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20./21.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 21.12.2009 DHB-Pokal

DHB-Pokal-Auslosung: THW muss nach Gummersbach

Erneutes Hammer-Los für die Zebras

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Der VfL Gummersbach: Gegner des THW Kiel im Viertelfinale des DHB-Pokals.
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Die heutige Pokal-Viertelfinal-Auslosung im Rahmen des Bundesliga-Spitzenspiels des THW gegen Hamburg ergab einen weiteren Kracher für den THW Kiel auf dem Weg zum Final Four: Die Kieler müssen am 6. oder 7. Februar - und damit direkt nach der EM-Pause - beim VfL Gummersbach antreten. Damit kommt es im Viertelfinale zur Neuauflage des Endspiels 2009.
Als "Losfee" fungierte der ehemalige Nationalspieler Stefan Kretzschmar, der die Neuauflage des Endspiels 2009 aus den Töpfen zog. Damals hatte sich der THW Kiel mit einem 30:24-Erfolg gegen den Altmeister nicht nur den dritten Pokalsieg in Folge, sondern mit insgesamt sechs Triumphen im nationalen Pokal auch den inoffiziellen Titel "Rekordpokalsieger" gesichert.

Der VfL Gummersbach qualifizierte sich mit einem hart umkämpften 39:27 nach Verlängerung gegen die HSG Wetzlar, einem lockeren 35:25 beim Zweitligisten SV Post Schwerin und zuletzt durch einen 42:22-Kantersieg gegen den SV Anhalt Bernburg aus der 2. Liga für das Viertelfinale.

Das erste Duell zwischen dem THW Kiel und dem VfL Gummersbach in dieser Saison entschieden die Kieler für sich: Im September gewannen die Zebras in der Sparkassen-Arena die Bundesliga-Partie gegen den VfL mit 36:29. Dabei bedurfte es nach einem 13:14-Halbzeitrückstand einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, um die starken Rheinländer, bei denen unter anderem die Ex-Zebras Viktor Szilagyi und Adrian Wagner aktiv sind, zu besiegen. Für Alfred Gislason, Daniel Narcisse und Momir Ilic ist das Pokalspiel gleichzeitig auch ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Verein.

In der TOYOTA Handball-Bundesliga, deren Tabellenführer die Gummersbacher nach den ersten zwei Spieltagen waren, belegt der VfL nach zuletzt zwei knappen Niederlagen gegen Flensburg (26:27) und in Göppingen (29:32) momentan den siebten Platz. In der heimischen Lanxess-Arena musste sich die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Spiel ausführlich vorstellten, in dieser Serie neben den Flensburgern nur noch dem HSV Hamburg (28:34) beugen, gegen die Rhein-Neckar Löwen spielte der VfL auf heimischem Terrain unentschieden (siehe auch Gegnerkurve Gummersbach und Tabelle der TOYOTA HBL).

Die Begegnung, die am 6. oder 7. Februar in Köln stattfinden wird, ist erst das vierte Aufeinandertreffen beider Clubs: Neben dem Finalsieg 2009 konnte der THW Kiel auch am 20. Mai 1979 (23:21 n.V.) und am 11. Februar 1998 (30:28, ebenfalls im Viertelfinale) gewinnen, 1985 verloren die Zebras in Gummersbach mit 19:20 (siehe auch Gegnerdaten VfL Gummersbach). Das Spiel zwischen den beiden Traditionsvereinen ist dabei auch das Aufeinandertreffen der beiden erfolgreichsten Pokalmannschaften: Der VfL gewann den DHB-Pokal 1978, 1979, 1982, 1983 und 1985, der THW 1998, 1999, 2000, 2007, 2008 und 2009.

Die komplette Auslosung finden Sie unter DHB-Pokal, Viertelfinale.

