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10./12.09.2012 - Letzte Aktualisierung: 12.09.2012 Bundesliga

THW feiert am Mittwoch Heimauftakt gegen Minden

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
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Nach bereits acht Pflichtspielen des THW Kiel in dieser Saison mit dem Super Cup in München, den fünf Partien in Doha beim "IHF Super Globe" sowie den beiden Bundesliga-Erfolgen in Gummersbach und Hannover steigt am kommenden Mittwoch endlich der lang ersehnte Heimauftakt für den THW Kiel. Der deutsche Rekordmeister bekommt es ab 20.15 Uhr in der Sparkassen-Arena mit Aufsteiger GWD Minden zu tun. Im Vorverkauf sind noch einige Karten zu Preisen zwischen 14,50 Euro und 27,50 Euro erhältlich.
Der Jubel kannte am Abend des 27. April keine Grenzen: Die Spieler von GWD Minden feierten mit Sekt- und Bierduschen auf der Platte der Kampa-Halle, die grün-weißen Fans zündeten vor der Arena ein Feuerwerk. Zwei lange Jahre hatte der Traditionsclub nach dem Abstieg in der Saison 2009/2010 auf die Rückkehr ins Handball-Oberhaus gewartet. Ein Jahr, nachdem die hoch favorisierten Mindener in der Relegation am TV Hüttenberg gescheitert waren, machte GWD mit einem 36:28 (16:17)-Heimsieg gegen HC Empor Rostock alles klar: Fünf Spieltage vor dem Saisonende feierten die Ostwestfalen den Wiederaufstieg in die DKB Handball-Bundesliga.
Wiederaufstieg im zweiten Anlauf
Der schwedische Spielmacher Dalibor Doder konnte aufgrund einer Oberschenkelverletzung sein Erstligadebüt noch nicht feiern.
Der schwedische Spielmacher Dalibor Doder konnte aufgrund einer Oberschenkelverletzung sein Erstligadebüt noch nicht feiern.
"Dieser Erfolg ist wichtig für alle Sportfreunde in der Stadt und in der Region. Minden gehört mit seiner großen Tradition einfach in die erste Liga", meinte GWD-Coach Ulf Schefvert. Der Schwede, der zuvor unter anderem die dänische und die griechische Nationalmannschaft und die schwedische Frauen-Auswahl trainiert hatte, machte mit seiner Mannschaft eine ganze Region glücklich. "Ich bin einfach nur heilfroh, dass der Druck nun weg ist", jubelte GWD-Manager und -Macher Horst Bredemeier. Die Mindener hatten das "Projekt Wiederaufstieg" schon ein Jahr zuvor hochprofessionell in Angriff genommen, mit Dalibor Doder verpflichteten die Grün-Weißen sogar einen schwedischen Nationalspieler. Doch erst im zweiten Anlauf sollten sich die Träume des Traditionsvereins, der unter dem Ursprungsnamen TSV Grün-Weiß Dankersen 1977 zu den Gründungsmitgliedern der einteiligen Handball-Bundesliga und in den 70er Jahren zur deutschen Spitze gehörte, erfüllen. Nach der Enttäuschung in der Relegation hatten die Mindener weiter aufgerüstet: In Spanien fand man weitere Verstärkung für den Kader, der montenegrinische Rechtsaußen Aleksandar Svitlica (aus Granollers) und der slowenische Rückraumspieler Nenad Biblija (aus Valladolid) stießen zum Kader. Mit Erfolg: Sie entlasteten Dalibor Doder, der mit 247 Toren den größten Anteil am Aufstieg hatte. "Er ist der Bauch der Mannschaft", lacht Horst Bredemeier. Der Silbermedaillengewinner von London mit der schwedischen Nationalmannschaft ist ein Instinkt-Handballer. "Er lässt sich in kein taktisches Korsett pressen und macht Dinge, von denen er selbst oft überrascht ist."
Eines der großen GWD-Talente: Rückraumspieler Sören Südmeier  vertrat Dalibor Doder bislang glänzend.
Eines der großen GWD-Talente: Rückraumspieler Sören Südmeier vertrat Dalibor Doder bislang glänzend.
Etat von 3,2 Millionen
Trainer Ulf Schefvert hat um Doder, der noch bis 2016 vertraglich an Minden gebunden ist und vor dieser Saison noch kein Bundesligaspiel bestritten hatte, eine schlagkräftige Truppe aufgebaut. "Dalibor Doder ist unser Führungsspieler - zum Glück jetzt in der ersten Liga." In der wollen die Grün-Weißen unter allen Umständen den Abstieg verhindern. "Es ist unser Anspruch, sportlich erstklassig zu sein", sagt Bredemeier, der für die erste Liga laut "Handballwoche" einen Etat von 3,2 Millionen Euro auf die Beine gestellt hat - damit haben die Mindener rund 1,5 beziehungsweise 2,3 Millionen mehr zur Verfügung als die beiden Mitaufsteiger aus Essen und Neuhausen und lassen in der Budget-Rangliste selbst etablierte Erstliga-Mannschaften wie Wetzlar, Balingen-Weilstetten und Hannover-Burgdorf hinter sich.

