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24./26.03.2011 - Letzte Aktualisierung: 26.03.2011 Champions League

Champions League: THW will am Samstag in Kolding vorlegen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von KIF Kolding: Achtelfinalgegner des THW in der  Champions League.
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Nach den beiden Gala-Auftritten in der Bundesliga in Göppingen und im Derby gegen Flensburg steht für den THW Kiel nun das erste Spiel in der K.O.-Runde der Champions League an. Beim dänischen Vizemeister KIF Kolding wollen die "Zebras" am Samstag wie immer auf Sieg spielen, um sich eine glänzende Ausgangslage für das Achtelfinal-Rückspiel am 2. April in der Sparkassen-Arena zu sichern. Der Anwurf in der Koldinghallen erfolgt um 16.15 Uhr, Eurosport und das dänische TV2 übertragen die Partie live im Fernsehen.
Lars Christiansen trifft nach unzähligen Derbys einmal mehr  auf den THW Kiel.
Lars Christiansen trifft nach unzähligen Derbys einmal mehr auf den THW Kiel.
Dem THW Kiel blieb das "Losglück" der vergangenen Monate treu, man angelte sich nach dem Gewinn der "Hammergruppe" A mit KIF Kolding den wohl dicksten Fisch unter den drei möglichen Achtelfinalgegnern. Jammern tun die "Zebras" zwar grundsätzlich nicht, aber diesmal gab es trotz des sportlich anspruchsvollen Gegners sogar überwiegend Freude in Reihen des THW. "Insgeheim hatten wir darauf gehofft", erklärte Uli Derad nach der Auslosung am 7. März und begründete: "Die kurze Anreise macht es zu einem guten Los." Fürwahr: Kolding liegt nur rund 170 Kilometer von Kiel entfernt, dies macht die Reise für die "Zebras" zu einem sportlich ernsten Tagesausflug. Und nicht nur für diese, denn in der rund 3.000 Zuschauer fassenden Koldinghallen wird ein schwarz-weißes Zuschauermeer erwartet. Das Gastkontingent von 280 Tickets wurde der THW-Geschäftsstelle wie warme Semmeln aus der Hand gerissen. Mehr als doppelt so viele Anfragen trudelten bereits nach zwei Tagen ein, so dass letztlich das Los entscheiden musste. Da sich viele Kieler Fans zudem über die Ticket-Homepage des dänischen Vereins mit Karten versorgten, dürfte am Samstag ein gefühltes Heimspiel für Kapitän Marcus Ahlm und seine Mannschaft anstehen - dies wäre in Sarajevo oder Winterthur sicherlich nicht in dem Maße der Fall gewesen.

Auch Kasper Söndergaard Sarup gehörte zum dänischen WM-Kader 2011.
Auch Kasper Söndergaard Sarup gehörte zum dänischen WM-Kader 2011.
KIF Kolding ist ein alter Bekannter für den THW Kiel. Bereits in der Saison 2005/06 sowie der vergangenen Spielzeit traf man aufeinander: Im November 2009 trotzte Kolding den "Zebras" in der Gruppenphase beim 31:31-Unentschieden in der ausverkauften Kolding-Hallen einen Punkt ab, ansonsten blieben die Kieler Sieger (siehe auch Gegnerdaten Kolding), im Rückspiel der vergangenen Saison setzte es sogar einen 38:23-Kantersieg. Ein Wiedersehen gibt es mit dem langjährigen Flensburger Linksaußen Lars Christiansen, der 38-Jährige ist mit bislang 63 Treffern in der Königsklasse und 144 Treffern in der dänischen Liga torhungrig wie eh und je. Mit Kasper Söndergaard Sarup und Bo Spellerberg stehen noch zwei weitere amtierende Vize-Weltmeister im Kader von Ingemar Linnell. Ebenso: Ex-"Zebra" Lars Krogh Jeppesen, der aufgrund von einer Verletzung erst bei einem Ligaspiel zum Einsatz kam. Auch ein Einsatz gegen den THW Kiel scheint für Jeppesen ausgeschlossen. Kasper Söndergaard Sarup hingegen feierte nach einer Beinverletzung am Mittwoch beim Ligaspiel gegen Lemvig-Thyborön Handbold sein Comeback, auch der inzwischen 41-jährige spanische Haudegen Mateo Garralda, der mit Nierensteinen zu tun hatte, könnte gegen den THW zurück in den Kader rücken. Weitere bekannte Gesichter im Kader Koldings sind der norwegische Nationalkeeper Ole Erevik (früher Magdeburg), der ehemalige Großwallstädter Rückraumshooter Anders Oechsler und der schwedische
Großes Talent: Lasse Mikkelsen.
Großes Talent: Lasse Mikkelsen.
Spielmacher Lukas Karlsson (siehe auch Gegnerkader Kolding). Sehr torhungrig in dieser Saison zeigten sich zudem das 22-jährige Rückraum-Talent Lasse Mikkelsen sowie der bosnische Kreisläufer Muhamed Toromanovic.

