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12./13.08.2013 - Letzte Aktualisierung: 13.08.2013 Vorbereitung

THW verliert deutlich gegen Kolding-Kopenhagen

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Der THW Kiel hat auch das abschließende Testspiel des Trainingslagers verloren. Nur etwas mehr als 24 Stunden nach dem enttäuschenden 24:26 in Sönderborg hielten die ausgelaugten neun verbliebenen Feldspieler gegen Champions-League-Gruppengegner KIF Kolding-Kopenhagen eine Halbzeit gut mit, um am Ende den aufgezehrten Energiereserven beim 19:26 (9:11) deutlich Tribut zollen zu müssen. Bester THW-Torschütze war Marko Vujin mit fünf Treffern.
Auf ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten mussten die Kieler auf dem Feld indes verzichten: Ex-"Zebra" Kim Andersson machte sich zwar mit seinen Mannschaftskollegen warm, nahm dann aber auf der Tribüne Platz - und unterhielt sich dort mit seinem Ex-Mitspieler Aron Palmarsson und dem wegen einer Blockade im Nackenbereich nicht spielbereiten Rene Toft Hansen. Kapitän Filip Jicha führte die "Zebra"-Herde zwar aufs Feld, wurde aber aufgrund seiner muskulären Probleme erneut geschont.

Das fünfte Testspiel binnen elf Tagen begannen die Kieler deshalb erneut mit den Rechtshändern Rasmus Lauge und Wael Jallouz, die tags zuvor bereits durchspielen mussten. Die Gastgeber starteten mit einem 2:0, doch dann übernahm die flinke Kieler Defensive mit einem starken Johan Sjöstrand dahinter die Regie in der mit 2.000 Zuschauern fast ausverkauften Koldinghalle. Jallouz, Lauge, Marko Vujin mit einem Doppelschlag und erneut Jallouz machten aus der guten Abwehrarbeit in der Offensive Zählbares: Mit 5:2 gingen die "Zebras" nach 10 Minuten in Führung. Weil diese sich dann ihrerseits nach Jallouz' 6:3 eine fünfminütige Tor-Auszeit nahmen, gingen die Gastgeber mit einem 4:0-Lauf - gestützt auf einen starken Kasper Hvidt im Tor - ihrerseits mit einem Treffer in Front.

Nach 19 Minuten gönnte Gislason Dauerläufer Rasmus Lauge zumindest im Angriff eine kurze Verschnaufpause. Mangels Alternativen beorderte er Gudjon Valur Sigurdsson auf die Spielmacherposition, und dieser führte sich mit einem Hüft-Geschoss zum 9:9 dann auch gleich gut ein. Jedoch sollte dieses Tor in der 23. Minute der letzte Kieler Treffer der ersten Halbzeit gewesen sein, den "Zebras" merkte man vor allem in der Offensive die fehlende Frische nach zehn Tagen Trainingslager deutlich an. KIF hingegen nutzte die Kieler Fehler noch zum 11:9-Pausenstand in einer von vielen technischen Fehlern geprägten Partie.

Die zweite Hälfte begann mit einem Gegenstoß der Gastgeber zum 12:9, dann schwang sich Andreas Palicka schnell zu guter Form auf. Seine Paraden nutzte Vujin zu einem Doppelschlag, und als der Schwede noch einen KIF-Gegenstoß abwehrte, machte Lauge im Eins-gegen-Eins den 12:13-Anschlusstreffer (34.), dem Klein nach einem tollen Spielzug den Ausgleich folgen ließ. Weil sich die Kieler dann innerhalb von 60 Sekunden drei ärgerliche Abspielfehler leisteten, war dieses Remis aber nicht lange von Bestand: KIF ging durch die folgenden drei Gegenstöße wieder mit zwei Toren in Führung.

