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17.-19.10.2013 - Letzte Aktualisierung: 19.10.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: "Zebras" erwartet in Kielce ein heißer Tanz

Eurosport überträgt live

Update #2 KN-Vorberichte vom 18.10. und vom 19.10. ergänzt ...

Das Team von KS Vive Targi Kielce, Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von KS Vive Targi Kielce, Gegner des THW in der Gruppenphase der Champions League.
Auf die ersatzgeschwächte "Zebraherde" wartet am Sonnabend ein ganz heißer Tanz: Beim letztjährigen Königsklassen-Dritten KS Kielce werden über 4.000 Fans die "Hala Legionow" in einen wahren Hexenkessel verwandeln, wenn der deutsche auf den polnischen Doublesieger trifft. Für den THW Kiel bedeutet das, im Kampf der beiden bisher ungeschlagenen Mannschaften in der Vorrundengruppe B der "VELUX EHF Champions League" kühlen Kopf zu bewahren. Die Neuauflage des letztjährigen "kleinen Finales" der Königsklasse beginnt um 18.15 Uhr, Eurosport zeigt das Spitzenspiel live.
Seit einigen Jahren engagiert sich der millionenschwere niederländische Unternehmer Bertus Servaas als Präsident von KS Vive Kielce. Seit spätestens der vergangenen Saison hat er sein Ziel erreicht: In Kielce hat er ein europäisches Spitzenteam aufgebaut, das sich in der vergangenen Saison zum ersten Mal überhaupt für das "VELUX EHF Final4" in Köln qualifizierte. Mehr noch: Durch den 31:30-Erfolg im "kleinen Finale" gegen den THW Kiel sicherten sich die Polen bei ihrer insgesamt zehnten Königsklassen-Teilnahme sogar Platz drei und spielten sich in den Fokus der Handall-Öffentlichkeit.
Kielces Ziel ist Köln
Rückraumspieler Michal Jurecki erzielte bislang 16 Treffer  in der Königsklasse.
Rückraumspieler Michal Jurecki erzielte bislang 16 Treffer in der Königsklasse.
"Wer einmal in Köln war, will da immer wieder hin", sagt Trainer Bogdan Wenta - und gibt seiner Mannschaft damit ein unmissverständliches Ziel mit auf den Weg. Wenngleich auch Wenta weiß, dass der Weg nach Köln in diesem Jahr beschwerlicher als in der vergangenen Saison sein dürfte. Denn während Kielce im vergangenen Jahr zehn Siege in zehn Spielen in einer vergleichsweise leichten Vorrundengruppe feierte, haben es die Polen in dieser Saison ungleich schwerer. "In der Gruppenphase warten einige echte Herausforderungen auf uns", hatte Wenta deshalb vor dem Start des Wettbewerbs erklärt. "Wir haben eine viel stärkere Gruppe als in der vergangenen Spielzeit zugelost bekommen. Und kein Gegner wird uns nach dem dritten Platz Anfang Juni mehr unterschätzen."
Weltklasse-Mannschaft
Tatsächlich dürfte aber nicht nur dieser Platz drei maßgeblich dafür sein, dass man KS Vive Kielce in dieser Spielzeit auf dem Favoriten-Zettel haben sollte. Denn Servaas hat einen Kader zusammengestellt, der sich wie ein "Who is Who" des polnischen Handballs ergänzt durch weitere Weltklasseakteure liest. So holte er vor der vergangenen Saison mit den Rückraumspielern Krzysztof Lijewski und Karol Bielecki sowie Rechtsaußen Ivan Cupic gleich drei ehemalige Rhein-Neckar Löwen nach Kielce. Zusammen mit dem
Keeper Slawomir Szmal war Welthandballer des Jahres 2009.
Keeper Slawomir Szmal war Welthandballer des Jahres 2009.
