THW-Logo
30./31.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 31.12.2009 Bundesliga

THW beendet erfolgreiches Jahr 2009 mit klarem Sieg gegen Melsungen

Bundesliga, 18. Spieltag: 30.12.2009, Mi., 20.15: THW Kiel - MT Melsungen: 32:18 (14:6)
Update #2 KN-Spielbericht, weitere Stimmen und Fotos ergänzt...

Nach dem Schlusspfiff bedankte sich das komplette Team für die tolle Fan-Unterstützung im Jahr 2009.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nach dem Schlusspfiff bedankte sich das komplette Team für die tolle Fan-Unterstützung im Jahr 2009.
Der THW Kiel hat mit einem deutlichen Sieg gegen die MT Melsungen das erfolgreiche Jahr 2009 beendet. Gegen die ersatzgeschwächten Hessen gewannen die Kieler vor ausverkauftem Haus in der Sparkassen-Arena mit 32:18 (14:6) und hielten damit den Druck auf den Tabellenführer aus Hamburg konstant hoch. Bester Werfer in der letzten Partie vor der EM-Pause war Kim Andersson mit neun Toren.
Der THW Kiel musste im letzten Spiel des Jahres auf Daniel Narcisse und Marcus Ahlm verzichten. Für Peter Gentzel berief Alfred Gislason den Rekonvaleszenten Andreas Palicka in den Kader, zudem durfte Nachwuchsmann Hendrik Pekeler in den letzten zehn Minuten der Partie sein Bundesliga-Debüt feiern.

Wesentlich härter hatte es da die Gäste getroffen. Ryan Zinglersen musste bei seinem ersten Auftritt als Trainer in der Sparkassen-Arena nicht nur die Langzeitverletzten Karipidis und Stojanovic, sondern mit Junillon, Anusic und Sanikis gleich drei weitere Leistungsträger. Mit nur neun Feldspielern angereist, setzte Ringlersen auf ein bedächtiges Spiel seiner Mannschaft und einen Kreisläufer auf der Mittelposition.

Nachwuchs-Kreisläufer Hendrik Pekeler feierte sein zehnminütiges Bundesliga-Debüt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nachwuchs-Kreisläufer Hendrik Pekeler feierte sein zehnminütiges Bundesliga-Debüt.
Trotzdem kamen die Gäste gut in die Partie. Die Kieler schienen sich im sechsten Spiel innerhalb von 18 Tagen zunächst erst einmal der Müdigkeit in ihren Beinen entledigen zu müssen. So konnten die Gäste durch zwei Tore von Vuckovic und dem Auftakttreffer von Schöngarth bis zur sechsten Minute immer wieder mit einem Tor in Führung gehen. Dann machte Thierry Omeyer seinen Kasten dicht - Dominik Klein mit einem Doppelpack und Kim Andersson per Tempogegenstoß warfen mit drei Toren in Folge die erste Kieler Führung heraus - beim 5:3 (8.) schien die Begegnung den erwarteten Verlauf zu nehmen. Noch einmal konnte Schöngarth daraufhin verkürzen, doch der Treffer in der neunten Minute sollte lange das letzte Feldtor der Hessen gewesen sein. Lange 16 Minuten dauerte es, bis Vuckovic wieder einmal aus dem Feld treffen konnte. Da er zwischendurch auch nur einen Siebenmeter verwandeln konnte, war die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits vorentschieden. 11:5 führte der THW in eben dieser 24. Minute, Andersson, Klein mit einem Gegenstoß und
Erzielte vier Tore: Dominik Klein.
Klicken Sie zum Vergrößern! Erzielte vier Tore: Dominik Klein.
Jicha mit einem Dreierpack aus einem Siebenmeter und zwei feinen Feldtoren hatten die Steilvorlagen, die die Gäste mit Abspielfehlern und Omeyer mit Paraden am Fließband lieferten, in Tore umgemünzt. Gislason hatte ab der 15. Minuten zu rotieren begonnen, Aron Palmarsson auf die Mittelposition beordert, Börge Lund in der Defensive eingesetzt - und Zeitz gebracht. Der bediente wenig später mustergültig den emsig rackernden Igor Anic am Kreis, der zum 13:6 einwerfen konnte, ehe Jicha den 14:6-Halbzeitstand mit einem Siebenmeter erzielen konnte. Ohne zu glänzen, hatte der THW zur Pause eine Acht-Tore-Führung gegen Gäste herausgeworfen, die zeitweilig ohne jedweden Druck aufs Tor ihre Angriffe zäh wie ein Kaugummi ausspielen durften. Nur vier Feldtore in einer Halbzeit - Melsungen dürfte dem Bundesliga-Negativrekord schon sehr nahe gekommen sein.

