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04.08.2011 Mannschaft / Vorbereitung

Kieler Nachrichten: "Zebras" auf der Pirsch

Gotcha als Ablenkung im Trainingslager des THW Kiel - Zeitz und Jicha angeschlagen

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.08.2011:

Plock. Dort, wo vielleicht der Wind für die Geräuschkulisse sorgt, das Zwitschern von Vögeln zu hören ist. Dort, in der polnischen Idylle des THW-Trainingslagers in der Nähe von Plock, knatterten gestern Nachmittag Gewehrsalven. Spieler und Betreuungspersonal des deutschen Handballmeisters spielten Krieg.
Marcus Ahlm, Christian Sprenger, Andreas Palicka und Co. hatten sich Bundeswehr-Tarnanzüge übergestreift, trugen zum Schutz Gesichtsmasken, schlichen durch den Wald, nahmen Deckung hinter Hindernissen. Sie fuchtelten mit einer Art Spielzeug-Maschinenpistole herum, tauchte ein "Feind" auf, hallten schussähnliche Geräusche durch die Natur. Paintball, auch bekannt als Gotcha, heißt das nicht unumstrittene Spiel im Gelände, in dem mit von Druckluft betriebenen Farbpatronen "geschossen" wird. Wer einen Spritzer abbekommt ist tot, muss ausscheiden.

Es hat Tradition in THW-Trainingslagern: Wenn es in den harten Tagen richtig wehtut, darf sich das Team bei einer Freizeitmaßnahme entspannen. Nach Wasser-Ski oder Go-Kart fiel die Wahl an den Ufern der Weichsel auf Gotcha. Er sei sehr zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung, zog Trainer Alfred Gislason eine Zwischenbilanz nach Tag Nummer vier in Polen. Die Bewegungen seiner Spieler werden nach den enormen Belastungen im Kraft- und Ausdauerbereich schleppender. "Das liegt auch an der Woche vor Polen, schon in Schönkirchen haben wir sehr hart gearbeitet", erklärt Kapitän Ahlm. "Es tut weh", stöhnt auch Torhüter Thierry Omeyer, "aber wir wollen erfolgreich sein, und dafür müssen wir viel tun." Ein Muntermacher bei den Profihandballern ist das Fußballspiel. Gestern kehrten die Geister in die abgeschlafften Körper zurück, als Gislason den Ball freigab. Dass sie es auch mit dem Fuß können, zeigten vor allem Aron Palmarsson und "Titi" Omeyer. Zwei Zaubertore des französischen Olympiasiegers entschieden die morgendliche Partie.

Christian Zeitz und Filip Jicha waren nur Zuschauer. Während der Linkshänder mit Schulterbeschwerden noch vor direkten Zweikämpfen geschützt wird, plagen Jicha Schmerzen im Bereich der Achillessehne. Gereizte Muskelpartien seien die Ursache. "Die Überlastung. Ich muss ein paar Tage kürzer treten", sagt der THW-Star.

Fehlen wird der 29-jährige Tscheche heute beim Start in das Turnier um den "Orlen-Cup". Die Kieler treffen um 16.30 Uhr auf den slowenischen Vizemeister Gorenje Velenje, morgen geht's gegen die japanische Nationalmannschaft, und zum Abschluss des Trainingslagers wartet Gastgeber Wisla Plock. "Natürlich wollen wir gewinnen", sagt Gislason, "aber meine Mannschaft ist sehr müde - ich hoffe es wenigstens."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.08.2011)


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