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16.-18.09.2013 - Letzte Aktualisierung: 18.09.2013 Bundesliga

THW trifft am Mittwoch auf die HSG Wetzlar

Noch Karten im Vorverkauf erhältlich

Update #2 KN-Vorbericht vom 18.09. und KN-Vorbericht vom 17.09. ergänzt ...

Das Team der HSG Wetzlar.
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Fünf Spiele, fünf Siege - als einzige noch verlustpunktfreie Mannschaft konnte der THW Kiel am vergangenen Wochenende durch den 29:23-Erfolg in Eisenach die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga erklimmen. Am Mittwoch soll die weiße Weste verteidigt werden, wenn die HSG Wetzlar mit ihren neu verpflichteten Stars Ivano Balic und Jose Hombrados an der Förde zu Gast ist. Die Partie in der Sparkassen-Arena wird um 20.15 Uhr angepfiffen und von Sport1 live übertragen. Wer vor Ort live dabei sein möchte: Es gibt noch einige Tickets im Vorverkauf und an der Abendkasse.
Im vergangenen Jahr beeindruckte die HSG Wetzlar in der Hinserie mit einem grandiosen Lauf. In diesem Sommer dann sorgte der Wechsel von Superstar Ivano Balic aus der Weltstadt Madrid in die hessische Provinz für Schlagzeilen. Keine Frage: Die HSG Wetzlar liebt die Überraschungen. Und doch musste der Verein erneut einen personellen Aderlass verkraften.
Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison
Nationalspieler Steffen Fäth ist mit 29/6 Treffern bester Saisonschütze der HSG.
Nationalspieler Steffen Fäth ist mit 29/6 Treffern bester Saisonschütze der HSG.
Im vergangenen Jahr hatte sich HSG-Trainer Kai Wandschneider gewünscht, in Ruhe seine Aufbauarbeit fortsetzen zu können. Denn die trug erste Früchte: Als die Hessen im Dezember den THW Kiel in der ausverkauften Rittal-Arena empfingen, taten sie dies als Tabellendritter und unmittelbarer Verfolger des Rekordmeisters. Der mühte sich zu einem 27:26 und machte damit einen großen Schritt in Richtung 18. Meisterschaft. Wetzlar hingegen rutschte im weiteren Saisonverlauf noch ein wenig ab. Dennoch konnte sich Wandschneider am Ende als Tabellensiebter der DKB Handball-Bundesliga die beste Platzierung seit dem Aufstieg 1998/1999 (damals hieß die HSG noch Dutenhofen/Münchholzhausen) ins Erfolgsbuch schreiben lassen. Doch ruhige Aufbauarbeit? Die war Wandschneider auch nach der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte nicht vergönnt.
Wetzlar muss sieben Abgänge verkraften
Denn Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten - und so mussten die Mittelhessen ihre Mannschaft wieder umbauen: Neben Nikola Marinovic (ging zu Frisch Auf Göppingen), seinem Torhüter-Kollegen Nikolai Weber (zur TSV Hannover-Burgdorf) und Kari Kristjan Kristjansson (Bjerringbro-Silkeborg/Dänemark) verließen auch Michael und Philipp Müller (beide MT Melsungen) den Verein am Ende der vergangenen Saison. Da auch Alois Mraz (TV Hüttenberg) und Fannar Thor Fridgeirsson (TV Großwallstadt) Wetzlar den Rücken kehrten, summierte sich die Zahl der Abgänge am Saisonende auf sieben.
Klangvolle Neuzugänge und zwei Rückkehrer
Linkshänder Kent-Robin Tönnesen erzielte bislang 21 Tore.
Linkshänder Kent-Robin Tönnesen erzielte bislang 21 Tore.
