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25.09.2010 Interview

KN-Interview mit Alfred Gislason: "Deutlich auf dem Weg nach oben"

Alfred Gislason: Stärkste Gruppe aller Zeiten

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2010:

Alfred Gislason.
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Kurz vor dem Start in die Champions-League-Saison sprach Reimer Plöhn, Redakteur der Kieler Nachrichten, mit dem Kieler Erfolgstrainer Alfred Gislason über die Aussichten und Ziele des THW Kiel im diesjährigen Wettbewerb, den Start der Kieler in die Neue Saison, die Schiedsrichter und die Champions League.
Kieler Nachrichten:
Herr Gislason, der THW Kiel ist Titelverteidiger in der Champions League. Vor dem Start in die Handball-Königsklasse: Wie lautet Ihre Zielsetzung?
Alfred Gislason:
Erst einmal wollen wir in der stärksten Gruppe aller Zeiten vernünftig beginnen. Mit unserem Auftaktgegner Chambery treffen wir auf eine Mannschaft, die gegenüber dem Vorjahr klar stärker geworden ist. Überhaupt sind in dieser Gruppe sechs sehr starke Mannschaften vertreten. Zwei bleiben am Ende auf der Strecke, aus meiner Sicht kann es jeden treffen.
Kieler Nachrichten:
Dann also auch den THW?
Alfred Gislason:
Man weiß nie, was passiert, aber ich hoffe doch, dass wir das Achtelfinale erreichen.
Kieler Nachrichten:
Welche Teams werden 2011 beim Final Four in Köln um den Titel spielen?
Alfred Gislason:
Die Weltspitze ist noch einmal enger zusammengerückt. Favoriten sind Ciudad Real, Barcelona, der HSV, die Löwen, Montpellier und auch wir. Auf der Rechnung muss man zudem Veszprem haben. All diese Teams können es schaffen.
Kieler Nachrichten:
Der THW hat eine atemberaubende Vorbereitung gespielt, Weltklasse-Teams zum Teil deklassiert, jetzt, zum Saisonstart, knirscht es spielerisch. Woran liegt's?
Alfred Gislason:
Ich habe diese Entwicklung vorausgesehen, weil wir in der Vorbereitung bis zum Supercup gegen den HSV sehr hart trainiert haben, die Mannschaft war auch Tage danach körperlich kaputt, hatte schwere Beine. Jetzt sind die Spieler deutlich auf dem Weg nach oben, die schwere Arbeit wird sich ganz sicher später in der Saison auszahlen.
Kieler Nachrichten:
Welcher Wettbewerb, Meisterschaft, Champions League oder DHB Pokal, ist für Sie der wichtigste?
Alfred Gislason:
Für uns ist immer nur das nächste Spiel das wichtigste.
Kieler Nachrichten:
Wegen der Verletzungen von Kim Andersson und Daniel Narcisse hat der THW Jerome Fernandez von Ciudad Real nachverpflichtet. Wie weit ist die Integration fortgeschritten?
Alfred Gislason:
Man hat schon beim Pokalspiel in Fredenbeck gesehen, dass Jerome sich sehr schnell eingewöhnt, sich ins Spiel der Mannschaft einfindet. Er ist routiniert, auf allen Positionen im Rückraum einsetzbar und vor allem spielintelligent. Das alles zusammen macht es ihm leicht, sich schnell zu integrieren.
Kieler Nachrichten:
Ist der THW-Kader für den Tanz auf drei Hochzeiten breit genug aufgestellt oder wird es weitere Nachverpflichtungen geben?
Alfred Gislason:
Nein, weitere Verpflichtungen haben wir nicht geplant. Ich hoffe auch, dass Kim Andersson bald zurück ist. Solange muss Christian Zeitz im rechten Rückraum allein klarkommen. Viellecht erhält er ein paar Pausen durch Jerome Fernandez. Ansonsten sollte es reichen - vorausgesetzt natürlich, dass alle gesund bleiben.
Kieler Nachrichten:
Mit den Europacupspielen kommen ausländische Schiedsrichter zum Einsatz. Gibt es bemerkenswerte Unterschiede zur Regelauslegung deutscher Paare, und was halten Sie grundsätzlich von der Einführung von Profi-Schiris?
Alfred Gislason:
Es dürfte für die Clubs schwierig sein, Profis zu bezahlen. Eine Idee wäre, die Altersgrenze heraufzusetzen, um die guten Routiniers länger im Spiel zu lassen. Große Unterschiede zwischen internationaler Regelauslegung und der in der Bundesliga gibt es kaum. Wenn Rückraumspieler fallen, geben die Ausländer diesen Spielern eher mal eine zweite Chance. Ansonsten hat unsere Liga gute bis sehr gute Schiedsrichter.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2010)


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