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20.-22.05.2010 - Letzte Aktualisierung: 22.05.2010 Bundesliga

Das Duell der Duelle: Sonnabend erwartet der HSV den THW Kiel

Update #2 KN-Vorberichte vom 22.5. ergänzt ...

Das Team des HSV Hamburg.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des HSV Hamburg.
Darauf hat die TOYOTA Handball-Bundesliga lange gewartet: Am Sonnabend steigt endlich das Spiel der Spiele in der Hamburger O2-World, wenn die beiden dominierenden Mannschaften dieser Spielzeit im direkten Duell aufeinander treffen. Der HSV Hamburg empfängt den Rekordmeister THW Kiel, der mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung sechster Meisterschaft in Folge machen könnte. Die Partie, die seit Monaten als Finale der Saison bezeichnet wird, beginnt um 16.30 Uhr und ist seit langem restlos ausverkauft. Sport1 überträgt ab 16 Uhr live aus Hamburg.
13296 Zuschauer, rund 200 akkreditierte Journalisten, Live-Übertragung und mediales Gewitter: Der Rahmen für die Top-Partie des 32. Spieltages stimmt schon einmal - und auch in Kiel wird dem wohl entscheidenden Duell um die Meisterschaft entgegen gefiebert. Da nur wenige Fans Tickets für die O2-World, die bis vor kurzem noch unter dem Namen Colorline-Arena firmierte, ergattern konnten, werden tausende THW-Fans ihrer Mannschaft beim Public Viewing die Daumen drücken. Der Fanclub "Schwarz-Weiss" versammelt sich im Vereinsheim der FT Vorwärts an der Moorteichwiese zum gemeinsamen Jubeln, auch in der Forstbaumschule und im CinemaxX wird die Partie auf Großbildleinwände übertragen.

Wird auch am Sonntag wieder an der Seitenlinie "wirbeln": HSV-Coach Martin Schwalb.
Wird auch am Sonntag wieder an der Seitenlinie "wirbeln": HSV-Coach Martin Schwalb.
Das Ziel der Zebras in der O2-World ist klar: Am 5. Juni wollen die Kieler gemeinsam mit ihren Fans die sechste deutsche Meisterschaft in Folge auf dem Rathausplatz feiern. Dafür benötigen die Kieler am Sonnabend einen Sieg beim HSV Hamburg, der nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League seine ganze Konzentration auf das Ziel Meisterschaft gerichtet hat. Bisher lief für die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Supercup und im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, beinahe alles nach Plan: Lediglich bei Frisch Auf Göppingen (35:36) und zu Hause gegen den VfL Gummersbach (31:39) ließen die Hamburger doppelt Federn, im packenden Hinspiel in der Sparkassen-Arena holte der HSV beim 29:29 immerhin einen Punkt, während der THW mit dem Unentschieden und der Niederlage gegen Lemgo sowie dem 37:39 in Balingen einen Minuspunkt mehr auf seinem Konto vereinte. Dass die Hamburger in ihrer eigenen Arena angreifbar sind, zeigte aber nicht nur der VfL Gummersbach auf: Gegen den TuS N-Lübbecke (25:24), die Füchse Berlin (34:32) und den TBV Lemgo (32:31) retteten sich die Hamburger mit viel Glück gerade noch so über die heimische Zwei-Punkte-Ziellinie, was ihnen letztlich die Tabellenführung vor dem Spiel am Sonnabend bescherte (siehe auch Gegnerkurve Hamburg und Tabelle der TOYOTA HBL). Bester Bundesliga-Torschütze der Hamburger ist Rechtsaußen Hans Lindberg, der mit 239/124 erzielten Treffern auch die Torschützenliste der TOYOTA Handball-Bundesliga anführt.

