THW-Logo
19.06.2012 TV / Medien

"handballimfernsehen.de": 50:7 - THW Kiel bleibt im Rekordjahr Krösus der Liveübertragungen

Von Felix Buß, © 2012 www.handballimfernsehen.de:

Bei der Anzahl der TV-Übertragungen liegt der THW vorne.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bei der Anzahl der TV-Übertragungen liegt der THW vorne.

Die Saison 2011/12 ist mit dem WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft am Sonntag endgültig vorbei. handballimfernsehen.de wirft einen Blick auf die abgelaufene Spielzeit und analysiert die TV- und Onlinepräsenz-Zeiten der HBL-Clubs. Dabei rückten durch den DHB-Pokal und Engagements wie dem von Laola1.tv in der zweiten Liga auch "kleinere" Klubs wie EHV Aue oder Aufsteiger TuSEM Essen in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit. Unbestrittener Spitzenreiter in Sachen Präsenz ist und bleibt dabei der THW Kiel, der nicht nur mit 68:0 Zählern Deutscher Meister wurde. Von 57 Pflichtspielen der "Zebras" wurden fünfzig live ausgestrahlt, davon 27 HBL-Spiele. Nur der HSV Hamburg bringt es mit 28 HBL-Liveübertragungen auf einen noch besseren Wert.
Ein Wermutstropfen, den die Kieler Verantwortlichen und Fans leicht verschmerzen werden, denn wenn man HBL und DHB-Pokal addiert, ergibt sich mit je 31 Übertragungen immerhin ein Patt zwischen den beiden Saisonetat-Platzhirschen. Und am Ende übertrumpft der THW Kiel den Tabellenvierten um vier Ausstrahlungen. In Sachen TV-Livepräsenz macht den Kielern ohnehin kein Konkurrent etwas nach: Wie im Vorjahr kommen die Zebras auf 38 Ausstrahlungen bei Sport1 und Eurosport und verweisen die inzwischen arrivierten Füchse Berlin (34) und den HSV Hamburg (30) auf die Plätze. Keine Lobby in Schwabing schien das Überraschungsteam der Saison, die SG Flensburg-Handewitt, zu haben: Mit 15 TV-Übertragungen in HBL und DHB-Pokal wahrt der Vizemeister deutlichen Abstand zur Spitze.

Der im April 2010 aus der Taufe gehobene Pay-TV-Sender Sport1+ verdient ebenfalls einen Blick. Sport1+ schien an den Start gegangen zu sein, um den "kleinen" Vereinen zu TV-Zeiten zu verhelfen. Das ist tatsächlich auch eingetreten, führt aber auf der anderen Seite dazu, dass THW Kiel und Co. in der Addition auf eine noch größere Fernsehfläche kommen. Dann lautet die Reihenfolge, inklusive Champions League: Kiel (40), Füchse Berlin (37) und HSV Hamburg (33). Die Rhein-Neckar Löwen folgen mit 21 (19), der SC Magdeburg mit 19 (17) und Flensburg mit 18 (15) Übertragungszeiten vor Göppingen und Lemgo mit jeweils 17 bzw. 17 (13). Zu Gummersbach (14) und dem TuS N-Lübbecke mit 11 (10) tut sich eine Lücke auf. Die Zahlen in Klammern beziffern jeweils den Wert ohne Sport1+.

Der Bergische HC, Eintracht Hildesheim, HSG Wetzlar, HBW Balingen-Weilstetten, MT Melsungen, TV Großwallstadt, TV Hüttenberg und die TSV Hannover-Burgdorf kommen mit 31 in der Addition, Sport1+ inbegriffen, auf weniger TV-Zeiten als der HSV Hamburg alleine. Dieser Wert alleine macht durchaus einen qualitativen Unterschied innerhalb der Liga deutlich, zumal Burgdorf, Hüttenberg und Großwallstadt allein 16 TV-Zeiten auf sich vereinigen. Günstig für den TV Großwallstadt ist dabei zudem, dass der Bayerische Rundfunk den Klub aus Mainfranken mindestens achtmal in der TV-Nachverwertung der Sportsendungen berücksichtigte. Der SC Magdeburg kommt im MDR allerdings auf 16 Nachberichte, der Rundfunk Berlin-Brandenburg beleuchtete die Füchse Berlin 21 Mal.

Der SC Magdeburg ohnehin, auch die Füchse Berlin haben im regionalen III. Programm der ARD einen festen Platz in der Sportberichterstattung gefunden. Sie erzielen Werte in der so genannten Nachverwertung, also kurzen Berichten über die Spiele und möglicherweise Präsenz im Studio während der Sendung, von denen nicht nur die drei baden-württembergischen Klubs träumen. Auch der WDR, der freilich seine Sportberichterstattung insgesamt drastisch zurückgefahren hat, wird seinem Programmauftrag, so es ihn im Handball gibt, kaum gerecht. Überrascht hat da schon eher der Hessische Rundfunk (HR), der zumindest zu Beginn der Saison regelmäßig über die Spiele des TV Hüttenberg berichtete.

Insgesamt zählte handballimfernsehen.de in den III. Programmen der ARD wieder über siebzig Berichte zu Spielen der deutschen und europäischen Klubwettbewerbe. Regelmäßig wurde auch im Morgenmagazin von ARD und ZDF über Handballspiele berichtet, ein wichtiger Fingerzeig, dass (Männer-)Handball trotz der mäßigen Ergebnisse der Nationalmannschaft und der erstmaligen Nichtqualifikation für die Olympischen Spiele weiterhin einen gewissen Stellenwert bei den großen TV-Sendern genießt. Davon zeugen neben den 154 Begegnungen der Toyota HBL, des DHB-Pokals, des EHF-Pokals, des Supercups und des All Star Game, die bei Sport1, Sport1+ und Sport1.de on air gingen, auch die 49 Spiele, die Eurosport aus der Champions League, dem EHF-Pokal und dem Pokal der Pokalsieger übertrug.

Das gilt auch für die 2. Liga, in der Laola1.tv mit drei Livestreams einen guten Anfang machte. Weitere Partien wurden von Klubs wie dem ThSV Eisenach als Streams präsentiert. Der österreichische Gratis-Streamkanal tritt dabei neben das eigene Engagement der Klubs, Spiele für ihre Fans im Internet bereitzustellen. Die zweite Liga war im ersten Jahr ihrer Eingleisigkeit noch "Sparte", die hohe Leistungsdichte im Unterhaus zog jedoch bereits kleinere TV-Sender an. So zeigte unter anderem der Saarländische Rundfunk (SR) immer wieder Bewegtbilder der Spiele der HG Saarlouis. Ob es hier in Sachen Medienpräsenz weiter nach oben geht, wird die zukünftige Entwicklung der Liga zeigen.

(von Felix Buß, © 2012 www.handballimfernsehen.de)


(19.06.2012) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite