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22.08.2006 Mannschaft / Interview

Sport1-Interview mit Klein: "Will keine allzu großen Töne spucken"

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Aus Sport1:

München - Über Lars Krogh Jeppesen und Thierry Omeyer sprechen die Fans des THW Kiels. Der dritte Zugang gerät schnell in Vergessenheit. Dominik Klein heißt er. Linksaußen. Nationalspieler. Sport1.de sprach mit ihm.
Der 22-Jährige wagte im Sommer den Sprung vom TV Großwallstadt zum Deutschen Meister. Bislang hat "Mini", wie ihn seine neuen Mitspieler trotz immerhin 1,90 Meter Körpergröße rufen, 16 A-Länderspiele und 29 Tore auf dem Buckel. Unter anderem wusste er als Ersatzmann bei der EM-Endrunde in der Schweiz zu überzeugen. Jetzt will er den nächsten Schritt machen: Vom Talent zum Leistungsträger im Kieler Star-Ensemble.

Im Interview mit Sport1.de spricht Klein über die knochenharte Vorbereitung unter Trainer Noka Serdarusic, das Spiel um den Supercup am Dienstag in München gegen Pokalsieger HSV (ab 19.45 Uhr live im DSF) und erklärt, warum er vor dem Liga-Auftakt gegen seinen alten Klub den Mund nicht zu voll nehmen will.

Sport1:
Herr Klein, die Vorbereitung auf die neue Saison ist so gut wie abgeschlossen. Wie lautet ihr Fazit?
Dominik Klein:
Persönlich habe ich mich mittlerweile in Kiel sehr gut eingelebt. Es gab keine Integrationsprobleme. Nach dem harten Trainingslager, in dem vor allem im Ausdauerbereich gearbeitet wurde, fühle ich mich körperlich sehr wohl. Was das Spieltaktische anbelangt, hatten wir schon sehr gute Härtetests. Die Stimmung ist also im Vorfeld des Supercups recht weit oben.
Sport1:
Die Vorbereitung unter Noka Serdarusic ist berüchtigt. Gab es für Sie als Zugang große Unterschiede zum ihrem alten Klub TV Großwallstadt?
Dominik Klein:
Ich bin mit den schlimmsten Erwartungen in diese Phase gegangen. Es ist auch schon etwas anderes, wenn man pünktlich um halb sieben morgens seine ersten Runden um den See dreht. Es bringt aber natürlich auch etwas. Man merkt schon, dass der Körper fit ist. In dieser Woche haben wir sicherlich den Grundstein gelegt. Und wir tun natürlich weiter viel für unsere Kondition. Meistens im Wald.
Sport1:
Mit dem Supercup als erstem Pflichtspiel beginnt die neue Saison. Inwiefern würde Ihnen dieser Titel etwas bedeuten?
Dominik Klein:
Als junger Spieler geht es für mich zu ersten Mal überhaupt um einen Titel, da bin ich schon heiß. Und der Supercup ist ja schon etwas. Für mich ist das auf jeden Fall ein ganz großes Spiel. Ich freue mich riesig. Wir nehmen die Begegnung bestimmt nicht auf die leichte Schulter.
Sport1:
Im ersten Pflichtspiel wird es bestimmt auch einen Fingerzeig auf die Startaufstellung des THW in der neuen Saison geben. Wie sehen Sie ihre Situation?
Dominik Klein:
In der Vorbereitung haben Henrik Lundström und ich uns die Spielanteile auf Linksaußen geteilt. Wenn ich auf der Platte bin, probieren wir auch eine neue Abwehrformation, wo ich den offensiven Part übernehme. Was den Konkurrenzkampf anbelangt, denke ich, dass wir das zusammen hinbekommen werden. Wenn man wie wir auf drei Hochzeiten tanzt, hat man so viele Spiele, dass man auch zwei Spieler braucht. Wir beide teilen uns auf Reisen übrigens auch ein Zimmer. Ich bin gespannt, wie der Trainer sich entscheidet, denke aber auch, dass wir beide unsere Spielanteile bekommen werden.
Sport1:
Was erwarten Sie von Pokalsieger Hamburg, dem Gegner im Supercup, der sich vor allem mit Kyung-Shin Yoon bestens verstärkt hat?
Dominik Klein:
Es gibt ja nicht nur Yoon, sondern auch Bruno Souza (kam von Frisch Auf Göppingen, Anm. d. Red.). Er hat gerade beim Schlecker-Cup gezeigt, dass er der Mann für die einfachen Tore sein kann. Hamburg ist eine Star-Truppe, die sich sehr gut verstärkt hat. Die Frage ist nun, wie sie sich untereinander verstehen. Ich denke, das wird ein heißes Spiel werden.
Sport1:
Der THW ist immer unter den Meisterschaftsfavoriten, doch dieses Jahr erwarten eigentlich alle Experten einen Durchmarsch. Kann Kiel mit der Mannschaft nur sich selbst schlagen?
Dominik Klein:
Als Neuer ist es für mich schwierig, das einzuschätzen. Ich war auch noch nie in der Situation, in so einer Top-Mannschaft zu spielen, in der man in jedem Spiel als Favorit gilt. Wir wollen natürlich alle unsere Spiele gewinnen. Ich gebe auch das weiter, was die Erfahrenen, der Trainer und auch Manager Uwe Schwenker sagen: Wir denken von Spiel zu Spiel. Ich freue mich jedenfalls, dass wir so ein Super-Team beisammen haben.
Sport1:
Die Titeljagd beginnt aber schon am Dienstag beim Supercup.
Dominik Klein:
Ich hatte bislang noch keine Schale in der Hand. Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, welche Art von Trophäe man beim Supercup kriegt. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn es dort klappen würde.
Sport1:
Zum Liga-Auftakt trifft der THW am nächsten Samstag auf Ihren alten Klub TV Großwallstadt. Ein besonderes Spiel?
Dominik Klein:
Ich möchte im Vorfeld lieber keine allzu großen Töne spucken. Als wir mit dem TVG am Ende der letzten Runde in der Ostseehalle gespielt haben (der Wechsel nach Kiel stand bereits fest, Anm. d. Red.), habe ich vorher gesagt, ich möchte den Zuschauern richtig etwas zeigen (siehe Spielbericht). Dann habe ich mein schlechtestes Spiel aller Zeiten gemacht. Für mich wird das sicher so etwas wie die Feuertaufe - schlechter als damals kann ich mich den Fans in der Ostseehalle einfach nicht präsentieren. Ich freue mich sehr auf den Rundenstart, dass es gegen Großwallstadt geht und ich die alten Jungs so schnell wieder treffe. Dann habe ich das auch hinter mir und es kann richtig losgehen.
(Das Gespräch führte Julian Meißner, © 2006 Sport1)


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