Bester Torschütze der Hansestädter: Rechtsaußen Hans Lindberg.
Bester Torschütze der Hansestädter: Rechtsaußen Hans Lindberg.
Während Martin Schwalb am Sonnabend auf alle Spieler seines großen Kaders zurück greifen kann, muss der THW Kiel auf Kim Andersson verzichten. Der Einsatz von Momir Ilic ist nach seiner Verletzung aus dem Lübbecke-Spiel mehr als fraglich, der zuletzt an der Wade verletzte Filip Jicha wird voraussichtlich auflaufen können. "Meine verbliebenen Jungs werden das schon schaffen, da habe ich ein großes Vertrauen", sagte Alfred Gislason vor dem Duell der Duelle. " Wir haben uns super gut vorbereitet und werden selbstbewusst auftreten." Das können die Zebras tatsächlich auch, haben sie bisher doch eine glänzende Saison gezeigt, was ihnen externe Experten nach dem Weggang von Stefan Lövgren, Nikola Karabatic und Vid Kavticnik nicht unbedingt zugetraut hätten. "Auch wenn wir durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurden, so hat sich das Team spielerisch und taktisch doch enorm weiterentwickelt", freut sich Gislason deshalb auch auf den kommenden Sonnabend.

Im Hinspiel bewiesen beide Mannschaften, dass sie in dieser Spielzeit im Vergleich zur Konkurrenz enteilt sind. Das 29:29-Remis bot packenden Handballsport mit wechselnden Führungen und einer am Ende gerechten Punkteteilung. In der vergangenen Saison zeigten die Kieler in der Hamburger Arena, dass sie dort gut aufspielen können. Mit einem verwandelten Siebenmeter nach dem Schlusspfiff sicherte Filip Jicha im März den 34:33-Erfolg in der Hansestadt - ein Resultat und ein Spielverlauf, den sich die THW-Fans auch für das insgesamt 16. Bundsliga-Duell beider Teams wünschen dürften. Bisher gewann der THW neun Partien gegen den HSV Hamburg, vier Unentschieden stehen zwei Niederlagen gegenüber (siehe auch Gegnerdaten HSV Hamburg). "Wir haben oft genug bewiesen, dass wir Druck vertragen", geht Gislason die Begegnung mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein an - die Spitzenpartie kann kommen!

Schiedsrichter der Partie sind Bernd und Reiner Methe.

(Christian Robohm)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

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Aus dem HBL-Newsletter vom 20.05.2010:

"Eine Riesensache für den Handball insgesamt"

Vier Fragen an Uli Derad (Manager des THW Kiel) und Christian Fitzek (Sportlicher Leiter des HSV Hamburg)
Glaubt man den Fachleuten, dann entscheidet sich am Samstagnachmittag die Deutsche Meisterschaft im Spitzenspiel zwischen Tabellenführer HSV Hamburg und dem nur einen Punkt schlechteren Titelverteidiger THW Kiel. In den Medien ist das Topspiel der TOYOTA Handball-Bundesliga seit Tagen ein Riesenthema. Wir baten THW-Manager Uli Derad und Christian Fitzek, den Sportlichen Leiter des HSV, zum Doppelinterview.

