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30.12.2011 Mannschaft

Mait Patrail erneut Handballer des Jahres in Estland

Von Dr. Oliver Schulz:

In Estland wurde Mait Patrail zum Handballer des Jahres 2011 ausersehen. Der Halblinke, der seit Saisonbeginn die Trikotnummer 9 des TBV Lemgo trägt, erhielt diese Auszeichnung bereits zum sechsten Mal in Folge.
Es mag inzwischen ein wenig wie die zum Jahresausklang übliche Fernsehsendung "Dinner for One" anmuten. In Estland vollzog sich auch in diesem Dezember "the same procedure as every year": Mait Patrail, handballerisches Aushängeschild des nördlichsten baltischen Staates, stand in der Gunst der einheimischen Trainer, Vereine und Fans erwartungsgemäß einmal mehr ganz oben. Dies ergab die im Auftrag des Estnischen Handballverbands EKL durchgeführte Umfrage wenige Tage vor Weihnachten.

Seit der frühere Flensburger Halbrechte Kaupo Palmar 2005 die Wahl zum Handballer des Jahres gewann, gab es keinen anderen Titelträger als Mait Patrail. Der Youngster stand allerdings bereits 2004 und 2005 in der Kategorie "U18" ganz oben.

Der aus einer Handballfamilie stammende Patrail erregte bereits als Teenager das Aufsehen diverser ausländischer Vereine. Probetrainings führten ihn u.a. im November 2006 nach Kiel und im Januar 2008 nach Pamplona. Beide Vereine fassten den Jungspund damals als mögliche Verstärkung für die fernere Zukunft ins Auge. 2009 führte sein Weg zwar von Pölva ins Ausland, dort jedoch zunächst zu einer anderen Adresse, nämlich den Kadetten Schaffhausen. Der THW Kiel beteiligte sich seinerzeit am Transfer des Talents in die Munotstadt, wo sich der Este - wie immer mit der Trikotnummer 9 - schon bald zum besten Halblinken der schweizer Liga mauserte. Im Sommer 2011 wechselte Patrail als Leistungsträger der Kadetten in die Bundesliga, wo er seitdem für den TBV Lemgo auf Torejagd geht. Bei den Lipperländern erhielt der Neuzugang einen Vertrag bis zum Sommer 2013.

Kalmer Musting, Nationaltrainer Estlands und Coach gleich mehrerer Teams innerhalb von Patrails erstem Verein Pölva Serviti, verteidigte seinen Titel als "Trainer des Jahres". Ein weiterer Blick in die Historie des estnischen Handballs zeigt, dass dem Übungsleiter diese Ehre sogar sieben Mal in Folge - einmal mehr als Patrail - zu Teil wurde. In der Qualifikation zur EM 2012 mussten Musting und die Blau-Schwarz-Weißen Ungarn und Mazedonien den Vortritt lassen. In der Qualifikation zur WM 2013 messen sie sich schon Anfang Januar 2012 mit Nachbar Finnland und der Niederlande.

Age Utt (SK Pölva) wurde nach 2008 auch 2011 "Handballerin des Jahres". Bereits 2004 hatte sie die Kategorie "U18" für sich entschieden. Robert Löpp (Viljandi HC) und Maarja Pöldver (SK Reval) setzten sich in diesem Jahr dort durch. Martin Lillepea und Marion Kull, die seit Sommer als neue EHF-Referees fungieren, erhielten die Auszeichnung "Schiedsrichter des Jahres 2011". Pölva Serviti wurde zum "Verein des Jahres 2011" gewählt.

(von Dr. Oliver Schulz)


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