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07./09.10.2013 - Letzte Aktualisierung: 09.10.2013 Bundesliga

Härtetest am Mittwoch: THW will beim SC Magdeburg siegen

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des SC Magdeburg.
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Nach dem deutlichen 34:25-Heimsieg gegen GWD Minden vom Sonnabend führt der THW Kiel die Tabelle der DKB Handball-Bundesliga weiterhin verlustpunktfrei an. Doch am Mittwoch wartet eine schwere Auswärtshürde auf die "Zebras": Beim SC Magdeburg in der GETEC-Arena wollen die Kieler ihre weiße Weste dennoch wahren. Das Duell wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt live.
Projekt "36 plus x"
Rechtsaußen Robert Weber ist mit bislang 56/30 Treffern einmal mehr erfolgreichster Schütze beim SCM.
Rechtsaußen Robert Weber ist mit bislang 56/30 Treffern einmal mehr erfolgreichster Schütze beim SCM.
Die vergangene Spielzeit lief so gar nicht nach Plan beim SC Magdeburg: Nach einem 6. Platz in der Saison 2011/12 und der damit verbundenen Qualifikation für den neuen EHF-Pokal wollte man als "Jäger der Spitzengruppe" den fünften Platz anvisieren. Doch trotz der Verpflichtung von Nationalspieler Stefan Kneer reichte es letztlich nur zu einem enttäuschenden achten Rang. "Vergangene Saison haben wir nicht die Inspiration gefunden. Der Knoten ist nie geplatzt", analysierte Trainer Frank Carstens in der Sommerpause das ständige Auf und Ab. "Das wird diesmal hoffentlich anders aussehen. Mit Platz acht sind wir nicht zufrieden. Es muss aufwärtsgehen", so der Coach weiter. Offiziell aber halten sich die Sachsen-Anhaltiner bezüglich ihrer Saisonziele diesmal bedeckt: "Wir hoffen auf mehr als 36 Punkte wie in der vergangenen Saison. 36 plus x lautet das Ziel. Zu was das dann reicht, wird man sehen", so Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt.
Zwei namhafte neue Spielmacher
Michael Haaß kam aus Göppingen nach Magdeburg.
Michael Haaß kam aus Göppingen nach Magdeburg.
Für dieses Vorhaben wurden gleich zwei neue Spielmacher nach Magdeburg gelotst: Die Verträge mit dem 27-jährigen Slowenen Marko Bezjak (Gorenje Velenje) und dem 29-jährigen Nationalspieler Michael Haaß (FrischAuf Göppingen) wurden bereits sehr frühzeitig geschlossen, Bezjaks Verpflichtung wurde gar schon im April 2012 bekannt gegeben. Die Hoffnung von Carstens und Schmedt beruht darauf, mit den beiden unterschiedlichen Spielertypen auf der Rückraummitte variabler und damit schwerer ausrechenbar agieren zu können. "Handball ist schnell - da braucht man auf so einer Position zwei gute Leute. Wir sind zudem unterschiedliche Typen", sagt Michael Haaß. Der kleinere Bezjak sei schneller und ausgesprochen wendig: "Die Gegner werden sich schwer auf uns einstellen können."

Mit Dario Quenstedt kehrte zudem ein in Lübbecke gereiftes Eigengewächs nach Magdeburg zurück. Der 24-Jährige rückte mittlerweile ins Blickfeld von Bundestrainer Martin Heuberger und soll mit dem starken Niederländer Gerrie Eijlers wie schon in der Spielzeit 2010/11 ein Gespann bilden. Quenstedts damaliger Nachfolger Björgvin Gustavsson schloss sich hingegen dem Bergischen HC an, zudem verließen die Routiniers Stian Tönnesen (IFK Malmö (SWE)) und Bennet Wiegert (Jugendkoordinator SCM) die Mannschaft. Das in den vergangenen Jahren von vielen Verletzungen gebeutelte Rückraumtalent Philipp Weber wechselte zudem in die zweite Liga zum SC DHfK Leipzig - Rückkehr in mittelfristiger Zukunft nicht ausgeschlossen (siehe auch Gegnerkader Magdeburg).
Dario Quenstedt kehrte nach zwei Jahren in Lübbecke nach Magdeburg zurück.
Dario Quenstedt kehrte nach zwei Jahren in Lübbecke nach Magdeburg zurück.