Diese bauten die mit allein 14 Feldspielern angetretenen Gastgeber gegen nun mit immer schwereren Beinen und dem immer besser werdenden Kasper Hvidt kämpfende Kieler auf vier Treffer aus, ehe Klein nach sechs Minuten endlich wieder für den THW Zählbares auf die Anzeigentafel brachte (14:17, 44.). Doch die Kraft vor allem in der Offensive war weg: Gegen weiter aggressiv zu Werke gehende Gastgeber reichten die Energiereserven der elf verbliebenen Kieler nicht mehr aus. Am Ende wurde es dann noch deutlich, zumal Lauge nach einem Sturz auf den Kopf in den letzten zehn Minuten auch nicht mehr eingesetzt werden konnte. Eine noch höhere Niederlage verhindete Andreas Palicka mit zahlreichen Paraden.

Die "Zebras" haben jetzt vier Tage Zeit, um sich auf ihre Heimpremiere am Freitag vorzubereiten. Dort treffen sie auf den dänischen Meister Aalborg Handbold, bevor es gilt, Marcus Ahlm in den aktiven Handballruhestand zu verabschieden. Für "Farväl Marcus" und die Heimpremiere der neuen "Zebras" gibt es noch einige wenige Stehplatzkarten. Zudem wird der komplette Kieler Handballabend live auf ndr.de im Internet gezeigt.

Testspiel: 12.08.13, Mo., 18.30: KIF Kolding-Kopenhagen (DEN) - THW Kiel: 26:19 (11:9)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-30., 9 Paraden), Palicka (31.-60., 11 Paraden); Sigurdsson (1), Sprenger, Wiencek (1), Ekberg (1), Lauge (2), Zeitz (1), Jallouz (4), Klein (4), Jicha (n.e.), Vujin (5); Trainer: Gislason
Zeitstrafen:
KIF: 2;
THW: 2 (Wiencek (45.), Sigurdsson (53.))
Siebenmeter:
KIF: 1/1;
THW: 2/0 (Sigurdsson an die Latte (27.), Vujin überweg (48.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (2.), 2:5 (10.), 3:6 (11.), 7:6 (18.), 7:7 (19.), 9:8 (22.), 9:9 (23.), 11:9 (28.), 11:9;
2. Hz.: 12:9, 12:11 (33.), 13:13 (38.), 17:13 (43.), 17:14, 21:14 (48.), 22:15, 23:16 (53.), 25:16 (57.), 26:19.
Zuschauer:
2.000 (Koldinghallen, Kolding (DEN))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.08.2013:

26:19 - Kolding fertigt müde Zebras ab

THW Kiel war am letzten Tag seines Trainingslagers eine leichte Beute für den dänischen Vizemeister
Kolding. Blickt Alfred Gislason auf sein Personal, sorgt ihn die Gesundheit zweier Zebras besonders: In Rene Toft Hansen (Abwehr) und Filip Jicha (Angriff) hat der THW Kiel im "Zwischenjahr" (Gislason) seine Leuchttürme. "Die dürfen nicht fehlen", sagt der Trainer. "Sonst haben wir große Probleme." Gestern fehlten beide.

Jicha plagten muskuläre Probleme, Toft Hansen hatte sich tags zuvor in Sonderburg (24:26) einen steifen Nacken eingehandelt. Ohne diese Säulen gegen KIF Kolding? Die Befürchtungen bewahrheiteten sich. Die Zebras kassierten im vierten Testspiel gegen einen dänischen Erstligisten die zweite Niederlage (19:26/9:11). Eine Nacht nach der hektischen und phasenweise undisziplinierten Vorstellung gegen Sonderjyske spielte der THW diesmal so, wie es die Kräfte nach den harten Faaborg-Tagen noch erlaubten - bedächtiger, konzentrierter. Aber im Angriff ließen lahme Arme, leere Köpfe und schwere Beine mit zunehmender Spieldauer nur noch Tore im Vier-Minuten-Takt zu. Zehn Minuten vor dem Abpfiff musste auch noch Marathonmann Rasmus Lauge mit einem Brummschädel passen. So kam es, wie es kommen musste: Die Hausherren, die auch ohne Kim Andersson (Schulterprobleme) 14 ausgeruhte Feldspieler aufboten, nutzten die Gunst der Stunde.

Für den THW gehen die Dänen-Tage am Freitag in Kiel (18.30 Uhr) weiter: mit Meister Aalborg.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.08.2013)


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