Sorgte für Stimmung in der Sparkassen-Arena: Torhüter Andreas Palicka.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sorgte für Stimmung in der Sparkassen-Arena: Torhüter Andreas Palicka.
Dass im letzten Spiel des Jahres auch wieder richtig Stimmung in der Sparkassen-Arena aufkam, war Anfang der zweiten Hälfte auch ein Verdienst von Andreas Palicka: Sechs Minuten brauchten die Gäste, um den Schweden im Tor des THW zu bezwingen. Der schnappte sich Würfe aus dem Rückraum, entschärfte Bälle von den Außen und hielt zudem noch einen Siebenmeter - seine Kollegen im Angriff bauten die Führung durch Ilic, Jicha und Klein auf 17:6 aus - doch dann folgte der kleine Einbruch. Erst tauchte Klitgaard frei am Kreis auf, dann verloren die Zebras zweimal in der Offensive den Ball, was Tellander und Schöngarth zu nutzen wussten. Als dann auch noch Vuckovic einen Tempogegenstoß ins Kieler Netz wuchtete, hatten die Gäste innerhalb von drei Minuten genauso viele Feldtore wie in der gesamten ersten Halbzeit erzielt. Tobias Reichmann beendete die nur
Kim Andersson war vor allem in der zweiten Halbzeit nicht zu stoppen: Sieben seiner neun Tore erzielte der Schwede in den zweiten dreißig Minuten.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson war vor allem in der zweiten Halbzeit nicht zu stoppen: Sieben seiner neun Tore erzielte der Schwede in den zweiten dreißig Minuten.
drei Minuten andauernde, trotzdem mit einem 0:4-Antilauf abgeschlossenen torlosen Minuten mit dem 18:10 (39.). Noch einmal konnten die Gäste mit einem Doppelschlag verkürzen, ehe es vor allem Kim Andersson zu bunt wurde. Zwei Treffer erzielte der Schwede, dann passte Palicka auf Henrik Lundström, der den weit vor seinem Tor stehenden MT-Torhüter Kelentric umkurvte und zum 21:12 ins leere Tor warf. Die bis dato schönste Ballstaffette über Börge Lund, inzwischen als Regisseur eingesetzt, Lundström und Anic endete mit dem 22:12, dem Andersson wenige Sekunden später den 23. Kieler Treffer folgen ließ. Noch einmal netzte Anic ein - sechs Tore in Folge sorgten für Hochstimmung im Publikum. Die Fans jubelten auch, weil Andersson sich nun mächtig warm geschossen hatte. Und sie bestaunten Reichmanns Sprungkraft, die dieser beim Tempogegenstoß zum 27:14 eindrucksvoll unter Beweis stellte. Die Fans feierten Börge Lunds erstes Bundesliga-Tor seit dem Lemgo-Spiel und Anderssons 105-km/h-Geschoss zum 29:15.

Die Kieler Volksbank, vertreten durch Henning Wurr (2.v.r.), überreichte der Kieler Sporthilfe, vertreten durch Gerhard Müller (Mitte), einen Scheck in Höhe von 4000 Euro. Links THW-Maskottchen Hein Daddel und Kapitän
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Kieler Volksbank, vertreten durch Henning Wurr (2.v.r.), überreichte der Kieler Sporthilfe, vertreten durch Gerhard Müller (Mitte), einen Scheck in Höhe von 4000 Euro. Links THW-Maskottchen Hein Daddel und Kapitän Marcus Ahlm, rechts Kim Andersson.
Für den Schlusspunkt unter einseitige sechzig Minuten und ein sportlich überaus erfolgreiches Jahr 2009 hatten sich die Zebras wenige Sekunden vor Schluss noch etwas Besonderes vorgenommen: Reichmann schraubte sich in unglaubliche Höhe und verwertete das Kempa-Anspiel zum 32:18-Endstand. Ein Erfolg, der auch die Stiftung Kieler Sporthilfe gefreut haben dürfte, denn die Kieler Volksbank spendete 100 Euro für jeden THW-Treffer an die Organisation, die sich um die Talentförderung in Kiel verdient macht - und weil den Verantwortlichen das Spiel gegen Melsungen und die Anliegen der Stiftung Kieler Sporthilfe am Herzen lagen, rundeten sie den Gesamtbetrag auf 4000 Euro auf. Den Scheck nahm Stiftungsvorsitzender Gerhard Müller direkt nach dem Spiel von Henning Wurr entgegen.

Die Fans bedachten die Aktion mit viel Applaus. Stehende Ovationen hatte es zuvor für Marcus Ahlm gegeben. Der neue Kapitän des Rekordmeisters ergriff das Wort und dankte den Fans im Namen der gesamten Mannschaft für die tolle Unterstützung in einem Jahr, "in dem es nicht immer leicht war, ein THW-Fan zu sein", und setzte damit einen eindrucksvollen und emotionalen Schlusspunkt unter das THW-Jahr 2009. Ahlm: "Ich denke, wir alle können zuversichtlich ins neue Jahr schauen - und im Juni auch wieder zusammen feiern. Guten Rutsch!"

(Christian Robohm)

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin auch froh, dass wir erst einmal Pause haben. Es war sehr viel Belastung vor allem für die Spieler, die im Dauereinsatz waren.

Wirklich schade, dass Melsungen so viele Verletzte hatte. Sie hatten in letzter Zeit viel disziplinierter gespielt als am Anfang der Saison, eine sehr gute Linie. Für uns war es schwierig zu spielen in der Abwehr, denn uns war klar, dass Melsungen keinesfalls aufs Tempo drücken und die Angriffe lange ausspielen würde. Daher war es wichtig, dass wir in der Abwehr die Geduld hatten, um dagegen zu arbeiten.

Als wir einen gewissen Vorsprung erarbeitet hatten, konnte ich alle Spieler einsetzen. Es war ein guter Abschluss.

Vielen Dank an die Zuschauer, die uns die ganze Saison über schon sehr gut unterstützt haben.

gegenüber den KN:
Mein Fazit? Der erste Anzug passt, der zweite ab und zu. In Balingen hätten wir mit Narcisse nicht verloren.

MT-Trainer Ryan Zinglersen:
Ich hatte noch Hoffnung, als wir 3:2 vorne lagen, aber das war nur ganz kurzfristig. Ich wusste, dass es heute abend sehr schwer werden würde. Trotzdem haben wir gekämpft mit unseren Mitteln, mit einem Kreisläufer im Rückraum, um dann Übergang mit zwei Kreisläufern zu spielen. Mit diesem Spielsystem haben wir natürlich einige technische Fehler gemacht, welche wir normalerweise nicht machen.

Wir sind sehr froh, dass wir jetzt Pause haben - das bekommt uns sehr gut. Ich kann jetzt nicht sagen, dass wir viele Spiele hatten, dann würde man in Kiel lachen, weil der THW vielleicht doppelt so viele hatte. Aber unserer Truppe taten diese "Weihnachtsspiele" sehr weh, weil wir es nicht gewohnt sind, so oft hintereinander zu spielen.

Trotzdem will ich sagen, dass wir heute eine gute Leistung gezeigt haben. Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Es war kein Sieg und auch kein halber Sieg, aber ein halber Sieg für die Mannschaft, die ich heute einsetzen konnte.

[zum erklärten Saisonziel "oberes Mittelfeld":]
Das hatte ich so nicht formuliert. Ich hatte gesagt, dass wir uns noch stabilisieren wollen - egal, ob wir dabei jetzt auf Platz 10 oder 13 stehen. Lieber Platz 10 natürlich. Aber wir wollen einfach disziplinierter spielen und mehr im Kollektiv. Dafür kämpfe ich, und ich denke, dass wir das momentan gut im Griff haben. Wenn alle meine Spieler wieder fit sind, hoffe ich, dass wir auch dann im Kollektiv spielen können. Das ist der einzige Weg für die MT, sich zu verbessern.

THW-Geschäftsführer Uli Derad:
Wir können durchaus ein positives Zwischenfazit ziehen. Wir sind trotz des Umbruchs in der Mannschaft im Meisterschaftsrennen mit dabei. Im Pokal haben wir eine sehr schwere Auswärtshürde übersprungen und stehen ein Spiel vor dem "Final Four", welches natürlich unser Ziel ist. Wir stehen auch top in der Champions League, inklusive des Auswärtserfolgs in Barcelona.

Wir freuen uns jetzt auf die Rückkehr von Daniel Narcisse, sein Fehlen hat das Ganze nicht gerade einfacher gemacht. 2010 hoffen wir natürlich auf Erfolge, auf Titel.

THW-Kapitän Marcus Ahlm, an die Zuschauer gerichtet:
Marcus Ahlm richtete nach dem Schlusspfiff Dankesworte an die treuen Fans in der Sparkassen-Arena.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm richtete nach dem Schlusspfiff Dankesworte an die treuen Fans in der Sparkassen-Arena.
Ich möchte mich im Namen der Mannschaft für die tolle Unterstützung im Jahr 2009 bedanken. Es war in diesem Jahr gewiss nicht immer einfach, ein THW-Fan zu sein. Trotzdem haben wir immer Eure Unterstützung bemerkt und gespürt - hier in der Sparkassen-Arena und auch in den fremden Hallen. Wir hatten in 2009 auch schöne Momente, im Juni hatten wir eine tolle Feier auf dem Rathausplatz. Ich denke, wir alle können zuversichtlich ins neue Jahr schauen - und im Juni auch wieder zusammen feiern. Guten Rutsch!
THW-Linksaußen Henrik Lundström gegenüber den KN:
Wir haben kurz vor dem Anpfiff erfahren, dass Melsungen nur mit einer halben Mannschaft kommt. Wir waren gewarnt und sehr konzentriert, schließlich haben wir zuletzt gegen eine halbe Mannschaft verloren.

Zu seiner Nichtnominierung bei der EM:
Ich verbringe lieber die Zeit mit meiner Familie und trainiere im Verein, bevor ich eine EM nur als Zuschauer erlebe.

MT-Spieler Thomas Klitgaard gegenüber den KN:
Wir wussten, dass wir angesichts der vielen Verletzten keine Chance haben würden. Wir wollten nur die Niederlage in Grenzen halten, das ist gelungen. Ich bin froh, dass der THW am Ende so viel gewechselt hat, sonst hätten wir mit 20 oder 25 Toren verloren.

18. Spieltag: 30.12.09, Mi., 20.15: THW Kiel - MT Melsungen: 32:18 (14:6)

Logo MT Melsungen:
Kelentric (1.-55., 9/1 Paraden), Lechte (55.-60., 1 Siebenmeter, 2 Paraden); Brouko, Schöngarth (5), Klitgaard (4), Tellander (1), Tzimourtos (1), Vasilakis, Treutler, Danner (2), Vuckovic (5/2); Trainer: Zinglersen
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 11 Paraden), Palicka (31.-60., 7/1 Paraden)); Lund (1), Andersson (9), Lundström (1), Anic (3), Sprenger, Reichmann (4), Zeitz (1), Pekeler, Palmarsson, Ilic (3), Klein (4), Jicha (5/3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Schulze (Magdeburg)/Tönnies (Dodendorf)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Zeitz (30.), Jicha (58.));
MT: 3 (Danner (12.), Vuckovic (27.), Tzimourtos (42.))
Siebenmeter:
THW: 4/3 (Kelentric hält Ilic (9.));
MT: 3/2 (Palicka hält Vuckovic (35.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1 (3.), 3:3 (6.), 5:4 (9.), 6:4 (12.), 8:4 (15.), 10:4 (18.), 10:5 (21.), 11:6 (24.), 13:6 (27.), 14:6;
2. Hz.: 15:6 (33.), 16:6 (36.), 18:10 (39.), 18:12 (42.), 20:12 (45.), 22:12 (48.), 24:13 (51.), 27:15 (54.), 30:17 (57.), 32:18.
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 31.12.2009:

"Zebras" schenkten den Fans einen klaren Sieg

Melsungen bei 18:32-Niederlage chancenlos - Neun Andersson-Tore
Kiel - Ein anstrengendes Jahr für die Handballer des THW Kiel endete mit leichter Kost. Die "Zebras" besiegten gestern Abend die stark ersatzgeschwächte MT Melsungen mit 32:18 (14:6) und zerstreuten sich anschließend in alle Himmelsrichtungen.