kroatischen National-Linksaußen Manuel Strlek und weiteren aus der Bundesliga bekannten Akteuren wie Michal Jurecki (Lübbecke, Hamburg), Torhüter Slawomir Szmal, Grzegorz Tkaczyk (beide ehemalige Rhein-Neckar Löwen) und Thorir Olafsson (Lübbecke) sowie internationalen Größen wie dem langjährigen kroatischen Nationalkeeper Venio Losert und Mittelmann Uros Zorman (einst Ciudad Real) bilden diese das Gerüst einer Mannschaft, die im Sommer noch einmal mit einer Handball-Größe verstärkt wurde.
Weltmeister Aguinagalde kam
Denn im Rennen um den spanischen Weltmeister Julen Aguinagalde, um den sich nach der Insolvenz von Atletico Madrid halb Europa bemüht hatte, machte KS Vive Kielce das Rennen. Der bullige, 195 Meter große Kreisläufer unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bei den Polen, der ihm angeblich 1,5 Millionen Euro einbringen soll. Für Aguinagalde musste mit Rasto Stojkovic ein weiterer ehemaliger Bundesligaprofi (Nordhorn) weichen. Aguinagalde stellte vor allem im polnischen Champions-League-Derby gegen Orlen Wisla Plock seine Klasse unter Beweis: Mit
Der begehrteste Spieler des vergangenen Sommers entschied sich für Kielce: Julen Aguinagalde.
Der begehrteste Spieler des vergangenen Sommers entschied sich für Kielce: Julen Aguinagalde.
neun Treffern war er maßgeblich am hart umkämpften 32:30 (16:17)-Erfolg Kielces in Plock beteiligt, der seiner bisher verlustpunktfreien Mannschaft die Verteidigung der Tabellenführung in der Gruppe B bescherte. Zuvor hatte Kielce die Partien gegen den französischen Vizemeister aus Dunkerque (33:23) und den portugiesischen Meister FC Porto (35:23) mehr als souverän für sich entschieden.
Zorman verletzt
Doch der Erfolg gegen Plock hatte auch Schattenseiten für den kommenden THW-Gegner: Mittelmann Uros Zorman zog sich in der Partie eine Wadenverletzung zu, die ihn zu einer Zwangspause von rund vier Wochen zwingt. Für ihn wird Ex-Löwe Grzegorz Tkaczyk Regie führen. Bester Torschütze von KS Kielce, im vergangenen Jahr polnischer Doublesieger, ist Strlek mit bisher 18 Treffern vor Aguinagalde und Jurecki mit jeweils 16 Torerfolgen.
Lauge dabei
Linksaußen Manuel Strlek ist mit bislang 18 Treffern erfolgreichster Schütze Kielces in der Königsklasse.
Linksaußen Manuel Strlek ist mit bislang 18 Treffern erfolgreichster Schütze Kielces in der Königsklasse.
Die Kieler machen sich am frühen Freitagmorgen auf den Weg nach Kielce. Vom Hamburger Flughafen aus geht mit dem Flugzeug via Frankfurt nach Krakau und dort mit dem Bus in die etwa 100 Kilometer entfernte 200.000-Einwohner-Stadt. Während Aron Palmarsson in Kiel bleiben wird, um die Reha-Maßnahmen nach seiner Knie-Operation nicht zu unterbrechen, wird Rasmus Lauge trotz des Kopftreffers aus dem Balingen-Spiel dabei sein. "Uns erwartet dort ein ganz schweres Spiel", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. Dem pflichtet Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson bei: "Kielce hat eine absolute Weltklassemannschaft, gegen die wir vor wenigen Monaten verloren haben. Zudem machen die Fans dort eine großartige Stimmung." Gleichwohl, fügt der Isländer an, fahre man nach Kielce, um dort zu gewinnen. "Natürlich wollen wir dort siegen. Unser Ziel in der Gruppenphase ist nicht nur die reine Qualifikation für das Achtelfinale. Wir wollen Gruppenerster werden!" Schiedsrichter der Partie, die ab 18.15 Uhr live bei Eurosport gezeigt wird, sind die beiden Kroaten Matija Gubica und Boris Milosevic, als EHF-Delegierter wird der Grieche George Bebetsos in Kielce am Zeitnehmertisch sitzen.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im EHF-Pokal erst Ende November ins Spielgeschehen ein.

