Der THW Kiel tritt am Wochenende in Ilsenburg beim Klaus-Miesner-Gedenkturnier an.

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt feiert man ein stattliches Jubiläum: Das Klaus-Miesner-Gedenkturnier um den "Harz-Energie-Cup" findet in diesem Jahr bereits zum 25. Mal statt. THW-Coach Afred Gislason kennt das Turnier noch aus seiner Trainerzeit beim SC Magdeburg, der einziger Stammgast in der Harzlandhalle Ilsenburg und Rekordgewinner mit zwölf Titeln ist. In den letzten beiden Jahren allerdings siegten jeweils die Rhein-Neckar Löwen, die sich bereits in der Vorrunde mit dem SCM duellieren werden. Die Gruppe B komplettiert der polnische Vizemeister Orlen Wisla Plock.

Dem THW Kiel, erstmals beim "Harz-Energie-Cup" mit dabei, wurden hingegen Erstligist Bergischer HC und der dänische Spitzenclub Skjern Handbold zugelost. Die "Zebras" bestreiten am Sonnabend um 11.00 Uhr auch sogleich das Eröffnungsspiel der Jubiläumsausgabe gegen den BHC. Die Mannschaft um Spielmacher Viktor Szilagyi hatte in der Vorsaison als Aufsteiger in die DKB Handball-Bundesliga für Furore gesorgt, in der Rückrunde ging den "Löwen" dann aber ein wenig die Luft aus. Den Klassenerhalt sicherte sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze dann aber am vorletzten Spieltag durch einen 26:25-Erfolg bei den Füchsen Berlin. Auch in der kommenden Spielzeit sollte vor allem der Klassenerhalt das Ziel des BHC sein. Die Leistungsträger, neben Szilagyi seien der isländische Keeper Björgvin Pall Gustavsson, die Rückraumspieler Fabian Gutbrod und Kristian Nippes sowie Rechtsaußen Arnor Gunnarsson genannt, konnten gehalten werden, hinzu kommen mit dem Serben Milos Dragas für die Königsposition, Kreisläufer Moritz Preuss und Rechtsaußen Nils Artmann, der fortan mit seinem Zwillingsbruder Jan eine Flügelzange bilden könnte, drei junge Kräfte.

Über sechs Stunden Pause werden die "Zebras" am Sonnabend nach ihrer ersten Partie haben. Erst um 19.00 Uhr sind Filip Jicha und Co. wieder gefordert, wenn sie auf den dänischen Spitzenclub Skjern Handbold treffen. Die Westjütländer belegten in der dänischen Liga mit dem mit Abstand besten Torverhältnis, aber einem Punkt Rückstand auf den späteren Meister aus Kolding und Kopenhagen Platz zwei. Doch im Playoff-Halbfinale zerplatzte der Traum von der Champions-League-Teilnahme, als sich Skjern in zwei engen Partien Ex-Meister Aalborg mit 26:27 und 27:28 geschlagen geben musste. Trainer Ole Nörgaard kann dabei auch in dieser Saison wieder auf erfahrene Kräfte wie Henrik Möllgaard Jensen, Handballer des Jahres in Dänemark, Shooter Nikolaj Markussen, Linkshänder Kasper Söndergaard, den ehemaligen Lübbecker Mittelmann Daniel Svensson und Kreisläufer Thomas Klitgaard bauen.

Ziel: Finale am Sonntag

Mit zwei Siegen wäre der Weg zum Finale für den THW Kiel frei. Dort träfe man auf den Gruppensieger der Parallelgruppe B mit Orlen Wisla Plock, Quasi-Heimteam SC Magdeburg und den Rhein-Neckar Löwen, die das Klaus-Miesner-Gedenkturnier in den vergangenen beiden Jahren gewannen. Beide Bundesligisten haben gemein, dass sie einen neuen Trainer an der Seitenlinie wissen: Für den SC Magdeburg ist ab dieser Spielzeit der Isländer Geir Sveinsson verantwortlich. Und mit hochkarätigen Neuzugängen wie Jannick Green, Dänemarks Torhüter Nummer zwei, Rückraumshooter Espen Lie Hansen vom französischen Meister US Dunkerque sowie Kreisläufer Jacob Bagersted soll in dieser Saison in der Liga mehr als der siebte Platz herausspringen. Die Vorbereitung lässt jedenfalls große Dinge erwarten: In der Vorwoche verteidigte der SCM seinen Titel beim top besetzten Sparkassen-Handballcup durch einen 36:32-Finalsieg über Melsungen.

Am Sonntag könnte es aber auch zu einem frühen Aufeinandertreffen kommen mit der Mannschaft, mit der sich der THW Kiel am Ende der letzten Saison diese dramatische Fernduell um die Meisterschaft geliefert hatte. Die Rhein-Neckar Löwen, nun mit der ehemaligen Kieler "Zaubermaus" Nikolaj Jacobsen als Coach, haben ihre Mannschaft noch einmal aufgerüstet und mit dem Dänen Mads Mensah Larsen, dem norwegischen Linkshänder Harald Reinkind sowie dem frisch gebackenen U20-Europameister Tim Suton um drei Talente verstärkt. Hinzu kommt mit Stefan Kneer vom SC Magdeburg ein etablierter Nationalspieler für die Königsposition.

Alle Partien der beiden Turniertage sollen über einen Livestream ins Internet übertragen werden. Den Livestrem finden Sie unter www.md-webtv.de/livestream.

Spielplan

Sonnabend, 09.08.2014:

• 11.00: Gruppe A: THW Kiel - Bergischer HC
• 13.00: Gruppe B: Rhein-Neckar Löwen - Orlen Wisla Plock (POL)
• 15.00: Gruppe A: Bergischer HC - Skjern Handbold (DEN)
• 17.00: Gruppe B: Orlen Wisla Plock (POL) - SC Magdeburg
• 19.00: Gruppe A: Skjern Handbold (DEN) - THW Kiel
• 21.00: Gruppe B: SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen

Sonntag, 10.08.2014:

• 11.00: Spiel um Platz 5: 3. Gruppe A - 3. Gruppe B
• 13.00: Spiel um Platz 3: 2. Gruppe A - 2. Gruppe B
• 15.00: Endspiel: 1. Gruppe A - 1. Gruppe B