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28.08.2000 Karlchens Einwurf

Karlchens Einwurf: Haare

Staffan Olsson: Haare ab? Nix da!
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So ein Handballspiel ist ja oft eine haarige Angelegenheit. Eine Unaufmerksamkeit, ein Fehltritt und 'schwups' ist das Tor für den Gegner gefallen und man steht im Regen. Apropos 'haarig' die Mähnen unserer Zebras fallen uns Tribünensitzern natürlich stets ins Auge und da ist sicher Staffan der Auffälligste bei den Jungs.
Er ist sozusagen das Paradebeispiel für eine Forderung der Friseurinnung von 1994: 'Schluß mit dem bewegungslosen Haar!' Sein 'Moving-Style' zeigt allein physisch schon eine Menge Leben, Action und Aufregung an. Und so ist es auch kein Wunder, daß gerade Staffan einer der Kämpfer beim THW ist, er rackert, wirft, hält, gibt selbst am Boden liegend keinen Ball verloren. Und das Haar fliegt mit, ist eine Art 'Einpeitscher' der Geschwindigkeit des gelb-blauen Zebras. Und in diesem Zusammenhang kann ich auch überhaupt nicht verstehen, daß sich immer wieder Menschen finden, die meinen, Staffan könnte sich einmal die Haare schneiden.

Kennen denn die nicht die Geschichte des Samson aus dem 'Alten Testament'? Bei dem Helden war es ja so, daß er seine übermenschlichen Kräfte verlor, als ihm die Haare heimtückisch geschnitten wurden. Danach führte er ein eher kümmerliches Dasein, bis ihm die lange Pracht wieder nachgewachsen ist und er erneut in der Lage war etliche tausend Philister ins Jenseits zu befördern. Ja, im Buch Moses wird sogar gefordert, daß der, der heilig sein will, kein Schermesser an sein Haupt lassen soll. Also Schluß mit der Diskussion um die Haarlänge... aber auch bitte keine Haarspaltereien was denn nun schöne Haare sind.

Da müssen nämlich auch unsere Zebras mit kurzem Fell nicht trübsinnig werden. Schon zu Römerzeiten trug Mann gern kurz, der 'Tituskopf' belegt das und immer wenn kurze Haare Mode sind, werden Sprüche geprägt wie 'Lange Haare, kurzer Verstand' und die christliche Glaubensgemeinschaft der Puritaner hat sogar lange geglaubt, lange Haare seien eine sündige Mode, die nur von ungläubigen Völkern, Barbaren und Teufelsanbetern gepflegt wird. Also alles eine Ansichtssache. Denn insgesamt haben die Langhaarigen die Nase vorn, wenn man die Menschheitsgeschichte betrachtet.

So war bei den fränkischen Königen (dazu gehört zum Beispiel Karl der Große) die Länge des Haares Ausdruck ihrer Würde, sie war Herrschaftszeichen. Mit den Haaren ist das überhaupt so eine Sache, erinnern sie sich noch an die Mode 'Vo-Ku-Hi-LA' (Vorne kurz, hinten lang) und auch auf so manchem Fußballrasen begegnet der haarsinnige Betrachter immer noch Vertretern dieser Gattung. Aber auch dieser Haarschnitt ist natürlich keine Erfindung des 20. Jahrhunderts, den gab es schon 800 Jahre früher und damals spottete man über die jungen Männer: 'Vorne sind sie rasiert wie die Diebe; hinten lassen sie die Haare wachsen wie die Dirnen.' Aber das ist schon ein bisschen hart und sicher nicht so ernst gemeint.

Also nicht nur im Kopf des Mannes auch auf dem Kopf des Mannes bewegt sich was und manchmal sieht es ja auch ganz lustig aus, wenn ich z.B. an Stefan Kretzschmar denke und sein Haupthaar, das mich immer an die Eiswerbung im Cinemaxx erinnert: 'blau-gelb-rot-lila-grün-oranges Fruchteis'. Also eine haarige Angelegenheit, aber gottseidank hat jeder seinen eigenen Kopf.


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