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17./18./19.02.2012 - Letzte Aktualisierung: 19.02.2012 Champions League

Champions League: Sonntag geht es gegen Leon um den Gruppensieg

Eurosport überträgt live

Update #2 EC-Ergebnisse, Update vom 19.2. und KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von Ademar Leon: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Ein Spitzenspiel, ein erstes Endspiel um den Gruppensieg: Am Sonntag präsentiert sich in der Sparkassen-Arena mit Ademar Leon ein echtes Schwergewicht der Vorrundengruppe D. Denn die Kastilier, denen vor Beginn der Königsklasse in der "Hammergruppe" nur Außenseiterchancen eingeräumt worden waren, kämpfen mit dem THW Kiel um nichts weniger als den Gruppensieg. Anpfiff in der Sparkassen-Arena ist um 18.45 Uhr, für Kurzentschlossene gibt es noch Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen und natürlich auch am Ticket-Center der Kieler Arena.
Der THW, der mit 13:3 Punkten die Gruppe D anführt, will den "Platz an der Sonne" natürlich bis zum Ende der Gruppenphase verteidigen. Denn neben Prestige bedeutet der Gruppensieg auch, dass man in den möglichweise folgenden zwei Runden das Rückspiel jeweils vor den eigenen Fans in der Sparkassen-Arena austragen könnte. Doch der spanische Gegner hat es in sich: Mit einem 29:28-Erfolg verabschiedete Ademar Leon den franzöischen Meister Montpellier HB am vergangenen Wochenende aus dem Rennen um Platz eins. Die Kastilier, die mit 11:5 Punkten auf Platz drei der Tabelle stehen, machen sich nicht nur deshalb auch noch berechtigte Hoffnungen auf die Führung in der Gruppe D.
Remis im Hinspiel
Bereits im Hinspiel zeigten die Spanier, dass mit ihnen in diesem Jahr zu rechnen ist. Über weite Strecken hatte der THW in Leon eine klasse Leistung abgerufen, ließ in der Schlussphase aber zuviele Chancen aus. Die Konsequenz: Carlos Ruesga sicherte seinen Farben mit einem direkt verwandelten Freiwurf nach dem Schlusspfiff ein 28:28-Unentschieden (siehe auch Spielbericht). Ein Ergebnis, das die vielen Handballfans unter den 130.000 Einwohnern Leons in Ekstase versetzte. Venio Losert, kroatischer Torhüter von Ademar Leon, war nach den 60 dramatischen Minuten deshalb einfach nur glücklich: "Das war für uns ein Extra-Punkt auf dem Weg ins Achtelfinale", jubelte der Keeper, der seiner Mannschaft mit 18 Paraden den Weg zum umjubelten Remis geebnet hatte. "Wir wollen ins Achtelfinale, und jetzt sind wir eigentlich schon da", erklärte Losert nach dem 28:28 - er sollte Recht behalten.

Leon ein starker Gegner
Der kroatische Nationalkeeper Venio Losert spielt seit 2010 in Leon.
Der kroatische Nationalkeeper Venio Losert spielt seit 2010 in Leon.
Denn nach dem Unentschieden gegen Kiel stellten die Spanier auch mit dem 28:26-Sieg gegen AG Kopenhagen und dem 29:28-Erfolg vor Wochenfrist gegen Montpellier ihre Klasse unter Beweis. Die Heimstärke der Kastilier, die bisher keine Partie vor den eigenen Fans verloren, gab Selbstbewusstsein auch für die Auswärtsaufgaben. Das bekamen unter anderem die Kopenhagener zu spüren, die sich in einem engen Duell und einem Halbzeitrückstand gerade noch mit 29:28 gegen Leon durchsetzen konnten. Und auch zum Auftakt in Montpellier hielt Reale Ademar gut mit: Am Ende mussten die Spanier dort jedoch in eine 34:38-Niederlage einwilligen. Trotz der knappen Niederlagen ist Ademar Leon mit 11:5 Punkten noch immer auf Kurs Gruppensieg, der sich an den beiden letzten Vorrunden-Spieltagen zwischen dem THW, den Spaniern und AG Kopenhagen (12:4 Punkte) entscheiden wird. So spannend war eine Vorrundengruppe in der "VELUX EHF Champions League" lange nicht mehr.

