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20./22.10.2011 - Letzte Aktualisierung: 22.10.2011 Champions League

Champions League: THW will am Samstag in Leon siegen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von Ademar Leon: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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In der Bundesliga ist der THW Kiel nach dem 28:23-Heimsieg über MT Melsungen weiterhin das Maß der Dinge und steht verlustpunktfrei an der Spitze. In der Champions League jedoch stehen die "Zebras" am Samstag nach der Niederlage gegen Montpellier unter Druck: Beim spanischen Tabellendritten Ademar Leon darf sich der deutsche Rekordmeister keine Niederlage erlauben, wenn er nicht schon frühzeitig den ersten Platz in der Gruppe D aus dem Blick verlieren möchte. Der Anwurf im Sportpalast in Leon erfolgt am Samstag um 17.00 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live.
THW will beide Punkte
Der kroatische Nationalkeeper Venio Losert spielt seit 2010 in Leon.
Der kroatische Nationalkeeper Venio Losert spielt seit 2010 in Leon.
Ein Blick auf die Gruppe D nach dem 3. Spieltag offenbart, was die Experten im Vorfeld ahnten: Die vier Achtelfinalplätze scheinen bereits vergeben, da die Außenseiter Pick Szeged und Partizan Belgrad noch auf ihre ersten Punkte warten. Der Kampf um die vermeintlich beste Ausgangsposition für die K.O.-Runde ist aber bereits im vollen Gange. Nach der Heimniederlage gegen Montpellier darf sich der THW Kiel am Samstag bei Ademar Leon keinen "Ausrutscher" erlauben, um nicht bereits vier Pluspunkte hinter den Kastiliern zurückzufallen. Diese verloren zum Auftakt bei Nikola Karabatic, Vid Kavticnik und Co. knapp mit 34:38, ehe sie zwei souveräne Siege gegen Belgrad (33:28) und bei Pick Szeged (35:31) folgen ließen. Beim ungarischen Vizemeister feierte Leon am vergangenen Wochenende ein Jubiläum: Beim 150. Europapokalspiel der Vereinsgeschichte gab es den bereits 98. Sieg. Der 100. soll am liebsten schon im Heimspiel am 20. November gegen AG Kopenhagen eingefahren werden - aber dafür benötigen die Spanier auch zwei Punkte gegen den THW.
Leon mit neuem Trainer
Rückraumspieler Adrien di Panda kam aus Montpellier.
Rückraumspieler Adrien di Panda kam aus Montpellier.
Nachdem Reale Ademar in den Spielzeiten 2008/09 und 2009/10 die direkte Qualifikation für die Champions League verpasste, beide Male am Wildcard-Turnier teilnahm, aber zumindest 2010 an den Rhein-Neckar Löwen scheiterte, gelang der Mannschaft von Jordi Ribera in der abgelaufenen Saison endlich wieder der direkte Sprung in die Königsklasse: Mit Respektsabstand zu den beiden "Großen" FC Barcelona (58:2 Punkte) und Ciudad Real (54:6) belegten die Kastilier mit 43:17 Zählern den dritten Rang vor dem punktgleichen Team aus Granollers und dem letztjährigen CL-Starter aus Valladolid (41:19). Das Ziel für diese Spielzeit lautet, den Abstand zu den Spitzenplätzen zu verringern. Dafür wurde der Kader deutlich umgekrempelt. Allen voran auf der Trainerposition gab es einen Wechsel: Jordi Ribera verließ den Verein nach vier Jahren Richtung Irun, für ihn schwingt nun Isidoro Martinez das Zepter. Dieser war früher ein Jahrzehnt lang Assistent des ehemaligen Leoneser Trainers Manolo Cadenas, der jetzt in Granollers tätig ist. Zudem war Martinez bis zum Sommer Spaniens Junioren-Nationaltrainer.
Fünf neue Spieler
Der Bulle am Kreis: Rafael Baena.
Der Bulle am Kreis: Rafael Baena.
Prominenteste Abgänge Leons sind die beiden Rückraumshooter Mikel Aguirrezabalaga, der sich Meister Barcelona anschloss, und Denis Buntic, der nach Polen zu KS Kielce wechselte. Den russischen Nationalspieler Danil Chernov zog es nach Antequera, Kreisläufer Hector Castresana beendete seine Karriere. Doch Leon rüstete auch prominent auf: Ausgerechnet aus Montpellier kam der abwehrstarke Linkshänder Adrien di Panda, der aber auch im Angriff Buntic ersetzen soll. Der brasilianische Neuzugang Felipe Borges, Linksaußen von Pinheiros Sao Paulo, sammelte bereits früher Erfahrungen in Spanien, im Trikot von Aragon. Er soll die Nummer eins auf dieser Position, Martin Stranovsky, der in der nächsten Saison voraussichtlich nach Barcelona wechseln