Die Hessen hatten sich redlich gemüht, dem Rekordmeister ein würdiger Gegner zu sein. Bereits am Dienstag war der in Kassel beheimatete Club angereist, im Bus hatte Trainer Ryan Zinglersen noch THW-Videos studieren lassen. Es half nichts. Um im zehnten Pflichtspiel gegen Kiel die zehnte Niederlage zu verhindern, fehlte schlicht das Personal. Die Gäste mussten auf sechs Leistungsträger verzichten, ein siebter, Linkshänder Alexandros Vasilakis, konnte wegen einer Sprunggelenksverletzung nur sporadisch aushelfen.

Als nicht kompensierbar erwiesen sich die Ausfälle von Mittelmann Grigorios Sanikis und des französischen Nationalspielers Franck Junillon. Ohne den Griechen fehlte die Ordnung, ohne den Franzosen die Durchschlagskraft. Am Ende standen dem Dänen Zinglersen acht Feldspieler zur Verfügung. Chris Treutler (21) hatte bis dato nur zwei Kurzeinsätze gefeiert.

In den ersten zehn Minuten hielt der Gast gut mit. Die Abwehr stand, im Angriff wurde die Zeitlupe gewählt. Mario Kelentric parierte einen Strafwurf des sonst so sicheren Siebenmeterschützen Momir Ilic - es bestand Hoffnung. Doch mit zunehmender Spieldauer fand die THW-Deckung zu einer Einheit zusammen, und Thierry Omeyer ließ nach dem 5:4 (10.) vierzehn endlose Minuten kein Feldtor zu.

Das ungleiche Ringen war schon zur Halbzeit entschieden. Es blieb die Frage nach der Höhe des Erfolges. Auch für die Stiftung Kieler Sporthilfe, der die Volksbank für jedes THW-Tor 100 Euro spendierte. Vor allem Kim Andersson, von Börge Lund immer wieder schön eingesetzt, war es zu verdanken, dass schließlich ein Scheck über 3200 Euro den Besitzer wechselte, der Schwede traf nach der Pause siebenmal.

Aber nicht nur er stand im Mittelpunkt. Trainer Alfred Gislason hatte sich kurzfristig entschieden, Andreas Palicka für Peter Gentzel zu nominieren. Und der junge Schwede bedankt sich mit einem guten Auftritt in Durchgang zwei. Ebenso wie Rechtsaußen Tobias Reichmann, der in den letzten Sekunden ein Kempa-Anspiel von Lund verwandelte.

Ein Kuschelabend also, für jeden war etwas dabei. Auch für den erst 18-jährigen Hendrik Pekeler, der am Ende erstmals mitspielen durfte. Auch ihn feierte das Publikum mit La-Ola-Welle, und als sich der verletzte Kapitän Marcus Ahlm nach dem Abpfiff im Beisein der ganzen Mannschaft bei den Fans bedankte, wurde es in der harten Männerwelt gar sentimental. Bevor der Abschied kam.

Neun "Zebras" feiern bei der Europameisterschaft in Österreich (19. bis 31. Januar) ein Wiedersehen. Den Rest bittet Gislason am 10. Januar zum Training. Gemeinsam tritt der THW erst wieder im Februar an, dann aber mit einem Spießrutenlauf. Am 6. oder 7. Februar erwartet der VfL Gummersbach in seiner engen Eugen-Haas-Halle den Titelverteidiger im Pokal-Viertelfinale. Am 10. Februar spielen die Rhein-Neckar Löwen den Gastgeber in der Bundesliga, und am 14. Februar schließt der THW seine Halle wieder auf. Anlass ist das Gruppenspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona. Aber an diese Brocken dachte gestern keiner - der Handball wird jetzt erst einmal mit dem Sektglas getauscht.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.12.2009)


(30./31.12.2009) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite