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31.03./01.04.2014 - Letzte Aktualisierung: 01.04.2014 Champions League

VELUX EHF CL: Viertelfinal-Auslosung am Dienstagmittag

Livestream im Internet

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Am Dienstag werden in Wien die Viertelfinal-Partien ausgelost.
Klicken Sie zum Vergrößern! Am Dienstag werden in Wien die Viertelfinal-Partien ausgelost.
Drei trainings- und 16 spielfreie Tage haben sich die Handballer des THW Kiel nach dem anstrengenden März und dem erfolgreichen Einzug ins Viertelfinale der "VELUX EHF Champions League" redlich verdient. Dennoch werden die "Zebras" am Dienstagmittag gespannt nach Wien schauen, wenn in der EHF-Zentrale der nächste Königsklassengegner zugelost wird. Mögliche THW-Gegner sind die SG Flensburg-Handewitt, der französische Meister Paris St. Germain, der mazedonische Spitzenclub Metalurg Skopje sowie der Gewinner des Achtelfinals zwischen KS Vive Targi Kielce aus Polen und den Rhein-Neckar Löwen. Die Auslosung wird ab 12.15 Uhr live im Internet übertragen, unter ehfTV.com gibt es einen Livestream von der Auslosung mit anschließenden Interviews.
Das Auslosungs-Prozedere
Die Auslosung der Viertelfinals findet wie in den Vorjahren unter folgenden Vorgaben statt: Den Gewinnern aus den Achtelfinal-Duellen zwischen den Gruppensiegern und Gruppenvierten wird jeweils ein Gewinner aus den Vergleichen zwischen den Gruppenzweiten und -dritten zugelost. Weitere Restriktionen bestehen nicht, somit sind Duelle mit Ligakonkurrenten oder Teams, mit denen man sich bereits in der Gruppenphase gemessen hatte, möglich. Die Viertelfinal-Hinspiele werden zwischen dem 16. und 20. April ausgetragen, die Rückspiele zwischen dem 23. und 26. April. Der THW Kiel genießt durch den Gruppensieg das Heimrecht im entscheidenden Rückspiel. Die vier Viertelfinalsieger lösen das Ticket für das zum fünften Mal in der Kölner Lanxess-Arena ausgetragene "VELUX EHF Final4", das in diesem Jahr am Wochenende des 31. Mai und 1. Juni ausgetragen wird.

Für den THW bedeutet dies, dass es bei der Auslosung vier mögliche Gegner gibt. Da das letzte Achtelfinalduell zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem polnischen Meister KS Vive Targi Kielce erst am Montagabend in der Mannheimer SAP-Arena ausgetragen wird (Hinspiel: 32:28 für Kielce), sind es bislang sogar noch fünf. Der derzeit starke Torhüter Andreas Palicka bringt es auf den Punkt: "Wir wollen nach Köln, und da ist es uns egal, gegen wen wir spielen. Es sind nur noch harte Gegner im Topf, aber wenn Du beim THW Kiel spielst, möchtest Du auch jedes Spiel gewinnen!" Wunschlose gibt es nicht, aber Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson würde ungern gegen einen Bundesliga-Konkurrenten treffen: "Der besondere Reiz der Champions League ist es doch, sich mit Mannschaften aus anderen Ligen zu messen."

Um 12.15 Uhr werden in Wien zunächst die drei Viertelfinals im EHF-Pokal ausgelost. Da die TSV Hannover-Burgdorf in der Gruppenphase scheiterte und sich die Füchse Berlin als Ausrichter des Finalturniers bereits fürs Halbfinale qualifizieren konnten, findet diese Auslosung ohne deutsche Beteiligung statt.

Die möglichen THW-Gegner

SG Flensburg-Handewitt
Die SG Flensburg-Handewitt.
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Über die SG Flensburg-Handewitt braucht man keine große Worte mehr zu verlieren, denn immerhin traf man bereits in 76 Nordderbys aufeinander. Derzeit belegt die SG in der DKB Handball-Bundesliga mit drei Punkten Rückstand auf den THW Kiel den dritten Platz. In der Königsklasse belegte die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes mit 17:3 Punkten in der Gruppe B knapp den zweiten Rang hinter dem HSV Hamburg, im Achtelfinale setzte sich die SG nach hartem Kampf gegen Celje Pivovarna Lasko aus Slowenien durch (25:26 (A), 30:27 (H)). Erfolgreichste Torschützen in der Königsklasse sind Anders Eggert (52), Holger Glandorf (50) und Bald-"Zebra" Steffen Weinhold mit 43 Treffern. In den bisherigen beiden Saisonduellen zog der THW gegen Flensburg stets den Kürzeren: Zum offiziellen Saisonauftakt beim Super Cup unterlagen die "Zebras" in Bremen mit 26:29, beim Ligaduell im November in der Flens-Arena mit 30:34.


