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24./26.03.2014 - Letzte Aktualisierung: 26.03.2014 Bundesliga

Göppingen am Mittwoch zu Gast in der Sparkassen-Arena

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von Frisch Auf Göppingen.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von Frisch Auf Göppingen.
Noch am Sonntag erkämpften sich die Handballer des THW Kiel beim 28:25 in Balingen zwei wichtige Punkte im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Doch bereits am Mittwoch sind die "Zebras" schon wieder in der DKB Handball-Bundesliga gefordert. Um 20.15 Uhr wird in der Sparkassen-Arena das Duell mit dem Altmeister Frisch Auf Göppingen angepfiffen. Sport1 überträgt die Partie live im Fernsehen.
Mit Rückkehrer Michael Kraus wollte der Altmeister Frisch Auf Göppingen nach einem insgesamt enttäuschenden Jahr wieder angreifen. Stattdessen haben die Süddeutschen auch in dieser Saison mit Turbulenzen zu kämpfen. Der vorzeitige Abschied von Trainer Velimir Petkovic und eine Berg- und Talfahrt in der Tabelle sorgten bisher für ein Wechselbad der Gefühle bei den Grün-Weißen.
Ende der Ära Petkovic
Rückraumspieler Momor Rnic ist mit 148/31 Treffern  mit Abstand erfolgreichster Schütze bei Göppingen. Der Serbe wird den Verein zum Saisonende Richtung Melsungen verlassen.
Rückraumspieler Momor Rnic ist mit 148/31 Treffern mit Abstand erfolgreichster Schütze bei Göppingen. Der Serbe wird den Verein zum Saisonende Richtung Melsungen verlassen.
Eigentlich sollte Erfolgscoach Velimir Petkovic Frisch Auf Göppingen bis zum Saisonende trainieren und sich dann nach zehn Jahren von den Grün-Weißen verabschieden. Eigentlich. Denn die frühzeitig bekannt gegebene Trennung setzte die Süddeutschen nach einem verkorksten Saisonstart unter Druck. Es folgte, was viele Experten bereits vor der Saison geahnt hatten: Der Plan, Petkovic noch ein Jahr zu halten, misslang. Die Presse hatte sich nach den Misserfolgen zu Beginn der Spielzeit, als Frisch Auf nach vier Niederlagen in Folge - darunter das unglückliche 24:25 in Flensburg - bis auf den letzten Platz abrutschte, auf den Übungsleiter eingeschossen. Im Dezember dann zogen die Vereins-Verantwortlichen die Notbremse: Petkovic musste vorzeitig gehen. Der 57-Jährige, der während seiner neun Jahre in Göppingen mit den Erfolgen im EHF-Pokal 2011 und 2012 dem Traditionsverein nach 40 Jahren Titelabstinenz wieder Grund zum Feiern gegeben hatte, äußerte Verständnis für die Entscheidung des Clubs: "Ich bin erleichtert. Nach jeder Niederlage wurden die Diskussionen lauter. Der Verein ist in einer Situation, in der er handeln musste." Da der bereits feststehende Nachfolger Magnus Andersson, der die Mannschaft in den kommenden Jahren "zurück in die Top sechs der Handball-Bundesliga führen" möchte, nicht vorzeitig sein Engagement beim schwedischen Erstligisten Malmö HK beenden konnte, musste eine Interimslösung her. Die Frisch-Auf-Offiziellen fanden sie im Verein: Der zukünftige Sportdirektor Aleksandar Knezevic wechselte vom Trainerposten des Frauen-Bundesligisten Frisch Auf an auf den des Männer-Bundesligisten.
Viele knappe Niederlagen
Linksaußen Marcel Schiller erzielte bislang 109 Saisontreffer, fast die Hälfte davon vom Siebenmeterstrich.
Linksaußen Marcel Schiller erzielte bislang 109 Saisontreffer, fast die Hälfte davon vom Siebenmeterstrich.