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der  CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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In der Champions-League-Gruppe A haben die Rhein-Neckar Löwen nach dem erlösenden Auswärtserfolg in Celje am vergangenen Wochenende nachgelegt. Bereits am Donnerstagabend siegten sie in St. Leon-Rot gegen den weiter punktlosen russischen Vizemeister St. Petersburg HC deutlich mit 31:17 (14:8)

In der Gruppe D geht das Fernduell zwischen den verlustpunktfreien Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt und Titelverteidiger HSV Hamburg in die vierte Runde. Die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb besiegte bereits am Donnerstagabend den schwedischen Meister HK Drott Halmstad mühelos mit 39:30 (18:14), Flensburg will am Samstagabend (20.00 Uhr) in Spanien bei Naturhouse La Rioja nachlegen.

Eurosport überträgt alle Partien live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.10.2013:

Gislason: "Wir sind krasser Außenseiter"

Auf THW wartet in Kielce hohe CL-Hürde
Kiel. Die Pflichtaufgabe in der Handball-Bundesliga gegen HBW Balingen-Weilstetten (35:24) hat der THW Kiel souverän gelöst, nun steht der vierte Spieltag in der Champions League an. Bühne ist diesmal die "Hala Legionow" in Kielce, der Vorhang hebt sich morgen um 18.15 Uhr (live auf Eurosport). Erwartet wird das Team von Alfred Gislason vom polnischen Meister, der von Bogdan Wenta trainiert wird.

Wenta ist in Deutschland ein bekanntes Gesicht, so führte er bei der WM 2007 die polnische Nationalmannschaft ins Finale nach Köln. In der vergangenen Saison erreichte er mit Kielce das Final4 in der Köln-Arena, besiegte dort im Spiel um Platz drei einen THW Kiel (31:30), der nach der Halbfinal-Niederlage gegen den HSV Handball (33:39) tags zuvor völlig gefrustet in eine letztlich bedeutungslose Partie gegangen war.

An Kielce haben die Zebras sonst durchweg positive Erinnerungen, so siegten sie dort bei ihrem letzten Auftritt im März 2011 souverän mit 36:27 (18:11). Anlass war der letzte Spieltag in der Gruppenphase der Champions League, der THW stand bereits als Spitzenreiter fest, Kielce wurde mit einer mageren Bilanz von 4:16 Punkten nur Letzter. Trotzdem war die 4200 Zuschauer fassende Arena ausverkauft, die Stimmung gigantisch.

Vier Punkte - diese Ausbeute hat das Wenta-Team schon jetzt übertroffen. Am vergangenen Wochenende gewann Kielce das polnische Derby bei Wisla Plock (30:28) und ist mit 6:0 Punkten die Nummer eins der Gruppe B. Die Kieler, ebenfalls mit drei Siegen gestartet, sind aufgrund des schlechteren Torverhältnisses Zweiter.

Daran, dass sich das 2011-Ergebnis wiederholen wird, glaubt bei den Kielern keiner, zumal Aron Palmarsson (Knieschmerzen) erneut ausfallen wird. Der Isländer gehörte damals zu den Besten, warf mit Christian Zeitz und dem nach Veszprem abgewanderten Momir Ilic 20 Tore.

Die Polen, die für die kommende Saison bereits Ex-Zebra Tobias Reichmann (derzeit Wetzlar) verpflichteten, haben mächtig aufgerüstet. Zuletzt unterschrieb der spanische Weltklasse-Kreisläufer Julen Aguinagalde (32), aus der Konkursmasse von Atletico Madrid auf den Transfermarkt gespült, einen Fünf-Jahres-Vertrag, der ihm 1,5 Millionen Euro einbringen soll. "Wir sind in Kielce nur krasser Außenseiter", sagt Gislason, der im Balingen-Spiel um seinen besten Angreifer bangen musste. Marko Vujin kugelte sich ein Gelenk seines linken Daumens aus, ließ ihn tapen und warf anschließend tapfer weiter Tor um Tor. Der Serbe ist also dabei, wenn der THW-Tross heute zum zweiten Mal in dieser Saison nach Polen aufbrechen wird.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.10.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.10.2013:

In Kielce geht das Handball-Fieber um

THW kommt: "Hala Legionow" war innerhalb von Minuten ausverkauft
Kielce. Die "Hala Legionow" war innerhalb von zehn Minuten ausverkauft, der in Polen als Held gefeierte Sänger Andrzej "Piasek" Piaseczny wird als einer der 4200 Zuschauer auf der Tribüne sitzen, wenn heute Abend der polnische Handballmeister Vive Kielce (18.15 Uhr/Eurosport) in der Champions League den THW Kiel erwartet.

