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23.02.2012 Verein

ZEBRA: Die Vision: Eine eigene Halle?

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Klaus Elwardt.
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Seit Jahrzehnten haben die Handballer des THW Kiel unter schwierigen Trainingsbedingungen zu leiden. Jetzt hat der deutsche Rekordmeister erstmals seine Vision eines eigenen Trainings- und Jugendleistungszentrums zu Papier bringen lassen.
"Ich war geschockt." Als der heutige THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt vor etwas mehr als zwei Jahren erfuhr, unter welchen Bedingungen der deutsche Rekordmeister trainiert, konnte er das Gehörte zunächst nicht glauben. Wechselnde Schulsport-Hallen, Trainingszeiten am späten Abend, kaum Übungs- und Taktik-Einheiten am Morgen, keine Räume für Videostudium, die Spieler wurden auf Turnmatten in der Garage einer Halle getapet. "Das ist eines Aushängeschildes einer ganzen Sportart unwürdig", befand Elwardt damals.

Gemeinsam mit den damals Verantwortlichen des THW Kiel und Sponsoren wurde daraufhin in der Tennishalle Wellsee eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit geschaffen. "Doch das war und ist als Provisorium gedacht", sagt Elwardt. Zudem werden die Probleme, in Kiel Hallenzeiten für das Training zu bekommen, immer größer: "Auch unsere A-Jugend-Mannschaft trainiert mittlerweile beinahe wie ein Profi-Team. Und unsere anderen Nachwuchs-Leistungshandballer benötigen ebenfalls mehr Zeit und Platz."

Man müsse einen Ort schaffen, überlegte Elwardt, an dem Jugend- und Profihandballer erstklassige Trainingsbedingungen vorfinden, einen Ort, an dem adäquates Sprinttraining genauso möglich ist wie Videostudium mit modernsten technischen Mitteln, einen Ort, an dem der THW Kiel zu jeder Tages- und Nachtzeit über die Halle verfügen könnte. "Die Idee eines eigenen Trainings- und Jugendleistungszentrums war geboren", so Elwardt.

Ein Platz, an dem dieses entstehen könnte, war ebenso schnell gefunden. In direkter Nachbarschaft zum THW-Vereinsheim am Krummbogen könnten die Handballer in Zukunft optimale Trainingsbedingungen vorfinden. "Damit würde der THW Kiel ein stückweit auch zu seinen Wurzeln zurückkehren und seiner langen Geschichte ein völlig neues Kapitel hinzufügen", träumt Elwardt von "neuen Möglichkeiten".

Bisher ist das THW-Trainingszentrum nicht mehr als eine Vision. Eine Idee, die aber bereits zu Papier gebracht wurde. Die "AX5"-Architekten haben das Gebäude schon einmal grob geplant und gezeichnet. Das flache Gebäude soll sich in die Umgebung einpassen. Für die Jugendmannschaften des THW werden eigene Kabinen geplant. Die rund 43 Meter lange und rund 28 Meter breite Halle hat ein Handballfeld und eine Ausbuchtung, die 60-Meter-Sprints erlaubt.

Doch das alles, so Elwardt weiter, sei bisher nicht viel mehr als ein visualisierter Traum. "Wir erhoffen uns Fördermittel, weil wir mit der Halle vor allem die Jugendarbeit unterstützen", spricht der THW-Geschäftsführer ein Hindernis dieser Vision an: die Finanzierung. "Wir werden das Projekt nur umsetzen, wenn wir uns das auch leisten können", erklärt Elwardt. Zeitlich sei man nicht unter Druck, da das Provisorium in Wellsee die größten Probleme abgefedert habe. Man wolle gerne auch die Stadt Kiel mit ins Boot nehmen: "Einen besseren Werbeträger als den THW Kiel kann sich die Landeshauptstadt nicht wünschen, wir hoffen deshalb auch auf Unterstützung der Stadt." Dann könnte aus der Vision Realität werden - und der THW Kiel unter würdigen Bedingungen trainieren.

(von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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