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16.12.2011 EM 2012

ZEBRA: Hoffnung auf die EM

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Vom 15. bis 29. Januar 2012 findet die EM 2012 in Serbien statt.
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Bei seinem ersten großen Turnier steht Bundestrainer Martin Heuberger unter großem Druck. In Serbien soll die deutsche Nationalmannschaft noch auf den Olympia-Zug aufspringen.
Es war eine Premiere, die eher einer missglückten Generalprobe ähnelte. Beim Supercup in Deutschland verlor die Handball-Nationalmannschaft alle drei Partien. Beim 26:29 gegen Vizeweltmeister Dänemark, beim 22:25 gegen den WM-Vierten Schweden und beim 23:27 gegen den WM-Dritten Spanien wurde vor allem deutlich, dass für die DHB-Auswahl auch nach dem Rücktritt von Bundestrainer Heiner Brand die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Premiere von Martin Heuberger als Verantwortlichem auf der Bank hätte schlechter nicht verlaufen können: Mit 0:6 Punkten belegte die deutsche Auswahl beim Vorbereitungsturnier im eigenen Land den letzten Platz. "Ich bin nicht zufrieden, das ist doch klar", ärgerte sich Heuberger über die vertanen Möglichkeiten, Kredit bei den Handballfans zurück zu gewinnen. "Aber wir konnten nach nur fünf Trainingseinheiten nicht erwarten, dass wir den WM-Zweiten, -Dritten und -Vierten aus dem Nichts schlagen." Kapitän Pascal Hens stellte kurz und knapp fest: "Wir sind nicht auf Augenhöhe mit diesen Teams." Insgesamt sei der Supercup nicht gut für Kopf und Psyche der Spieler gewesen. "Wenn wir so bei der Europameisterschaft in Serbien spielen, haben wir keine Chance."

Dominik Klein hingegen war auch nach den drei Niederlagen im Supercup weiter zuversichtlich: "Wir stehen uns momentan selbst im Weg, aber wir gehen bald zur Seite." Das hofft auch Heuberger. Denn die Europameisterschaft könnte für den deutschen Handball richtungsweisend werden. "Wir haben noch einmal die Chance, auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Dafür werden wir alles geben", sagt der Bundestrainer. Wohl wissend, dass es nicht einfach werden wird. Vielleicht auch deshalb plane man beim DHB zweigleisig. Heuberger: "Unsere Arbeit ist darauf ausgerichtet, dass wir in drei bis vier Jahren wieder eine Mannschaft haben, die ernsthaft um Medaillen mitspielen kann."

Trotz aller langfristigen Pläne: Ein Scheitern der Nationalmannschaft in Serbien wäre ein weiterer großer Rückschlag für die Sportart, die nach dem WM-Titel 2007 im eigenen Land einen riesigen Schub bekommen hatte. Doch dieser Effekt scheint durch die zuletzt dürftigen Resultate verpufft zu sein. "Die Platzierung beim Supercup war zweitrangig, die EM ist das entscheidende Turnier", beruhigte DHB-Präsident Ulrich Strombach. "Ein gutes Abschneiden in Serbien verbunden mit der Möglichkeit, uns doch noch für Olympia in London zu qualifizieren, ist das Ziel." Michael Kraus hofft bis zur EM auf einen Selbstbewusstseinsschub für sich und seine Kollegen: "Die Mannschaft wird dieses Gefühl, jeden schlagen zu können, bis zur EM bekommen", ist sich der Spielmacher der Nationalmannschaft sicher. Aber: "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Dieser führt die DHB-Auswahl noch im Dezember zusammen. Durch die Verlegung des letzten Spieltags vor der EM-Pause auf Anfang Dezember hat die TOYOTA HBL den Weg frei gemacht für noch einen dreitägigen Lehrgang vor dem Jahreswechsel: Am 28. Dezember zieht Martin Heuberger sein Team in Steinbach zusammen. Nach dem Jahreswechsel geht es weiter, ehe die nächste Generalprobe ansteht - dieses Mal für die EM-Premiere Heubergers als Bundestrainer: Die beiden Spiele gegen Ungarn am 7. Januar in Bremen und am 8. Januar in Magdeburg. "Dann muss sich die erste Sechs einspielen", erklärt der Bundestrainer. Michael Kraus ist sich sicher, dass die deutsche Mannschaft eine gute Europameisterschaft spielen werde: "Wir werden uns für Olympia qualifizieren."

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


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