Rhein-Neckar Löwen
Die Rhein-Neckar Löwen.
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Auch die Rhein-Neckar Löwen sind dem THW Kiel und seinen Fans bereits bestens bekannt, trafen der Tabellenführer und der aktuelle Zweite doch ebenfalls bereits zweimal in dieser Saison aufeinander. Im Ligaduell behielten die "Zebras" im November beim 31:28-Erfolg die Oberhand, im Dezember allerdings beendeten die Löwen durch ein 32:30 in der Sparkassen-Arena die 23 Jahre lange Heimsieg-Serie des THW im DHB-Pokal. Am 16. April treffen die beiden Mannschaften in der SAP-Arena um wichtige "Big Points" im Kampf um die Meisterschaft gegeneinander an. Sollten sich die Mannschaften auch im Viertelfinale der Königsklasse begegnen, würde dies drei Duelle binnen elf Tagen bedeuten. Die Rhein-Neckar Löwen müssen allerdings erst einmal am Montagabend gegen KS Vive Targi Kielce das 28:32 aus dem Hinspiel wettmachen, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Die Gruppenphase schlossen die Mannheimer als Zweiter der Gruppe A hinter MKB Veszprem ab und gaben dabei vier Zähler ab: Beim ungarischen Abonnementmeister kassierte man eine 29:30-Niederlage, außerdem musste man bei den Heimspielen gegen Zaporozhye und Veszprem in Unentschieden einwilligen. Bester Torschütze der Löwen in der Königsklasse ist Nationalspieler Uwe Gensheimer mit 61 Treffern.


KS Vive Targi Kielce
KS Vive Targi Kielce.
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Und noch ein bekanntes Gesicht, trafen der polnische und der deutsche Meister doch bereits in der Gruppenphase aufeinander. Kielce gewann das Heimspiel im Oktober souverän mit 34:29 und erreichte bei Virus-geschwächten "Zebras" im Februar ein 28:28-Remis. Doch obwohl die in der polnischen Liga verlustpunktfreie Mannschaft seit drei Spielen gegen den THW ungeschlagen ist - beim letztjährigen "VELUX EHF Final4" in Köln gewann Kielce das Spiel um Platz 3 mit 31:30 - beendete sie die Gruppenphase nur auf dem dritten Platz, weil sie zweimal gegen Kolding-Kopenhagen verloren und auch in Dünkirchen stolperten. Erfolgreichste Schützen des seit Januar von Talant Dujshebaev trainierten Starensembles sind Rückraumspieler Michal Jurecki mit 53 und Rechtsaußen Ivan Cupic mit 46 Königsklassen-Treffern.


Paris St. Germain
Paris St. Germain.
Paris St. Germain.
Mit der neuen Macht aus Frankreich haben sich die "Zebras" bislang noch nicht gemessen, lediglich 2003 und 2005 traf der THW auf den Vorgängerverein "Paris Handball" und gewann im EHF-Pokal und der Königsklasse alle vier Duelle. Seit der französische Hauptstadtclub aber im Jahr 2012 finanziell von einer katarischen Investorengruppe unterstützt wird, ging es rapide bergauf: In der vergangenen Spielzeit löste Paris St. Germain den langjährigen Meister Montpellier HB ab. Doch obwohl das Starensemble um Ex-Welthandballer Mikkel Hansen, Sprungwunder Luc Abalo und den Kroaten Marko Kopljar im Sommer unter anderem durch Ex-"Zebra" Daniel Narcisse, Spielmacher Gabor Csaszar (Veszprem) und Kreisläufer Igor Vori (Hamburg) verstärkt wurde, läuft es in dieser Saison noch nicht so rund. In der heimischen Liga liegt Paris derzeit drei Punkte hinter Dunkerque zurück, und auch in der Königsklasse taten sich die Franzosen schwerer als von vielen Experten erwartet. In der starken Gruppe C gab Paris St. German insgesamt sieben Zähler ab (vier gegen Barcelona und drei in Mazedonien bei Vardar und Metalurg Skopje), und auch im Achtelfinale gegen die Slowenen von Gorenje Velenje tat man sich lange schwer: Nach der 28:30-Auswärtsniederlage stand es zur Halbzeit am Sonntag 17:17 unentschieden, ehe dann doch noch ein deutlicher 34:25-Erfolg heraussprang. Beste Schützen in der Königsklasse sind bislang Marko Kopljar (46), Luc Abalo (44) und Mikkel Hansen (43).


HC Metalurg Skopje
HC Metalurg Skopje.
HC Metalurg Skopje.
Der vergangene Sonntag war ein Feiertag für den mazedonischen Handball, denn sowohl Metalurg als auch der Lokalrivale Vardar erreichten das Viertelfinale in der Königsklasse. Im ewigen Duell der beiden mazedonischen Vorzeigeteams hat Rekordmeister Vardar (8 Titel und amtierend) derzeit ein bisschen die Oberhand gegenüber Metalurg, das alle seine fünf Meisterschaften zwischen 2006 und 2012 gewann: In der internationalen SEHA-League erreichte der Stadtrivale das Final-Four-Turnier, während Metalurg die Punktspielrunde als Fünfter abschloss. In der Gruppenphase der Champions League aber gewann die Mannschaft von Trainerfuchs Lino Cervar das direkte Duell und schloss die Gruppe nach dem abschließenden 31:29-Heimsieg über Barcelona als Gruppendritter ab. Im Achtelfinale setzte sich Metalurg dann überraschend souverän gegen KIF Kolding-Kopenhagen durch: Einem 23:17-Heimsieg ließen die Mazedonier einen 30:26-Auswärtserfolg folgen. Überragender Akteur war Linkshänder Renato Vugrinec, der in diesen Spielen 23 (!) Treffer erzielte. Der mittlerweile 38-jährige Slowene, der einst unter Alfred Gislason beim SC Magdeburg spielte und 2004 mit RK Celje die Königsklasse gewann, führt mit nunmehr 85 Toren die Torschützenliste an. Weitere Leistungsträger sind der russische Spielmacher Pavel Atman (43 Tore), dessen Vertreter, der erst im Januar verpflichtete 20 Jahre junge Kroate Luka Cindric, sowie der serbische Torhüter Darko Stanic.


