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06.07.2011 Nationalmannschaft

Kieler Nachrichten: Der Mann der leisen Töne

Martin Heuberger will als Handball-Bundestrainer seinen eigenen Stil entwickeln

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.07.2011:

Dortmund. Vom Schattenmann des "Handball-Kaisers" zum Macher an vorderster Front: Martin Heuberger soll als neuer Bundestrainer die deutschen Handballer zurück in die Weltspitze führen.
Der 47-Jährige wurde gestern wie erwartet als Nachfolger von Heiner Brand inthronisiert und rückt nach sieben Jahren als Co-Trainer damit zum neuen starken Mann des Weltmeisters von 2007 auf. Verbandspräsident Ulrich Strombach bedachte Heuberger mit Vorschusslorbeeren: "Am Ende haben wir festgestellt, dass wir den besten Mann in unseren eigenen Reihen haben."

Mit sechs Kandidaten hatte der Deutsche Handball-Bund (DHB) Einzelgespräche geführt, vier kamen in die enge Wahl: Heuberger, der Schwede Staffan Olsson, Dagur Sigurdsson (Füchse Berlin) und Velimir Petkovic von Frisch Auf Göppingen. "Diese vier haben alle eine gute Präsentation abgeliefert", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. "Martin ist eine gute Wahl. Er ist ein sehr kompetenter Mann", reagierte Torhüter Silvio Heinevetter.

Als erstes will Heuberger, der zunächst als Bundestrainer der Junioren das Team als Titelverteidiger zur bevorstehenden WM in Griechenland führen wird, so schnell wie möglich mit den Spielern und mit den Liga-Trainern sprechen. Dann wird er entscheiden, wer im Team bleibt und wer nicht. "Die Tür steht für jeden offen", sagte Heuberger, der einen Dreijahresvertrag erhielt und noch entscheiden muss, wer sein Co-Trainer und gleichzeitig Nachfolger bei den Junioren wird.

Der DHB hätte den 47-Jährigen, der im Januar 2012 bei der EM in Serbien um das Olympia-Ticket für London spielt, gern länger als bis 2014 an sich gebunden, doch das Landratsamt in Offenburg hat den Diplom-Verwaltungswirt nur für drei Jahre freigestellt. Der Vater zweier Söhne ist ein Mann der leisen Töne. Sich nach vorn zu drängen, liegt nicht in seiner Natur. Den Vergleich mit der Lichtgestalt Brand scheut Heuberger dennoch nicht: "Ich glaube, die Öffentlichkeit hat damit ein größeres Problem als ich. Ich werde meinen eigenen Stil entwickeln." Gleichwohl ging er schon mal in die Offensive: "Es gibt Stellschrauben, wo man etwas verändern kann. Wir können es schaffen, in die Weltspitze zurückzukehren."

(aus den Kieler Nachrichten vom 06.07.2011)


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