HBL:
Sagen Sie uns doch mal, warum Ihr Klub am Samstag das Spitzenspiel gewinnt.
Christian Fitzek:
Diese Frage musste ich in den vergangenen Tagen oft beantworten, und ich habe immer gesagt: Weil wir dran sind. Wir haben in Hamburg über einen langen Zeitraum intensiv gearbeitet, wir haben Strukturen geschaffen und sind längst ein großer Verein. Diesmal wird es gelingen.
Uli Derad:
Die Frage kann ich so nicht beantworten. Wir konzentrieren uns voll auf dieses Match, werden entsprechend gut vorbereitet sein und wollen gewinnen. Was aber noch wichtiger ist: Das Spiel ist für den Handball insgesamt einfach eine Riesensache.
HBL:
Wer ist denn Favorit?
Christian Fitzek:
Es gibt keinen Favoriten. In diesem Match kämpft Goliath gegen Goliath. Unabhängig von den Personalien, die dieses Spiel begleiten, werden sich beide Teams auf gleicher Augenhöhe begegnen. Letztlich wird entscheiden, wer den besseren Keeper hat, wer weniger Fehler macht, wer seine Chancen besser nutzt und wer in der entscheidenden Phase so ab der 50. Minute mehr drauf hat.
Uli Derad:
Das sehe ich ähnlich. Wenn das Spiel beginnt, ist ohnehin alles Spekulation und Makulatur. Ob Favorit oder nicht: Wir wollen gewinnen und richtig viel Spaß haben. Das ist einfach eine tolle Konstellation für alle Beteiligten. Zudem hoffen wir, dass Momir Ilic bis zum Samstag seine Verletzung überwunden hat, und uns helfen kann.
HBL:
Wird der Sieger dieses Spiels auch Deutscher Meister?
Uli Derad:
Bei der gegenwärtigen Konstellation ist dieses Match zumindest vorentscheidend. Es gibt danach noch zwei weitere Spiele für uns und den HSV, die auch erst einmal gewonnen werden müssen. Aber der Sieger dieses Spiels hat einen großen Vorteil.
Christian Fitzek:
Das sehe ich auch so. Aber wenn wir das Match gegen Kiel gewinnen, haben wir drei Punkte Vorsprung und könnten uns sogar noch eine Niederlage erlauben. Bei allem Respekt vor Burgdorf und Balingen: Das ließen wir uns nicht nehmen.
HBL:
Und wohin muss die TOYOTA HBL am letzten Spieltag die Schale karren? Nach Grosswallstadt, wo der THW gastiert, oder nach Balingen, wo der HSV spielt?
Uli Derad:
Ich gehe davon aus, dass die Meisterschale am letzten Spieltag in Grosswallstadt sein wird.
Christian Fitzek:
Ist mir egal, ob die in Grosswallstadt oder Balingen sein wird, am Ende steht sie jedenfalls in Hamburg.
(Das Interview führte die HBL, aus dem Newsletter vom 20.05.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2010:

HSV: Party-Plan steht schon

Hamburgs letzter Meister-Torhüter Heinz Singer glaubt jedoch an einen Sieg des THW
Hamburg. So oder so, morgen geht es um historische Dimensionen. Sollte der HSV Handball die Spitzenpartie gegen den THW Kiel (16.30 Uhr, live bei Sport1) nicht verlieren, wäre der Klub erstmals deutscher Meister. Im anderen Fall stünden die "Zebras" vor dem sechsten Titel in Serie. Das wäre Rekord. Sicher ist, dass es ein Handballfest vor 13 200 Zuschauern geben wird.

Während die Kieler die Gelassenheit des Titelverteidigers ausstrahlen, stehen die Hamburger unter Druck. Jedem HSV-Profi ist bewusst, wie sehr sich Klubpräsident Andreas Rudolph den Titel wünscht. Knapp 20 Millionen Euro soll der Medizinunternehmer in den Verein gesteckt haben, um seinen Traum zu realisieren, den großen THW zu schlagen. Seit 2005, als er die Präsidentschaft übernahm, träumt Rudolph davon. Nun soll es endlich klappen, nachdem der HSV 2007 nur wegen der schlechteren Tordifferenz scheiterte. Rudolph: "Das wäre die Krönung."

Die Feierlichkeiten sind offenbar minutiös geplant. Die Hamburger haben für den nächsten Freitag, wenn man nach einem Sieg über Kiel die Meisterschaft gegen Hannover-Burgdorf perfekt machen will, angeblich schon das East Hotel auf dem Kiez gebucht, wo man bereits im April den Pokalsieg begoss. Und für den Tag danach soll Rudolph das Team auf seine Finca nach Mallorca eingeladen haben. An der Förde findet man diese Pläne ziemlich respektlos.

Nervosität legen beide Teams an den Tag. "Ich habe das Handy in ein Handtuch gewickelt", erklärt THW-Trainer Alfred Gislason lachend. "Es geht jetzt darum, sich in Ruhe aufs Spiel vorzubereiten." In Hamburg sind, anders als üblich, in dieser Woche Medienvertreter beim Training nicht zugelassen.