In der Gruppenphase musste KIF Kolding zu keinem Zeitpunkt um den Achtelfinaleinzug bangen - zu groß war die Dominanz über Sävehof (SWE) und Presov (SVK), die jeweils zweimal besiegt werden konnten. Da die Mannschaft des ehemaligen schwedischen Nationaltrainers Ingemar Linnell zudem im Oktober den HSV Hamburg in der Koldinghallen mit 32:30 (16:15) besiegen konnte, träumten die Dänen sogar bis zum letzten Gruppenspieltag vom dritten Platz hinter Montpellier und Veszprem und vor dem schwächelnden deutschen Vizemeister. Doch das entscheidende Rückspiel in der Alsterdorfer Sporthalle wurde deutlich mit 24:32 (12:18) verloren, mit 10:10 Punkten belegte Kolding daher letztlich den vierten Platz der Gruppe B.

In der heimischen "Jack&Jones"-Ligaen lief es hingegen von Anfang an nicht so ganz nach Plan. Zwar ist Kolding seit der deutlichen 25:38-Schlappe gegen Jesper Nielsens AG Kopenhagen am 6. Februar seit sieben Partien ungeschlagen, aber besonders die vermeidbaren Punktverluste in eigener Halle ziehen sich auch weiterhin wie ein roter Faden durch die Saison. Wie schon
Bo Spellerberg bewies schon mehrfach gegen den THW seine Torgefahr.
Bo Spellerberg bewies schon mehrfach gegen den THW seine Torgefahr.
im Dezember gegen Fredericia (29:31) und Viborg (25:30) ließ KIF am Mittwoch gegen Lemvig-Thyborön beim 27:27-Unentschieden erneut einen wichtigen Zähler gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion liegen, erntete vom eigenen Publikum nach einer indiskutablen Leistung sogar Pfiffe. Von den letzten sieben Heimspielen konnte Kolding nur zwei gewinnen - zu wenig für den zwölffachen Meister, der im Kampf um den Titel ein gehöriges Wort mitreden will. Dies kann Kolding aufgrund der komplizierten Regularien der "Jack&Jones"-Ligaen auch noch immer. Mit 31 Punkten liegt Kolding vor der abschließenden Partie in Fredericia auf dem 6. Platz - ein Sprung auf Platz 4 oder 5 ist zwar noch möglich, kurioserweise aber gar nicht unbedingt erwünscht: Denn dann würde man in der anschließenden Playoff-Runde in einer Gruppe mit dem noch immer ungeschlagenen Top-Favoriten AG Kopenhagen landen.

Trotz häufig ernüchternder Ergebnisse Koldings in der Liga werden die "Zebras", bei denen Daniel Narcisse erstmals in dieser Saison Champions-League-Luft schnuppern wird, den dänischen Vizemeister aber nicht. Denn dieser hatte insbesondere in der Königsklasse sein wahres Potential mehrfach angedeutet. Und auch Koldings Clubdirektor Jens Boesen gibt sich kämpferisch: "Wir haben 20 Jahre Europapokal-Erfahrung, wir werden sehen, was die Spiele so bringen werden."

Die Partie am Samstag wird von den Franzosen Nordine Lazaar und Laurent Reveret geleitet, als EHF-Delegierter ist der Schwede Björn Ericsson vor Ort. Die Partie wird live sowohl auf Eurosport als auch auf dem dänischen Sender TV2 übertragen.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Auch die drei weiteren deutschen Starter in der Champions League gehen als leichte Favoriten in ihre Achtelfinalpartien. Den Auftakt macht bereits am Donnerstagabend der HSV Hamburg, der den spanischen Verein BM Valladolid empfängt. Der Anwurf erfolgt um 19.30 Uhr, Eurosport überträgt diese Partie - wie auch alle anderen der deutschen CL-Vertreter - live. Am Samstagnachmittag (Anwurf 14.30 Uhr) tritt die SG Flensburg-Handewitt beim ungarischen Vizemeister Pick Szeged an. Die Rhein-Neckar Löwen beschließen am Sonntag um 18.00 Uhr die Achtelfinal-Hinspiele mit der Partie beim kroatischen Meister RK Zagreb.

Im EHF-Pokal stehen an diesem und dem nächsten Wochenende bereits die Viertelfinal-Hinspiele an. Den Anfang des HBL-Trios macht am Samstag der TBV Lemgo, der ab 18.00 Uhr bei Ademar Leon (ESP) antritt. Zwei Stunden später wird die Partie des TV Großwallstadt bei Saint Raphael Var Handball (FRA) angepfiffen. Frisch Auf Göppingen empfängt schließlich am Sonntag um 17.30 Uhr den slowenischen Tabellenführer Gorenje Velenje.