Antonio Garcia Robledo wechselte aus Granollers nach Leon.
Antonio Garcia Robledo wechselte aus Granollers nach Leon.
wird, entlasten. Borges gilt als abwehrstark, vor allem als vorgezogener Spieler in der 5:1-Abwehr. Für den Kreis gelang die Verpflichtung von Rafa Baena aus Antequera. Dieser war in der vergangenen Spielzeit Torschützenkönig der Liga ASOBAL mit 179 Treffern aus 29 Spielen, verfügt trotz seiner Körperfülle von 128 Kilo über eine erstaunliche Schnelligkeit und ist mit allen Wassern gewaschen. Und dem letztjährigen Kontrahenten um Platz drei, Granollers, zog man gleich zwei Korsettstangen aus dem Kader: Den in erster Linie als Mittelmann einsetzbaren Alvaro Ferrer und den in Abwehr und Angriff gleichermaßen versierten Halblinken Antonio Garcia Robledo. Letzterer ist Neunationalspieler, konnte in seinen bisherigen sechs Länderspielen allerdings noch nicht seine aus der Liga bekannte Klasse (146 Tore in der Vorsaison) unter Beweis stellen.
Gesunde Mischung aus Jung und Alt
Der Rohdiamant im Team: Angel Montoro.
Der Rohdiamant im Team: Angel Montoro.
Damit steht Trainer Isidoro Martinez eine schlagkräftige Truppe zur Verfügung. Neben den Neuzugängen gilt das Torhütergespann um den 150-fachen kroatische Nationalkeeper Venio Losert und dem ebenfalls mit 35 Jahren sehr erfahrenen Vicente Alamo, der treffsichere slowakische Linksaußen Martin Stranovsky, der mittlerweile 40-jährige (und damit älteste Spieler der Liga ASOBAL) russische Rechtsaußen Denis Krivoshlykov, der argentinische Kreisläufer Gonzalo Carou sowie Spielmacher Carlos Ruesga zum Stammpersonal bei Leon. Doch auch viele junge Talente rücken mehr und mehr in den Fokus. Allen voran der 22-jährige halbrechte 2,11m-Hüne Angel Montoro, der als Rohdiamant gilt und in der vergangenen Saison als Nummer zwei hinter Denis Buntic immerhin 76 Treffer erzielte. Ein weiterer Mann, dem Experten zufolge die Zukunft gehören wird, ist sein Pendant auf Halblinks, Iosu Goni (siehe auch Kader Leon).
Saisonstart in der Liga geglückt
Linksaußen Martin Stranovsky ist mit 20 Treffern bereits wieder bester Leoneser Schütze in der Champions League.
Linksaußen Martin Stranovsky ist mit 20 Treffern bereits wieder bester Leoneser Schütze in der Champions League.
Der Saisonstart in der heimischen Liga ASOBAL deckt sich bislang mit den Erwartungen: Nach dem siebten Spieltag belegt Ademar Leon mit 12:2 Punkten hinter den verlustpunktfreien Favoriten aus Madrid und Barcelona den dritten Rang. Nach fünf Siegen zum Auftakt kassierten die Kastilier allerdings eine nicht einkalkulierte Auswärtsniederlage in Saragossa: Bei BM Aragon mit dem sechsmal erfolgreichen Ex-"Zebra" Demetrio Lozano kassierte Leon in einem lange Zeit ausgeglichenen Duell letztlich eine 26:30-Niederlage. Und die Generalprobe für das Duell mit dem THW Kiel gelang am Mittwoch auch nur mit viel Mühe: Im Heimspiel gegen San Antonio lief Ademar lange Zeit einem Rückstand hinterher, lag zur Halbzeit mit 13:17 und wenig später gar mit 15:21 zurück. Am Ende konnten die Kastilier, bei denen Krivoshlykov mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze war, mit einem stark aufspielenden Iosu Goni aber das Ruder noch rumreißen und vor 3.000 Zuschauern im Sportpalast mit 33:30 den Heimnimbus wahren.
Negative THW-Bilanz in Leon
Dreimal kreuzten sich bereits die Wege des THW mit Ademar Leon in der Champions League, zweimal davon in der jüngeren Vergangenheit: In der Saison 2007/08 kassierten die "Zebras" in Kastilien eine 24:28-Niederlage, sicherten sich aber letztlich doch noch durch einen abschließenden 32:26-Erfolg in der Sparkassen-Arena den Gruppensieg. Und in der vorletzten Spielzeit 2009/10 gewannen die Kieler auf dem Weg zum zweiten Königsklassen-Triumph gleich beide Spiele, ließen einem umkämpften 35:32-Heimsieg einen 35:30-Coup in Leon folgen - es war im dritten Versuch der erste Auswärtserfolg des THW in Kastilien (siehe auch Gegnerdaten Leon).