Die Gäste, die auf Aron Palmarsson (Knieschmerzen) verzichten müssen, flogen gestern nach Krakau, von dort mit dem Bus in die rund 100 Kilometer entfernte 200 000-Einwohnerstadt Kielce. Im Bus saß auch Kreisläufer Patrick Wiencek (Zerrung), der aber laut Alfred Gislason "hundertprozentig" nicht zum Einsatz kommen wird. Auf Tjark Müller, der am vergangenen Wochenende mit nach Porto gereist war, verzichtete Gislason auch. Der Trainer erwartet einen "extrem robusten" Gegner, einen, der für den 20-jährigen Müller aus dem Nachwuchsteam des Rekordmeisters noch eine Nummer zu robust sein dürfte.

Gislason geht davon aus, nur dann eine Chance im Hexenkessel von Kielce zu haben, wenn die kroatischen Unparteiischen für faire Rahmenbedingungen sorgen. Als der THW vor knapp vier Wochen mit Wisla Plock den zweiten polnischen Gruppengegner besuchte, durfte der Gegner insbesondere mit Kreisläufer Rene Toft Hansen nach Lust und Laune verfahren. Den dramatischen 34:33-Sieg bezahlte der Däme mit einer zerstörten Lippe, einem Cut über dem Auge und einem blutenden Hinterkopf. In Kielce treffen die Zebras auf viele alte Bekannte, so gehörten unter anderem Slawomir Szmal, Karol Bielecki, Grzegorz Tkaczyk, Krzysztof Lijewski (alle Rhein-Neckar Löwen) und Michal Jurecki (TuS N-Lübbecke) über viele Jahren zum festen Inventar der Bundesliga.

Vor elf Jahren übernahm der niederländische Unternehmer Bertus Servaas, Eigentümer der VIVE Textile Recycling, den Verein. Seitdem führt Kielce den Zusatz "Vive" im Namen. Mit den Servaas-Millionen baute der mittlerweile zehnmalige Meister Schritt für Schritt eine Mannschaft auf, die in der vergangenen Saison erstmals das Final4 in Köln erreichte, die Endrunde der Champions League. "Wer einmal da war, der will immer wieder hin", sagt Bogdan Wenta, seit fünf Jahren Trainer in Kielce. "Wir wollen in dieser Saison beweisen, dass wir keine Eintagsfliege sind." Wie die Zebras löste auch die aktuelle Nummer eins der polnischen Liga sein Aufwärmprogramm souverän. Am Mittwoch gewann Kielce gegen SPR Stal (7.) mit 38:31und führt mit sieben Siegen in sieben Spielen und einer Tordifferenz von plus 73 die Tabelle vor Plock (14:2) an. In der Champions League gewann das Wenta-Team bislang ebenfalls alle Spiele - 6:0 Punkte, Platz eins vor den Kielern, die auch noch ihre weiße Weste tragen. "Ich mache mir in unserer derzeitigen Situation aber keine große Illusionen", sagt Gislason, der erneut darauf hoffen muss, dass Wael Jallouz seine Fehlerquote in einem erträglichen Rahmen hält. "Wenn Filip (Jicha, d. Red.) eine Pause braucht, muss sein Stellvertreter gut spielen", sagt Gislason. Ansonsten wäre alles, was sich die Mannschaft zuvor erarbeitet hätte, innerhalb weniger Minuten wieder hinfällig. "Kielce gehört für mich zu den Vereinen mit den größten Chancen, das Final4 in Köln zu erreichen", sagt Gislason.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.10.2013)

 

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User-Tipp:

KS Vive Targi Kielce (POL) - THW Kiel
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    Sa., ab 18.15 Uhr: KS Vive Targi Kielce (POL) - THW Kiel
    live aus der "Hala Legionow", Kielce


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