Trotzdem: Aus den negativen finanziellen Erfahrungen der Vergangenheit, Ende der 90er standen die Ostwestfalen vor dem wirtschaftlichen Kollaps, hat man beim Aufsteiger gelernt. Und so wird in Minden konservativ gewirtschaftet, beim deutschen Meister von 1971 und 1977 setzt man
Zurück in der HBL: Anders Oechsler wechselte aus Kolding nach Minden.
Zurück in der HBL: Anders Oechsler wechselte aus Kolding nach Minden.
auf das "Zwei Säulen"-Prinzip: Jede Position wird mit einem gestandenen Profi und einem Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen besetzt. "Wir brauchen die jungen Spieler genauso wie die erfahrenen, wir können ja nicht mit sechs, sieben Akteuren 34 Spieltage durchspielen", erklärt der GWD-Trainer das Modell. "Ich hoffe, dass sich beispielsweise Sören Südmeier und Christoph Steinert auch in der ersten Liga entwickeln."

Oechsler und Svavarsson neu im Team
Vor dieser Saison wurden deshalb nur zwei erfahrene Bundesliga-Spieler verpflichtet: Rückraumspieler Anders Oechsler, ehemals TV Großwallstadt, wechselte von KIF Kolding aus Dänemark nach Ostwestfalen, von der TSV Hannover-Burgdorf kam der isländische Kreisläufer Vignir Svarvarsson zu GWD. Zu den erfahrenen Akteuren gehören auch Linksaußen Aljoscha Schmidt, in der Aufstiegssaison 216-facher Torschütze, der lettische Nationalspieler Evars Klesniks und der schwedische Torhüter Anders Persson. Reichlich Bundesliga-Luft schnupperten vor dem Wiederaufstieg auch schon Torhüter Jens Vortmann (ehemals Füchse Berlin) und Kreisläufer Oliver Tesch (Lübbecke) (siehe auch Gegnerkader Minden).

Mit 20 Treffern aus drei Partien ist Nenad Bilbija bislang bester Mindener Schütze.
Mit 20 Treffern aus drei Partien ist Nenad Bilbija bislang bester Mindener Schütze.
Die Chancen von GWD Minden beschreibt Schefvert realistisch und trotzdem mit einer gehörigen Portion Optimismus: "In der vergangenen Saison sind alle drei Aufsteiger gleich wieder abgestiegen, das zeigt, wie schwer es für uns wird." Wichtig sei, dass sich kein Leistungsträger langfristig verletze. Und: Man sei in nahezu allen Spielen der "Underdog", so der Schwede, "Das ist auch mal ganz angenehm. Wir wollen einige Überraschungen landen." Dies gelang GWD bislang noch nicht. Zum Auftakt bei den Füchsen Berlin waren die Ostwestfalen zwar chancenlos, hielten den Rückstand beim 25:29 aber stets in Grenzen. Und im ersten Heimspiel unterlag man in einer lange Zeit engen Partie durch einen 0:5-Negativlauf in den letzten sieben Minuten dem VfL Gummersbach mit 27:31. Aber immerhin gelang am vergangenen Mittwoch der Befreiungsschlag: Nach 11:13-Halbzeitrückstand gewann Minden das Aufsteigerduell gegen TV 1893 Neuhausen auch dank neun Bilbija-Treffern mit 28:23 (siehe auch Gegnerkurve Minden).

