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09.11.2011 Nationalmannschaft

Kieler Nachrichten: Schwalb kritisiert Heuberger

Nach Supercup-Desaster bemängelt der HSV-Präsident die Aufstellung des neuen Bundestrainers

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2011:

Hamburg. Die verpatzte Premiere beim Handball-Supercup hat Spuren hinterlassen. Nicht nur beim neuen Bundestrainer Martin Heuberger. Zu einem Zeitpunkt, als die Eiszeit zwischen Nationalmannschaft und Liga überwunden schien, hat sich Martin Schwalb zu Wort gemeldet. Nach dem Desaster beim Heuberger-Einstand übt der Präsident des deutschen Meisters HSV Hamburg scharfe Kritik an der Aufstellung des Nachfolgers von Heiner Brand. Der Ton wird wieder rauher im deutschen Handball.
"Martin hat beim Supercup zu viel gewechselt. Ich hätte mir gewünscht, dass er das Turnier nutzt, um sich besser einzuspielen", sagte Schwalb gestern und ergänzte: "Man sollte sich mehr auf Spieler fokussieren, die bei der EM in Serbien die Kohlen aus dem Feuer holen müssen. Zehn, elf Mann, die in der Crunch-Time Verantwortung übernehmen. Auch Heiner Brand hatte seine Stammsieben."

Schwalb spricht aus Erfahrung. Sechs Jahre lang saß er beim HSV auf der Bank, krönte seine Trainer-Karriere mit dem Meistertitel 2011. Eingespieltheit nennt er als zentrales Erfolgsrezept: "Bei den Franzosen weiß der eine genau, wo der andere steht. Genau das fehlt uns noch. Abläufe automatisieren, Spielzüge verinnerlichen - so etwas ist in der jetzigen Phase wichtig. Die linke Hand muss wissen, was die rechte tut."

Martin Heuberger hat unterdessen gelassen auf die Kritik Schwalbs reagiert. "Das ist seine Meinung", sagte Heuberger: "Ich versuche, meinen Weg zu gehen. Das muss nicht jedem passen." Der Bundestrainer verteidigt seine Vorgehensweise. "Ich wollte jedem Spieler vor der EM noch eine Chance geben, sich zu zeigen", sagte Heuberger, kündigte gleichzeitig aber Veränderungen an: "Die Wechselei in dieser Form wird es nicht mehr geben. Es zeichnet sich eine Stammformation ab." Bereits in den abschließenden beiden EM-Tests im Januar gegen Ungarn werde es ein anderes Bild geben.

Derweil verweist Schwalb auf die große Bedeutung der EM (15. bis 29. Januar). "Die EM ist für den deutschen Handball extrem wichtig", sagt er. Das Erreichen der Olympia-Qualifikation sei Pflicht. Dafür darf in Serbien höchstens ein Team besser als die Heuberger-Sieben sein, das noch kein Ticket für eines der Qualifikationsturniere gelöst hat.

(aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2011)


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