Zunächst mit einigem Erfolg: Nach einem Unentschieden gegen Wetzlar, einem Sieg in Magdeburg und dem 28:28 gegen Flensburg arbeiteten sich die Süddeutschen unter Knezevic' Führung hoch bis auf Platz elf der DKB Handball-Bundesliga. Doch die bisher beste Saisonplatzierung hatte nicht lange Bestand: Die Berg- und Talfahrt der Grün-Weißen ging weiter. Es folgten vier Niederlagen und der Sturz auf Rang 14, nur drei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt. Der Abwärtstrend wurde erst durch den 32:27-Sieg in Emsdetten gestoppt. Doch der Blick auf die Tabelle ist nur bedingt aussagekräftig, hatten die Grün-Weißen doch in vielen Partien den Gegner am Rand einer Niederlage, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen. In Flensburg (24:25), Hamburg (29:31) und Hannover (29:30) sowie in der heimischen Arena gegen Magdeburg (29:31), die Füchse (24:26), Lemgo (32:33) und den HSV Hamburg (32:34) hätten mit etwas mehr Glück zahlreiche Punkte auf der Habenseite der Göppinger landen können.
Aufwärtstendenz in den vergangenen Wochen
Doch die knappe Niederlage gegen die Hamburger, die sich erst in der Schlussphase entscheidend absetzten konnten, hatte auch positive Aspekte: Die Fans standen wieder hinter ihrer Mannschaft, die bisher zu Hause in der "Hölle Süd" weniger Punkte eingefahren hat als auswärts. Manager Gerd Hofele hatte es zudem die Einstellung des Teams angetan: "Man hat schon in der Kabine gemerkt, dass die Jungs heute richtig wollten und gebrannt haben. Ich denke, wir haben ein sehr gutes Spiel gesehen. Ich war mit unserer Mannschaft heute sehr zufrieden." Auf der Leistung gegen den HSV könne man für den Saisonendspurt aufbauen, so Hofele. Kreisläufer Manuel Späth teilte den Optimismus: "Wenn wir in jedem Spiel so auftreten wie gegen Hamburg, werden wir die Punkte für den Klassenerhalt holen." Und Michael Kraus fasste zusammen: "Wir haben
Starker Rückhalt: Der Slowene Primoz Prost.
Starker Rückhalt: Der Slowene Primoz Prost.
viele Spiele knapp verloren, aber Rechnen bringt nichts: Wir müssen unsere Spiele gewinnen. Wenn wir so leidenschaftlich spielen wie gegen den HSV, mache ich mir keine Sorgen. Dann geht's bergauf!" In der Tat holte Frisch Auf zuletzt wichtige Punkte: Durch das 30:28 beim Bergischen HC und den 29:26-Heimsieg am Wochenende gegen die MT Melsungen hat sich Frisch Auf vermutlich der allerletzten Abstiegssorgen entledigt. Mit nun 21:33 Punkten belegen die Grün-Weißen mit nun sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge den 12. Platz (siehe auch Kurve Göppingen und Tabelle).
Kraus zurück in Göppingen und in der Nationalmannschaft
Der Altmeister hatte in der vergangenen Sommerpause vor allem mit dem Rücktransfer von Champions-League-Sieger Michael Kraus für Aufsehen gesorgt. Im Jahr eins nach einer verkorksten Saison, in der Frisch Auf mit Platz elf erstmals unter der Ägide Petkovics eine Top-Ten-Platzierung verpasst hatte, sollte die Verpflichtung des Ex-Hamburgers Kraus ein Signal sein. In der Tat keimte vor dem Saisonstart selbst bei den kritischen Fans ein wenig Euphorie auf, weil man mit Kraus nach jeweils drei Jahren in Lemgo und Hamburg den "verlorenen Sohn" zurück geholt hatte, der zweifelsohne seine besten Partien einst für Frisch Auf abgeliefert hatte. Und tatsächlich: Nach einigem Auf und Ab konnte sich der Weltmeister von 2007 zuletzt stabilisieren und wird Anfang April bei den Testspielen gegen Ungarn sogar sein Comeback in der Nationalmannschaft feiern.
Namhafte Ab- und Zugänge
Zurück in grün-weiß: Michael Kraus erzielte bereits 101 Saisontore und feiert im April sein Comeback im Nationalteam.
Zurück in grün-weiß: Michael Kraus erzielte bereits 101 Saisontore und feiert im April sein Comeback im Nationalteam.
Die gute Stimmung vor Saisonstart wurde noch verstärkt, weil Michael Kraus nicht der einzige hochkarätige Neuzugang im Kader der Grün-Weißen blieb: Jung-Nationalspieler Evgeni Pevnov wechselte von den Füchsen aus Berlin nach Göppingen. Mit Marcel Schiller verpflichteten die Süddeutschen auf Linksaußen einen Spieler, der im Vorjahr beim TV Neuhausen in der ersten Liga für Furore und 193 Tore in 30 Spielen gesorgt hatte. Zudem kam aus Wetzlar der erfahrene Österreicher Nikola Marinovic, der für zusätzliche Stabilität im Frisch-Auf-Tor sorgen sollte.

