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07./08.03.2014 - Letzte Aktualisierung: 08.03.2014 Bundesliga

Noch einmal auswärts: THW am Sonntag zu Gast in Minden

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von GWD Minden.
Acht Tage nach der bitteren Niederlage in Melsungen geht es für den THW Kiel am Sonntag wieder um wichtige Bundesligapunkte. Dann sind die "Zebras" beim aktuellen Tabellenelften GWD Minden zu Gast - das dritte Auswärtsspiel in Folge für den Rekordmeister. Der Anwurf in der bereits nahezu ausverkauften Kampa-Halle erfolgt um 17.15 Uhr, zeitnahe Informationen bekommen Sie unter kiel-liveticker.de.
Langes Warten auf ersten Saisonsieg
Als die Ostwestfalen Anfang Oktober des letzten Jahres zum Hinspiel nach Kiel reisten, standen sie noch sieglos und mit dem Rücken zur Wand auf einem Abstiegsrang - eine Situation, die sich natürlich durch die 25:34-Niederlage in der Sparkassen-Arena nicht verbesserte. Es sollte auch noch fünf weitere Wochen dauern, ehe die Mannschaft unter Neu-Trainer Goran Perkovac endlich den ersten doppelten Punktgewinn feiern konnte, nachdem an den ersten zwölf Spieltagen nur vier Unentschieden erreicht wurden. So reichte zuvor nicht einmal eine 16:8-Halbzeitführung gegen ersatzgeschwächte Wetzlarer zu einem Sieg. "Wenn wir so unterschiedlich spielen, wird es schwierig. Wir müssen jetzt arbeiten und den Kopf frei bekommen", forderte Perkovac nach diesem kuriosen 24:24-Remis am 26. Oktober.
Dank Heimserie hoch bis auf Platz 11
Der neue Coach Goran Perkovac.
Der neue Coach Goran Perkovac.
Offenbar gelang dies dem Coach, der nach fünf Jahren als Schweizer Nationaltrainer im Sommer nach Minden wechselte und dort den letztjährigen "Feuerwehrmann" Sead Hasanefendic beerbte. Ein echter "Brustlöser" für die Grün-Weißen und ihren kroatischen Trainer war der 27:24-Heimsieg gegen den VfL Gummersbach am 10. November 2013. "In dieser Form haben wir die Chance, fast jede Mannschaft der Liga zu schlagen. Das Team ist stark genug, die Jungs sind gut drauf und ich hoffe, dass es jetzt so weitergeht", sagte Perkovac euphorisch nach dem ersten "Zweier". Und tatsächlich war dies der Auftakt zu einer in Minden lange nicht mehr erlebten Heimserie. Denn seit diesem Auftakterfolg ließ GWD fünf weitere Siege in der Kampa-Halle folgen - in "Vier-Punkte-Spielen" gegen Balingen, Göppingen und Emsdetten, aber auch gegen die Europapokalteilnehmer Hannover-Burgdorf und Füchse Berlin. Besonders mit dem 30:28 gegen die Bundeshauptstädter sorgte Minden im Februar für ein großes sportliches Ausrufezeichen, bei dem sich die Schlüsselspieler der Mannschaft in Galaform präsentierten: Der 34-jährige schwedische Spielmacher Dalibor Doder erlebt in Ostwestfalen gerade seinen zweiten Frühling, ihm zur Seite steht der wurfgewaltige slowenische 2,08-Meter-Hüne Nenad Biblija, der zu Saisonbeginn ebenfalls noch seiner Form hinterher rannte. Und mit Torhüter Jens Vortmann hat GWD sogar endlich wieder einen deutschen Nationalspieler im Kader stehen. Diesen haben wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel ausführlich vorgestellt, neu hinzu kam allerdings seitdem der norwegische Linkshänder Christoffer Rambo, der zu Saisonbeginn noch in Frankreich für Dunkerque spielte.
