23.-25.02.2004 - Letzte Aktualisierung: 25.02.2004 | Bundesliga |
Update #2 | Aktualisierung vom 25.02... |
In akuter Abstiegsgefahr:
Das Team von FA Göppingen.
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Göppingen legte mit 0:14 Punkten einen absoluten Negativstart hin, zu dem der THW Anfang September mit seinem 26:21-Sieg bei Göppingen nicht unerheblich beitrug. Bis Anfang Dezember sah es bei 6:22 Punkten nicht besser aus, Frisch Auf belegte den letzten Tabellenplatz und zog mit der Entlassung von Trainer Christian Fitzek die Notbremse. Als Feuerwehrmann wurde Milomir Mijatovic verpflichtet, der dann zwar mit zwei Heimsiegen kurzfristig Linderung verschaffte, dann aber auch fünf Niederlagen in Folge hinnehmen musste. Zuletzt trennte sich Göppingen in eigener Halle von der HSG D/M Wetzlar mit 25:25 (11:18) (siehe Kurve Göppingen). Eine pikante Note würzte die Partie: Wetzlars Coach Velimir Petkovic wird in der kommenden Saison Frisch Auf trainieren. Auswärts gelangen Frisch Auf bisher zwei magere Punkte - beim überraschenden 32:22-Kantersieg in Eisenach. Ansonsten war Göppingen in dieser Spielzeit gern gesehener Gast in fremden Hallen.
Gefährlichster Göppinger: Bruno Souza.
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Die Partie wird geleitet von den Unparteiischen Damian (Bingen) / Wenz (Mainz).
Frisch Auf muss derweil auf Aleksandar Knezevic (Oberschenkelzerrung) und Salvador Puig (Muskelfaserriss im Bereich der Aduktoren) verzichten. Göppingen legte am Dienstag ein Trainingslager beim Regionalligisten Hameln ein, bei dem der ehemalige Frisch Auf-Kapitän Hajo Wulff inzwischen spielt.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...
Elf Mal war Frisch Auf Göppingen Deutscher Meister, zweimal Europapokalsieger. Doch die jüngste große Siegesfeier liegt inzwischen über 30 Jahre zurück. 1972 hielten die Kempa-Buben letztmals die Meisterschale in ihren Händen. Sportlich gesehen ist der Traditionsklub heute nur noch ein Schatten seiner Vergangenheit. 1984 folgte der Zwangsabstieg aus der 1. Bundesliga, seitdem fährt der Altmeister Achterbahn: 1985 sofortiger Wiederaufstieg, 1989 erneuter Abstieg in die 2. Liga, 1994 Abstieg in die Regionalliga. Frisch Auf war am Tiefpunkt angekommen. Nur eine Spielgemeinschaft mit Scharnhausen ermöglichte den Verbleib in der 2. Liga. Erst im Jahr 2001 gelang Göppingen die Rückkehr in das deutsche Handball-Oberhaus. Die Ursachen für zwölf Jahre Zweitklassigkeit lagen vor allem im wirtschaftlichen und strukturellen Bereich, obwohl die treuen Fans Frisch Auf stets den Rücken stärkten.
Als die Grün-Weißen im vergangenen Jahr überraschend im Final Four, mag manch einer schon von der Fortsetzung alter Erfolgsserien geträumt haben. Doch im Halbfinale war gegen den späteren Titelträger SG Flensburg-Handewitt Schluss. Heute ist Frisch Auf Göppingen vom vor dieser Saison auserkorenen Saisonziel "den Abstand zu den Spitzenmannschaften zu verkürzen" ebenso weit entfernt wie vom angestrebten Platz neun. Mit nur fünf Siegen aus 21 Partien zieren die Schwaben den vorletzten Tabellenrang. Interimstrainer Milomir Mijatovic, der mit zwei Siegen Mitte Dezember Hoffnung bei den schwer gebeutelten Grün-Weißen aufkeimen ließ, bläst nach nun 0:10 Zählern in Folge der Wind mächtig ins Gesicht.
Der 50-jährige Trainerfuchs dürfte genau erkannt haben, dass seine Feuerwehr-Mission nach einem Fehlstart mit Niederlagen gegen Wilhelmshaven (H) und Pfullingen (A) in die zweite Saisonhälfte um ein Vielfaches schwerer geworden ist. Nach einer turbulenten Woche mit Krisensitzung hätten "die Spieler auf dem Feld Verantwortung übernehmen müssen", kritisierte der Trainer jüngst äußerst scharf das eigene Team. Der erst seit einigen Wochen auf der Frisch-Auf-Kommandobrücke stehende Mijatovic ärgerte sich vor allem darüber, dass sein Ensemble seine Taktik nicht eingehalten habe. Mijatovic: "Sobald wir Angriffe über 15 Sekunden spielten, hatten wir Erfolg. Fast alle Rückraumspieler warfen jedoch bereits nach fünf Sekunden aufs Tor. Ich weiß nicht, wozu wir Taktik trainieren, wenn es im Spiel nicht umgesetzt wird". Nicht nur das Mangement, sondern auch die Spieler auf dem Platz trügen Verantwortung. Göppingen schwebt in akuter Abstiegsgefahr. Das letzte Saisondrittel verspricht allerhöchste Spannung. Denn noch ist nichts endgültg verloren. Die letzten fünf Mannschaften der Tabelle trennen zum jetzigen Zeitpunkt gerade einmal drei Punkte. Die Göppinger Fans müssen sich wohl auf manch weitere Achterbahnfahrt ihres Klubs einstellen.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Jaume Fort kehrt nach Spanien zurück.
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"Ich bin müde und mir fehlt die Kraft für eine neue Saison", so der Vater zweier Söhne. "Einerseits fällt mir die Entscheidung schwer, andererseits bin ich mir sicher, dass sie richtig ist. Damit bin ich ehrlich gegenüber mir selbst und dem Verein", gestand der sympathisch-zurückhaltende Spanier sichtlich erleichtert, der sich im Frisch-Auf-Tor oft als der große Rückhalt des Bundesligisten erwies. Der 37-jährige profitierte dabei von seiner Routine aus seinen Länderspielen und nun fast 20 Erstliga-Jahren. Nach sechs Jahren in seiner Heimat Granollers nahe Barcelona ging Fort in Spanien für vier Jahre nach Valencia und spielte anschließend fünf Jahre in Santander. Von dort erfolgte der Wechsel zum TBV Lemgo in die Bundesliga, bevor er sich 2001 dem damaligen Aufsteiger Frisch Auf anschloss. Der Mann mit der Nummer 66 gewann mit Spanien 1996 in Atlanta bei den Olympischen Spielen Bronze, war zweimal Vize-Europameister und holte mit seinen Vereinen zahlreiche Titel. "Ich habe mich an den Tipp gehalten, spiele, so lange Du kannst und es Dir Spaß macht. Und der Spaß ging eben zuletzt verloren", sinniert der Vater zweier Söhne, der sich nun gemeinsam mit der Familie auf die Rückkehr im Sommer nach Barcelona freut. Dort will er eventuell als Trainer arbeiten.
Nur fünf Siege aus 21 Partien. Altmeister Frisch Auf Göppingen schwebt auf Tabellenrang 17 in akuter Abstiegsgefahr. Andreas Schweickert muss sich als Manager in der tiefen Krise des Handball-Bundesligisten viel anhören. In einem Interview auf der Homepage des Traditionsklubs (www.frischauf-gp.de) nimmt er Stellung zur momentanen Situation.
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