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03.12.2002 Mannschaft

Sebastian Preiß: Lernen fürs Leben

Zurückhaltung und Bescheidenheit sind die Attribute, die Kiels 21-jährigen Youngster so sympathisch beschreiben. Im Training und auf dem Spielfeld dagegen sorgt der BWL-Student mit Leistungsbereitschaft und Einsatz für Aufmerksamkeit. Er selbst betrachtet den Weg zu einem Stammplatz beim amtierenden Deutschen Meister als noch sehr lang.ÿ "Nein, den Durchbruch habe ich noch nicht geschafft", schätzt sich Preiß selbst realistisch ein. "Die Konkurrenz ist sehr groß, insbesondere beim THW und vor allem für junge Spieler."
Sebastian Preiß.
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Trotzdem verzichtet Preiß inzwischen auf sein Zweitspielrecht für den TSV Altenholz, bei dem er noch im letzten Jahr in der zweiten Bundesliga ordentlich Spielpraxis sammelte. "Ich bin schließlich nach Kiel gekommen, um den Durchbruch in der ersten Liga zu schaffen". Und folglich arbeitet er in jedem Training aufs neue, um vor allem die schwächeren Phasen möglichst gering zu halten. "Eigentlich bin ich nie zufrieden. Wenn ich von sieben Torgelegenheiten sechs nutze, ägere ich mich mehr über die vergebene Chance als mich über die sechs Treffer zu freuen."

Seine vorläufige Rolle beim neunfachen Deutschen Meister definiert er sympathisch und glaubhaft: "Koffer tragen und beim Laufen versuchen, immer vorne dabei zu sein." Seinem Trainer gefällt es. "Wenn Sebastian seiner Linie treu bleibt, ist später ein Stammplatz drin", sagt Noka Serdarusic. Doch nicht nur das sportliche reizt den jungen Bayer am Sportlerleben, er sieht auch in den vielen Reisen und Begegnungen mit anderen Menschen, z. B. zuletzt auf den Balkan mit der hitzigen Atmosphäre in Zagreb wertvolles für den Lebensweg. "Das nehme ich alles mit, das sind schöne Erfahrungen." Und so ist es nicht zuletzt angesichts der letztjährig gewonnenen Titel in der Meisterschaft und im Europapokal nicht überraschend, dass die vorläufige Zwischenbilanz von gut anderthalb Jahren im Norden äußerst positiv ausfällt.. "Das waren einmalige und riesen Erfahrungen. Zudem ist es jedes Mal wieder einfach überwältigend vor 10000 Zuschauern in der Ostseehalle zu spielen." Und so hofft Sebastian einfach, auf dem richtigen Weg zu sein. "Mit der momentanen Siegesserie haben wir in dieser Saison wieder Oberwasser bekommen. Es läuft jetzt immer besser. Und da macht's doch gleich richtig Spaß!"

Seine Karriere begann Sebastian übrigens im April 1989 über einen Umweg beim TSV Stein: Er hatte damals einen Ausgleich zur Leichtathletik gesucht, die er ebenfalls recht erfolgreich betrieb. Irgendwann jedoch musste er sich entscheiden, und am Ende hatte die Mannschaftssportart schließlich die Nase vorn, "weil es mir mehr Spaß gemacht hat."


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