(Christian Robohm)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.12.2009:

Lospech: Im Viertelfinale wartet nun Gummersbach

DHB-Pokal: THW Kiel tritt im Februar 2010 beim VfL an - Hamburg in Schwartau
Kiel - Wurde im DHB-Pokal gelost, stand der THW Kiel zuletzt stets mit Fortuna im Bunde. Doch in dieser Saison zeigt die Glücksfee den "Zebras" die kalte Schulter. Zum Entsetzen der Fans zog Stefan Kretzschmar gestern vor ausverkauften Rängen in der Kieler Arena den VfL Gummersbach als Viertelfinal- Gegner.

Am 6. oder 7. Februar wird sich in der Kölnarena also das Finale des Vorjahres wiederholen. Damals setzte sich der Rekordmeister mit 30:24 durch und gewann zum dritten Mal in Folge den Cup. Ein besonderer Gegner, schließlich kehren mit Trainer Alfred Gislason, Momir Ilic und Daniel Narcisse gleich drei THW-Akteure an die alte Wirkungsstätte zurück. Ein besonderer Termin, schließlich wird es für die Kieler das erste Pflichtspiel nach der Europameisterschaft in Österreich sein.

"Wir müssen uns den Weg ins Final Four diesmal wirklich hart erkämpfen", stöhnte Uli Derad, der mit seinem Club in den Runden zuvor bereits die Bundesligisten Berlin (34:26), Großwallstadt (32:29) und am vergangenen Mittwoch auch die SG Flensburg (31:26) ausgeschaltet hatte. "Uns wäre ein Heimspiel deutlich lieber gewesen", meinte Kiels Manager. Kein Wunder, ist der THW doch bereits am 10. Februar in der Liga bei den Rhein-Neckar Löwen gefordert. Und vier Tage später kommt zum Gipfeltreffen in der Gruppenphase der Champions League der FC Barcelona an die Förde.

Die Freude über die Auslosung hielt sich aber auch in Gummersbach in Grenzen. "Wir wollten Kiel und Hamburg als Gegner vermeiden. Aber wir hatten unser Losglück aufgebraucht", meinte Viktor Szilagyi, der im Achtelfinale noch zu Hause mit 42:22 gegen den Zweitligisten Anhalt Bernburg siegen durfte. Drei Jahre spielte der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft in Kiel, jetzt spielt er bei den Oberbergischen eine gute Rolle. Trotz notorischer Finanznot. "Die schlechten Nachrichten häufen sich leider", meinte Szilagyi, der miterleben muss, wie eine intakte Mannschaft auseinanderfällt. "Wir haben eine starke Truppe, die eigentlich nur punktuell verstärkt werden müsste, um auf Top-Niveau zu sein", sagt Szilagyi, der deshalb den Wechsel von Kreisläufer Robert Gunnarsson (Rhein-Neckar Löwen) bedauert. "Ich kann ihn einerseits verstehen, schließlich wechselt er zu einem Spitzenverein." Aber enttäuscht sei er von seinem Kapitän auch. "Wir haben uns gut ergänzt, er hat viele Räume für mich geschaffen. Sein Wechsel ist für uns ein Rückschritt."

Entsetzen in Gummersbach, große Freude beim HSV, der im Viertelfinale beim Zweitligisten VfL Bad Schwartau antritt und damit beste Chancen hat, beim Final Four (10./11. April) erneut den Gastgeber spielen zu dürfen. "Für mich ist das ein Traumlos", jubelte VfL-Spielertrainer und Ex-"Zebra" Thomas Knorr, der auch schon das HSV-Trikot getragen hat. "Schade nur, dass wir nicht in Hamburg spielen. Ich hätte meinen Jungs das Erlebnis Color-Line-Arena gegönnt."

Die Hamburger wurden derweil noch auf dem Transfermarkt tätig. Es ist gut möglich, dass Torhüter Johannes Bitter noch vor der Europameisterschaft im Januar am Ellbogen operiert werden muss. Für diesen Fall nahm der HSV Chrischa Hannawald (38) für die letzten Spiele des Jahres unter Vertrag. Der ehemalige Essener, der in Großwallstadt seine Karriere beendete, steht auf Abruf bereit.

Der dramatische 20. Dezember hatte für den THW Kiel noch einen versöhnlichen Abschluss parat. Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres landete der 15- fache Meister auf Platz sieben.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 21.12.2009)


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