Geschäftsführer Björn Seipp war also zum Handeln gezwungen - und arbeitete frühzeitig am Kader für diese Spielzeit. Nachwuchstalent Andreas Wolff (TV Großwallstadt) unterschrieb bei den Hessen einen Zweijahresvertrag und bildet mit dem norwegischen Nationalspieler Magnus Dahl von Atletico Madrid (Vertrag bis 2016) das Torhütergespann. Die Eigengewächse Florian Laudt und Sebastian Weber kehrten vom TV Hüttenberg zurück zur HSG. Zudem kam der Rückraumspieler Dennis Krause vom VfL Gummersbach. Beim letztjährigen THW-Champions-League-Gegner IK Sävehof war Seipps Suche nach Verstärkungen gleich doppelt erfolgreich: Für den Rückraum verpflichtet wurden Kristian Bliznac, der 2012 insgesamt 16 Tore für seinen jetzigen Verein gegen den THW Kiel erzielt hatte, und Kent Robin Tönnesen. "Wir sind froh und stolz, dass sich all diese Spieler, trotz anderer interessanter Offerten, für die HSG Wetzlar entschieden haben. Das zeigt uns, dass unser sportliches und wirtschaftliches Konzept anerkannt wird", erklärte der HSG-Geschäftsführer zufrieden.
Transfercoup Ivano Balic
Der Transfercoup des Sommers: Ivano Balic trägt in dieser Saison das grün-weiße Trikot der HSG Wetzlar.
Der Transfercoup des Sommers: Ivano Balic trägt in dieser Saison das grün-weiße Trikot der HSG Wetzlar.
Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch nicht absehbar, dass die Mittelhessen den Transfercoup des Sommers würden landen können. Denn der wenig schmeichelhafte Beinamen "graue Maus der Liga", den die HSG einst verliehen bekam, wurde mit einer Pressekonferenz endgültig zu den Akten gelegt: Über 60 Journalisten waren Mitte August in die 50.000-Einwohnerstadt am Zusammenfluss von Dill und Lahn gekommen, um über einen Wechsel zur HSG zu berichten. Ivano Balic, Welthandballer 2003 und 2006, unterschrieb bei der HSG einen Ein-Jahres-Vertrag. Jener Balic, der einst einen Wechsel in die DKB Handball-Bundesliga kategorisch ausgeschlossen hatte: "Die vielen Spiele, Woche für Woche starke Gegner und die weiten Auswärtsfahrten - das ist viel zu anstrengend", hatte der gebürtige Kroate einst gesagt. Doch angesichts der Insolvenz von Atletico Madrid und den finanziellen Schwierigkeiten einiger europäischer Ligen überlegte es sich der einzige Spieler, der fünfmal nacheinander zum wertvollsten Spieler großer Turniere gewählt worden war, offenbar anders: "Jeder will in der stärksten Liga der Welt spielen, deshalb bin ich froh, hier zu sein", sagte Balic nach den erfolgreichen Vertragsverhandlungen, in denen der ebenfalls aus Madrid nach Wetzlar gewechselte Torhüter Magnus Dahl eine wichtige Rolle gespielt hatte. Dahl hatte den HSG-Verantwortlichen den Tipp gegeben: "Ivano ist ein Weltklassespieler, er ist ein Supermensch, der eine Bereicherung für unser Team sein wird."
Großes Verletzungspech
Auch Tobias Reichmann fiel zuletzt aufgrund einer Knieverletzung aus.
Auch Tobias Reichmann fiel zuletzt aufgrund einer Knieverletzung aus.
Die HSG-Verantwortlichen feierten unterdessen ihren Coup, der die HSG Wetzlar noch mehr ins Blickfeld der Handballfans gerückt haben wird. "Das ist heute ein bedeutsamer Tag für unseren Club. Der größte Transfer-Coup der Vereinsgeschichte ist perfekt", erklärte Seipp. Dass der Balic-Wechsel nicht nur ein Marketing-Gag gewesen sei, unterstrich Manfred Thielmann, sportlicher Berater des HSG-Aufsichtsrates: "Als die personelle Situation durch die Verletzungen von Adnan Harmandic (Daumenbruch) und Daniel Valo (Kreuzbandriss) bei der HSG prekär wurde, mussten wir handeln."
Torhüterlegende Jose Hombrados hilft aus
