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28./29./30.07.2010 - Letzte Aktualisierung: 30.07.2010 Vorbereitung

Kieler Nachrichten: Splitter aus dem Trainingslager

Update #2 KN-Splitter vom 30.7. ergänzt...

Die Kieler Nachrichten begleiten den THW in der zweiten Hälfte des Trainingslagers in Lingen. Die Redakteure Frank Molter und Reimer Plöhn berichten für die Kieler Nachrichten aus dem Emsland:
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.07.2010:
  • Dolmetscher - Verständigungsprobleme hat noch Neuzugang Milutin Dragicevic. Der 27-jährige Serbe, der vom dänischen Erstligisten Silkeborg an die Förde gewechselt ist, spricht Serbokroatisch, Dänisch und ein wenig Englisch, aber kaum ein Wort Deutsch. Amtssprache beim THW ist Deutsch, und Trainer Alfred Gislason weicht diesbezüglich keinen Zentimeter von seiner Linie ab. So springt Dragicevic' Landsmann Momir Ilic als Dolmetscher in die Bresche und übersetzt simultan.

  • Gastphysio - Drei Physiotherapeuten kümmern sich fast rund um die Uhr um die Spieler des Champions-League-Siegers. Dennis Missling und Maik Bolte sind Mitarbeiter aus der Praxis von THW-Urgestein Uwe Brandenburg, werden heute von ihrem Chef und dessen Sohn Bastian Brandenburg abgelöst. Dritte im Bunde ist Susanne Laschinski. Die Osteopathin ist die erste Frau, die müde THW-Muskeln bearbeitet. Gislason kennt sie aus seiner Trainerzeit in Magdeburg.

  • Weltauswahl-Abstecher: In der Nationalmannschaft ist für Linkshänder Christian Zeitz kein Platz mehr, seinen sportlichen Stellenwert dokumentierte indes seine Berufung in die Weltauswahl, die am Montagabend in Mannheim in einem Benefizspiel für Oleg Velyky auf die Rhein-Neckar Löwen traf. Dafür absolvierte Zeitz gerne Überstunden. Chauffeur für den Abstecher zur rund 400 Kilometer von Lingen entfernten Arena war THW-Geschäftsstellen-Azubi Michael Menzel. Gleich nach dem Spiel ging es durch strömenden Regen zurück nach Lingen, Ankunft 3.15 Uhr.

  • Besuch - Aufsichtsratsmitglied Klaus Elwardt stattete dem Kader gestern einen Besuch ab. Die Reise ins Trainingslager und zum Testspiel in Nordhorn war allerdings eine mit Hindernissen. Eineinhalb Stunden stand der frühere THW-Spieler im Stau zwischen Hamburg und Bremen.

(Von Reimer Plöhn und Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 28.07.2010)

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.07.2010:

  • Dopingkontrolle: Die Mannschaft saß beim Nachmittagskaffee, als der Herr mit dem Köfferchen im THW-Hotel Märchenwald anklopfte. "Guten Tag, mein Name ist Hartmann, ich komme von der Nada und will einen Spieler kontrollieren." Die Nada ist die Nationale Anti Doping-Agentur und berechtigt, jederzeit Kontrollen von Leistungssportlern zu nehmen. Auch im Training. Auf dem Block des Herrn Hartmann stand der Name Dominik Klein. Unter Aufsicht des Kontrolleurs sollte Kiels Nationallinksaußen eine Urinprobe abliefern. Leichter gesagt als getan. Trotz intensiver Wasserzufuhr ging nichts. Also begleitete der Nada-Mann Klein zum Test nach Nordhorn. Dort hatten dann beide Glück. Bei Klein lief es, Herr Hartmann bekam sein Probe und noch ein Handballspiel zu sehen.

  • Wartestand: Nach der morgendlichen Trainingseinheit in der Sporthalle stand gestern Waldlauf für die "Zebras" auf dem Plan - und Torhüter Thierry Omeyer hatte sein Handy dabei. Des Rätsels Lösung: Kiels Welthandballer von 2008 wird zum zweiten Mal Vater. Stichtag ist der 15. August, der Kontakt zu Ehefrau Laurance reißt deswegen auch im Trainingslager zu keiner Sekunde ab. Wann es passiert, steht in den Sternen, sicher ist aber, dass die sechsjährige Manon einen Bruder bekommen wird.