Verzichten musste Ulf Schefvert bislang auf Dalibor Doder, der sich im olympischen Halbfinale gegen Ungarn eine Oberschenkelverletzung zuzog und aller Voraussicht nach auch an der Kieler Förde nicht wird mitwirken können. Dort konnte GWD Minden bei 26 Bundesliga-Duellen erst viermal gewinnen, das letzte Erfolgserlebnis allerdings liegt schon eine Weile zurück. Als Grün-Weiß Dankersen letztmals in der Ostseehalle gewann, spielte der heutige THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt noch im rechten Rückraum bei den "Zebras", konnte die 12:14-Niederlage am 17. Dezember 1983 aber auch nicht verhindern (siehe auch Gegnerdaten Minden).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Christian Moles und Lutz Pittner.

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.09.2012:

Ulf Schefvert: Ohne Angst, mit viel Mut

Minden beim THW krasser Außenseiter
Kiel. Los ging es mit dem Supercup, es folgte der Bundesliga-Auftakt in Gummersbach, danach die Strapazen beim Super Globe in der Wüste von Katar: Der Saisonauftakt von Handballmeister THW Kiel glich eher einem Hindernislauf. Jetzt hatte Trainer Alfred Gislason eine Woche Zeit, um sein mit fünf Neuzugängen gespicktes Team in ruhigeres Fahrwasser zu lenken. "Das hat gut getan", erklärte Kiels Trainer vor der Bundesliga-Heimpremiere heute (20.15 Uhr) gegen Aufsteiger GWD Minden.

Gislason hat alle Spieler an Bord. Aron Palmarsson hat seinen Hexenschuss endgültig verscheucht und Kapitän Marcus Ahlm das Bett nach überstandener Grippe längst wieder verlassen. So steht der THW-Coach vor der Qual der Wahl. Weil nur 14 Akteure dabei sein dürfen, muss ein THW-Ass auf der Tribüne Platz nehmen. Die Entscheidung wird heute fallen.

Eine erfreuliche Nachricht erreichte Triple-Sieger Gislason gestern. Bei der Wahl zum Trainer des Jahres, initiiert vom Welthandballverband IHF, landete er hinter den Nationaltrainern Ulrik Wilbek (Europameister Dänemark) und Claude Onesta (Olympiasieger Frankreich) auf Rang drei, teilen muss er sich diesen Platz mit Valero Rivera (Spanien) und Eduardo Gallardo (Argentinien). Dass ein Vereinscoach bei dieser Ehrung in die Phalanx von Nationaltrainern einbricht, ist ungewöhnlich und die große Ausnahme.

Gar eine Sensation wäre ein Mindener Sieg in Kiel. Selbst Ulf Schefvert, schwedischer Trainer der Ostwestfalen, mag daran nicht wirklich glauben. Kiel sei unglaublich stark, sagt er mit Hochachtung in der Stimme. "Bei 20 Versuchen, den THW zu schlagen, hätten wir vielleicht einmal Glück." Trotzdem freut sich der 55-Jährige auf den Trip in den Norden. "Meine Gefühle sind positiv, dort ist der Handball zu Hause, die Arena stets ausverkauft und die Atmosphäre einfach großartig."

Was sich Schefvert, der neben einigen Clubmannschaften auch die Nationalteams von Dänemark und Griechenland trainiert hat, von seiner jungen Mannschaft (Durschnittsalter 25,5) erhofft? "Ich wünsche mir, dass wir ohne Angst und mit viel Mut dabei sind. Wir können schließlich nur gewinnen, haben nichts zu verlieren." Das sollten seine Spieler beherzigen. "Es ist doch schön, mal ohne Druck aufspielen zu können." Verzichten muss er auf Dalibor Doder, seinen absoluten Führungsspieler. Der Schwede brachte eine Muskelzerrung von den Olympischen Spielen mit nach Hause. Jetzt hat es den torgefährlichen Mittelmann noch schwerer erwischt. Frühestens Ende September rechnet Schefvert wieder mit seinem Landsmann.

Der Klassenerhalt sei, so der GWD-Coach, das alles bestimmende Ziel. Zuletzt seien die Aufsteiger gleich wieder abgestiegen. "Aber wir haben das Zeug, die Bundesliga zu halten." Ein Sieg in Kiel stünde allerdings nicht auf seiner Agenda. "Aber", so Schefvert, "wir werden alles probieren."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.09.2012)

 

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    (geplante Einblendungen - in Konferenzschaltung mit dem Derby Hamburg vs. Flensburg - um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.40 Uhr; nach dem Spiel Berichte in den Nachrichten für Schleswig-Holstein um 22 Uhr und am nächsten Morgen; Reporter vor Ort ist Rudi Dautwiz)
    Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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