Oneto als Landsberg-Ersatz
Allerdings hatte man im Magdeburg schon in der Saisonvorbereitung mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Ungewiss war so beispielsweise der Heilungsverlauf von Jure Nateks Schulter, weshalb der SCM im Sommer den Spanier Cristian Malmagro (zuletzt Montpellier (FRA)) testete, dem 30-Jährigen aber aufgrund des guten Heilungsverlaufs bei Natek letztlich absagte. Anders sah es hingegen bei Kjell Landsberg aus: Der Kreisläufer plagte sich schon im Endspurt der vergangenen Spielzeit mit einer Fersenverletzung herum, durch die der Abwehrchef die gesamte Vorbereitung und auch den Saisonstart verpasste. Mit dem Chilenen Marco Oneto, einst beim FC Barcelona und zuletzt bei MKB Veszprem in Ungarn unter Vertrag, fand man aber namhaften Ersatz. "Marco Oneto bringt die internationale Erfahrung mit und wird uns helfen, den verletzungsbedingt ausfallenden Kjell Landsberg zu ersetzen. Er ist in der Abwehr flexibel einsetzbar und wird unser Offensivspiel, gerade auch durch seine körperliche Präsenz, unterstützen und variantenreicher machen", freute sich Trainer Frank Carstens über den Transfercoup. Die Tage von Kjell Landsberg, der am vergangenen Wochenende beim deutlichen 36:25-Auswärtssieg in Emsdetten sein Comeback feierte, scheinen beim SC Magdeburg aber unabhängig von dem Oneto-Engagement gezählt: Mit dem dänischen Nationalspieler Jacob Bagersted von Meister Aalborg Handbold hat sich der Verein bereits auf einen Vertrag ab der nächsten Saison geeinigt.
Verletzungsmisere machte guten Saisonstart zunichte
Marco Oneto spielte zuletzt in Veszprem.
Marco Oneto spielte zuletzt in Veszprem.
Im Vorfeld zur aktuellen Saison warb der SC Magdeburg noch für Geduld: "Zwei neue Leute auf der zentralen Position, das muss erst mal zusammenwachsen", so Schmedt. Und Carstens ergänzte: "Gerade auf der Rückraum Mitte ist blindes Verständnis mit den Mitspielern unabdingbar. Es müssen sich Automatismen bilden. Man muss die Laufwege im Schlaf kennen. Man muss die Stärken der Mitspieler entdecken und einbinden. Formell haben wir sicherlich eine gute Besetzung. Aber die große Frage ist: Wie schnell findet sich alles zusammen?"

Offenbar schneller als gedacht: Mit dem 31:29-Auswärtserfolg bei FrischAuf Göppingen landete man gleich die ersten "Big Points", und einem ungefährdeten 38:31-Heimsieg über Balingen ließ die Mannschaft am dritten Spieltag schon das erste sportliche Ausrufezeichen folgen: Mit 29:27 wurde mit der SG Flensburg-Handewitt einer der großen Meisterschaftsfavoriten besiegt, mit 6:0 Punkten hatte Magdeburg einen perfekten Start hingelegt, der durch die folgende 25:27-Niederlage in Hannover nur minimal getrügt wurde. Doch die Verletzungssorgen wurden von Woche zu Woche größer: Der stark in die Saison gestartete Linkshänder Andreas Rojewski musste sich einer Daumen-Operation an seiner Wurfhand unterziehen lassen, Michael Haaß fiel mit einem Muskelfaserriss aus, Linksaußen Yves Grafenhorst mit einer Sprunggelenkverletzung. Marco Oneto pausiert derzeit mit einer Unterschenkelverletzung, und auch Marko Bezjak konnte zuletzt nicht mehr mitwirken. So gelang in den folgenden drei Heimspielen gegen die Füchse Berlin (23:25),
Marko Bezjak spielte in der vergangenen Saison mit Gorenje Velenje in der Königsklasse.
Marko Bezjak spielte in der vergangenen Saison mit Gorenje Velenje in der Königsklasse.
die Rhein-Neckar Löwen (31:31) und gegen den TBV Lemgo (33:34) nur ein einziger Punktgewinn, Magdeburg fiel in der Tabelle ins Mittelfeld zurück. Trotz des Comebacks von Kjell Landsberg musste Frank Carstens daher am vergangenen Wochenende in Emsdetten experimentieren: Mit auf die Auswärtsfahrt nahm er daher auch den 21-jährigen Spielmacher Maximilian Janke aus dem "YoungsterS"-Team sowie den reaktivierten Bennet Wiegert: "Bei den Trainingseinheiten wurde ich wunderbar von der Mannschaft aufgenommen. Ich fühle mich persönlich gut, habe in den letzten Wochen nicht auf der faulen Haut gelegen. Ich habe immer was gemacht", brannte Wiegert auf sein Comeback, bei dem der SCM beim Aufsteiger nichts anbrennen ließ und mit dem 36:25-Erfolg wieder einen Schritt nach oben machte. Mit nunmehr 9:7 Zählern befindet sich Magdeburg damit derzeit auf dem achten Tabellenplatz wieder (siehe auch Kurve Magdeburg und Tabelle).

Ausgeglichene Bilanz
Zumindest Marko Bezjak wird am Mittwoch gegen den THW Kiel wieder mit von der Partie sein. Den "Zebras" wird in der dann einmal mehr euphorischen GETEC-Arena sicherlich alles abverlangt werden, um die weiße Weste in der DKB Handball-Bundesliga zu wahren. Von bislang 22 Duellen in der Bördestadt gewannen die Kieler neun, ebenso viele gingen verloren. Zuletzt unterlag der THW im Mai 2011 deutlich mit 24:30, im vergangenen März allerdings ließ der Rekordmeister - auch dank sieben Vujin-Treffern beim 32:23-Erfolg nichts anbrennen (siehe auch Gegnerdaten Magdeburg).

Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Fabian Baumgart und Sascha Wild.

(Sascha Krokowski)

 

Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2013:

SCM-Boss Schmedt: Uns hilft nur ein Handball-Wunder

Gegner des THW Kiel sieht sich angesichts seiner Verletztenliste als "krasser Außenseiter"
Kiel. Der THW Kiel tritt in der Handball-Bundesliga heute beim SC Magdeburg an (20.15 Uhr/Sport1). Der Dinosaurier West gegen den Dino Ost, das Fernsehen überträgt live, die Halle wird mit 7000 Zuschauern gefüllt sein. Ein Klassiker, der mit Tatort Magdeburg oft ein Krimi war. Geht es nach den Gastgebern, wird es diesmal aber eine einseitige Angelegenheit.

"Wenn heute die Sonne aufgeht und am Abend wieder unter, wird der THW beide Punkte mitnehmen", sagt Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt. Angesichts der extrem kurzen Personaldecke würde seine Mannschaft nicht weniger als ein "Handball-Wunder" benötigen, um nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge gegen die Zebras endlich wieder gewinnen zu können. "Wir pfeifen nicht einmal mehr aus dem letzten Loch", sagt Schmedt, der die voraussichtlich 500 000 Fernsehzuschauer um Verständnis bittet. "Wir wollen gegen Kiel natürlich gut aussehen, aber wir wären schon in voller Besetzung der Außenseiter gewesen." Jetzt seien die Karten noch eindeutiger verteilt, schließlich würden mit Michael Haaß und Marko Bezjak beide Mittelmänner ausfallen. Während Haaß am 15. Oktober gegen den TuS N-Lübbecke wieder im Kader stehen soll, fällt der Slowene wohl längerfristig aus. "Das ist richtig bitter für uns", sagt Schmedt. "Er hat super eingeschlagen." So muss sich Trainer Frank Carstens gegen Kiel erneut mit B-Lösungen behelfen. Eine ist Max Janke. Der 21-Jährige kommt aus der zweiten Mannschaft, die in der Dritten Liga zu Hause ist. Die zweite ist Bennet Wiegert (31), der am Ende der vergangenen Saison seine Karriere beendete und mittlerweile als Jugendkoordinator beschäftigt ist. Beide gaben am Sonnabend beim 36:25-Sieg in Emsdetten ihr Saisondebüt. "Dieser Sieg war für uns extrem wichtig", sagt Schmedt, der befürchtet, dass heute auch Kjell Landsberg passen muss. Der Abwehrchef hatte nach monatelanger Pause in Emsdetten sein Comeback gegeben, sich aber im Training am Montag eine muskuläre Verletzung zugezogen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass er mitspielt, tendiert gegen Null", sagt Schmedt. Neben diesem Trio fehlen mit Linkshänder Andreas Rojewski, Linksaußen Yves Grafenhorst und dem kurzfristig aus Veszprem verpflichteten Kreisläufer Marco Oneto weitere Stammkräfte. "Wir kapitulieren nicht, aber unsere Rolle als Außenseiter hat sich weiter zu unseren Ungunsten verschoben", sagt Schmedt, der mit dem Schicksal hadert. "Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass es uns derart schlimm erwischt?"

Der intelligent verstärkte Kader hatte einen glänzenden Saisonstart (6:0 Punkte) erwischt und in eigener Halle sogar die SG Flensburg-Handewitt (29:27) besiegt. Doch die ständig länger werdende Verletztenliste ließ den Höhenflug jäh enden, in den Punktspielen vier bis acht (1:7 Punkte) rutschte der zehnmalige DDR-Meister ins Mittelmaß ab.

Die Kieler wollen sich von den Nöten ihres Gegners aber nicht in Sicherheit wiegen lassen. "Am Ende spielen immer nur Sechs gegen Sechs", sagt Kapitän Filip Jicha, der weiß, dass der SCM trotzdem über ausreichend Personal verfügt, um eine Mannschaft aufzustellen, die gehobenes Bundesligaformat hat. "Das wird ein ganz schweres Auswärtsspiel", weiß auch Torhüter Johan Sjöstrand, der beim 34:25-Heimsieg gegen GWD Minden am Sonnabend eine starke Leistung ablieferte. Da der Schwede an einer Hüftprellung laboriert, wird wohl sein Landsmann Andreas Palicka in der Start-Sieben stehen. Der THW reiste gestern mit dem kompletten Kader und einer großen Portion Respekt an. "Das ist eine gefährliche Geschichte", sagt Trainer Alfred Gislason, der dem SCM die letzten großen Titel (Meister 2001/Champions League 2002) bescherte. "Unter diesen Voraussetzungen können sie ohne Druck aufspielen." Die Informationspolitik würde ihn zudem stark an die Spiele gegen Balingen erinnern. "Da hat Rolf Brack (Trainer, d. Red.) immer gesagt, dass ganz viele Spieler verletzt sind. Am Ende waren alle dabei, und er lachte sich kaputt über uns."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2013)

 

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