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08.02.2012 Mannschaft

Gudjon Valur Sigurdsson wird ein Zebra

Zwei-Jahres-Vertrag für den isländischen Linksaußen

Gudjon Valur Sigurdsson wird ab Sommer 2012 ein Zebra.
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Gudjon Valur Sigurdsson wird ab der kommenden Saison das schwarz-weiße Trikot des THW Kiel tragen. Der isländische Nationalspieler hat beim deutschen Rekordmeister einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterschrieben. Der 32-jährige Linksaußen wechselt am Saisonende vom dänischen Meister AG Kopenhagen an die Kieler Förde.
Gudjon Valur Sigurdsson wird im Sommer der vierte Neuzugang beim zweimaligen Champions-League-Sieger aus Kiel sein: Neben Sigurdsson verpflichteten die Kieler Linkshänder Marko Vujin und die beiden Kreisläufer Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek. Für den 1,87 Meter großen Isländer, der seine Karriere wie THW-Trainer Alfred Gislason bei KA Akureyri begann, ist das Engagement an der Förde die Rückkehr in die Bundesliga. Bevor Sigurdsson 2011 bei AG Kopenhagen auflief, war er vier Jahre bei TuSEM Essen, drei Jahre beim VfL Gummersbach und drei Jahre bei den Rhein-Neckar Löwen beschäftigt. In den zehn Jahren in der Handball-Bundesliga erzielte Sigurdsson 1379 Tore. Bei der Europameisterschaft in Serbien wurde er zudem als bester Linksaußen in das Allstar-Team gewählt.

Sigurdsson wird an der Kieler Förde die Nachfolge von Henrik Lundström antreten. Der schwedische Nationalspieler wechselt am Ende der Saison nach acht Jahren im schwarz-weißen Trikot zurück in seine Heimat zu Redbergslids Göteborg.

"Gudjon Valur Sigurdsson ist ein toller Typ und ein Weltklasse-Spieler. Er passt in unser System und in das Mannschaftsgefüge", freut sich THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt. "Es war immer mein Wunsch, einmal beim THW Kiel spielen zu dürfen. Jetzt hat es endlich geklappt. Ich freue mich wahnsinnig auf Kiel, die Sparkassen-Arena und die THW-Fans", kommentierte Gudjon Valur Sigurdsson seinen anstehenden Wechsel.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2012:

THW holt Sigurdsson

Wunschspieler zum Wunschverein: Weltklasse-Linksaußen unterschrieb für zwei Jahre
Kiel. Sie haben sich gegenseitig gewollt, und bald werden sie auch zusammen sein: Gudjon Valur Sigurdsson, Weltklasse-Linksaußen und isländische Handball-Ikone, wird ab Juli 2012 ein Kieler. "Gudjon war unser Wunschkandidat, wir waren sein Wunschverein. Das passt", erklärte Manager Klaus Elwardt gestern. Sigurdsson unterschrieb beim THW für zwei Jahre bis 2014, er soll Henrik Lundström ersetzen, der im Sommer nach acht Jahren Kiel zu seinem Heimatclub Redbergslids Göteborg zurückkehren wird.

Personell bliebe der THW damit seinem Grundsatz treu, möglichst auf allen Positionen doppelt stark besetzt zu sein, betont Elwardt. Künftig wird Sigurdsson also seine Einsatzzeiten mit National-Linksaußen Dominik Klein teilen. Ein bemerkenswertes Gespann, gelten doch beide als starke, weil schnelle Konterspieler, zudem sind sie kompromisslose, kompakte Abwehrstrategen.

Seine Karriere startete der 32-jährige Vorzeigeathlet in seiner Heimat Island bei KA Akureyri. Von dort brach auch THW-Trainer Alfred Gislason in die große Handballwelt auf. Sigurdsson wechselte 2001 in die Bundesliga zum TuSEM Essen, spielte ab 2005 für den VfL Gummersbach und trug ab 2008 das Trikot der Rhein-Neckar Löwen. Auf Wunsch des ehemaligen Löwen-Machers Jesper Nielsen ging es für den 249-maligen Nationalspieler im Juli 2011 zur AG Kopenhagen. Jener Club, den Nielsen mit vielen Euro-Millionen in kürzester Zeit zu einem europäischen Spitzenverein formte. Er habe sich dort wohlgefühlt, sagt der Isländer, "das ist eine tolle Mannschaft mit großartigen Typen." Aber als Kiel Interesse zeigte, kam "Gocki", so sein Spitzname, ins Grübeln. "Kiel ist in der Handballwelt eben ein besonderer Verein." Klaus Elwardt setzte nach. "2011, beim Schlecker-Cup in Ehingen, haben wir erste gute Kontakte geknüpft", erinnert sich der THW-Manager. Diese habe man dann vertieft.

Am Saisonende läuft der Vertrag Sigurdssons bei AGK aus, er kommt ablösefrei nach Kiel. Beim THW möchte der Torjäger, der sich 2006 auch die Bundesliga-Torjägerkrone aufsetzte, seine schillernde Karriere krönen und vielleicht auch auslaufen lassen. Die Augen von Alfred Gislason leuchten, wenn er über seinen Landsmann spricht. Er war in Gummersbach und bei der isländischen Nationalmannschaft jeweils zwei Jahre der Trainer von Sigurdsson, kennt ihn sehr gut, schätzt ihn als Mensch und als Spieler von Weltklasseformat. "Ich freue mich auf ihn", sagt Gislason. Integrationsprobleme, so der THW-Coach, werde es ganz sicher keine geben. "Gudjon spricht perfekt Deutsch, die Bundesliga kennt er aus dem Effeff". Und das Alter seines Landsmannes, der am 8. August 33 Jahre alt wird? "Überhaupt kein Problem", kontert der THW-Trainer. Sigurdsson lebe für seinen Sport wie kaum ein anderer. "Nur wenige Spieler, die heute zehn Jahre jünger sind als Gudjon, können mit ihm mithalten."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2012)


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