Es geht um viel für beide Teams. Speziell für HSV-Trainer Martin Schwalb, dem stets vorgehalten wird, sein Team trotz hochkarätiger Besetzung noch nicht zu den höchsten Zielen geführt zu haben. Oft schon stand Schwalb kurz vor dem Rausschmiss, weil er Rudolphs Erwartungen nicht erfüllte; das letzte Mal, als der HSV im Pokal-Halbfinale 2009 gegen Gummersbach verlor.

Schwalb reagiert stets genervt auf den Vorwurf, mit ihm als Trainer könne der HSV keine großen Titel holen. Er verweist dann gern darauf, schon seit 2005 im Amt zu sein - und damit länger als die Hamburger Trainer im Fußball oder Eishockey. Sollte Schwalb jedoch morgen ein ähnlich spektakulärer taktischer Fehlgriff passieren wie bei der Heimniederlage gegen Gummersbach (31:39), als er mit der Einwechslung eines siebten Feldspielers den Gegner stark machte, dürften seine Tage in Hamburg gezählt sein.

Sollte der HSV erneut kurz vor der Ziellinie stürzen, dürfte sich der Gegner THW Kiel endgültig zu einem Trauma ausweiten. Heinz Singer, der 1955 als Torwart des PSV Hamburg letztmals eine Meisterschaft in die Hansestadt holte, geht trotz aller Sympathie für den Gastgeber davon aus, dass sich die Hierarchie des deutschen Handballs nicht ändert. "Ich glaube, die Kieler werden gewinnen", sagte Singer dem Hamburger Abendblatt. "Die wissen inzwischen, wie man Meister wird." Behält er Recht, würde der HSV Handball endgültig zu einem Leverkusen des Handballs mutieren.

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010:

Stefan Lövgren heute nur mit dem Herzen dabei

Ehemaliger Leithengst setzt auf die "Zebras"- Comeback-Gerüchte "völlig absurd"
Kiel. Das Warten hat ein Ende: Heute Nachmittag (16.30 Uhr/ Sport1 live) krönen die besten Handballmannschaften der Republik ihren König. Tabellenführer HSV Hamburg (57:5 Punkte) erwartet in Bestbesetzung Verfolger THW Kiel (56:6), dem Kim Andersson fehlt, der um Filip Jicha und Momir Ilic bangt. Eine Situation, die das Gerücht nährte, Stefan Lövgren werde in der mit 13200 Zuschauern ausverkauften O2-World sein Comeback geben.

"Davon habe ich auch gehört", meint der 40-Jährige, der im Sommer vergangenen Jahres mit seiner Familie nach Göteborg zurückkehrte, um als Lehrer an einem Handballgymnasium zu arbeiten. "Aber das ist völlig absurd." Sportlich wie geographisch. Lövgren wird das Spiel in Stockholm als Co-Kommentator für einen schwedischen Fernsehsender erleben. Zudem sei er auch nicht mehr in der körperlichen Verfassung, den ehemaligen Kollegen in einem solchen Spiel helfen zu können. "Mein Gewicht habe ich zwar bis auf ein Kilo gehalten, allerdings ist das Verhältnis von Muskeln und Fett ein anderes geworden." Die Hamburger sieht er in der Rolle des Favoriten, trotzdem tippt er auf einen 28:27-Sieg für die Kieler. "Dabei folge ich nicht dem Verstand, sondern meinem Herzen."

Für den HSV spreche die personelle Situation. Selbst wenn Jicha mitspielen werde, so Lövgren, könne er nach seiner Verletzungspause gar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Ein Vorteil hätte der mögliche Ausfall einer kompletten Rückraumachse allerdings. "Spielen Narcisse, Zeitz und Palmarsson zusammen, wird der HSV es schwer haben, sich darauf einzustellen", sagt der 268-fache Nationalspieler. "Schließlich ist diese Konstellation eine unbekannte Größe."