Und auch der VfL Gummersbach, Titelverteidiger im Pokal der Pokalsieger, ist an diesem Wochenende international im Einsatz. Die Oberbergischen treffen am Samstag im Viertelfinal-Hinspiel um 15.00 Uhr zu Hause auf Elverum Handball Herrer (NOR).

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.03.2011:

Wiedersehen in Kolding

Champions League: Achtelfinal-Gegner rang dem THW Kiel zuletzt ein Remis ab
Kiel. Heute Morgen treffen sich die Spieler des Handballmeisters THW Kiel zum Brunch, anschließend fahren sie gemütlich in ihrem Bus in den Süden Jütlands. Ziel ist die mit 2800 Zuschauern ausverkaufte Halle von Kolding IF, Gegner im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League (16.15 Uhr, Eurosport).

Die kurze Anreise von 170 Kilometern hat den zwölfmaligen dänischen Meister zum Wunschgegner werden lassen. Doch in sportlicher Hinsicht hätte es das Team von Alfred Gislason in der ersten K.o-Runde nicht härter treffen können. "Sie haben unglaublich viel internationale Erfahrung", sagt Kapitän Marcus Ahlm. "Und im Europapokal haben sie bisher immer gut gespielt." So siegte das Team um den Ex-Flensburger Lars Christiansen in der Gruppenphase gegen den HSV Hamburg, trotzte in der vergangenen Saison Kiel und dem FC Barcelona einen Punkt ab. Routiniers wie Mittelmann Bo Spellerberg oder Linkshänder Kasper Sondergaard wurden vor einigen Wochen Vizeweltmeister. "Wir haben zweimal dort gespielt und hatten zweimal Probleme", sagt Ahlm. Ein blockiertes Gelenk im Becken hatte zuletzt für den 32-Jährigen starke Schmerzen im Oberschenkel zur Folge gehabt. "Jetzt ist alles wieder eingerenkt."

Ein Blick auf die jüngsten Ergebnisse der Koldinger lässt die Vermutung zu, ein Leichtgewicht im Lostopf erwischt zu haben. Der Tabellensechste leistete sich am Mittwoch zu Hause gar ein peinliches 27:27 gegen Lemvig-Thyborön (9.) und wurde von den Fans ausgepfiffen. Doch angesichts der eigenwilligen Meisterfindung in Dänemark sind Zahlen wie diese schwer zu bewerten. In wenigen Tagen beginnen in der "Jack & Jones"-Liga die Playoffs. Die besten acht Mannschaften werden in zwei Gruppen aufgeteilt, die Sieger spielen um den Titel. Offenbar scheint es derzeit nur noch darum zu gehen, AG Kopenhagen als Gegner zu vermeiden. Die Gruppe mit dem Tabellenführer werden die Mannschaften auffüllen, die am Ende die Plätze vier, fünf und acht belegt haben. Sechster zu werden kann deshalb durchaus ein erstrebenswertes Ziel sein.

Trotzdem - das Team von Ingemar Linnell hat nicht mehr die Klasse von einst. Im Kader tummeln sich viele teure Altstars, die sich offensichtlich im Alltag nicht mehr richtig motivieren können. Ein Fehlgriff war die Verpflichtung von Lars Krogh Jeppesen, der den nach Kopenhagen abgewanderten Rene Toft Hansen im Mittelblock ersetzen sollte. Doch der Ex-Kieler war nur bei zwei Testspielen dabei, dann brach er sich den Mittelfuß. Angeblich plagen die Koldinger auch finanzielle Probleme. Die vergangene Saison sollen sie mit einem Minus von 300 000 Euro abgeschlossen haben, auch jetzt fehlen angeblich bereits 100 000 Euro im Etat. Stammspieler wie Torhüter Ole Erevik (Aalborg), Sondergaard, Lasse Mikkelsen (beide Skjern) und Kreisläufer Muhamed Toromanovic (Plock) werden den Club am Saisonende verlassen. Die guten Jahre, so scheint es, sind in Kolding erst einmal vorbei. Ein Grund mehr, für dieses Achtelfinale noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, auch wenn Kapitän Anders Oechsler offiziell Understatement betreibt. "Unsere Chance, die nächste Runde zu erreichen, liegt bei einem Prozent."

Gislason hat die Jütländer intensiv studiert und warnt seine Mannschaft, in der womöglich Kim Andersson nach seinem Daumenbruch ein Comeback geben könnte. "Sie spielen einen sehr schnellen Handball und können alles - besonders zu Hause."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.03.2011)

 

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TV-Tipps:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Sa., ab 16.00 Uhr: KIF Kolding (DEN) - THW Kiel
    live aus Kolding
  • TV2-Logo TV: TV2 (Dänemark):
    Sa., ab 16.10 Uhr: KIF Kolding (DEN) - THW Kiel
    live aus Kolding


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