THW-Logo
14.09.2011 Mannschaft

ZEBRA: Der Rückkehrer

Kim Andersson ist nach über einem Jahr Zwangspause zurück

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Kim Andersson.
Klicken Sie für weitere Infos! Kim Andersson.

Die Augen von Kim Andersson leuchten. Immer wieder huscht ein Lächeln über das Gesicht des Schweden, der im vergangenen Jahr die wohl härteste Zeit seines Sportlerlebens durchgemacht hatte. Ein Knorpelschaden im Knie setzte ihn über Monate außer Gefecht, immer wieder schob sich der Comeback-Termin nach der Operation im April 2010 nach hinten. "Früher wäre solch eine Verletzung gleichbedeutend mit dem Karriereende gewesen", erklärt THW-Trainer Alfred Gislason die Tragweite der Andersson-Operation. Als dieser sich dann langsam wieder an den Handball herangetastet hatte, brach er sich bei der Heim-Weltmeisterschaft in Schweden die Mittelhand. Die vergangene Saison war ein richtiges "Seuchenjahr" für den Linkshänder. Und nun dieses entspannte Lächeln.
"Das war die schlimmste Vorbereitung seit langem", hatte Andersson mit eben diesem Lächeln vor dem Saisonstart erklärt. "Kein Wunder - im vergangenen Jahr habe ich ja auch gefehlt." Eine Zeit, die hart war für den 29-Jährigen: "Man fühlt sich schuldig, wenn man untätig von Außen zusehen muss, wie sich die Kollegen auf dem Feld abrackern. Wie sie trotz der Verletzungen im Kader bis an den Rand der Schmerzgrenze gehen." Jetzt ist Kim Andersson wieder mittendrin im Geschehen. Sein Gala-Auftritt mit neun Toren beim Super Cup hat es der Handball-Welt gezeigt. "Alle Baustellen im Knie halten", ist der Schwede optimistisch, dass sein Weg zurück nicht wieder abrupt gestoppt wird. "Endlich kann ich wieder mitmischen."

Für diesen Moment hatte Andersson hart gearbeitet, sich schon vor der Vorbereitung fit für den THW gemacht. "Er ist fünf, sechs Kilogramm leichter zum ersten Training erschienen", hat Gislason beobachtet. "Er ist besser denn je. Ich bin extrem froh, dass Kim wieder für uns auflaufen kann." Mit ihm könne der THW taktisch anders spielen, lobt der Isländer die Spielweise des Rückkehrers. "Er ist wie ein Neuzugang für uns."

Einer, der wieder richtig heiß auf Titel ist. "Es gibt nichts Geileres, als mit dieser Mannschaft zu gewinnen." Und deshalb gebe er alles, um sich und das gemeinsame Spiel weiter zu verbessern. "Der Reiz ist wieder da."

Ein Lächeln huscht aber auch über das Gesicht von Kim Andersson, wenn er von den Veränderungen in seinem privaten Umfeld spricht. "Als zweifacher Vater kann ich nun die Pausen, die der Coach uns gibt, überhaupt nicht mehr auf dem Sofa verbringen." In der Sommerpause feierten Kim Andersson und seine Frau Sandra die Geburt von Tochter Tuva. Sie und Sohn Milo Verner bestimmen nun den Tagesablauf neben dem Handball. "Wenn ich jetzt vom Training komme und aus dem Auto steige, bin ich in einer anderen Welt." In einer Welt, in der es egal sei, ob man gerade neun Tore beim Super Cup erzielt oder eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten abgeliefert habe. "Das ist gut für mich, so muss ich nicht 24 Stunden am Tag an Handball denken. Ich brauche die Ablenkung vom Sport." Von dem Sport, in dem Kim Andersson noch viel erreichen möchte - gerne auch schon in dieser Saison: "Am liebsten wäre es mir, wenn wir wie 2007 das Triple holen würden. Aber auch mit einem Double wie 2010 wäre ich zufrieden." Kim Anderssons Augen leuchten bei diesen Worten. Und wieder huscht dieses Lächeln über sein Gesicht ...

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


(14.09.2011) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite