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07.11.2011 Nationalmannschaft / Interview

Kieler Nachrichten: Es fehlt die Zeit für Veränderungen

Mit dem ehemaligen THW-Kapitän Stefan Lövgren sprach Wolf Paarmann

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2011:

Stefan Lövgren 2007 nach dem Sieg in der Champions League.
Klicken Sie zum Vergrößern! Stefan Lövgren 2007 nach dem Sieg in der Champions League.
Halle. Stefan Lövgren (40) ist dem schwedischen Handball in neuer Funktion verbunden. Die Nationalmannschaft wird seit der WM 2011 als GmbH geführt, der ehemalige THW-Kapitän ist ihr Geschäftsführer.
Kieler Nachrichten:
Herr Lövgren, welche Aufgabe haben Sie in der neuen Funktion?
Stefan Lövgren:
Ich bin für die Frauen- und Männer-Nationalmannschaft sowie deren Vermarktung zuständig. Aber nicht für den Nachwuchs. Ich stelle beispielsweise mit Ola Lindgren und Staffan Olsson, den Männer-Trainern, ein Konzept für die kommenden Jahre auf, in personeller Hinsicht haben sie aber das letzte Wort.
Kieler Nachrichten:
Welche Rolle spielt dabei Andreas Palicka, der in Kiel zumeist auf der Bank sitzt? Raten Sie ihm zum Wechsel?
Stefan Lövgren:
Grundsätzlich ist es natürlich so, dass es für einen Handballer besser ist, viele Spielanteile zu bekommen. Aber für uns ist wichtig, dass er seine Leistung dann bringt, wenn er eingesetzt wird. In Kiel ist Palle gut aufgehoben, denn spätestens 2013 wird Thierry Omeyer gehen, und dann wird sich zeigen, wie der Verein mit ihm plant.
Kieler Nachrichten:
Sie haben die deutsche Mannschaft mit dem neuen Bundestrainer jetzt gesehen, was halten Sie von ihr?
Stefan Lövgren:
Um wirklich etwas verändern zu können, fehlt die Zeit. Der Verband hat als Ziel die Olympia-Qualifikation ausgegeben. Also wird erst etwas verändert werden können, wenn das geklappt hat. Oder verpasst wurde. Dann gibt es sicherlich einen Schnitt. Es ist offensichtlich, dass die Deutschen die gleichen Probleme haben wie viele anderen Nationen, wie wir auch. Es fehlen Spieler wie Nikola Karabatic, Filip Jicha oder Mikkel Hansen. Die machen den Unterschied aus.
Kieler Nachrichten:
Aber mit Hens und Glandorf hat Deutschland doch ähnliche Typen?
Stefan Lövgren:
Nein. Da haben die drei Genannten eine andere Qualität. Sie sind komplettere Handballer.
Kieler Nachrichten:
Verfolgen Sie die THW-Spiele noch?
Stefan Lövgren:
Klar. Jetzt scheint zu klappen, was Alfred (Gislason, d. Red.) bereits in der vergangenen Saison einführen wollte - das Spiel mit vielen Positionswechseln. In der Champions League wird aber deutlich, dass die letzte Abstimmung noch fehlt. Diese Mannschaften sind eben noch einen Tick besser als die meisten Bundesligisten. Kiel ist in einer gefährlichen Gruppe gelandet, da ist es nicht ausgeschlossen, Fünfter zu werden und das Achtelfinale zu verpassen.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2011)


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