Am Samstag wollen die Kieler die Auswärtsbilanz ausgleichen und damit einen großen Schritt Richtung Achtelfinale unternehmen. Schiedsrichter in Leon sind die Isländer Hlynur Leifsson und Anton Palsson, als EHF-Delegierter reist Reto Morell aus der Schweiz an.

(Dr. Oliver Schulz / Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup haben noch spielfrei und werden erst ab 26. November eingreifen.

Am Sonntagnachmittag steht das Spitzenspiel in der Gruppe B für die Füchse Berlin an. In der Max-Schmeling-Halle erwarten die Bundeshauptstädter Atletico Madrid - dies ist der neue Name des dreifachen Champions-League-Siegers und letztjährigen Finalisten, Ciudad Real. Angepfiffen wird die Partie um 15.30 Uhr.

Am Sonntag um 19.00 Uhr wird dann der HSV Hamburg versuchen, seine weiße Weste in der Gruppe C zu wahren. Die Hansestädter sind dann zu Gast beim slowenischen Meister und Pokalsieger Cimos Koper. Beide Spiele werden live auf Eurosport übertragen.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.10.2011:

"Schlüsselspiel" vor Lärmwand

THW Kiel heute bei Ademar Leon unter Druck
Kiel/Leon. Die Handball-Saison ist noch jung, doch der THW Kiel erlebt bereits erste Wiederholungen. In der Bundesliga trafen die "Zebras" zweimal auf Vereine, die sich die "Löwen" nennen. Nun kreuzen sich auch in der Champions League die Wege mit dem König der Tiere. Ademar Leon, Tabellendritter der spanischen Liga Asobel, trägt das Raubtier im Stadtwappen.

Die Katzen aus dem Bergischen und die aus dem Badischen konnten die Kieler nicht erschrecken. Heute (17 Uhr/Eurosport) wird sich zeigen, ob die Löwen aus Kastilien aus härterem Holz sind. Der THW erreichte gestern am späten Abend sein Ziel. Trainer Alfred Gislason war mit seinem kompletten Kader nach Madrid geflogen, um von dort mit dem Bus ins vier Autostunden entfernte Leon zu reisen. Nach einem schnellen Essen bat Gislason zum Training in den "Palacia Municipal de los Departes", der am Vorabend des Gruppenspiels eine trügerische Stille ausstrahlte. "In der Liga haben wir zwischen 4000 und 5000 Zuschauer", sagt Javier Valino, Mitarbeiter der Ademar-Pressestelle. "Gegen Kiel rechnen wir mit 6000." Das würde bedeuten, die Arena in Zentrumsnähe der 140 000-Einwohner-Stadt wäre ausverkauft. "Das wird richtig heiß", weiß Gislason, dem in der vorvergangenen Saison der erste THW-Sieg in diesem Hexenkessel gelungen war. Die "Zebras", die zuvor zwei Champions-League-Spiele in Leon verloren hatten, siegten 35:30. Matchwinner war damals Torwart-Oldie Peter Gentzel.

Nach der Heimniederlage gegen Montpellier HB (23:24) stehen die Kieler im Duell mit dem Zweiten der Gruppe D unter Druck. "Wir wollen noch Erster werden, deshalb ist es ein Schlüsselspiel", sagt Gislason, der aber nicht von einem Finale sprechen will. "Erster zu sein, ist nicht automatisch ein Vorteil." In der vergangenen Spielzeit belegten die Kieler Platz eins und schieden im Viertelfinale gegen den FC Barcelona aus.

Beim Gastgeber, nach sechs Siegen in sieben Liga-Spielen hinter Barcelona und Atletico Madrid platziert, ist die Vorfreude groß. Das Selbstbewusstsein auch. "Es wird nicht leicht für uns", sagt Trainer Isidoro Martinez (39). "Aber mit unserem Publikum können wir auch Kiel schlagen." Tatsächlich ist die Kulisse außergewöhnlich. Noch wenige Minuten vor dem Anpfiff werden die Ränge verwaist sein, die Spanier gelassen in den Umläufen plaudern. Doch mit dem Anpfiff verwandeln sie sich in eine Lärmwand.

Martinez, der auch an der Uni in Leon lehrt, trainierte zuletzt die spanische Junioren-Auswahl und hat sieben Nachwuchsspieler im Kader, in dem der russische Rechtsaußen Denis Krivoshlykov (als 40-Jähriger ältester Feldspieler der Liga), der kroatische Nationaltorwart Venio Losert und Martin Stranovsky die bekanntesten Namen sind. Vor allem der Slowake Stranovsky ist den Kielern oft ein Dorn im Auge gewesen. In den letzten vier Duellen warf der Linksaußen 27 Tore. Eine Problemzone könnte auch Kreisläufer Rafael Baena bilden. Der 128-Kilo-Klotz war in der vergangenen Saison der erfolgreichste Schütze der Liga Asobal (179 Tore). "Ademar hat sich seit unserem letzten Auftritt in Leon noch einmal verbessert", sagt Gislason, der einen echten Härtetest erwartet. Einen weiteren gibt es am Dienstag im DHB-Pokal. Gast ist der SC Magdeburg (20.15 Uhr).

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.10.2011)

 

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Ademar Leon (ESP) - THW Kiel:
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TV-Tipp:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Sa., ab 17.00 Uhr: Ademar Leon (ESP) - THW Kiel
    live aus dem Palacio de los Deportes in Leon


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