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05./07.03.2012 - Letzte Aktualisierung: 07.03.2012 Bundesliga

Die Null soll weiter stehen: Mittwoch ist HBW Balingen-Weilstetten zu Gast in Kiel

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Die HBW Balingen-Weilstetten: Gegner des THW Kiel.
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Drei Tage nach dem grandiosen 43:24-Erfolg in Hannover müssen die Kieler in der TOYOTA Handball-Bundesliga erneut gegen einen Gegner aus der erweiterten Abstiegszone antreten: Am Mittwochabend empfängt der deutsche Rekordmeister in der Sparkassen-Arena den südlichsten Bundesligisten. Anpfiff der Partie gegen HBW Balingen-Weilstetten ist um 20.15 Uhr. Ziel des THW Kiel: Auch im 23. Saisonspiel wollen die Zebras einen Sieg einfahren und weiter ihre weiße Verlustpunkt-Weste wahren. Die Kieler Nachrichten bieten unter www.kn-online.de einen Live-Ticker des Spiels an.
Vor dem sechsten Jahr in der TOYOTA Handball-Bundesliga wusste man auf der Schwäbischen Alb nicht so recht, wohin die Reise gehen wird. Trainer Dr. Rolf Brack sagte dem Club vor dem Beginn der Saison das "wohl schwerste Jahr in der Historie" voraus. Denn das Gesicht der Mannschaft, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, hatte sich stark verändert. Es wurde versucht, sieben Abgänge von zum Teil namhaften Spielern mit zum Großteil jungen Talenten und der Verpflichtung des erfahrenen Alexandros Alvanos zu kompensieren.

Gallier von der Alb
Dennoch spielte die HBW bis vor Kurzem die beste Saison seit dem Aufstieg 2006: Die Balinger sammelten im Stile eifriger Bienen Punkt um Punkt. Gleich zum Auftakt gab es einen überraschend deutlichen 36:28-Erfolg gegen den VfL Gummersbach, der Selbstvertrauen gab. Es folgten weitere Heimsiege gegen Hannover, Lemgo, Lübbecke, den Bergischen HC und Großwallstadt. Und auch auswärts punkteten die "Gallier von der Alb", wie sich die Balinger gerne selbst bezeichnen: In Hildesheim umd Gummersbach wurden Siege eingefahren, in Wetzlar reichte es zu einer Punkteteilung. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde sogar noch einmal die Vereinskasse geöffnet: Weil sich Sascha Ilitsch verletzte, legte HBW auf dem Transfermarkt nach und verpflichtete mit Morten Slundt einen Rückraumspieler vom Liga-Konkurrenten Eintracht Hildesheim (siehe auch Gegnerkader HBW Balingen-Weilstetten).

Schwaben rutschen in den Abstiegskampf
Eine wirkliche Sensation, wie sie HBW Balingen-Weilstetten eigentlich in bisher jeder Saison im Repertoire hatte, konnte man bisher zwar nicht in der Resultatsübersicht der Süddeutschen finden - aber das hätte Brack und das Umfeld verschmerzen können. Denn mit dem Abstiegskampf, so schien es, hatten die Balinger nicht mehr viel zu tun - bis zum vergangenen Wochenende. Da punkteten Hüttenberg, der Bergische HC und der VfL Gummersbach, während die HBW gegen Melsungen denkbar knapp zwei weitere "Big Points" im Abstiegskampf verpasste: Alexandros Vasilakis markierte mit der Schlusssirene den 29:28-Siegtreffer der Melsunger. Durch die Niederlage in diesem "Vier-Punkte-Spiel", und durch das 24:30 kurz zuvor in Hannover, stecken die Balinger nun wieder mittendrin im Abstiegs-Schlamassel: Mit nur noch drei Punkten Vorsprung auf Platz 16 geht es für die traditionell finanzschwachen Schwaben um das Überleben in der Beletage der TOYOTA Handball-Bundesliga (siehe auch Tabelle und Gegnerkurve HBW Balingen-Weilstetten). So etwas wie eine Lebensversicherung ist dabei Nationalspieler Benjamin Herth: Der 26-Jährige ist mit bisher 78 Treffern erfolgreichster Werfer der Baden-Württemberger.

HBW-Konzentration gilt Wetzlar
Wie es in dieser Saison für den südlichsten Bundesliga-Vertreter weiter geht, wird nicht zuletzt am kommenden Wochenende entschieden. Dann trifft die HBW auf die HSG Wetzlar. "Das wird für uns entscheidend", sagt Rolf Brack. "Ich hoffe, dass wir den Klassenerhalt schaffen." Weil man beim Gegner des THW den Fokus deutlich auf das Wetzlar-Spiel legt, wird die Mannschaft am Mittwoch anders als üblich in der Sparkassen-Arena agieren, deutete der Coach an: "Wir müssen die richtige Besetzung finden und uns schon taktisch auf das folgende Spiel gegen Wetzlar vorbereiten." Das hieße aber nicht, unterstrich Rolf Brack, dass Spieler geschont würden. "Wir müssen aber ein wenig demütig auftreten, um einigermaßen ungeschoren nach Hause zu fahren. Der THW Kiel zeigt zur Zeit Ultra-Welthandball." Ob er gegen den THW auch wieder den siebten Feldspieler bringen wird, ließ der HBW-Trainer ebenfalls offen: "Das mache ich eigentlich nur in Spielen, in denen ich mir etwas ausrechne. Vor zwei Jahren konnten wir gegen Kiel so den Siegtreffer erzielen, doch kostet es auch Sympathiepunkte beim Publikum." Vor allem werde man darauf achten, so Brack weiter, in Kiel nicht soviele Fehler zu machen. "Denn dann gibt es meistens ein Gegentor - aber das Torverhältnis kann im Abstiegskampf noch einmal wichtig sein."

Neuerlicher Umbruch nach dieser Saison
Während die Gegenwart noch viele Fragezeichen offen lässt, weiß man über die Zukunft der HBW schon eine Menge: "Kontinuität sieht anders aus", kommentierte Rolf Brack die Personalplanungen bei den Süddeutschen für die kommende Saison, die "nicht nach Wunsch verlaufen" seien. Denn neben Daniel Sauer und Jens Bürkle (beide gehen nach Rimpar) verlassen auch Nationaltorhüter Martin Ziemer (Hannover), Dennis Wilke (Lübbecke) und der diesjährige Neuzugang Alexandros Alvanos den Verein. "Die Abgänge tun richtig weh, weil auch soziale Qualität und Teamgeist verloren geht", erklärte Brack. Doch man habe auf der Schwäbischen Alb eben monetäre Grenzen. "Mit Alvanos verlieren wir unseren vielleicht komplettesten Spieler, doch finanziell war ein neuer Vertrag einfach nicht machbar." Dafür verpflichtete HBW Christoph Theuerkauf (Lemgo) sowie Milos Putera und Florian Billek aus Hüttenberg. "Wenn wir dieses Jahr überstehen, dann schaue ich zuversichtlich in eine goldene Zukunft", hatte Brack vor dieser Spielzeit gehofft - nun holt ihn die Realität wohl doch wieder ein. Ein neuerlicher Umbruch steht Balingen-Weilstetten ins Haus. Und damit wohl auch wieder die Ungewissheit, wohin die Reise für das Team von der Schwäbischen Alb langfristig tatsächlich gehen wird.

Bisher zehn THW-Siege
Beim THW Kiel wird man der Aufgabe am Mittwoch trotzdem konzentriert entgegen sehen. Denn noch immer hat man an der Förde die böse Überraschung vom 23. Dezember 2009 vor Augen: Damals kassierten die Kieler in Balingen eine sensationelle 37:39-Niederlage und vermiesten sich so das Weihnachtsfest. Doch die Geschichte soll sich nicht wiederholen: Die Kieler streben am Mittwoch ihren 23. Saisonsieg und ihren elften Erfolg gegen HBW Balingen-Weilstetten an (siehe auch Gegnerdaten HBW Balingen-Weilstetten).

Das Spiel wird von den Unparteiischen Martin Harms und Jörg Mahlich geleitet - diese waren auch schon beim 31:21-Erfolg der Kieler im Hinspiel eingesetzt.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2012:

"Mission impossible" für HBW Balingen-Weilstetten?