Allerdings verzeichnete Frisch Auf auch namhafte Abgänge: Nationalspieler Michael Haaß schloss sich dem SC Magdeburg an. Linkshänder Zarko Markovic entschied sich kurz vor Saisonstart für einen Wechsel zum HSV Hamburg und wurde durch seinen Vorgänger Michael Thiede ersetzt, der aus Großwallstadt zurückkehrte. Am härtesten traf Göppingen aber wohl der Verlust von Toptorjäger Pavel Horak: Der für die "einfachen Tore" bekannte tschechische Nationalspieler wechselte nach Berlin und hinterließ eine Lücke, die das Rückraum-Kollektiv aus dem Haupttorschützen Momir Rnic, Kraus, Daniel Fontaine, Felix Lobedank, Thiede und Tim Kneule nicht immer schließen konnte (siehe auch Gegnerkader Göppingen).

Letzter Göppinger Sieg in Kiel vor 35 Jahren
Und doch sieht man in Göppingen einen Aufwärtstrend, den die Mannschaft auch in der Kieler Sparkassen-Arena fortsetzen möchte. Zwar liegt der einzige Frisch-Auf-Sieg an der Förde bereits über 35 Jahre zurück (19:14 am 25. November 1978), doch dass die Grün-Weißen wissen, wie man die "Zebras" ärgern kann, bewiesen sie erst in der vergangenen Saison, als sie den THW in ihrer "Hölle Süd" verdient mit 33:29 besiegten. In der Hinrunde allerdings blieben die Kieler Sieger in der EWS-Arena. Beim 35:31-Erfolg behielten die "Zebras" kühlen Kopf und gewannen dank einer über 60 Minuten konzentrierten Vorstellung.

So eine wird auch am Mittwoch vonnöten sein, um den knappen Vorsprung auf die weiteren Meisterschaftskonkurrenten in den April zu retten. Die Schiedsrichter in der Sparkassen-Arena sind Robert Schulze und Tobias Tönnies.

 

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.03.2014:

Göppingen mit Rückenwind zum THW

Zebras ohne Sjöstrand - Warnung vor Kraus
Kiel. Verletzungen, Dauerstress und Gegner im Aufwind: Mitten in den "englischen Wochen" baut sich für den THW Kiel in der Handball-Bundesliga Hochdruck auf. Im vierten Spiel innerhalb von nur zehn Tagen kommt mit Frisch Auf Göppingen heute (20.15, live in Sport1, Restkarten an den Tageskassen) ein Team nach Kiel, das nicht nur durch zuletzt gute Ergebnisse, sondern auch durch die Nationalmannschafts-Berufung ihres Führungsspielers Michael Kraus Rückenwind verspürt. Der THW muss dagegen erneut auf Torhüter Johan Sjöstrand verzichten.

Der Kopftreffer aus dem Magdeburg-Spiel wirkt bei Sjöstrand weiterhin nach. Die Beschwerden sind wieder schlimmer geworden. THW-Trainer Alfred Gislason wird daher auf die Dienste des Schweden verzichten müssen und hat wie schon in der Champions League Moritz Krieter in den Kader berufen. "Alle anderen sind zwar ohne Beschwerden aus Balingen zurückgekommen, aber die Belastung ist doch ziemlich hoch", sagt Gislason und meint vor allem den Rückraum, der weiterhin unter dem Langzeit-Ausfall von Rasmus Lauge leidet. Der Trainer würde die Verantwortung gern auf mehr Schultern verteilen und setzt auch auf den Tunesier Wael Jallouz. "Ich hoffe, dass er seine Leistung bringt. Er hat uns schon in einigen Spielen geholfen, aber manchmal eben auch nicht. In knappen Spielen habe ich aber keine Zeit, ihm drei oder vier Fehler zu erlauben. Wenn es nicht klappt, muss ich wechseln."

Die Göppinger empfängt der THW zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Während die Kieler auf Reserve laufen, scheint Frisch Auf gerade nachgetankt zu haben. Mit drei Siegen in den vergangenen vier Spielen hat sich das Team vorerst der Abstiegssorgen entledigt und das Selbstvertrauen gestärkt. "Diese Saison hatte sich Frisch Auf mehr erhofft. Das hat am Anfang nicht so geklappt, aber inzwischen haben sie zu alter Stärke gefunden, spielen befreit auf. Michael Kraus und Tim Kneule bilden ein starkes Rückraum-Duo. Wir müssen richtig gut auftreten", sagt Gislason.

Mehr Schwung kam im Dezember in das Göppinger Team nach dem Trainerwechsel vom Urgestein Velimir Petkovic, dessen Vertrag ohnehin im Sommer ausgelaufen wäre, auf Aleksandar Knezevic. Der Bosnier betreute zuvor den Frauen-Erstligisten von Frisch Auf und war bereits im November als Sportlicher Leiter für das Männerteam eingesetzt worden. "Ich war daher schon nah dran am Team", sagt Knezevic, der im Sommer den Trainerposten an den von ihm ausgesuchten Magnus Andersson (Schweden) wieder abgeben wird. "Ich habe taktische Veränderungen vor allem in der Abwehr vorgenommen und viel an der Atmosphäre im Team gearbeitet", sagt Knezevic.

Schon im Dezember stellte er einen Aufschwung fest. Nach der EM-Pause folgte im Februar zwar eine Leistungsdelle, doch angeführt von Kraus spielte Frisch Auf einen starken März. "Michael ist ein Spieler mit besonderen Fähigkeiten und eine Bereicherung für die Nationalmannschaft", glaubt der Frisch-Auf-Trainer. Mit der Berufung für den Länderspiel-Lehrgang gegen Ungarn hat Bundestrainer Martin Heuberger den Weltmeister von 2007 zusätzlich angespornt. "Es war im Spiel gegen Melsungen deutlich zu sehen, wie sich Michael darüber gefreut hat. Da war einfach noch mehr Spielfreude zu beobachten."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 26.03.2014)

 

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