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03./04.12.2010 - Letzte Aktualisierung: 04.12.2010 Champions League

Champions League: Sonntag steht das Giganten-Duell in Barcelona an

Eurosport überträgt die Neuauflage des letztjährigen Endspiels live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des FC Barcelona: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Sonntag ist es wieder soweit: Die europäischen Dauerrivalen des letzten Jahrzehnts, der THW Kiel und der FC Barcelona, treffen ein weiteres Mal im "Palau Blaugrana" in der katalanischen Metropole aufeinander. Während die "Zebras" in der Champions-League-Gruppe A noch ungeschlagen die Tabelle anführen, benötigt der spanische Rekordmeister in der Neuauflage des Endspiels der vergangenen Saison nach einigen überraschenden Punktverlusten unbedingt einen Sieg, um den Achtelfinal-Einzug nicht zu gefährden. Der Anpfiff des Europacup-Klassikers erfolgt um 17.15 Uhr, Eurosport überträgt wie gewohnt live.
Erster ausländischer Barca-Kapitän: Laszlo Nagy.
Erster ausländischer Barca-Kapitän: Laszlo Nagy.
Keine Frage: Den siebenfachen Champions-League-Sieger wurmte es in den vergangenen Jahren gewaltig, dass man sowohl national als auch international nur noch die zweite Geige spielte: Nach 2003 gewann der FC Barcelona nur noch eine seiner 17 spanischen Meisterschaften, Ciudad Real hatte den Verein mittlerweile deutlich überholt. Der Verein aus Katalonien fasste in den vergangenen Spielzeiten eine Menge Geld an, um die Mannschaft zu stärken und - nicht nur auf der iberischen Halbinsel - wieder das Maß aller Handballdinge zu werden. Nachdem "Barca" in der letzten Spielzeit zumindest international schon wieder zu den absoluten Topteams gehörte und bekanntlich erst in einem dramatischen Finale am THW Kiel scheiterte, scheint nun auch in der Liga ASOBAL die Wachablösung gekommen: Am 24. November beendeten die Rot-Blauen die schier unglaubliche Serie Ciudad Reals von 67 (!) Ligaspielen ohne Niederlage. Dank eines mit zwölf Feldtreffern überragenden Juanin Garcia und einer 44-Prozent-Quote von Torhüter Danijel Saric siegte der FC Barcelona im "El Clasico" vor heimischer Kulisse mit 27:24 (15:12) gegen den Erzrivalen und gilt mit weiterhin weißer Weste von 26:0 Punkten nun als Meisterschaftskandidat Nummer 1. Dies unterstrichen die Katalanen am vergangenen Mittwoch noch eindrucksvoll, als sie beim letztjährigen Kieler Gruppengegner Ademar Leon nachlegten. In einer lange Zeit ausgeglichenen Partie setzten sich die Gäste letztlich mit 30:24 (14:14) durch. Neben dem erneut glänzend aufgelegten Linksaußen Garcia (9/1 Tore) avancierte der aus Flensburg verpflichtete Johan Sjöstrand zum Matchwinner: Der junge Schwede kam in der 34. Minute für Saric in den Kasten und ließ nur noch acht Gegentore zu.

Johan Sjöstrand war zuletzt in Leon glänzend aufgelegt.
Johan Sjöstrand war zuletzt in Leon glänzend aufgelegt.
So hervorragend es für den FC Barcelona in der eigenen Liga läuft, so schwankend sind allerdings die Leistungen des Teams von Trainer Xavi Pascual in der Königsklasse: Auf der einen Seite gelangen der Mannschaft, die wir Ihnen im Vorbericht zum Heimspiel im Oktober bereits ausführlich vorgestellt haben, überzeugende Kantersiege gegen Celje (44:33) und in Kielce (33:26), zudem trotzten sie dem THW in der Sparkassen-Arena-Kiel ein 28:28-Unentschieden ab. Andererseits aber kassierten die Katalanen zum Auftakt eine 30:31-Heimpleite gegen die Rhein-Neckar Löwen und verloren auch beim französischen Vize Chambery Savoie überraschend mit 26:27. Und gerade, als die Mannschaft sich endgültig gefunden zu haben schien, blamierte sich "Barca" am vergangenen Wochenende erneut und kam vor heimischem Publikum gegen Kielce nicht über ein 28:28-Remis hinaus. In der Summe bedeutet dies bislang lediglich 6:6 Zähler und - punktgleich mit Chambery - Rang 3 in der Gruppe A. "Wir waren sehr traurig nach der Niederlage in Chambery und dem Unentschieden gegen Kielce. Wir müssen aus diesen Spielen lernen. Wenn wir in die nächste Runde kommen wollen, dürfen wir uns keine Ausrutscher mehr erlauben", gibt Juanin Garcia gegenüber ehfcl.com die Marschroute für die verbleibenden vier Spiele in der sehr schweren Gruppe vor.