Schwaben krasse Außenseiter beim THW Kiel - "Zebras" heute wohl ohne Rechtsaußen
Kiel. Am 1. März 1952 öffnete die Ostseehalle erstmals ihre Pforten. 60 Jahre ist das her. Erster Gratulant zum runden Geburtstag der Arena ist heute (20.15 Uhr) die HSG Balingen-Weilstetten, Tabellenzwölfter der Handball-Bundesliga. Gut möglich, dass die Schwaben zwei Punkte als Geschenk mitbringen, sie reisen als krasser Außenseiter an. Alles andere als ein Sieg des THW Kiel wäre eine Sensation.

Die "Zebras" spielen momentan die beste Saison ihrer von Erfolgen reich geschmückten Vereinshistorie, haben den Allzeit-Startrekord der Liga mittlerweile auf 44:0 Punkte geschraubt. Entsprechend fallen die Quoten der Sport-Wettanbieter aus. So würde bwin bei einem Balinger Sieg 310 Euro für zehn auszahlen, genau so viel kämen bei einem Unentschieden zur Ausschüttung. Wer auf den THW setzt, geht nahezu leer aus. Zehn Euro Einsatz brächten 10 Cent Gewinn.

Kiel ist also turmhoher Favorit, dennoch erwartet Trainer Alfred Gislason "hohe Konzentration und Motivation" von seinem Team. "Es ist ein Heimspiel, die Halle ist voll, also wollen wir ein gutes Spiel zeigen und gewinnen." Verzichten muss er auf Tobias Reichmann (Knochenabsplitterung am Arm), möglicherweise fällt mit Christian Sprenger auch der zweite Rechtsaußen aus. Kiels Nationalspieler plagt ein grippaler Infekt, Einsatz gefährdet.

Im Fokus steht weiterhin die Personalie Kim Andersson. Der Schwede hat erklärt, aus familiären Gründen zu AG Kopenhagen wechseln zu wollen. Die Online-Ausgabe von Göteborgs Posten (GP.SE) meldete gestern, dass Andersson einen Drei-Jahresvertrag beim dänischen Meister unterschrieben habe. Ab wann dieser mit Leben gefüllt werden soll, bleibt offen. An den THW ist Andersson noch bis Sommer 2013 gebunden. Laut GP.SE habe Andersson gesagt, dass sich die Vereine einigen sollten. THW-Manager Klaus Elwardt bestätigte Kontakte mit Kopenhagen. "Es ist aber nichts entschieden. Wir gehen weiter davon aus, dass Kim bis 2013 für Kiel spielen wird."

Balingens Trainer Dr. Rolf Brack weiß, dass seinem Team eine "mission impossible", eine unerfüllbare Aufgabe, bevorsteht. "Dennoch wollen wir hier nicht total unter die Räder kommen", sagt der 58-jährige Handball-Lehrer. Sein Team ist nach gutem Bundesligastart wieder in die Nähe des Abstiegsstrudels geraten. "Im Kampf um den Klassenerhalt zählt auch das Torverhältnis, das sollten wir uns in Kiel nicht vollends ruinieren lassen."

Vom heutigen Gegner schwärmt Brack fast wie ein Fan und in höchsten Tönen. Es sei der beste THW aller Zeiten, sagt er, "fantastisch, wie die Kieler Handball zelebrieren", und er habe THW-Spiele gesehen, die nur mit dem Superlativ "Ultra-Weltklassehandball" richtig beschrieben werden könnten. Als wichtigen Grund für den konstanten Kieler Höhenflug nennt Brack den breiten Kader, der von Verletzungen bisher verschont geblieben sei, "so dass Alfred Gislason viel rotieren und sehr ökonomisch spielen lassen konnte." Dem THW-Übungsleiter bescheinigt er zudem ein feines Gespür bei der Arbeit mit seinen Spielern: "Im Gegensatz zu seinem Vorgänger (Noka Serdarusic, d. Red.), hält Alfred alle bei Laune. Und das zahlt sich aus."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2012)

 


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