Zum einen holten die HSG-Verantwortlichen Anfang August Linkshänder Evars Klesniks, der zuletzt vier Jahre für GWD Minden gespielt hatte, als Valo-Ersatz. Zum anderen verpflichteten sie eben Balic für den Regisseursposten. Und dann ließen die Hessen nach der Verletzung Magnus Dahls, der im Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen einen Siebenmeter aufs Auge geworfen bekommen hatte und bis Mitte Oktober auszufallen droht, in der vergangenen Woche noch einen weiteren Transfer-Hammer folgen: Die mittlerweile 41-jährige Torhüterlegende Jose Hombrados hilft solange aus und ist damit der dritte Ex-Madrilene in Wetzlars Kader. Er gewann insgesamt viermal die Champions League und wurde 2005 mit Spanien Weltmeister. Eigentlich wollte der 262-fache spanische Nationaltorhüter seine schillernde Karriere beim spanischen Drittligisten BM Safa ausklingen lassen, doch nun zieht es ihn doch noch einmal nach Deutschland. "Es ist für mich unglaublich spannend, noch einmal in der DKB Handball-Bundesliga zu spielen", sagte Hombrados nach dem Bekanntwerden der spektakulären Verpflichtung.
Holpriger Saisonstart
Torhüter Andreas Wolff spielte zuletzt beim TV Großwallstadt.
Torhüter Andreas Wolff spielte zuletzt beim TV Großwallstadt.
Sieben Abgänge - insgesamt zehn Neuzugänge, dazu zahlreiche Blessuren (auch Nationalspieler Kevin Schmidt laboriert an einer Hüftverletzung, während Ex-"Zebra" Tobias Reichmann zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen hatte) und langfristig ausfallende Spieler: Kein Wunder, dass die HSG bisher nicht an die Erfolge der Vorsaison anknüpfen konnte. Mit Niederlagen gegen Lemgo und bei den Rhein-Neckar Löwen verpatzten die Hessen den Saisonstart, ehe am dritten Spieltag der 31:21-Kantersieg gegen den TuS N-Lübbecke nur ein vermeintlicher Brustlöser war. Denn nachdem die Hessen am vergangenen Mittwoch eine deutliche 26:35-Schlappe in Hamburg kassierten, folgte am Sonntag bereits die vierte Saison-Niederlage: Im Heimspiel gegen den starken Aufsteiger Bergischer HC sorgte ein abgefälschter Wurf Viktor Szilagyis für den 25:24-Auswärtssieg. Angesichts der schwierigen Personalsituation - zu allem Überfluss fiel auch Mittelmann Florian Laudt wegen eines Hexenschusses kurzfristig aus - war Trainer Kai Wandschneider dennoch nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft: "Eine Mannschaft, die so viel Herz und Leidenschaft zeigt, wird sich im Laufe der Saison noch belohnen." Vorerst aber liegt die HSG Wetzlar mit nur 2:8 Punkten nur auf dem 14. Platz der DKB Handball-Bundesliga (siehe auch Tabelle und Kurve HSG Wetzlar).
Wetzlar noch ohne Sieg in Kiel
"Unser Ziel ist es, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern", sagt Seipp. Wandschneider gibt unterdessen die Marschroute für die kommenden Wochen aus: "Wir müssen uns als Mannschaft zusammenfinden und wollen uns von Spiel zu Spiel steigern." Dann kann die HSG auch wieder für eine Überraschung gut sein. Das Interesse an der Partie ist daher nicht nur in Kiel groß: Neben Sport1 wird auch der dänische Sender TV 3 sporten live aus der Sparkassen-Arena übertragen. Und in Wetzlars RITTAL-Arena wird die Partie auf einer Großbildleinwand im Foyer gezeigt. Dabei bestehen für die Gäste rein statistisch gesehen keinerlei Siegchancen: Denn bei bisher 15 Bundesliga-Gastspielen konnte die HSG Wetzlar noch nie in Kiel gewinnen - lediglich am 16. April 2003 erkämpfte man sich ein 24:24-Unentschieden (siehe auch Gegnerdaten HSG Wetzlar). Doch die Kieler dürften - nicht nur angesichts der prominenten Nach-Verpflichtungen der Mittelhessen - gewarnt sein und hoffen einmal mehr auf lautstarke Unterstützung ihrer fantastischen Fans.

