16.05.2001 | Bundesliga |
"Ich habe Sören als einen überaus zuverlässigen und ehrgeizigen Sportler kennengelernt, der immer mindestens 110 Prozent an Leistung bringt", konnte Dr. Brandecker die schweren Anschuldigungen gegenüber Haagen nie nachvollziehen. "Der kämpft immer, der simuliert nicht. Und schon gar nicht wird er sich eine Krankheit einbilden." Beim Flensburger Gastspiel in der Ostseehalle bot Dr. Brandecker ihm seine Hilfe an. Seit etwas mehr als drei Wochen geht Sören Haagen nun in der Praxis des Kieler Mannschaftsarztes in der Hamburger Chaussee ein und aus. Im Gegensatz zu allen Spezialisten zuvor untersuchte Dr. Brandecker in eine sportunabhängige Richtung. So langsam ergänzten sich die Befunde wie ein Mosaik und brachten schließlich Licht in das bis dahin sehr diffuse Krankheitsbild.
Demnach handelt es sich bei Haagen "um die Erstmanifestation einer entzündlichen Erkrankung der Gelenke und Sehnenansätze, die unbehandelt mit schier unerträglichen Schmerzen verbunden sein kann, und die im rheumatischen Formenkreis anzusiedeln ist", ist sich Dr. Brandecker sicher. "Das ist kein sportspezifischer Schaden." Für Haagen bedeutet diese Diagnose nach Monaten der Ungewissheit, endlich um den eigenen Gegner zu wissen. Mit entsprechender kurz- bis mittelfristiger Medikamentenbehandlung und längerfristiger Krankengymnastik wird er nun erfolgreich gegen die Krankheit ankämpfen können. "Wenn Sören in adäquater Weise therapiert wird, kann man aller Wahrscheinlichkeit nach davon ausgehen, dass er seine Sportfähigkeit und den alten Leistungsstand wieder herstellen wird." Dr. Brandecker rechnet damit, dass der Torhüter im Sommer zur kommenden Saisonvorbereitung wieder da sein könnte. Allein wo, bleibt weiter offen. Doch einen Sören Haagen in Bestform könnte wohl jeder Klub gut gebrauchen.
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