"Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich
erträumt." An diese Worte des ollen Shakespeare aus dem Munde des jungen
Hamlet musste ich letztens bei einem hochwissenschaftlichen Artikel denken,
bei dem es um Beifall beim Sport geht. Wissenschaftler haben nämlich
akribisch die Auswirkung von Applaus und Anfeuerung auf die Leistung der
Sportler erforscht. Ihre Erkenntnis: Wer seine Mannschaft leidenschaftlich
anfeuert, darf sich nicht wundern, wenn sie verliert. Nun kann man ja mit
"Welches-Schweinchen-hätten's-denn-gern" Robert Lembke meinen, diese
Forscher seien Menschen, die nichts zu sagen haben, aber etwas sagen müssen
..., aber fairerhalber will ich einmal schauen, was sie überhaupt
herausgefunden haben.
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Niko soll durch unseren
Jubel abgelenkt werden?
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So glauben die Forscher, dass die Anfeuerungen auf Kosten der Konzentration
der Heimmannschaft geht. Wahrscheinlich sehen sie die Sportler in den Fluten
permanenter "La-Ola-Wellen" baden gehen, um dann im Misserfolg zu stranden.
Also die Kulisse aus Bewegung und Konzentration würde zu Beeinträchtigungen
im feinmotorischen Bereich führen, so die Wissenschaft ... Ach, eigentlich
reicht es jetzt ja schon, als ob
Niko
unsere Anfeuerung bei seinen
"Dreh-Senk-Spreiz-Würfen" stören würden, versenkt er doch trotz immensen
Kraft- und Stimmaufwandes durch uns, das Publikum, die Bälle im gegnerischen
Tor.. Umso mehr der Jubel, umso schneller wieselt das dänische Kraftpaket
auf seinen stämmigen Beinen zwischen den Toren hin und her ð so scheint es
mir jedenfalls. Also was soll das Gerede von "Wer klatscht, verliert". Einer
der nächsten Sätze der Forscher macht dann etwas deutlich. Wenn man in der
Halle von einer tollen Stimmung spricht, heißt es da, wenn Pfiffe den Gegner
verunsichern und Anfeuerungsrufe die eigene Mannschaft nach vorne peitschen
sollen, dann sollte dieses "als ein selbstsüchtiges Verhalten gekennzeichnet
werden". Und jetzt ist doch alles klar! Die Leute sind nur neidisch, haben
keine Dauerkarte und sind elende Miesmacher. Waren sie denn noch nie in der
Ostseehalle, wenn das Rund Kopf steht, wir unsere Zebras nach vorne treiben,
wenn unser Brausen den gegner erschüttert und unsere Jungs zu
Höchstleistungen treibt ... Aber es gibt wohl immer Leute, die nur aus dem
Grunde in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so
lange den Kopf schütteln, bis eines hineinfällt. Dieser kluge Satz des
Dithmarschers Friedrich Hebbel sollten die Herrn Wissenschaftler ruhig
beherzigen. Also, neid ... und das wissen wir ja, Mitleid bkeommt man
geschenkt. Neid muss man sich verdienen.
Also, ich werde weiterjubeln und versuchen mit allen anderen Fans, der achte
Mann auf dem Parkett zu sein ð und sei der Beifall vielleicht auch nur eine
Art Trinkgeld für die Zebras. Letztlich sind wir doch vor allem wie ein
Spiegel, spiegeln mit unseren Emotionen das Geschehen im Spiel. Ach ja, und
die Wissenschaftler? Vielleicht ist es mit ihnen so wie mit Kritikern. Diese
vergleicht man oft mit Eunuchen ... sie wissen, wie's gemacht wird.