Die Schiedsrichter am Mittwochabend in der Sparkassen-Arena sind Peter Behrens und Marc Fasthoff.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2013:

Jetzt Hombrados - Wetzlar ist Nachlassverwalter von Madrid

Morgiger THW-Gegner kompensiert Verletzungspech mit Star-Einkäufen
Wetzlar. Magnus Dahl, Ivano Balic, jetzt Jose Hombrados - die HSG Wetzlar entwickelt sich zum Nachlassverwalter des insolventen spanischen Spitzenvereins Atletico Madrid. Der Handball-Bundesligist, morgen Abend (20.15 Uhr/Sport1) in Kiel zu Gast, geht mit einer beispiellosen Verletzungsmisere erfinderisch um.

"Ich bin schon acht Jahre hier tätig, aber solch einen unglücklichen Start habe ich noch nicht erlebt", sagte Geschäftsführer Björn Seipp nach dem frühzeitigen und dauerhaften Ausfall von Adnan Harmandic (Daumenbruch) und Daniel Valo (Kreuzbandriss). Anschließend verabschiedete sich National-Linksaußen Kevin Schmidt (Hüfte) für mehrere Wochen in den Krankenstand, mit Kristian Bliznac (Bänderriss) meldete sich bald ein dritter Rückraumspieler ab. Hiobsbotschaften für die Mittelhessen, die in der vergangenen Saison Siebter (37:31 Punkte) geworden waren und das beste Ergebnis ihrer Vereinsgeschichte feierten. Kai Wandschneider, der in der Spielzeit zuvor die HSG in letzter Sekunde vor dem Abstieg gerettet hatte, wurde folgerichtig zum "Trainer des Jahres" gekürt. Entsprechend ambitioniert ging der Verein an den Start, verpflichtete sechs Neuzugänge, darunter Kristian Bliznac vom schwedischen Erstligisten IK Sävehof. Er ist den Kielern noch in bester Erinnerung, warf er doch in den Gruppenspielen der vergangenen Champions-League-Saison 17 Tore gegen den THW. "Für mich hat sich mit dem Wechsel in die Bundesliga ein Traum erfüllt", sagte der 2,04-Meter-Hüne, der Göteborg mit Linkshänder Kent Tönnesen verließ.

Bliznac wird morgen wieder im Kader sein, Magnus Dahl nicht. Der Torhüter wurde bei der 23:34-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen von Uwe Gensheimer so hart am Auge getroffen, dass er voraussichtlich erst Mitte Oktober wieder den richtigen Durchblick hat. Bis dahin lieh die HSG nun Jose Hombrados aus. "Bis auf die unfassbare Flut von Verletzungen habe ich von Ivano und Magnus ausnahmslos Positives über den Verein gehört", sagte Hombrados, der sich dem Liga-14. als Ersatz anbot. "Ich möchte dem Klub in dieser schwierigen Situation helfen." Außerdem, so der 41-Jährige, sei es für ihn sehr spannend, noch einmal in der Bundesliga auftreten zu dürfen. Hombrados ist der einzige Torwart, der mit drei Vereinen die Champions League gewinnen konnte. Mit Ciudad Real, dem Vorgängermodell von Atletico Madrid, besiegte er 2008 und 2009 im Finale den THW Kiel. Zuletzt war der 262-malige spanische Nationalspieler für BM Safa aktiv. Bei dem Drittligisten hatte der Weltmeister des Jahres 2005 seine Karriere begonnen, vorgestern debütierte er bei der dramatischen 24:25-Heimniederlage gegen den Bergischen HC in der Bundesliga. Als Viktor Szilagyi am Vorabend seines 35. Geburtstages mit dem Abpfiff das Spiel entschied, stand allerdings Andreas Wolff im Tor. Die Nummer eins musste tatenlos zusehen, wie der abgefälschte Freiwurf des Ex-Kielers im Schneckentempo über die Linie kullerte.

Vor vier Wochen hatte die HSG mit der Verpflichtung von Ivano Balic schon einmal für Schlagzeilen gesorgt. "Ein Riesen-Coup", lobte Sport1-Experte Stefan Kretzschmar, der das erste handsignierte HSG-Trikot des zweimaligen Welthandballers erhielt. Kretzschmar, der Balic als "besten und spektakulärsten Spieler der letzten 15 Jahre" bezeichnete, kündigte an, das Trikot mit der Nummer 34 künftig als Nachthemd nutzen zu wollen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2013:

Heiße Zebras erwarten die HSG Balic

THW will Gummersbach-Drama abhaken
Kiel. Heimspiel Nummer eins nach dem dramatischen 31:30-Sieg gegen den VfL Gummersbach: Heute (20.15 Uhr/Sport1) ist die HSG Wetzlar zu Gast beim Handballmeister THW Kiel. Im Tor des Tabellen-14. steht der fünfmalige Champions-League-Sieger Jose Hombrados, die Regie wird der zweimalige Welthandballer Ivano Balic führen. Erwartet die Fans der Zebras also wieder ein Krimi wie gegen den VfL, der am vergangenen Mittwoch bereits mit acht Toren enteilt war?

