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18.07.2011 Ehemalige

Ehemalige Zebras trafen für den guten Zweck

Ex-Kieler im Duell: Adrian Wagner setzt sich hier gegen Andreas Rastner durch.
Klicken Sie zum Vergrößern! Ex-Kieler im Duell: Adrian Wagner setzt sich hier gegen Andreas Rastner durch.
Bad Schwartau. Sie hatten stundenlang im Internet recherchiert, rund 400 Anrufe auf ihrem Zettel, schließlich mehr als 90 Ehemalige aus der Handball-Familie des VfL Bad Schwartau erreicht - und dabei viele ehemalige Zebras zum Einsatz für den guten Zweck aktiviert. Der Aufwand, den Jörg Engelhardt und Jens Kürbis betrieben hatten, lohnte sich. Mehr als zwei Dutzend Spieler folgten dem Ruf der Torhüter der 98er-Mannschaft, der als letztes VfL-Team der Aufstieg in die Bundesliga glückte. In der Hansehalle ließen die Oldies beim "Generationen Cup" in zwei Teams im Duell mit der aktuellen Zweitliga-Mannschaft des VfL ihr Können aus mehr als 600 Länderspielen aufblitzen. Und das für einen guten Zweck. Der Cup-Erlös kommt zwei sozialen Projekten zugute.
In der Hansehalle zeigten dabei einige Oldies noch erstaunliche Qualitäten. "Peter Gerfen und Andreas Rastner könnten in jedem Erstligateam mithalten", stellten nicht nur die ehemaligen VfL- und THW-Torhüter Goran Stojanovic (45) und Michael Krieter (47) fest. Letzterer ist selbst noch aktiv, zwischen den Pfosten des Schleswig-Holstein-Ligisten Preetzer TSV.

Gruppenfoto - diese Oldies waren dabei: Anders Bäckegren, Mirko Baltic, Sigurdur Bjarnason, Jörg Engelhardt, Jens Kürbis, Stephan Schlegel, Kai Stolze, Pierre Thorsson, Adrian Wagner, Matthias Knorr, Jens Bruhn, Jakub Buraczewski,
Klicken Sie zum Vergrößern! Gruppenfoto - diese Oldies waren dabei: Anders Bäckegren, Mirko Baltic, Sigurdur Bjarnason, Jörg Engelhardt, Jens Kürbis, Stephan Schlegel, Kai Stolze, Pierre Thorsson, Adrian Wagner, Matthias Knorr, Jens Bruhn, Jakub Buraczewski, Peter Gerfen, Torben Höhn, Michael Krieter, Thomas Kruse, Michael Leu, Thomas Michel, Andreas Rastner, Dirk Schimmler, Klaus Schmidt, Christian Schöppner, Goran Stojanovic, Holger Kretschmer.
"Gun" Gerfen zauberte wie in alten Tagen - pfeilschnell und trickreich auf Linksaußen. "Ich denke schon, dass ich noch relativ gut drauf bin", bemerkte er, "schließlich gibt es nicht umsonst den Spruch: ,Glaub' keinem Trainer, der nicht fitter ist als Du." Gerfen ist Fitnesstrainer - und topfit. Wie auch Andreas Rastner (42/arbeitet als Personalvermittler), der von Thomas Michel (41/brachte die meisten Pfunde mit) immer wieder gekonnt in Szene gesetzt wurde. Ob Welt- und Europameister Pierre Thorsson (45), fintenreich wie eh und je, der extra aus Island eingeflogene Sigurdur Bjarnason (40), der dem Handball noch als "Vize" seines Heimatklubs in Reykjavik verbunden ist, oder Rechtsaußen Kai Stolze , der Schwartau-Keeper Tobi Mahncke mehrfach narrte, die Oldies zeigten mehrfach dass man zwar körperlich ab- und Pfunde aufbauen kann, den Blick für die Spielsituation aber auch "im Alter" nicht verliert.

Dass sich im Dreier-Turnier das aktuelle Zweitligateam 24:20 gegen die 98er und 28:23 gegen die "Allstars" durchsetzte, war am Ende nur zweitrangig. Die gute Sache stand im Vordergrund. "Dabei sind insgesamt 3200 Euro plus eine Direktspende von 200 Euro zusammen gekommen", erklärte Cup-Organisatorin Jana Kürbis (Agentur kürbis und friends). Der Erlös kommt zur Hälfte dem Lübecker Schulnetzwerk, das sich der sinnvollen Nachmittagsbetreuung von Kindern widmet, und zum anderen einem vom Kiwanis-Club Bad Schwartau und den VfL-Zweitliga-Handballern aufgelegten "Sport-Projekt" zugute.

Übergab 1800 Euro für das neue Kiwanis-Projekt an VfL-Handballer  Jan Schult (re.) und Frank Biller (Kiwanis): Cup-Organisatorin Jana Kürbis.
Klicken Sie zum Vergrößern! Übergab 1800 Euro für das neue Kiwanis-Projekt an VfL-Handballer Jan Schult (re.) und Frank Biller (Kiwanis): Cup-Organisatorin Jana Kürbis.
Kürbis überreichte einen Scheck in Höhe 1800 Euro (inklusive Direkt-Spende) an Frank Biller (Kiwanis) und Handballer Jan Schult. "Wir wollen die Grundschulen bei der Nachmittagsbetreuung unterstützen", erklärte Biller. "Unser Projekt sieht Sport- und Spielstunden vor, in denen Kinder, deren Eltern sich ein Vereinstraining aus organisatorischen, zeitlichen und finanziellen Gründen nicht leisten können, durch aktuelle VfL-Handballer trainiert und angeleitet werden." Für die Idee konnte Biller bereits zwei Schwartauer Grundschulen begeistern: "Start ist im August. Wir wollen das Projekt noch auf umliegende Orte ausweiten."

Bei den "alten Herren", die durch die in die Bundesliga aufgestiegene A-Jugend erstklassig unterstützt wurden, ist indes bei der Afterparty der Entschluss gereift, der Wiedersehens-Premiere weitere Treffen folgen zu lassen. Als "VfL-Oldies" wollen sie künftig gegen Ehemalige andere Klubs mindestens einmal pro Jahr antreten.


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