Die "Macher" des deutschen Handballs wissen um die immense Bedeutung des Turniers für die Sportart. "Ein gutes Abschneiden wäre extrem wichtig", sagt Lemgos Manager Fynn Holpert. "Nach dem Sommertheater um den VfL Gummersbach müssen wir ein sportliches Signal setzen. Sonst versinkt der Handball im Chaos."

Das Abschneiden der DHB-Auswahl ist wichtig für das zukünftige Standing der Sportart "Handball", das weiß auch Ex-Bundestrainer Horst Bredemeier, der jetzt Manager von GWD Minden ist: "Wir müssen höllisch aufpassen!"

Wie er sieht auch Martin Schwalb, Trainer der SG Wallau/Massenheim, in Sydney die Chance, sich "durch ein gutes Abschneiden in den Vordergrund zu spielen. Das Turnier hat deswegen eine enorme Bedeutung. Ich habe keine Angst, dass die Mannschaft erneut abstürzt". Doch der Handball bommt nach wie vor nur regional. "Die Sportart ist regional sehr verwurzelt", weiß Andreas Thiel.

Nach Meinung vieler Experten ist daher ein gutes Abschneiden bei Olympia wichtig für die Medienpräsenz. Das meint auch Großwallstadts Trainer Peter Meisinger. Er glaubt, dass das Bild des Handballs in der Öffentlichkeit maßgeblich von der Nationalmannschaft bestimmt wird. "Der Handball wird gemessen an der Nationalmannschaft. Wenn die gut und erfolgreich spielt, ist das Interesse größer und auch die Nachfrage der Medien." Sydney bietet die Bühne für eine Riesenshow des Handballs: Die Nationalmannschaft kann sich in aller Munde spielen.

Die Stimmung in Handball-Deuschland ist positiv. "Die Mischung zwischen alt und jung passt. Für einige ist das der letzte große Auftritt. Sie werden das Team mitreißen", sagt Fynn Holpert, Manager in Lemgo. "Das, was ich in der Vorbereitung gesehen habe, war sehr erfreulich. Vor allem die Abwehr scheint gut zu stehen. Die Mannschaft kommt ins Halbfinale", ist Torwart-Legende Andreas Thiel zuversichtlich. Martin Schwalb glaubt: "Wir haben eine sehr erfahrene Mannschaft, die mit den Besten mithalten kann."