Erster Auswärtssieg seit fast fünf Jahren
Rechtsaußen Alexsandar Svitlica ist mit 117/23 Treffern bester Saisontorschütze Mindens.
Rechtsaußen Alexsandar Svitlica ist mit 117/23 Treffern bester Saisontorschütze Mindens.
Am vergangenen Wochenende krönte Minden seinen bisherigen Lauf, als sich beim Gastspiel beim Bergischen HC nahezu Historisches ereignete: Der 24:20-Erfolg beim Aufsteiger war der erste Auswärtssieg der Ostwestfalen in der ersten Liga seit fast fünf Jahren. Mit nun 18:30 Zählern belegen die Weserstädter derzeit den elften Platz in der DKB Handball-Bundesliga und haben damit bereits zehn Spieltage vor Saisonende so viele Punkte gesammelt wie in der gesamten Vorsaison (siehe auch Tabelle und Gegnerkurve Minden). Damals reichten 18 Punkte zum Klassenerhalt, doch in dieser Spielzeit dürfte dies noch nicht reichen. "Als Minimum brauchen wir noch vier Punkte, besser wären sechs", rechnete GWD-Manager Horst Bredemeier mit Blick auf die Tabelle vor - was dann auch dem zu Saisonbeginn definierten Ziel von 22 bis 24 Zählern entspräche.
Perkovac und Minden wollen THW ärgern
Die Euphorie ist gewachsen in Minden, was auch die Vorverkaufszahlen für das Traditionsduell gegen den Rekordmeister belegen: "Wir rechnen mit einem vollen Haus. Es sind nur noch 200 Stehplatzkarten vorhanden", freut sich Bredemeier auch über einen warmen Geldregen durch voraussichtlich 4000 zahlende Zuschauer. Allerdings plagt sich der Gastgeber ausgerechnet zum Duell mit dem THW Kiel mit Verletzungssorgen
Nenad Bilbija erzielte bislang 108 Saisontore.
Nenad Bilbija erzielte bislang 108 Saisontore.
herum. So wird Regisseur Dalibor Doder (Bluterguss am Knie) wie Kreisläufer Nils Torbrügge (Schulterverletzung) und Rückraumspieler Drasko Mrvaljevic (muskuläre Probleme) die Partie am Sonntag verpassen. "Angesichts der personellen Ausfälle haben die anderen Spieler jetzt eine erhöhte Verantwortung", sieht Bredemeier nun die vielen jungen Talente wie Sören Südmeier, Markus Fuchs oder der zuletzt starke Christoph Steinert in der Pflicht. Denn GWD Minden rechnet sich durchaus etwas aus im Duell mit den Kielern: "Sie haben an Substanz verloren. Man kann gegen sie nach wie vor klar verlieren. Aber mit einer guten Leistung kann man sie auch ärgern", hofft Perkovac auf eine Verlängerung der Mindener Heimserie.
Bilanz spricht mit 40:14 für den THW
Es wäre der 15. Bundesligaerfolg von GWD Minden im 56. Bundesligaduell und der erste nach zuletzt zwölf Niederlagen in Folge gegen die "Zebras". Zuletzt gelang dies den Grün-Weißen am 12. Februar 2006, als der THW eine zwischenzeitliche 11:4-Führung verspielte und letztlich mit 30:32 unterlag - von den damaligen Spielern der beiden Teams werden die Linkshänder Christian Zeitz und Moritz Schäpsmeiter am Sonntag die einzigen sein, die erneut auflaufen werden (siehe auch Gegnerdaten Minden).