Deutschlands Tabellenführer gegen Spaniens Dritten
Linksaußen Martin Stranovsky ist mit 49 Treffern bester Leoneser Schütze in der Champions League.
Linksaußen Martin Stranovsky ist mit 49 Treffern bester Leoneser Schütze in der Champions League.
Im Duell am Sonntag treffen der bisher ungeschlagene Tabellenführer aus Deutschland und der momentane Tabellendritte aus Spanien aufeinander. In der Liga Asobal hat die Mannschaft von Trainer Isidoro Martinez, deren Zusammensetzung wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, momentan aber bereits einen deutlichen Rückstand auf den verlustpunktfreien FC Barcelona und das in Lauerstellung auf Ausrutscher der Katalanen hoffende Atletico Madrid. Die Generalprobe für das Spiel in Kiel verpatzten die Leoneser. Während der THW sich beim 34:21 beim Bergischen HC keine Blöße gab, erreichte Ademar Leon beim abstiegsgefährdeten Club Helvetia Anaitasuna in Pamplona nur ein 26:26-Unentschieden. Dabei hatte die Mannschaft aus Leon nach einem katastrophalen Start allerdings schon mit acht Toren zurück gelegen, kämpfte sich aber zurück in die Partie. Beste Torschützen in Pamplona waren erneut der überragende Linksaußen Martin Stranovsky (neun Tore) und "Kiel-Schreck"- Carlos Ruesga, der sieben Mal einnetzte. Stranovsky ist auch in der "VELUX EHF Champions League" der gefährlichste Leoneser: In den acht Gruppenspielen traf der Slowake bisher 49 Mal.
Beide Teams in Bestbesetzung
Natürlich möchte der THW Kiel am Sonntag die Weichen auf Gruppensieg stellen. "Das wird eine ganz schwere Angelegenheit", sagt Trainer Alfred Gislason eine hart umkämpfte Spitzenpartie in der Sparkassen-Arena voraus. Dabei kann der Isländer aller Voraussicht nach personell aus den Vollen schöpfen: Zuletzt meldeten sich auch die angeschlagenen Filip Jicha und Aron Palmarsson zurück auf der Platte. Und auch Ademar Leon wird bis auf Angel Montoro aller Voraussicht nach in Spitzenbesetzung antreten können und alles daran setzen, beim insgesamt vierten Auftritt in Kiel den ersten Sieg einzufahren (siehe auch Gegnerdaten Ademar Leon (ESP)). In dieser Top-Partie sorgen die tschechischen Unparteiischen Vaclav Horacek und Jiri Novotny für die Einhaltung des Regelwerks, als EHF-Delegierter wird der Schwede Peter Olsson nach Kiel reisen. Im zweiten Spiel der Gruppe D fordert Montpellier HB den dänischen Tabellenzweiten AG Kopenhagen. Anpfiff dieser Partie ist am Sonntag um 17.00 Uhr.

Fan-Sonderstand in der Arena
Die Spitzenpartie der Gruppe D wird allerdings am Sonntag um 18.45 Uhr in der Kieler Sparkassen-Arena angepfiffen. Wer nicht live in Kiel dabei sein kann, der darf sich auf Fernsehbilder freuen: Eurosport überträgt die Begegnung zwischen den Kieler Zebras und den Leoneser Löwen live. Die Fans, die sich ein Ticket für die Sparkassen-Arena gesichert haben, können sich indes nicht nur auf ein Spitzenspiel mit tollem Handball in einer fantastischen Atmosphäre freuen: An einem Fanartikel-Sonderstand im Foyer (Europaplatz) gibt es schwarz-weiße Fan-Utensilien zum Champions-League-Sonderpreis: Das Babyset aus Mütze und Handschuhen, die Babycap, das Dreieckstuch für Kleinkinder, den Junior-Handball sowie die Zebraente gibt es an diesem Stand exklusiv für je fünf Euro und die Hein Daddel-Spardose für zehn Euro.

(Christian Robohm)

 

