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16.10.2013 Mannschaft

ZEBRA: "Manchmal muss ich mich kneifen"

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Rene Toft Hansen: "Schon  als kleiner Junge habe ich vom THW Kiel geträumt."
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In seinem zweiten Jahr im "Zebra"-Trikot hat Kreisläufer Rene Toft Hansen eine neue Rolle: Nach dem Abschied von Marcus Ahlm ist der Däne als Abwehrchef und auch im Angriff eine der Säulen im Spiel des deutschen Rekordmeisters. Und als solche muss der Zwei-Meter-Mann ordentlich einstecken.
"Das Spiel in Plock war schon hart", sagt Rene Toft Hansen - und lächelt. Denn auch der schmerzhafteste Kontakt mit den Gegenspielern, der ihm in Plock gleich drei Platzwunden einbrachte, kann einen wie ihn nicht umhauen. "Als Kreisläufer muss man einstecken können. Wenn ich dieses physische Spiel nicht gewollt hätte, hätte ich mich für eine andere Position auf dem Handballfeld bewerben müssen. Ich liebe es, meinen Körper einzusetzen." Dass dieser stattlich ist, erfahren in diesem Jahr immer mehr Gegenspieler. Denn nach dem Abschied von Marcus Ahlm hat Rene Toft Hansen eine neue Rolle im verjüngten "Zebra"-Team. In der Abwehr ist er es, der die Ansagen macht. Und im Angriff ackert der Däne, um sich oder seinen Mitspielern Räume zu verschaffen. "Früher habe ich oft nur 15 Minuten pro Halbzeit gespielt, jetzt ist es deutlich mehr. Darüber freue ich mich, denn als Handballer möchte man einfach so viel auf dem Feld stehen wie irgend möglich."

Zum ersten Mal in seiner Karriere gehört der 28-Jährige zu den erfahrensten Spielern in einer Mannschaft. Eine Rolle, mit der er gut leben kann: "Ich habe viele Jahre in Top-Mannschaften gespielt und deswegen in vielen Situationen eine Routine, mit der ich nun den jüngeren Spielern helfen kann." Nur an die Tatsache, dass er beim Trainings-Fußballspiel "Alt gegen Jung" nun erstmals zu den "Alten" gehört, müsse er sich erst gewöhnen. "Das ist schon anders - und irgendwie lustig."

Rene Toft Hansen fühlt sich sichtlich wohl an der Kieler Förde. "Kiel ist das Handball-Mekka, der schönste Ort für unseren Sport", schwärmt der Däne. Als ihn Manager Klaus Elwardt und Trainer Alfred Gislason vor rund drei Jahren besucht haben, um ihn zum THW Kiel zu locken, habe er die Antwort nicht lange überlegen müssen, so Rene Toft Hansen: "Schon als kleiner Junge habe ich vom THW Kiel geträumt. Jetzt lebe ich jeden Tag diesen Traum."

Zu diesem gehört, dass er sich in Melsdorf zu Hause fühlt. "Die Nachbarn sind alle sehr freundlich, und man wird oft gegrüßt. Trotzdem ist es dort so schön ruhig." Ruhe, die Rene Toft Hansen auch aus seiner Heimat Dänemark kennt. "Dort auf dem Bauernhof gab es nur die Familie und die Tiere. Zum Handballspielen mussten meine Geschwister und ich in den nächsten Ort fahren." Niemand habe damals wohl daran gedacht, dass er eines Tages einmal in der DKB Handball-Bundesliga spielen würde - und dann auch noch in der "Handball-Kathedrale" Sparkassen-Arena: "Es ist immer wieder unglaublich, in diese tolle Arena einzulaufen. Das macht Gänsehaut. Und jedes Mal, wenn ich mir mein Trikot über den Kopf ziehe, freue ich mich, in Schwarz-Weiß beim größten Verein der Welt spielen zu dürfen. Manchmal muss ich mich kneifen, um mich zu vergewissern, dass dies alles Wirklichkeit ist!"

Kneifen vor Glück musste sich der Zwei-Meter-Mann wohl auch in der Sommerpause: In dieser heiratete Rene Toft Hansen seine langjährige Partnerin Kathrine Buus-Nielsen. Zur Zeremonie auf einem Schloss in Südfrankreich waren nur die Familie und die engsten Freunde eingeladen. "Die Vorbereitungen, die Hochzeit, Kathrine in Weiß, die Ringe, das Schloss, die Feier - das alles war unglaublich emotional. Etwas unglaublich Schönes." Dabei strahlt Rene Toft Hansen über das ganze Gesicht. "Der bisher schönste Moment in meinem Leben!"

(von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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