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29./30.05.2011 - Letzte Aktualisierung: 30.05.2011 Europapokal

Barcelona gewinnt zum achten Mal die Champions League

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Am Wochenende fand in der Kölner Lanxess-Arena das "Final4" um die Champions League statt.
Am Wochenende fand in der Kölner Lanxess-Arena das "Final4" um die Champions League statt.
Rekordsieger Der FC Barcelona hat zum achten Mal in der Vereinsgeschichte die EHF Champions League gewonnen. Am frühen Sonntagabend siegten die Katalanen, die im Viertelfinale den Titelverteidiger THW Kiel ausschalteten, im rein spanischen Endspiel beim "Final4" in der Kölner Lanxess-Arena gegen Ciudad Real mit 27:24 (14:10). Zuvor setzte sich der HSV Hamburg im Spiel um Platz 3 mit 33:31 (15:13) gegen die Rhein-Neckar Löwen durch.
Im Finale waren es vor allem der überragende Keeper Danijel Saric und der achtmal erfolgreiche Kreisläufer Jesper Nöddesbo, die Barcelona nach der Meisterschaft in der "Liga ASOBAL" den zweiten Triumph über den Erzrivalen in dieser Saison ermöglichten. Die Katalanen zogen am Ende der ersten Halbzeit auf 14:10 davon und bauten diesen Vorsprung nach Wiederanpfiff sogar bis auf 20:13 (41.) aus. Im Gegensatz zum letztjährigen Endspiel gegen den THW Kiel ließ sich die Mannschaft von Trainer Xavier Pascual den Vorsprung nicht mehr nehmen. Für den FC Barcelona ist es nach 1991 (Pokal der Landesmeister), 1996 bis 2000 und 2005 der insgesamt achte Titel in der Königsklasse des europäischen Handballs.

Die beiden deutschen Starter, der kommende Meister HSV Hamburg sowie die Rhein-Neckar Löwen, mussten ihre Hoffnungen auf den ersten Titel in der Königsklasse bereits am Samstag nach ihren Halbfinals begraben. Die Rhein-Neckar Löwen lieferten dem FC Barcelona in einer hektischen Partie mit Fehlern auf beiden Seiten einen harten Kampf, zogen letztlich aber mit 28:30 (12:12) den Kürzeren. Der HSV Hamburg unterlag anschließend dem spanischen Vizemeister Ciudad Real. Nach gutem Start gerieten die Hansestädter bereits zur Halbzeit (10:12) ins Hintertreffen und lagen Mitte des zweiten Durchgangs sogar mit 14:20 zurück. Mit einem Kraftakt robbte sich Hamburg noch einmal heran, doch nachdem Hans Lindberg beim Stand von 20:22 mit einem Strafwurf an Hombrados scheiterte, konnte Ciudad Real auch ohne den früh ausgefallenen Sterbik einen 28:23-Sieg einfahren.

(Sascha Krokowski)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2011:

HSV blieb nur der Trostpreis

FC Barcelona gewinnt in rein spanischem Finale Champions League mit 27:24 über Ciudad Real - Löwen Vierter
Köln. Topfavorit FC Barcelona hat zum siebten Mal die Handball-Champions-League gewonnen. Im rein spanischen Finale beim Endrunden-Turnier Final4 in Köln setzte sich der Rekordsieger gestern mit 27:24 (14:10) gegen BM Ciudad Real durch. Barcelona sicherte sich zudem die Siegprämie von 250 000 Euro.

Vor 19 250 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena ragten Torhüter Danijel Saric und Jesper Nöddesbo (8) beim FC Barcelona heraus. Für Ciudad Real warfen Mariusz Jurkiewicz (5) und Kiril Lazarov (5/2) die meisten Tore. Vorjahressieger THW Kiel war im Viertelfinale an Barcelona gescheitert.

Zuvor hatte sich der HSV Hamburg Platz drei und 100 000 Euro Prämie gesichert. Der deutsche Meister gewann das "kleine Finale" gegen den Bundesliga-Kontrahenten Rhein-Neckar Löwen mit 33:31 (15:13).

Die Spieler des deutschen Meisters HSV Hamburg trösteten sich nach dem verpassten Sprung auf Europas Handball-Thron bei einem Abendessen mit ihren Frauen, die Rhein-Neckar Löwen gaben sich nach der erneut erfolglosen Titeljagd selbstkritisch: Die beiden Bundesligisten haben beim Final-Four-Turnier der Champions League das Halbfinal-Kräftemessen mit den spanischen Spitzenklubs Ciudad Real und FC Barcelona trotz des Heimvorteils in Köln verloren, die Bewertungen fielen unterschiedlich aus. "Ich bin ein bisschen traurig, aber das macht unsere Saison nicht kaputt. Wir werden nach Hause fahren und am Mittwoch die Meisterschale mit hoch erhobenem Haupt in Empfang nehmen", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb nach der 23:28-Niederlage vor 19 250 Zuschauern gegen Angstgegner Ciudad Real. Die enormen Kraftanstrengungen beim Kampf um den Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft machte Schwalb für den enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft verantwortlich. Man verliere sehr viele Körner, wenn man wie der HSV unter Druck gestanden habe, deutscher Meister zu werden, so Schwalb, der nach der Saison Geschäftsführer wird. Immerhin sicherten sich die Hanseaten Platz drei.

Das Spiel des HSV war gegen die wohl beste Abwehr der Welt im Angriff viel zu fehlerhaft, einige Leistungsträger wirkten saft- und kraftlos. So musste sich der HSV Ciudad zum vierten Mal in Folge in der Königsklasse geschlagen geben. Dennoch blickte Schwalb positiv in die Zukunft: "Der HSV Hamburg wird noch viele Chancen kriegen, die Champions League zu gewinnen. Der HSV ist gut aufgestellt." Die Feier-Reise nach Mallorca, die der HSV kürzlich nach Feststehen der Meisterschaft gemacht hatte, wollten die Hamburger als Grund für das Versagen nicht gelten lassen. "Wer das als Argument nimmt, versteht nichts", grummelte Rechtsaußen Hans Lindberg.

Bitter enttäuscht waren unterdessen die Rhein-Neckar Löwen nach der etwas unglücklichen 28:30-Niederlage gegen den spanischen Champion FC Barcelona, der im Viertelfinale Titelverteidiger THW Kiel ausgeschaltet hatte. "Ich konnte nicht an die Leistung von Slawomir Szmal anknüpfen. Wenn er 60 Minuten durchgespielt hätte, hätten wir gewonnen", sagte Löwen-Schlussmann Henning Fritz. Der überragende polnische Nationaltorhüter Szmal musste Mitte der zweiten Halbzeit mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel seinen Platz für Fritz räumen. In dieser Phase setzten sich die Katalanen von 20:20 (46.) auf 25:20 (50.) ab. "Das war der Knackpunkt. Der Vorsprung von Barcelona war zu groß", meinte Uwe Gensheimer, der als erfolgreichster Schütze der Königsklasse in dieser Saison auf 118 Tore kam.

Damit platzte erneut ein Trophäentraum der weiterhin titellosen Badener. Trainer Gudmundur Gudmundsson nahm seine Spieler aber in Schutz und bemängelte die Einstellung des Umfelds. "Die Erwartungen an die Mannschaft sind sehr hoch. Da ist der Verein auch ein bisschen selber schuld. Wir werden sehr oft sehr hart kritisiert", sagte Gudmundsson und forderte zu mehr Ruhe auf: "Es ist ein langer Weg nach oben."

(aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2011)


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