Update vom 19. Februarr

Stark ersatzgeschwächt trat Ademar Leon die Reise nach Kiel an. Nur 13 Spieler brachen am Freitag mit dem Bus nach Madrid auf, um dort zu übernachten und am Sonnabend nach Deutschland weiter zu fliegen. Fünf Akteure sind in Leon geblieben: Rechtsaußen Denis Krivoshlikov (der sich vor wenigen Tagen an der linken Schulter verletzte und die Spanier aller Voraussicht nach zum Saisonenende verlassen wird), Neuzugang Adrien di Panda und Jaime Gonzalez, die beide etwa acht Wochen ausfallen, sowie die beiden Langzeitverletzten Carillo und Montoro. Zudem nimmt Junioren-Nationalspieler Diego Pineiro an einem Turnier in Portugal teil. Unruhe gibt es indes um Torhüter Venio Losert: Dem Torhüter soll ein Angebot von RK Zagreb vorliegen. Zudem haben mehrere Bundesligisten an dem kroatischen Torhüter Interesse. Losert soll der Vereinsführung am Montag seine Entscheidung mitteilen. Er möchte auf jeden Fall auch im nächsten Herbst in der Champions League spielen. Dies wäre in Zagreb quasi garantiert. Leon hat ihm einen Zweijahresvertrag zu verringerten Bezügen angeboten. Auch die Zukunft des zweiten Keepers, Vicente Alamo, ist unklar. Er hat allerdings seine Bereitschaft zu bleiben signalisiert. Auch er erhielt eine Zweijahresofferte mit geringerem Gehalt. Die Torhüterfrage ist seit Dezember offen und unter anderem der angespannten finanziellen Situation Leons geschuldet.

(von Dr. Oliver Schulz)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Am Sonntagnachmittag steht für die Füchse Berlin das nächste "Endspiel" um den Achtelfinal-Einzug in der Champions League an: In der Gruppe B müssen die Füchse allerdings beim Tabellenfüher Atletico Madrid (ESP) antreten. Beginn ist um 15.45 Uhr, Eurosport überträgt live.

In der Gruppe C hat der HSV Hamburg, der bereits als Gruppensieger feststeht, indes seinen ersten Punktverlust erlitten: Donnerstagabend trennten sich die Hansestädter vom Tabellenzweiten Cimos Koper (SLO) 27:27 (15:14, siehe Extra-Bericht).

Im EHF-Pokal fanden am Wochenende die Achtelfinal-Rückspiele statt. Alle drei deutschen Vertreter kamen eine Runde weiter. Dabei machte es der SC Magdeburg richtig spannend: Nach dem knappen 33:31 im Hinspiel lagen die Bördestädter zur Pause des Rückspiels beim kroatischen Vizemeister RK Nexe Nasice schon mit 6:10 zurück, um am Ende mit der 21:22-Niederlage in Kroatien doch noch das Viertelfinalticket zu buchen. Die Rhein-Neckar Löwen mussten nach dem 35:34-Hinspiel-Erfolg beim schwedischen Club Eskilstuna Guif ebenfalls lange um das Weiterkommen zittern: Am Ende gewannen die Löwen auch die Torejagd im Rückspiel in Mannheim mit 39:36 (15:15) und zogen so ins Viertelfinale ein. Keine Probleme mit dem Einzug in die nächste Runde hatte indes Frisch Auf Göpppingen: Zwar verloren die Göppinger das Rückspiel bei HC Odorheiu Secuiesc in Rumänien mit 27:30 (17:15), der Vorsprung nach dem 31:20 in der heimischen EWS-Arena reichte aber locker für das Weiterkommen.

Alle Ergebnisse des Achtelfinales im EHF-Pokal finden Sie hier.

Im Pokalsieger-Cup gab es für die SG Flensburg-Handewitt nach dem 32:26-Erfolg beim ungarischen Vertreter FTC-PLER im Hinspiel auch im Rückspiel keine Probleme: Die Flensburger gewannen in der Wikinghalle mit 32:25 (17:6). Und auch Titelverteidiger VfL Gummersbach ist nach dem 21:20 (9:9) beim norwegischen Cupsieger OIF Arendal für die nächste Runde qualifiziert. Das Hinspiel hatten die Oberbergischen klar mit 40:27 für sich entschieden.

Alle Ergebnisse des Achtelfinales im Pokalsieger-Cup finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.02.2012:

Leon träumt noch vom Gruppensieg

Champions League: "Endspiel" für den THW
Kiel. Letztes Heimspiel in der Vorrunde der Champions League: Handball-Rekordmeister THW Kiel erwartet morgen Abend den spanischen Spitzenclub Ademar Leon (18.45 Uhr/Eurosport). Ein Spiel, in dem die "Zebras" vorzeitig den Gruppensieg perfekt machen können. Vorausgesetzt, Montpellier HB besiegt heute den dänischen Meister AG Kopenhagen, der am kommenden Sonntag Gastgeber der Kieler im letzten Spiel der Gruppe D sein wird.

