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05.09.2012 Bundesliga

Zebra-Journal: Ein Geben und Nehmen

Kooperation der Clubs soll dem THW und dem TSV Altenholz nützen

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2012:

TSV-Altenholz-Trainer Klaus-Dieter Petersen.
Klicken Sie zum Vergrößern! TSV-Altenholz-Trainer Klaus-Dieter Petersen.
Schwarz-Weiß oder Gelb-Schwarz? Wenn Klaus-Dieter Petersen an den kommenden Wochenenden zu den Spielen aufbricht, dann muss er die Farbenlehre sehr genau beherrschen. Denn als Trainer der THW-A-Jugend und der Drittliga-Mannschaft des TSV Altenholz in Personalunion dient der 44-Jährige gleich zwei Herren. Einen Widerspruch sieht "Pitti" darin nicht. Vielmehr will er die Synergien nutzen, um den Handball-Sport an sich und den Standort Kiel voranzubringen.
Das "Schicksal" der Trikotfrage teilt Petersen mit den 19-jährigen Rune Dahmke, Fynn Ranke und Max Jacobi, die in persona für den Kooperationsgedanken stehen. Aus der THW-A-Jugend kommend laufen Dahmke und Ranke nun sowohl für den THW als auch den TSVA auf. Während Dahmke dabei beim THW seinen "Erstwohnsitz" hat, um so in der ersten Mannschaft spielen zu können, und im Zweitspielrecht für Altenholz aktiv ist, ist es bei Ranke anders herum. Er soll in Altenholz reifen, zudem Spielpraxis in der THW-Oberliga sammeln. Und auch Jacobi, der bereits seit der vergangenen Saison in der Altenholzer Drittliga-Mannschaft spielt, greift bisweilen in der THW-Oberliga ins Geschehen ein.

"Es geht hier um die Spieler. Wir haben mit den beiden Jungs vom THW zwei Rohdiamanten, deren Qualitäten wir hervorbringen wollen. Deshalb sehe ich die beiden Vereine hier als Einheit", sagt Petersen und geht sogar noch einen Schritt weiter: "Viele Vereine aus der Kieler Region machen eine gute Ausbildung und sollten in die Förderwege eingebunden werden. Dabei ist es ein Geben und Nehmen. Die kleineren Vereine legen die Grundlagen und geben ihre Talente ab, bekommen dafür aber gut ausgebildete Spieler und eine Menge Knowhow zurück." Denn durch das Jugendkonzept des THW arbeiten verschiedene Spezialisten mit den jungen Handballern. So kann sich "Pitti" Petersen auf die Arbeit in der Handball- Halle konzentrieren, die athletische Ausbildung etwa hat Patrick Mielke übernommen, der als Leiter des KMTV-Fitnessstudios auch beim THW angestellt ist - ebenfalls eine vielversprechende Kooperation. "Eine kontinuierliche Arbeit mit den Jungs ist wichtig, um nicht in jedem Jahr wieder von vorn zu beginnen", sagt Mielke. "Und es ist toll zu sehen, wie etwa Rune aus dem Jugendbereich zu einem Athleten herangewachsen ist."

Und selbst, dass wie im Fall Hendrik Pekeler auch immer mal wieder Aufbauarbeit in andere Bereiche wie zum TBV Lemgo abfließt, sieht Petersen mit Vergnügen: "Es ist doch gut zu wissen, dass ihm hier etwas mitgegeben wurde. Und der Sprung von der Nummer 15 oder 16 in die Führungsrolle des europäischen Spitzenclubs THW ist vielleicht etwas groß. Da muss man auch mal Umwege gehen, um sich auf die Königsposition vorzukämpfen."

Die Identität der Vereine sieht Petersen durch solche Kooperationen nicht gefährdet: "Der THW Kiel und der TSV Altenholz sind traditionsreiche Clubs, mit eigenen Strukturen, eigener Geschichte und eigener Fankultur. Und das wird auch immer so bleiben. Denn es ist immer etwas Besonderes, für die erste Mannschaft eines Clubs zu spielen."

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2012. Das Gespräch führte Wolf Paarmann)


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