 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.04.2014:

Viertelfinale: Wiedersehen mit Narcisse?

CL: Auch die Löwen möglicher THW-Gegner
Wien. Metalurg Skopje, Paris St. Germain, SG Flensburg-Handewitt, die Rhein-Neckar Löwen? Während auf den THW Kiel bei der heutigen Auslosung in Wien (live unter www.ehftv.com ab 12.45 Uhr) ein namhafter Gegner im Viertelfinale der Champions League (16./20. und 23./27. April) wartet, blickt Titelverteidiger HSV Hamburg nach dem überraschenden Aus gegen Vardar Skopje in einen Abgrund.

"Das ist ein schwerer Tag für uns", sagte Trainer Martin Schwalb nach der 29:30 (15:17)-Niederlage in der Alsterdorfer Sporthalle. Das frühe Ausscheiden trifft den klammen HSV ins Mark: Mehr als 300000 Euro Prämen hätte eine Titelverteidigung in die leeren Kassen spülen können - nun klaffen neue Löcher. So berichtete das "Hamburger Abendblatt", dass die März-Gehälter von rund 550000 Euro erneut Präsident Andreas Rudolph vorstrecken wird.

Die Spieler konnten ihren kollektiven Blackout nicht erklären. Nach dem 28:28 im Hinspiel hätte ein Sieg mit einem Tor Vorsprung genügt. "Wir würden uns selbst belügen, wenn wir sagen würden, dass wir ein Weiterkommen verdient gehabt hätten", sagte Torhüter Johannes Bitter der "Mopo". Aus im Achtelfinale, Aus im DHB-Pokal, in der Liga nur Vierter und damit einen Rang von der Qualifikation für die Champions League entfernt - in Hamburg herrscht Katerstimmung.

Ganz anders sieht die Lage in Kiel aus. Dem mühsamen 31:28-Sieg im Hinspiel gegen Motor Saporoschje, das aufgrund der politischen Lage in der Ukraine in Györ (Ungarn) ausgetragen wurde, ließen die Zebras am Sonntag eine Galavorstellung folgen. Das Team von Alfred Gislason besiegte Saporoschje im Rückspiel mit 40:28 (20:13) und verabschiedete sich in eine knapp zweiwöchige Spielpause. Erst am 16. April ist der THW wieder gefordert, Gastgeber im Liga-Gipfel sind die Löwen.

Die schlossen gestern das Achtelfinale der Champions League ab. An einem Montag, was sich auch auf die Ticketnachfrage negativ auswirkte. Manager Thorsten Storm hatte sich den Freitag gewünscht, ein Tag, an dem schon einmal 9000 Zuschauer in die SAP-Arena gekommen waren, um die Löwen gegen die Mittelmacht VfL Gummersbach zu sehen. Doch Eurosport lehnte ab, weil es im polnischen Fernsehen keinen Sendeplatz gab. Also Montag. Knapp 8000 Zuschauer waren trotzdem gekommen. Sie sollten ein Drama erleben. Die Mannheimer, die auf Kapitän Uwe Gensheimer (Muskelfaserriss) verzichten mussten, hatten das Hinspiel 28:32 verloren, doch dank eines überragenden Torhüters Niklas Landin gewannen sie das Rückspiel mit 27:23 - bei Gleichstand entschieden letztlich die Auswärtstore darüber, dass nach dem HSV mit Kielce ein weiterer Top-Favorit ausschied.

Sabine Holdorf-Schust, die den THW heute bei der Auslosung in der EHF-Zentrale in Wien vertritt, liebäugelt mit Paris St. Germain als Gegner, dem neuen Verein von Daniel Narcisse. "Das wäre ein Renner", sagte die Geschäftsstellen-Leiterin, der bisher vor allem die mazedonischen Vereine imponierten. "Zwei Vereine aus einer Stadt im Viertelfinale - Hut ab", sagte Holdorf-Schust, auf deren Wunschliste eine Skopje-Reise trotzdem unten steht. "In der Champions League ist die Halle immer mit knapp 7000 Zuschauern ausverkauft", sagt sie. "Das ist ein echter Hexenkessel." Voraussichtlich wird der THW, der im Rückspiel Heimrecht hat, seinen Hexenkessel am 26. oder 27. April aufschließen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.04.2014)


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