Die Schiedsrichter am Sonntag sind Florian Gerhard und Tobias Küsters.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2014:

Das passt: Perkovac und Minden

Neuer Trainer machte GWD nach Anpassungsschwierigkeiten zu einem echten Prüfstein für Handballmeister Kiel
Kiel. Abenteuer Handball-Bundesliga: Eineinhalb Jahre nach dem Wiederaufstieg scheint GWD Minden in der stärksten Liga der Welt angekommen zu sein. Mit einem Jahresstart von 3:1-Siegen haben sich die Ostwestfalen den Respekt der Liga erarbeitet, stehen in 2014 auf einer Stufe mit dem THW Kiel, den sie morgen mit breiter Brust empfangen. Wenn um 17.15 Uhr in der ausverkauften Kampa-Halle der Anpfiff ertönt, dann fragt nicht nur GWD-Trainer Goran Perkovac voller Selbstbewusstsein: "Wir sind seit Oktober in eigener Halle ungeschlagen. Warum sollte es uns nicht gelingen, diese Serie auch gegen den THW fortzusetzen?"

Die Entwicklung der Mindener in dieser Saison lässt sich vor allem an der Person Perkovac festmachen. Der Kroate kam nach 24 Jahren in der Schweiz voller Enthusiasmus in die Bundesliga, wollte die vollen Hallen, aber auch den Druck erleben und musste zunächst lernen, dass der Job an der Seitenlinie im Verein ein anderer ist als bei der Nationalmannschaft der Eidgenossen, die er in den vergangenen fünf Jahren betreute. "Das hat eine ganz andere Intensität. Ich musste erkennen, dass man als Nationaltrainer seine Instinkte verliert", sagt der ehemalige Rückraumspieler, der 1996 mit Kroatien den Olympiasieg holte. In der ersten Saisonhälfte ließen die Mindener einige Punkte liegen, Verluste die der 51-Jährige auch auf seine Kappe nimmt: "Ich habe einige Wechsel gemacht, die nicht erfolgreich waren. Wir hätten jetzt vielleicht zwei oder drei Punkte mehr, wenn ich bessere Entscheidungen getroffen hätte." Punktverluste, die Minden um eine komfortablere Tabellensituation gebracht haben. Der aktuelle Rang elf klingt zwar gut, doch der Abstand zur Abstiegszone beträgt nur vier Punkte.

"Wir wollen und müssen noch zwei, drei Spiele gewinnen, dann sollten wir gesichert sein. Und der Ligaverbleib ist das wichtigste Ziel", so Perkovac. Sollte GWD aber die Leistungen aus den bisherigen Spielen das Jahres abrufen - unter anderen wurden die Füchse Berlin mit 30:28 besiegt - dann könnten sogar neue Ziele formuliert werden. "Es war bereits im November zu spüren, dass sich alles zusammengefunden hat. Wenn es so weiter läuft, dann sind bis zum Saisonende vielleicht 27 oder 28 Punkte drin."

THW-Trainer Alfred Gislason ist sich des neuen Mindener Selbstverständnisses durchaus bewusst: "Sie haben die Füchse mit ihrem starken Rückraum auseinander genommen." Vor allem der slowenische 2,08-Meter-Rückraumriese Nenad Bilbija sei nur schwer zu stoppen. Den Ausfall des schwedischen Mittelmannes Dalibor Doder könnten die Mindener zudem durch Sören Südmeier kompensieren: "Der ist inzwischen fast eine Kopie von Doder", so Gislason, der klare Vorgaben für sein Team macht: "Wir müssen in der Abwehr kompakt stehen und damit rechnen, vorn hart angegangen zu werden."

Die Diagnose vom Kreuzbandriss bei Mittelmann Rasmus Lauge habe die Mannschaft inzwischen verkraftet, sagt der THW-Trainer: "So eine Nachricht ist natürlich immer ein Schock. Die Jungs wissen, dass sie enger zusammenrücken und mehr Spielanteile übernehmen müssen. Wichtig ist, dass Aron (Palmarsson, d. Red.) durchhält. Ansonsten werden wir auch mit Filip (Jicha, d. Red.) und Zeitzi (Christian Zeitz, d. Red.) auf der Mitte arbeiten."

Die Mindener wittern auf jeden Fall - trotz eigener Verletzungssorgen - ihre Chance: "Magdeburg hat im Herbst gezeigt, wie es geht, gegen den THW zu gewinnen. Mit Aggressivität und Kampfgeist ist etwas möglich", sagt Perkovac. Es scheint, als habe er seine Instinkte wiederentdeckt.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2014)

 

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