Der französische Kreisläufer Cedric Sorhaindo kam im Sommer aus Paris nach Barcelona.
Der französische Kreisläufer Cedric Sorhaindo kam im Sommer aus Paris nach Barcelona.
Natürlich ist das insgesamt 17. Aufeinandertreffen mit dem THW Kiel am Sonntag auch ein besonderes Spiel für den FC Barcelona, das "Palau Blaugrana" wird dann zudem deutlich besser gefüllt sein als bei den vorangegangenen Heimspielen. "Natürlich, es ist immer etwas Besonderes gegen Kiel. Wir kämpfen um zwei Punkte, zwei sehr wichtige Punkte", so Juanin Garcia. "Kiel ist amtierender Champion, steht immer ganz oben und kämpft um alle Titel. Letztes Jahr haben sie uns im Finale geschlagen, und natürlich haben wir Revanchegelüste in uns, denn dieses Spiel werden wir wohl nie vergessen." Die lange Kieler Verletztenliste - neben Daniel Narcisse, Kim Andersson und Marcus Ahlm bangt Alfred Gislason noch um den Einsatz von Filip Jicha (Hexenschuss) - stellt laut Garcia keinen gravierenden Vorteil für Barcelona dar: "Kiel hat ein sehr starkes Team mit vielen guten Spielern. Alle im Kader spielen auf höchstem Niveau, die Probleme werden die 'Ersatzspieler' nur noch zusätzlich motivieren."

Bei allen bisherigen Duellen in den vergangenen zwölf Jahren befanden sich Kiel und Barcelona auf Augenhöhe, die Bilanz spricht bei neun Erfolgen, sechs Niederlagen und einem Unentschieden leicht für den deutschen Rekordmeister. Setzte es in den ersten zehn Aufeinandertreffen aber jeweils Heimsiege, so warten mittlerweile beide Mannschaften seit je zwei Spielen auf einen doppelten Punktgewinn im eigenen "Wohnzimmer". Zuletzt siegte der THW im Oktober 2009 dank sieben Jicha-, sechs Sprenger-Treffern sowie insgesamt 22 Paraden des überragenden Thierry Omeyer mit 30:27 im "Palau Blaugrana" und wiederholte damit den Premierenerfolg aus der Vorsaison. Am Sonntag können die "Zebras" damit den "Hattrick" perfekt machen und damit einen riesigen Schritt Richtung Gruppensieg unternehmen, der ihnen das Heimrecht in den Rückspielen der kommenden Runden garantieren würde.

Den Champions-League-Klassiker wird geleitet von den tschechischen Unparteiischen Vaclav Horacek und Jiri Novotny, als EHF-Delegierter ist Dagfinn Villanger aus Norwegen vor Ort.

(Sascha Krokowski)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup haben nach ihren Auftakterfolgen spielfrei bis Februar 2011. Die Auslosung für die nächste Runde fand am vergangenen Dienstag statt (siehe Extra-Bericht).

Die SG Flensburg-Handewitt gewann bereits am Donnerstagabend einen 32:29-Erfolg in Rumänien über HCM Constanta, feierte damit den fünften Erfolg in der Gruppe D und zog damit vorerst wieder an Croatia Zagreb (CRO) auf Rang 2 vorbei.

Die Rhein-Neckar Löwen, Gruppengegner und erster Verfolger des THW Kiel in der Vorrunden-Gruppe A, empfängt am Samstag um 15.30 Uhr in der SAP-Arena den slowenischen Meister Celje Pivovarna Lasko. Eurosport überträgt live.

Der HSV Hamburg bestreitet direkt im Anschluss sein Spitzenspiel in der Gruppe B. Bei bereits fünf Punkten Rückstand auf den noch verlustpunktfreien ungarischen Topclub MKB Veszprem sind die Hanseaten zum Siegen verdammt, wenn sie noch Gruppensieger werden wollen. Der Anpfiff erfolgt um 17.00 Uhr, Eurosport überträgt auch diese Partie live.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2010

THW mit Jicha und Sprenger zum Klassiker

Lazarett lichtet sich vor dem Spiel morgen in Barcelona
Kiel. Nächster Handball-Leckerbissen für THW-Anhänger: Vier Tage nach dem Bundesliga-Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen (26:29) treffen die "Zebras" morgen im legendären Palau Blaugrana im Rückspiel der Champions-League-Gruppenphase auf Spaniens Rekordmeister FC Barcelona. Das Hinspiel am 3. Oktober endete 28:28. Anpfiff des Klassikers ist um 17.15 Uhr, der Fernsehsender Eurosport überträgt live.

