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20.02.2014 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Liga-Boss Frank Bohmann: Der HSV hat über seine Verhältnisse gelebt

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2014:

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Hamburg/Kiel. Riesige Sorgen beim großen Rivalen, klare Worte vom Liga-Boss: Die Nachricht von der dramatischen finanziellen Schieflage des Champions-League-Siegers HSV Handball hat die Bundesliga schockiert. Das Aus des Meisters von 2011 wegen eines Millionen-Minus wäre für die Liga kaum zu verkraften.
"Wer so ein Defizit erwirtschaftet, hat über seine Verhältnisse gelebt. Das ist eine Milchmädchenrechnung", sagte Liga-Boss Frank Bohmann. Ebenso wie Geschäftsführer Klaus Elwardt vom THW Kiel hofft Bohmann darauf, dass an der Elbe der Umschwung gelingt. "Das ist wirklich schockierend", sagte Elwardt. "Es ist das Allerwichtigste, dass der Spielbetrieb über die Saison hinaus weitergeht." Am Dienstag hatte HSV-Präsident Andreas Rudolph die Lage als "dramatisch" bezeichnet, sein Klub sei ein "Sanierungsfall" - bis zum Saisonende fehlen knapp zwei Millionen Euro. Als Konsequenz entließ er Geschäftsführer Christoph Wendt sowie weitere sieben Mitarbeiter der Geschäftsstelle und kündigte an, die auslaufenden Verträge von Stars wie Torsten Jansen und Blazenko Lackovic nicht zu verlängern. Bereits Anfang Februar musste Rudolph mal wieder in sein privates Portemonnaie greifen und 500000 Euro in den Klub pumpen, der ihn seit 2004 mehr als 20 Millionen Euro gekostet haben soll. Rudolphs Geld wird die Lizenz für die nächste Saison wohl retten.

Einen kleinen Seitenhieb auf den THW, den auch finanzielle Probleme plagen würden, konnte er sich nicht verkneifen. Zudem müsse der Konkurrent dem HSV wegen der Verpflichtung von Domagoj Duvnjak noch "einen kleinen Zuschuss" zahlen. Eine Aussage, die in Kiel für Verwunderung sorgte. "Wir haben beschlossen, keine Ablösen mehr zu bezahlen", sagte Elwardt, der den Welthandballer für die kommende Saison unter Vertrag genommen hat. Duvnjak sei dem THW in der Winterpause allerdings vom HSV angeboten worden, so Elwardt. "Da haben wir abgelehnt." Angeblich wollten die in Finanznot geratenen Hamburger ihren Star für 400000 Euro vorzeitig an den Rekordmeister abgeben.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2014)


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