"Ich hoffe nicht", sagte Alfred Gislason. "Sonst beende ich die Saison mit weißen Haaren." Gänzlich verarbeitet hat der THW-Trainer das jüngste Drama in zwei Akten noch nicht, auch die Wende nicht, die sein Landsmann "Goggi" Sigurdsson beim Stand von 15:23 einleitete. "Fängt er nicht im Gegenstoß der Gummersbacher den Ball, zieht der VfL auf neun Tore davon. Das hätten wir nicht mehr aufgeholt." Wetzlar sieht er mit Gummersbach auf Augenhöhe, obwohl den Gästen sechs Stammspieler fehlen werden.

Gislason muss voraussichtlich erneut auf Aron Palmarsson verzichten, der nach seiner Knieoperation geschont werden sollte, gegen den VfL aber dann doch ein sinkendes Schiff retten musste. Der Preis: Der Isländer humpelt. "Ich hoffe, dass er uns gegen Plock helfen kann", sagte Gislason, der am Wochenende mit dem THW in die Champions League startet. Dagegen meldet sich Rasmus Lauge zurück. Der Däne laborierte an einer Schulterprellung und konnte beim jüngsten 29:23-Erfolg in Eisenach nur Bälle verteilen, hart werfen konnte er sie nicht. Gestern stand noch ein kleines Fragezeichen hinter Christian Zeitz, der im Training mit Patrick Wiencek zusammengeprallt war. Seine Knieschmerzen waren so groß, dass er am Sonnabend in Eisenach nur in der Deckung mitwirken konnte.

Der THW muss improvisieren, das ist dem Rekordmeister nicht fremd. Neu ist der Zeitpunkt. "Eigentlich sind wir sonst erst Ende Dezember, nach vielen englischen Wochen, in einer derartigen Situation", sagte Gislason, der hofft, nicht noch einmal einen Gummersbach-Start erleben zu müssen. "Das war die beste erste Halbzeit, die jemals eine Mannschaft im Wachkoma gespielt hat."

Auch sein Kapitän Filip Jicha hofft, dass alle ihre Lehren gezogen haben. "Damit haben wir unser Sportlerglück aufgebraucht. Diesmal müssen wir von Anfang zeigen, dass wir beide Punkte wollen." Vielleicht seien sie sich ihrer Sache nach dem überraschend deutlichen Sieg kurz zuvor in Hamburg (32:26) ein wenig zu sicher gewesen. Auf die Tabelle würde keiner blicken, darüber, dass sie mit 10:0 Punkten gestartet seien, keiner reden. "Wir arbeiten hart, machen gute Fortschritte, nur das ist wichtig", sagte der Tscheche, der angesichts des Umbruchs vor einem Monat im KN-Interview große Besorgnis geäußert hatte. "Inzwischen bin ich optimistischer, die Mannschaft ist sehr motiviert."

Die Mittelhessen reisten gestern trotz der jüngsten Hiobsbotschaften in bester Stimmung nach Kiel. "Ich hoffe, dass sich im Bus nicht noch einer verletzt", sagte Kai Wandschneider, der bei einer Rast auf der A7 einen Spieler stoppte, der auf dem Weg zum Kinderspielplatz war. "Das Verletzungspech schien mir zu groß" sagte Wandschneider und lachte. In seiner 25-jährigen Tätigkeit als Trainer hätte er eine derartige Misere noch nicht erlebt. "Das ist eine Katastrophe." Sieben Spieler verließen die HSG, die in der vergangenen Saison sensationell Siebter geworden war. Doch eine eingespielte Sechs war geblieben, ein kleiner Trost. Jetzt fehlen auch aus dieser Reihe vier, darunter der Ex-Kieler Tobias Reichmann (Kreuzbanddehnung). Ein Grund für den Galgenhumor Wandschneiders ist Ivano Balic. "Die Arbeit mit ihm macht riesigen Spaß, er hängt sich hier voll rein." Allerdings hätte der Kroate, den Wetzlar erst kürzlich aus dem "Ruhestand" (Wandschneider) zurückholte, noch großen Nachholbedarf in konditioneller Hinsicht. "Er tut uns trotzdem sehr gut." Und dem THW Kiel sehr weh?

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2013)

 

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Radio- und Internet-Tipps:

  • Sport1-Logo TV: Sport1:
    Mi., ab 20.00 Uhr: THW Kiel - HSG Wetzlar
    live aus der Sparkassen-Arena, Kiel
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - HSG Wetzlar
    (geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.40 Uhr; Nachberichte und Stimmen der Beteiligten um 22 Uhr und am nächsten Morgen; Reporter vor Ort ist Stefan Eilts)
    Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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