Bei der Niederlage in Mannheim gegen die Löwen musste Trainer Alfred Gislason auf fünf Leistungsträger verzichten. Zu den Langzeit-Verletzten Kim Andersson, Daniel Narcisse und Marcus Ahlm gesellten sich kurzfristig auch Christian Sprenger und Rückraum-Ass Filip Jicha. Beide sind heute Mittag dabei, wenn der THW-Tross via München die katalanische Metropole anfliegt. Sprengers Quetschung im Sprunggelenk ist soweit zurückgegangen, dass mit Kurzeinsätzen des National-Rechtsaußen gerechnet werden darf. Jicha hatte sich beim Abschlusstraining vor dem Löwen-Spiel eine Blockade der Rückenmuskulatur zugezogen. "Ich sehe eine gute Chance, dass wir auch Filip in Barcelona auf dem Parkett sehen werden", mutmaßt Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. Die Rückenverletzung könne eine Folge eines Sprunggelenkleidens sein, das Jicha bereits seit 14 Tagen plagt. "Vermutlich war eine Fehlbelastung vorangegangen."

Kiels 28-jähriger Leistungsträger nimmt eine frohe Kunde mit auf die Spanienreise: Jicha ist für die Wahl zum Welthandballer des Jahres 2010 gelistet worden. Und: Mit Thierry Omeyer steht ein zweiter THW-Kieler in diesem exklusiven Kreis. Veranstalter des Wettbewerbs ist der Welthandballverband IHF. Neben den beiden Kielern wurden HSV-Profi Igor Vori, Ciudad-Real-Torhüter Arpad Sterbik und Nikola Karabatic von Montpellier HB nominiert. Der Gewinner dieses Quintetts soll während der WM-Tage von Schweden im Januar 2011 bekannt gegeben werden.

Aus dem Team des Champions-League-Rekordgewinners FC Barcelona ist kein Spieler dabei, gleichwohl unternimmt der siebenfache CL-Gewinner und 17-fache spanische Meister gewaltige Anstrengungen, wieder an große alte Zeiten anzuknüpfen. Der Kader wurde mit jungen, hungrigen Akteuren aufgefrischt. Erster Achtungserfolg war das Finale in der Königsklasse im Mai diesen Jahres gegen den THW. Erst in der Schlussphase musste sich "Barca" dem Kieler Tempospiel mit 34:36 beugen. In der Liga Asobal stehen die Rot-Blauen sogar vor dem Wachwechsel, führen die Tabelle der spanischen Eliteklasse mit der blütenreinen Bilanz von 26:0 Zählern an. Herausragend war dabei der 27:24-Sieg vom 24. November gegen die bisherige Übermannschaft BM Ciudad Real. Das Team um den überragenden Torhüter Danijel Saric knackte dabei die erstaunliche Serie des internen Dauerrivalen aus der Mancha von 67 Spielen ohne Niederlage. In der laufenden Gruppenphase der Champions League tat sich das Ensemble um Trainer Xavi Pascual indes überraschend schwer, kassierte eine Heimniederlage gegen die Löwen, verlor bei Chambery HB und kam zuletzt auch gegen Polens Meister Vive Kielce vor eigenem Publikum nicht über ein 28:28 hinaus. Gegen Kiel, verspricht Flügelflitzer Juanin Garcia, erwarte er aber ein ganz anderes Spiel: "Sie haben uns im Finale geschlagen, natürlich tragen wir Revanchegelüste in uns, denn dieses Spiel in Köln werden wir nie vergessen."

Allerdings ist auch dem Titelverteidiger trotz Verletzungspechs und dritter Niederlage in der heimischen Liga das Selbstvertrauen nicht abhanden gekommen. Die Stimmung sei weiterhin gut im Team, sagt Thierry Omeyer, "wir haben eine Mannschaft, die gleich wieder aufs Feld gehen und die letzte Niederlage wettmachen will."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2010)

 

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    So., ab 17.00 Uhr: FC Barcelona (ESP) - THW Kiel
    live aus Barcelona

  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo So., ab 16.30 Uhr: Live-Einblendungen FC Barcelona (ESP) - THW Kiel
    geplante Einblendungen um 16.30 Uhr, 17.30 Uhr, 17.50 Uhr, 18.00 Uhr, 18.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 18.45 Uhr; nach dem Spiel Berichte und Stimmen der Beteiligten in der Sendung "Guten Morgen Schleswig-Holstein" und in den halbstündigen Nachrichten von 5 bis 10 Uhr auf der NDR 1 Welle Nord; Reporter ist Norman Nawe
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


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