In vier Gruppen spielen die Teilnehmer der Champions League das Feld für das Achtelfinale aus. Angesichts der namhaften Besetzung wäre Leon vor Saisonbeginn hocherfreut gewesen, Vierter in der Gruppe D zu werden. Doch die Vorzeichen haben sich geändert. Für das Team des erst 30-jährigen Isidoro Martinez ist nun sogar der Griff nach den Sternen möglich.

Nach dem dramatischen 28:28 im Hinspiel könnte Leon (11:5 Punkte) den THW (13:3) mit einem Sieg überflügeln, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich den Ausschlag gibt. Den haben die Spanier gegen AG Kopenhagen (12:4) bereits gewonnen. In Kastilien siegten sie mit 28:26, in der dänischen Hauptstadt unterlagen sie 29:30. Sie fühlten sich seinerzeit von den Schiedsrichtern, die eine zu harte Gangart der AG-Deckung zugelassen haben sollen, betrogen. Aber: In den letzten Sekunden waren sie in Ballbesitz und hatten einen siebten Feldspieler eingewechselt. Den Wurf von Antonio Garcia parierte allerdings Kasper Hvidt.

Prunkstück des spanischen Meisters von 2001 ist die kompakte Deckung um den kroatischen Nationaltorwart Venio Losert, der sich im Hinspiel mit 18 Paraden und zwei gehaltenen Siebenmetern zum Kieler Albtraum entwickelt hatte. Wirklich kurios an diesem 22. Oktober des vergangenen Jahres war allerdings die letzte Szene. Kiel hatte sich einem intensiven Spiel eine 28:27-Führung verdient, die Schiedsrichter Leifsson/Palsson aus Island die Partie im mit 5500 Zuschauern gefüllten Hexenkessel "Palacio de los Deportes" abgepfiffen. Einen letzten Freiwurf sollte es noch geben. Einen, der am Spielfeldrand ausgeführt werden musste. Zwischen Carlos Ruesga und dem 28:28 standen sechs Kieler in einer Mauer und ein siebter im Tor.

Der Rest ist Sportgeschichte und liest sich auf der Ademar-Homepage so: Ruesga fand ein kleines Loch zwischen sechs deutschen Türmen und dem König der Torhüter, Thierry Omeyer. Als "almighty" wird der THW immer wieder bezeichnet, als "allmächtig". Doch so groß der Respekt auch sein mag, in der bisherigen Champions-League-Saison ist der Glaube gewachsen, dass kein Gegner unschlagbar ist. Das musste zuletzt auch Montpellier HB erfahren. Der französische Meister unterlag Leon 28:29.

Star von Ademar Leon, mit 25 Punkten in der spanischen Liga derzeit Dritter hinter Atletico Madrid (34) und dem FC Barcelona (36), ist Linksaußen Martin Stranovsky. Der Slowake, seit 2005 in Kastilien, ist ein echter Kiel-Schreck. In den vergangenen fünf Duellen gegen die "Zebras" warf Stranovsky, der auch als flinke Spitze einer 5:1-Deckung agieren kann, 34 Tore. Am Mittwoch bewahrte er seine Mannschaft im Liga-Alltag fast im Alleingang vor einer Blamage. Beim Tabellen-Elften Anaitasuna aus Pamplona lag Leon bereits 2:9 zurück, um sich dann noch ein 26:26 zu verdienen. Stranovsky warf neun Tore.

Die Gäste, die heute Mittag in Kiel erwartet werden, müssen auf drei Stammspieler verzichten. Unter anderem fehlt der 2,11-Meter-Turm Angel Montoro. Hinter dem Einsatz des angeschlagenen Franzosen Adrien di Panda, ein weiterer Linkshänder, stand gestern noch ein Fragezeichen. Das galt auch für Rechtsaußen Denis Krivoshlykov, Linkshänder Nummer drei. Der 40-jährige Russe, seit Sommer 2000 im Kader, ist Publikumsliebling in Leon. Dass die Spanier in der Lage sind, Ausfälle durch Leidenschaft zu kompensieren, bewiesen sie im Hinspiel, als fünf Stammspieler ersetzt werden mussten. Neben Losert und dem überragenden Stranovsky war damals auch das schwergewichtige Kreisläufer-Duo Juan Andreu und Rafael Baena ein Schlüssel zum Erfolg gewesen. Regelgerecht waren die Kolosse, die den korpulenten Gallier Obelix magersüchtig erscheinen lassen, kaum zu stoppen gewesen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.02.2012)

 

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