muskelabriss im Oberschenkel testete der Schwede zuletzt im Tor der "Zweiten". Sicher im Kader ist Filip Jicha, der eine Grippe auskuriert hat.

Wichtig für den Verlauf der Partie könnte sein, in welcher Form sich Sven-Sören Christophersen vorstellen wird. Der gebürtige Stockelsdorfer ist mit 69 Saisontoren hinter Hans Lindberg (Hamburg/78) und Lars Kaufmann (Göppingen/73) derzeit drittbester Schütze. Doch Jung-Nationalspieler "Smöre" leidet an einer Schulterentzündung und soll nur sporadisch eingesetzt werden, um ihn für das Heimspiel gegen den HSV Hamburg zu schonen. Ähnliches gilt für den Israeli Avishay Smoler. Der flinke Rechtsaußen hat einen Außenbandriss im Knöchel auskuriert.

Kiel gegen Wetzlar - da werden Erinnerungen an den 16. April 2003 wach, als den Gästen zum einzigen Mal ein Remis (24:24) gelang. Aber nicht nur deshalb war dieses Spiel ein kurioses. Als die "Zebras" innerhalb von 120 Sekunden vier Zeitstrafen kassierten, verlor auch Noka Serdarusic die Nerven und bestürmte Schiedsrichter Heiko Schnare. Dessen Pfeife flog, Serdarusic sah Rot ("Ich bin aus Versehen an die Pfeifen-Kette gekommen") und mit Sebastian Preiß musste der vorletzte Feldspieler die Strafe für den THW-Trainer abbrummen. Doch Stefan Lövgren und Torhüter Mattias Andersson kassierten in diesen denkwürdigen Augenblicken nur ein Feldtor. Ähnliche Kuriositäten sind morgen in der von den eineiigen Zwillingen Andreas und Marcus Pritschow geleiteten Partie wohl nicht zu erwarten.

"Wir fahren nach Kiel, um zu lernen", gab HSG-Trainer Roth als Parole aus. "Das ist wie eine Klassenfahrt eines Englischkurses nach Malta. Am Ende hofft der Lehrer auch, dass die Teilnehmer etwas gelernt haben." Bleibt dem THW zu wünschen, dass die Gäste dann nicht herausgefunden haben, wie Festungen gestürmt werden.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.11.2009)

 


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