Lövgren, der für TV4 in dieser Saison zehnmal das Dienstagspiel der Bundesliga kommentierte, hat zudem einen weiteren Pluspunkt für den THW erkannt. "Bisher hat sich der HSV immer in die Rolle des Außenseiters zurückgezogen. Das ist jetzt anders." Inzwischen kämen aus Hamburg viel selbstbewusstere Töne. "Das hat eine neue Dimension angenommen. Der Druck für die Mannschaft, Titel gewinnen zu müssen, ist deutlich größer geworden." Er sei gespannt, wie die Spieler heute damit umgehen werden.

Der THW hätte angesichts des Umbruchs bereits jetzt eine erfolgreiche Saison gespielt. Sollten die "Zebras" die Titel in der Meisterschaft und der Champions League verpassen, würde aber sicher kein Kieler die Saison als erfolgreich einsortieren. "Für den THW ist es normal, um die Meisterschaft mitzuspielen und in der Champions League so weit zu kommen." Noch immer sei er eng mit seinem Ex-Club und der Bundesliga verknüpft, das Gerede darüber deshalb wohlbekannt, dass es dem THW nicht gelungen sei, ihn zu ersetzen. "Das ist albern", meint der vierfache Europameisters. Jeder sei zu ersetzen. Das hätte bei Wislander geklappt, bei Olsson, bei Karabatic und auch bei ihm. "Die Punktzahl spricht ja eindeutig dafür, dass der THW nicht so sehr viel falsch gemacht haben kann." Er sei vielmehr davon überzeugt, dass dieses Argument bewusst dazu benutzt werde, um beim Rekordmeister intern für Unruhe zu sorgen. "Das Tempo, das Kiel heute spielt, wäre mit einem Lövgren gar nicht mehr möglich."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010:

Filip Jicha: "Jetzt ist Erntezeit"

Mit Filip Jicha sprach Wolf Paarmann für die Kieler Nachrichten.
Kieler Nachrichten:
Sie haben sich vor zwei Wochen eine Wadenzerrung zugezogen. Wie sehr sind Sie gehandicapt?
Filip Jicha:
Gar nicht. Ich bin seit einer Woche schmerzfrei, trainiere mit der Mannschaft, bin hundertprozentig fit und werde voll angreifen. Aber auch wenn ich noch eine Zerrung hätte, wäre ich dabei. Die Saison ist bald vorbei, danach kann ich mich erholen. Jetzt ist Erntezeit. Diese geilen Tage zwischen Hamburg und Köln will ich unbedingt als Teil dieser Mannschaft erleben.
Kieler Nachrichten:
Wie groß ist der Druck für die Mannschaft, dieses Spiel gewinnen zu müssen?
Filip Jicha:
Den gibt es nicht. Die Verantwortlichen des Vereins erwarten nur, dass wir unser Bestes geben. Sie verlangen keinen Sieg. Alles andere wäre auch sinnlos. Angst vor einer Niederlage haben wir deshalb nicht. Als Sportler wissen wir, dass das passieren kann. Das Spiel gehen wir deshalb ganz normal an: Wir treffen uns zum Brunch im Hotel Maritim, anschließend fahren wir mit dem Bus nach Hamburg. Wir dürfen und werden uns nicht verrückt machen lassen.
Kieler Nachrichten:
Entscheidet sich heute, wer Meister wird?
Filip Jicha:
Auf jeden Fall. Wenn die Hamburger gewinnen, liegen sie drei Punkte vorne - zuviel, um sie noch einzuholen. Gewinnen wir, geben wir den Vorsprung auch nicht mehr ab. Einen Favoriten gibt es nicht. Wir müssen geduldig sein, dieses Spiel wird erst nach 60 Minuten entschieden. Auch eine 10:0-Führung nach zehn Minuten bedeutet nichts. Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen, weil ich auch in der neuen Mannschaft diesen Siegeswillen spüre, der uns in den letzten Jahren so stark gemacht hat.
(Das Interview führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010:

THW-Fans drücken auf der Moorteichwiese die Daumen

Nur ein knappes Kartenkontingent für Hamburg - "Zebrasprotten" und "Schwarz Weiß" sitzen gemeinsam vor dem Bildschirm
Kiel. Es gab Zeiten, in denen mutierte die Hamburger Color Line Arena - heute heißt sie "o2 World" - bei Gastspielen des THW Kiel zur zweiten Kieler Ostseehalle - die heißt heute im übrigen Sparkassen Arena. Ob Pokal-Endrunde oder Bundesliga-Spiele: Mehrere Tausend THW-Fans begleiteten stets die Intermezzi der "Zebras".

