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04.01.2010 Medien / EM 2010

Kim Andersson bei der EM 2010 einziger Kieler in Blau-Gelb

Von Dr. Oliver Schulz:

Wenn Schweden am 19. Januar in Innsbruck sein EM-Auftaktmatch gegen Slowenien bestreitet, wird Kim Andersson das einzige aktuelle Zebra auf dem Parkett sein. Aus Sicht des THW Kiel eine völlig ungewohnte Situation, stellte der deutsche Rekordmeister doch länger als ein Jahrzehnt mit schöner Regelmäßigkeit gleich mehrere seiner Spieler für die blaugelbe Auswahl ab. Die Gründe für diese Ausnahme sind entweder familiärer oder rekonvaleszenter Natur.
Ganze 14 Jahre muss man in der Chronik des THW Kiel Revue passieren lassen, bis man endlich auf ein internationales Turnier trifft, bei dem die Schwarz-Weißen nur einen einzigen aktuellen schwedischen Nationalspieler in ihren Reihen hatten: Es handelt sich um die EM 1996, bei der mit Kiels allererstem Schweden, Magnus Wislander, nur ein Zebra die Skandinavier in Spanien vertrat. Schon bei den Olympischen Spielen in Atlanta im selben Jahr hatte mit dem heutigen Nationaltrainer Staffan Olsson ein prominenter Landsmann den Weg an die Kieler Förde gefunden. Seit dem Gewinn der Goldmedaille bei der EM 2000 in Kroatien standen jahrelang sogar drei oder vier Spieler mit schwedischem Pass - praktisch der Kern der Nationalmannschaft - beim THW unter Vertrag. Noch bei der WM 2009, die ebenfalls in Kroatien stattfand, stellte der deutsche Rekordmeister mit Andreas Palicka, Kim Andersson und Henrik Lundström deren drei ab.

Für Österreich hat Lundström der Familie den Vorrang gegeben, und auch Weltklasse-Kreisläufer Marcus Ahlm gönnt sich eine Pause. Neuzugang Peter Gentzel hat seine Karriere im Nationalteam mittlerweile beendet, während Andreas Palicka und seinem Flensburger Pendant Johan Sjöstrand zwar die Zukunft im Tor der Blau-Gelben gehören dürfte, "Palle" jedoch nach langer Verletzungspause noch nicht wieder zur Verfügung steht.

Bei Schwedens Kräftemessen mit den von Noka Serdarusic trainierten und zudem von Sportdirektor Roman Pungartnik betreuten Slowenen trifft Kim Andersson auf dem Parkett auf drei weitere ehemalige Zebras: Mattias Andersson, von 2001 bis 2008 im THW-Tor, drängte sich mit guten Spielen am Fließband für den TV Großwallstadt geradezu auf. Auf die Abwehrqualitäten des Flensburgers Tobias Karlsson - im Winter 2006 Nothelfer beim THW - wollen die Trainer Olsson und Lindgren in Österreich genauso wenig verzichten. Mittelmann Fredrik Larsson, der seine Karriere seit vergangenem Sommer allerdings nicht wie ursprünglich geplant in Kiel, sondern bei CAI Aragon fortsetzte, kann sich in Innsbruck Hoffnung auf einen Einsatz auf Halblinks machen, da die Regisseursposition mit Dalibor Doder und Lukas Karlsson besetzt scheint. Auf Seiten des Gegners vom Nordrand des Balkans gilt Vid Kavticnik, der Kiel im Sommer nach vier Spielzeiten vorzeitig Richtung Montpellier verließ, einmal mehr als feste Größe auf Rechtsaußen.

(von Dr. Oliver Schulz)


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