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04.04.2012 Verein

ZEBRA: Ein Job für den besonderen Moment

Daniel Pöhlmann haucht dem THW-Maskottchen Leben ein

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Daniel Pöhlmann.
Klicken Sie zum Vergrößern! Daniel Pöhlmann.

Es ist dieser eine Moment. Dieses Gefühl, wenn das THW-Maskottchen Hein Daddel die Spieler des deutschen Rekordmeisters in die abgedunkelte Sparkassen-Arena führt. Wenn das Spektakel in der "Kathedrale des Handballs" wieder beginnt. "Das ist Gänsehaut pur", sagt Daniel Pöhlmann. Seit zwei Jahren richtet der 22-jährige Kieler sein Leben auf den Heimspiel-Plan der Zebras aus. Denn Pöhlmann ist Hein Daddel. Und das mit Leidenschaft.
"Ich probiere immer wieder etwas Neues aus, um die Zuschauer zu begeistern. Wenn diese dann jubeln, ist das ein wahnsinniges Gefühl", sagt Pöhlmann. So überraschte das Maskottchen des THW in dieser Saison beim Derby gegen Flensburg mit einer Einlage auf Inlineskates. Die Idee hatte Pöhlmanns Vater Uli, der Inline-Dozent an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Die Fans hätten so laut wie noch nie gejubelt. Auch die Flugrolle über die Wischerinnen, einhändige Liegestütze, das funkensrühende Gitarrensolo oder das Seilspringen seien gut angekommen, sagt Pöhlmann und verspricht: "Ich plane weitere, spektakuläre Überraschungen."

Ideen aus dem Freundes- und Familienkreis
Die Ideen für die Showeinlagen bekomme er nicht nur aus dem Familienkreis, auch im Gespräch mit seinen Freunden seien schon Anregungen gekommen. "Und nicht zuletzt schaue ich im Internet auf YouTube die Videos aus der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA." Die seien im Maskottchen-Business das Maß aller Dinge. "Das sind alles Profis, die fast immer eine artistische Ausbildung haben", weiß Pöhlmann. "Was die Maskottchen dieser Klubs anstellen, ist unglaublich. Das spornt an."
Maskottchen-Job wird "vererbt"
Zu Hein Daddel ist Pöhlmann durch seinen Vorgänger Dennis Voigt geworden. "Er musste beruflich aus Kiel wegziehen. Wir haben damals zusammen in einer Mannschaft Tennis gespielt, dann hat er mich eines Tages gefragt, weil er ihn mir eine ihm ähnliche 'Rampensau' sah." An der Kieler Förde werden also nicht nur Dauerkarten, sondern auch Maskottchen-Innenleben "vererbt". Denn einen Probeauftritt später hatte Daniel Pöhlmann den "Traum-Job Hein Daddel".

Deutsche Maskottchen-Meisterschaft
Die Popularität des schwarz-weiß gestreiften Stoff-Zebras habe er anfangs unterschätzt, gibt er zu. "Jeder Kieler kennt Hein Daddel, und auch beim DHB-Pokalfinale in Hamburg und beim Supercup in München musste ich ohne Ende Autogramme schreiben und Fotos mit Kindern machen." Pöhlmann glaubt, dass Hein Daddel sogar eines der bekanntesten Maskottchen Deutschlands ist. "Deshalb war es mir auch wichtig, den Maskottchen-Wettbewerb beim 'Lufthansa Final Four' in Hamburg zu gewinnen. Das war eine Frage der Ehre." Wie in der NBA wünscht sich Daniel Pöhlmann auch in der TOYOTA Handball-Bundesliga einen Wettkampf mit allen Maskottchen. "Mit richtig viel Show und tollen Einlagen. Das Duell aller Maskottchen zu gewinnen, wäre so etwas wie die Deutsche Meisterschaft."

Keine Angst vor der Blamage
Angst vor der Blamage hat er nicht, denn "als Maskottchen kannst du dir alles erlauben. Die Menschen lachen selbst, wenn ich mich auf die große Nase lege." Doch das, sagt der sportliche junge Mann, sei etwas, das ihm nicht unbedingt passieren müsse. "Deshalb ist vor jedem Auftritt wieder dieses Kribbeln da."

Der besondere Moment
Fit für den schweißtreibenden Job ("In jedem Spiel verliere ich mindestens zwei Liter Flüssigkeit") hält sich der 22-Jährige mit Tennis, Badminton und vier Besuchen in der Woche im Fitnessstudio. Seine restliche Freizeit verbringt Daniel Pöhlmann, der nach einem Mittelfußbruch momentan auf einen Sport-Studiumsplatz wartet, viel mit Freunden. Handball habe er indes lange nicht mehr gespielt. "Als Jugendlicher war das etwas anderes, jetzt bin ich nur noch als Hein Daddel ein aktiver Handballer." Und in der Bundesligapause? "Dann reise ich gern." Namibia, Australien, Ägypten hat Pöhlmann schon besucht. Aber rechtzeitig zum Start der Bundesliga-Saison ist er zurück in Kiel. Übt neue Show-Einlagen. Und freut sich auf diesen einen, diesen besonderen Moment: das Einlaufen in die abgedunkelte Kieler Sparkassen-Arena.

(von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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