  • Zimmernachbarn: Im Trainingslager und bei Auswärtsspielen leben die THW-Spieler gewöhnlich zu zweit in einem Doppelzimmer. Die "Pärchen-Bildung" für die neue Saison sieht wie folgt aus: Kim Andersson/ Christian Zeitz, Tobias Reichmann/ Christian Sprenger, Dominik Klein/ Henrik Lundström, Momir Ilic/ Filip Jicha, Thierry Omeyer/ Andreas Palicka, Daniel Kubes/Daniel Narcisse, Milutin Dragicevic/ Marcus Ahlm.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.07.2010)

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.07.2010:

  • MacGyver: Ältere Fernsehzuschauer erinnern sich mit Freude an die US-Krimiserie MacGyver, die ab 1985 über die Schirme flimmerte. Der Held dieser Geschichten zeigte sich immer dann äußerst kreativ, wenn er in der Falle steckte, zauberte aus wenigen banalen Utensilien die Hilfsmittel, um sich (immer gewaltfrei) aus der Patsche zu befreien und Fälle aufzuklären. Klebeband war meistens dabei oder Draht, eine Bombe entschärfte er mit einer Büroklammer. THW-Betreuer Oliver Thormählen ist mit seinen handwerklichen Fähigkeiten die THW-Mini-Ausgabe von MacGyver. Dinge, die es nicht zu kaufen gibt, bastelt der städtische Angestellte blitzschnell zusammen. Für das Zirkel-Training von Co-Trainer Ole Viken besorgte er eine schwere Schiffskette vom Schrottplatz, ließ sie vulkanisieren, Trainer Alfred Gislason bekam einen fahrbaren "Schreibtisch" mit Schirm für Notizen und Statistiken bei Waldläufen, und auch für den lustigen Schilderwald im Lingener Forst ("Vorsicht, HSV, THW-Kiel hat Vorfahrt") war Thormählen verantwortlich.

  • Aushilfe: Mit Hilfe von Raul Alonso kommen bei den beliebten Fußballspielen zahlenmäßig zwei gleichstarke Teams zusammen. Gestern Morgen war der THW-Nachwuchstrainer verhindert, die Fußball-Gaudi drohte zu platzen. Aber die Kieler Nachrichten halfen aus. Fotograf Frank Molter sprang kurz entschlossen ein, Alfred Gislason konnte anpfeifen. Trotz starken Engagements unterlag Molter mit seinem Team 0:2.

  • Tagebuch: Gefürchtet waren zu Trainingslager-Zeiten von Ex-Coach Noka Serdarusic die Waldläufe vor dem Frühstück, manchmal kamen über zehn Kilometer zusammen. Für Nachfolger Alfred Gislason kein Thema. Der normale Lager-Tag startet um 7.30 Uhr, um 8 Uhr gibt es Frühstück. Trainingsbeginn ist ab 9 Uhr in der Sporthalle der Friedensschule, die 100 Meter entfernt vom Hotel Märchenwald liegt. Los geht es nach dem Aufwärmen mit Stabilitäts- oder Kräftigungs-Übungen. Danach werden die Bälle in die Hand genommen, anschließend geht es in den direkt anschließenden Wald. Über zwei Strecken (400, 800 Meter) werden letzte Vormittagsreserven nach Pulsvorgaben aufgebraucht. Nach acht bis zehn schnellen Runden geht's unter die Dusche. Um 12 Uhr steht das Mittagessen auf den Restauranttischen. Der Nachmittag startet nach kurzer Bettruhe um 15.30 Uhr bei Kaffee, Kuchen und gleichzeitiger Videoanalyse. Ab 17 Uhr geht es mit der zweiten Trainingseinheit in der Halle weiter. Zunächst mit Kraftzirkeln, die Co-Trainer Ole Viken leitet, am Ende kommt der Ball ins Spiel. Angriffstechniken, die bei Kaffee und Kuchen besprochen wurden, werden auf dem Spielfeld in die Praxis umgesetzt. Danach geht's unter die Dusche, um 20 Uhr schließt der Tag mit dem Abendessen, vor dem Schlafen bekommen die Physiotherapeuten noch alle Hände voll zu tun.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.07.2010)


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