Doch nichts ist so beständig wie der Wandel, nicht nur bei den Sponsoren-Logos an den Hallen. Auch in punkto Ticketing haben sich die Zeiten geändert. Unter den knapp 13 300 Zuschauern, die heute das vermeintliche Meister-"Finale" zwischen Hamburg und Kiel erleben, werden sich von den 600 THW-Anhängern der beiden Kieler Fanclubs gerade einmal 70 in der "o2 World" tummeln.

Grund ist der Riegel, den der HSV Hamburg vor den Absatz der Karten im freien Verkauf geschoben hat. "Das ist völlig legitim, aber für uns natürlich sehr bedauerlich", sagt Frank Henke, Vorsitzender des THW-Fanclubs Schwarz Weiß. "Früher haben wir vier bis fünf Reisebusse gefüllt, am Sonnabend ist es nur noch einer." Seit einem Jahr dürfen Hamburger Dauerkarteninhaber (ca. 6000) bei besonderen Spielen bis zu zwei weitere Tickets hinzu buchen. Für den THW blieben diesmal somit nur die vom HSV vorher zugesagten 100 Gästekarten. Nicht-Fanclub-Mitglieder mussten sich ihre Karten auf anderem Wege besorgen. Zum Beispiel im Internetauktionshaus "ebay", wo viele Hamburger ihre Tickets im Paket anbieten. Kein billiges Unterfangen: Etwa 100 Euro mussten für ein Einzelticket hingeblättert werden.

Es werden sicher mehr als nur 70 Kieler Fans in Hamburg dabei sein. Auf besondere Choreografien wird von Kieler Seite dennoch verzichtet. "Mal sehen, ob zumindest was von unseren Tröten zu hören sein wird", orakelt Henke. Die Stimmgewalt wird eindeutig bei den Hanseaten liegen. Lutz Hauser, "Chef" des HSV-Fanclubs "Störtebeker", fiebert der Partie seit Wochen entgegen. "Sieg oder Unentschieden für uns, und wir sind Meister", sagt der 42-Jährige. "Das wäre für mich das Größte. Gewinnt Kiel, werden die es wieder machen." Abneigungen gegenüber den Kieler Fans verspürt der Hamburger nicht: "Wir verstehen uns gut, und sind immer beim Fanclub-Turnier in Kiel dabei."

Das Fanclub-Duo "Schwarz Weiß" und "Zebrasprotten" hat aus der Not eine Tugend gemacht, ein "Public Viewing" auf die Beine gestellt. Das steigt heute ab 15 Uhr im Vereinsheim der FT Vorwärts an der Moorteichwiese (Johann-Meyer-Straße 19). Nach dem THW-Spiel geht es mit dem CL-Finale Bayern - Inter weiter. Während "Schwarz-Weiß" das Karten-Kontingent an seine Stammfahrer verteilt hat, haben die "Zebrasprotten" ihre Tickets verlost. Wie der "Zebrasprotten"-Vorsitzende Volker Lorenzen bleibt auch Frank Henke in Kiel. "Wir sind beim Public Viewing dabei und da alle zusammen vermutlich lauter als unsere Jungs in der Halle."

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010)

 

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HSV Hamburg - THW Kiel:
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TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • Sport1-Logo TV: Sport1:
    Sa., ab 16.00 Uhr: HSV Hamburg - THW Kiel
    live aus der O2-World in Hamburg

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 16.30 Uhr: Liveeinblendungen HSV Hamburg - THW Kiel
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • NDR 2 Radio: NDR 2:
    Sa., nachmittags: Vorberichte zum Spiel
    Sa., ab 16.30 Uhr: Liveeinblendungen

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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